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Sicherheitseinrichtung für Brecher mit- -einem in den Antrieb eingeschalteten
oder am Widerlager vorgesehenen Bruchkörper Die Erfindung bezieht sich auf Erz-
und Steinbrecher mit schwingenden Brechbacken, die gewöhnlich durch Vermittlung
eines Kniehebels von einem Exzenter o. dgl. angetrieben werden. Derartige Brecher
bedürfen einer Schutzvorrichtung, durch die die Beschädigung von Teilen verhindert
wird, wenn Gegenstände, die der Brecher nicht bewältigen kann, wie massive Eisenbrocken,
zwischen die Brechbacken gelangen. Beim Fehlen des Schutzes können erhebliche Kosten
verursachende Beschädigungen beispielsweise durch Bruch der Backen, der Kniehebel
oder der Antriebskurbelstange oder auch durch ein Verziehen oder Brechen des Maschinengestells
entstehen. Diese Beschädigungen sind im allgemeinen darauf zurückzuführen, daß in
den sich bewegenden, sehr schweren Teilen des Brechers eine große Energiemenge aufgespeichert
ist, so daß beim plötzlichen Unterbrechen der Bewegung durch die nicht brechbaren
Fremdkörper der schwächste Teil der Konstruktion nachgeben muß. Bei dieser plötzlichen
Bewegungsunterbrechung treten häufig Kräfte auf, die zehnmal so groß sind, wie die
zum Brechen von Steinen oder Erzen erforderlichen.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Sicherungsvorrichtung,
die die Beschädigung der Teile des Brechers unter den angedeuteten Umständen verhindert,
und zwar in Form einer einfachen und billigen Bauart, die leicht bei Brechern der
üblichen Bauarten angebracht werden kann. Die Erfindung ermöglicht ein schnelles
Wiederinstandsetzen des Brechers, nachdem die Schutzvorrichtung beim Auftreten eines
die Leistungsfähigkeit des Brechers übersteigenden Hindernisses in Tätigkeit getreten
war. Weiterhin bezweckt die Erfindung- eine bequeme Anpassung- des von der Schutzvorrichtung
gebotenen Höchstwiderstandes an die jeweiligen Verhältnisse. Weitere Erfindungsmerkmale
werden sich bei der näheren Beschreibung der in den Zeichnungen veranschaulichten
bevorzugten Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes ergeben und in den Ansprüchen
zum Ausdruck gebracht werden.
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In den Zeichnungen ist in Abb. i ein senkrechter Längsschnitt durch
einen Brecher mit schwingender Backe, in Abb.2 ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb.
i, in Abb. 3 eine zweite und in Abb. q. eine dritte Ausführungsform veranschaulicht.
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Der dargestellte Brecher ist von üblicher Bauart, die für den Fachmann
an Hand der Zeichnungen ohne weiteres verständlich ist, so daß sich eine Beschreibung
im einzelnen -erübrigt.
Es genügt darauf hinzuweisen, daß mit =
und 2 die feste bzw. schwingende Backe bezeichnet ist, von denen die letztere von
der Exzenterwelle 3 aus durch Vermittlung der auf die Kniehebel s wirkenden Exzenter-
oder Kurbelstange ¢ angetrieben wird.
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Gemäß der Erfindung wird an irgendeiner Stelle des Brechers zwischen
zwei unter gegenseitigem Druck stehenden Teilen ein Lochstempel eingeschaltet, der
auf eine ungelockte Platte oder Schiene einwirkt, die eine solche Festigkeit gegenüber
den Lochungsbeanspruchungen besitzt, daß der Brecher regelrechterweise arbeiten
kann, die aber, wenn ein vom Brecher nicht ohne weiteres zu bewältigender Gegenstand
zwischen die Backen gerät, den Durchgang des Lochstempels ermöglicht.
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Eine Art der Anbringung des Lochstempels nebst Platte ist in den Abb.
i und 2 veranschaulicht. Hier ist das Querhaupt 6 der Exzenterstange mit einer Bohrung
oder einem Ausschnitt zur Aufnahme eines Kolbens 7 versehen, der die Antriebskraft
durch eine Gelenkstange 5`, auf das Gelenk des Kniehebels überträgt. Der
Kolben ist mit einem Stempel 8 ausgerüstet, der mit einem Kegel in eine Bohrung
der Unterseite des Kolbens eingepaßt ist.
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Das Querhaupt 6 ist mit einer Gesenkplatte g aus Stahl versehen, deren
Bohrung g 2 in ihrer Größe der Gesenkplatte sowie der Öffnung 6 z angepaßt ist und
die dank der Führung des Kolbens in der Bohrung des Querhauptes mit der letzteren
in einer geraden Linie liegt. Das Querhaupt ist ferner mit einer quer verlaufenden
Führung 6 b zur Aufnahme einer Schiene =o versehen. Diese Schiene besteht aus einem
Werkstoff, der der Lochwirkung des Stempels 8 bis zu einem bestimmten Grade Widerstand
leistet, z. B. aus weichem Stahl; sie wird für gewöhnlich mittels einer lösbaren
Vorrichtung, z. B. einer Klemmschraube =i, festgehalten. Da für die Schiene =o Abfallstoff
benutzt werden kann, spielen die Kosten des Ersatzes ' keine Rolle. Wenn die Schiene
=o die in Abb. i und 2 veranschaulichte Stellung einnimmt, werden beim Arbeiten
des Brechers alle Teile durch die übliche Andrückfeder 12 sowie durch die Rückholfeder
13 der schwingenden Backe 2 in Anlage aneinandergehalten.
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Ist nun beispielsweise ein massiver Eisenkörper zwischen die Backen
des in Gang befindlichen Brechers geraten, so dringt der Stempel durch die Sicherheitsschiene,
und der dabei ausgestoßene Putzen fällt aus dem Querhaupt der Exzenterstange heraus.
Die Schenkel des Kniehebels fallen augenblicklich herab, und das innere Ende des
vorderen Schenkels 5 senkt sich, bis die bewegliche Backe 2 von den beiden einstellbaren
Anschlagschrauben 14 angehalten wird, die auf beiden Seiten des Brechers vorgesehen
sind, von denen aber nur eine auf der linken Seite der Abb. 2 zu sehen ist. Die
Exzenterstange arbeitet weiter. Statt aber den Kniehebel anzuheben und die Backe
a vorzutreiben, schiebt sie zunächst nur den Kolben 7 herunter, wobei der Stempel
durch das in die Schiene =o gestoßene Loch hindurchgeht, und läuft dann leer. Der
Brechvorgang hört sofort auf, weil das Spiel zwischen dem Kolben und der Gelenkschiene
5 a größer ist als der gesamte senkrechte Hub der Exzenterstange.
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Die 'Anschläge 14 haben den Zweck, zu verhindern, daß der Kniehebel
weiter als um ein bestimmtes Maß herabfällt, so daß die Bewegung der Antriebsvorrichtung
geringer ist als das Spiel zwischen Kniehebel und Exzenterstange, nachdem die Sicherheitsvorrichtung
in Tätigkeit getreten ist.
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Um den Brecher wieder in Betrieb zu setzen, wird die Maschine zunächst
angehalten und nötigenfalls der Fremdkörper beseitigt. Dann werden mittels einer
Winde o. dgl. die Schenkel des Kniehebels so weit angehoben, daß sie mit ihren inneren
Enden unmittelbar aneinanderliegen, während die Exzenterstange sich in ihrer untersten
Stellung befindet. Dann wird unter den Stempel eine Schiene gebracht und der Stempel
mit dem Kolben angehoben und in der höchsten Stellung gehalten. Darauf löst man
die die Sicherheitsschiene haltende Klemmschraube =i und verschiebt die Schiene
um ein Stück in der einen oder anderen Richtung, um dem Stempel eine neue Fläche
darzubieten. Die Schiene =o wird dann durch die Klemmschraube =i wieder festgelegt.
