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Verriegelungsvorrichtung für die Zähler an Freistempelvorrichtungen
Die Freistempelvorrichtungen oder Poststempelmaschinen, die für den Gebrauch große
Mengen Postsachen versendender Einzelpersonen, Firmen oder Gesellschaften bestimmt
sind, ,arbeiten mit Zählern, die auf einen vorausbezahlten Betrag eingestellt werden
und dann im Umfang dieses Betrages die Abgabe von Stempeln oder Markenzeichen gleichen
oder verschiedenen Wertes gestatten. Nach Ausgabe von Stempeln oder Zeichen in dem
vorausbezahlten Umfange erfolgt eine selbsttätige Verriegelung des Zählers, der
dann von besonders dazu ermächtigten Personen nach Bezahlung eines neuen Betrages
wieder geladen, d. h. entriegelt und eingestellt werden kann. Zweckmäßig ist es,
die Einrichtung auch so zu treffen, daß der Zähler auch im noch geladenen Zustand
verriegelt werden kann, um eine mißbräuchliche Benutzung zu verhindern. -Die Erfindung
betrifft nun eine besonders vorteilhafte Verriegelungsvorrichtung für Freistempelmaschinen,
bei welchen die untereinander abhängigen Zählräder in an sich bekannter Weise durch
Schaltwerke weitergeschaltet und nach Aufbrauch des vorbezahlten Betrages mit Hilfe
einer mit Sperrzähnen- versehenen Platte o. dgl. verriegelt werden, durch deren
Ausschwingen ein VerriegeIungshebel freigegeben wird, der dann den Antrieb für das
Zählwerk und die Stempelvorrichtung außer Tätigkeit setzt.
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Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht darin. daß die Verriegelungsplatte
außer mit einem an sich bekannten, in den ZV eg des Verriegelungshebels ragenden,
abstehenden Lappen am andern Ende mit einem in gleicher Weise abstehenden Lappen
versehen ist, wobei zwischen diesen beiden Lappen Schubstangen angeordnet sind,
die in der gespannten Stellung der Verriegelungsteile, d. h. also bei Betrieb der
Maschine im Bereich des vorausbezahlten Betrages, als Gegenlager für die Verriegelungsstangen
dienen, nacherfolgter Verriegelung infolge Aufbrauchs des vorausbezahlten Betrages
beim Laden aber als Mittel zum Zurückführen der Verriegelungsteile in die gespannte
Stellung benutzt werden.
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Diese beiden Schubstangen können durch eine zwischen ihnen angeordnete,
mit Kurvenführungen- versehene dritte Schubstange zum Zwecke des Spanners beim Laden
auseinanderbewegt werden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Verriegelungshebel
auch von Hand betätigt werden kann, so daß er bei noch betriebsfähiger Maschine,
wenn der vorausbezahlte Betrag noch nicht aufgebraucht ist, eine Verriegelung herbeiführt.
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Schließlich ist zur Sicherung der Verriegelungsvorrichtung bzw. ihrer
Einstellung die Tür, durch welche die Schubstange zugänglich ist, finit Vorsprüngen
derart versehen, daß sie nur geschlossen werden kann, wenