-
Fahrbare Schleifvorrichtung zum genauen Bearbeiten der Achslagerkastenführungen
eines Lokomotivrahmens Die bisherige Bearbeitungsweise der Achslagerführungen bei
der Fahrzeuginstandsetzung mit ortsfesten Bearbeitungsmaschinen hat den Nachteil,
daß die Lokomotivrahmen im allgemeinen ohne eingebauten Kessel bearbeitet werden
müssen, da das Gewicht des Lokomotivrahmens mit dem Kessel regelmäßig von der Bearbeitungsmaschine
nicht aufgenommen werden kann. Eine Bearbeitung des Lokomotivrahmens ohne eingebauten
Kessel beeinträchtigt die Genauigkeit, da die lotrechten und winklig bearbeiteten
Achslagerführungsflächensich durch die nachträgliche Belastung durch das Kesselgewicht
wieder verändern. Je nach der Stabilität des Lokomotivrahmens können die Veränderungen
so groß sein, daß die Herstellungstoleranzen der Achslagerführungen überschritten
sind und eine nochmalige Bearbeitung mit eingebautem Lokomotivkessel von Hand erforderlich
wird.
-
Bisher bekannte transportable Schleif- und Fräsvorrichtungen werden
ebenfalls unter dem Lokomotivrahmen aufgestellt. Damit die Schleif- und Fräsvorrichtungen
auf dem Gleis oder auf einem besonderen Bett, das ebenfalls auf den Gleisen ruht,
unter dem Lokomotivrahmen von Achslagerausschnitt zu Achslagerausschnitt bewegt
werden können und diese Vorrichtungen nicht durch das Rahmen- und Kesselgewicht
belastet werden, müssen die Stützpunkte (Auflageböcke) des Lokomotivrahmens außerhalb
des Gleises aufgestellt werden. Der Lokomotivrahmen ruht dann auf T-Trägern, die
quer unter den Rahmen geschoben und durch die Auflageböcke außerhalb des Gleises
unterstützt werden. Die bisherige normale Unterstützung des Lokomotivrahmens auf
den Gleisen kann hier nicht angewendet werden.
-
Ferner ist bei den angeführten Schleif- und Fräsvorrichtungen, die
unter dem Lokomotivrahmen arbeiten, eine Arbeitsgrube erforderlich; auch sind die
maschinellen Teile schwer zugänglich und verschmutzen sehr leicht durch den Schmirgelstaub
und Späne.
-
Die in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Neuerung vermeidet
die geschilderten und seither aufgetretenden Mißstände, da die fahrbare Schleifmaschine
von außen an jedem Achslagerausschnitt beliebig herangefahren und leicht und schnell
ausgerichtet werden kann. Die Achslagerführungen und Achslagerstellkeile können,
ganz gleich, wo der Lokomotivrahmen mit dem Kessel aufgestellt ist, bearbeitet werden.
Besondere Auflageböcke mit Querträger und eine Arbeitsgrube sind nicht erforderlich.
Die hervorstehenden Teile am Lokomotivrahmen, unter anderem wie Umlauf mit Wasserkästen,
Gleitbahnträger, Dampfzylinder und Schwingenlager, behindern die Schleifarbeiten
an den Achslagerführungen und Achslagerstellkeilen nicht, da der Auslegerarm mit
den Schleifwerkzeugen so ausgebildet ist, daß er nicht gegen diese Teile stößt,
und ist gegen Abdrängen durch den Scbleifdruck durch eine zweite Führungssäule gesichert.
In
Abb. I ist eine Seitenansicht der Schleifmaschine dargestellt. Abb. 2 zeigt eine
Ansicht von vorn.
-
Die fahrbare Schleifmaschine besteht aus dem Untergestell I, das von
vier Rädern 2 getragen wird, die durch die drei Bremsstollen 3 beim Schleifen der
Achslagerführungen und Achslagerstellkeilen entlastet werden. Die Bremsstollen 3
sind mit Kegelradübersetzung und Handkurbel ausgerüstet. Beim Einrichten der Schleifmaschine
wird durch die Bremsstollen 3 eine sichere Auflage der Schleifmaschine erreicht.
Gleichzeitig dienen die Bremsstollen 3 zum Einspielen der Libelle 4, wodurch die
Schleifwerkzeuge 5 durch die Führungssäule 6 lotrecht geführt werden und lotrechte
Flächen an dem Fahrzeugrahmen schleifen. Die Schleifscheibe ist topfartig ausgebildet,
wodurch infolge der Lagerung der Schleifwelle I8 einwandfreie ebene Flächen erreicht
werden. Auf dem Auslegerarm 6, der auf der Maschinensäule 7 in senkrechter Richtung
verschieblich angeordnet ist, ruhen der Schleifmotor 8 für den Antrieb der Schleifwerkzeuge
5, der Motor 9 für den senkrechten Transport und der Kreuzsupport Io, der durch
Handkurbel II und Handrad I2 verstellbar eingerichtet ist, wodurch die Schleifwerkzeuge
5 beliebig gegen die Flächen I3, I4 und I5 beigestellt werden können.
-
Der Auslegerarm 6 ist gegen Abdrängen durch den Schleifdruck durch
die Führungssäule I6 gesichert. Die Führung I7 ist mit dem Auslegerarm 6 fest verbunden
und gleitet in senkrechter Richtung auf der Führungssäule I6. Die Querschnittsform
der Führungssäule kann verschieden ausgeführt werden.
-
Der Kreuzsupport Io ist um seine Achse drehbar eingerichtet, wodurch
das winklige Einstellen der Schleifwerkzeuge 5 zur Lokomotivrahmenachse, welche
um die Welle I8 rotieren, leicht möglich ist. Die drehende Verstellung des Kreuzsupportes
Io ist an einer Skala ablesbar, desgleichen die Beistellbarkeit durch Handrad I2.
Durch den Ausrückhebel Ig kann der senkrechte Transport stillgesetzt werden, ohne
daß der Motor 9 ausgeschaltet wird. Der Gewichtsausgleich wird durch das Gegengewicht
2o, das in der hohlgebohrten Säule 7 und über die Kettenräder 2I geführt wird, herbeigeführt.
Die Hebeöse 22 dient zum Heben der Schleifmaschine mit dem Kran.
-
Das Umschalten der senkrechten Bewegung des Auslegerarmes 6 wird durch
den Hebelarm 23 herbeigeführt, der gegen die verstellbar eingerichteten Anschläge
24 stößt. Die Verstellbarkeit der Anschläge 24 richtet sich nach der Länge der zu
schleifenden Flächen I3, I4 und I5 und ist begrenzt durch die Anschläge 25, damit
durch Unachtsamkeit des Bedienungsmannes eine Beschädigung der Maschine vermieden
wird. Die Anschläge können z. B. durch elektrische Kontakte, pneumatisch oder hydraulisch,
die Umkehrbewegung der Hubbewegung einleiten.
-
Die dargestellte Ausführungsform erschöpft die Erfindung nicht, sondern
diese läßt sich in ihren Einzelheiten auf andere Weise ausführen; desgleichen ist
die Verwendungsmöglichkeit auf die angeführten Arbeiten nicht beschränkt. Die fahrbare
Schleifmaschine läßt sich auch da verwenden, wo ähnliche Schleifarbeiten an anderen
Werkstücken auszuführen sind.