Darauf löst man die den Kniehebel haltende Vorrichtung, damit der Stempel mit der
Sicherheitsschiene in Berührung treten und dadurch den Kolben und den Kniehebel
stützen kann. Die Maschine ist dann wieder betriebsbereit. Wenn die erforderlichen
Werkzeuge, insbesondere eine Winde zum Anheben des Kniehebels, zu Hand sind, nimmt
das Verschieben der Sicherheitsschiene kaum fünf Minuten in Anspruch. Es ist ersichtlich,
daß die dadurch entstehenden Kosten außerordentlich niedrig sind und der Zeitverlust
praktisch zu vernachlässigen ist.
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Während Stein- und Erzbrecher oft lange Zeit hindurch arbeiten können,
ohne daß sich Hindernisse durch nicht brechbare Fremdkörper einstellen, können solche
Störungen auch häufig eintreten, und es kommt vor, daß dies in der Stunde mehrere
Male geschieht. Aus diesem Grunde ist eine billige Sicherheitsvorrichtung wie die
beschriebene, die außerdem, nachdem sie in Tätigkeit getreten ist, ein schnelles
Wiederinbetriebsetzen des Brechers ermöglicht, von sehr erheblicher Bedeutung.
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Es ist ersichtlich, daß die Erfindung sich nicht auf die Unterbringung
des Lochstempels in der Exzenterstange gemäß Abb. i und 2
beschränkt;
sie kann vielmehr an beliebiger Stelle zwischen einem drückenden und einem gedrückten
Teil des Brecherantriebes eingefügt werden. Beispielsweise kann man ihn zwischen
den Hauptrahmenteil 15 und das Kniehebelwiderlager 16 einschalten, das den Druck
des hinteren Kniehebelschenkels aufnimmt (vgl. Abb. 3). In diesem Falle ist der
Stempel 8,1 an dem hinteren Kniehebelblock 16 angebracht oder aus einem Stück
mit ihm hergestellt. Die zusammenstoßenden Flächen des Blockes 16 und des Gestellteiles
15 sind in bezug auf die Drucklinie des hinteren Kniehebelschenkels schräg gestellt,
so daß der resultierende aufwärts gerichtete Druck von der Sicherheitsschiene ioa
aufgenommen wird, die in diesem Falle in einer Führung eines überhängenden Körpers
i5 z des Gestellteils 15 ähnlich wie an Hand der Abb. i und 2 beschrieben festgehalten
wird. Der Stempel wird für gewöhnlich durch auf Stangen 18 wirkende Federn
17 mit der Sicherheitsschiene in Anlage gehalten. Ist die Schiene durchlocht,
so gleitet der Block 16 unter der Wirkung der Federn nach oben und wird in dieser
Stellung gehalten, wodurch verhindert wird, daß der Kniehebel auf die schwingende
Backe einwirkt. Anschläge verhindern wieder, daß die bewegliche Brechbacke über
das vorgesehene Maß herabfällt, wenn die Sicherheitsvorrichtung in Tätigkeit tritt.
Die in Abb. 3 veranschaulichte Ausführungsform kommt hauptsächlich für größere Brecher
in Frage, in denen der Druck des Kniehebels ein erheblicher ist und die Brechbacken
beträchtliche Abmessungen besitzen.
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Bei kleineren Brechern mit schmaleren Backen kann der Stempel an dem
hinteren Kniehebelblock 16b in der Richtung der Drucklinie angebracht sein, wie
in Abb. 4 angedeutet. Die Bauart und Wirkungsweise ist aus dieser Abbildung ohne
weiteres ersichtlich, so daß sich eine nähere Beschreibung erübrigt.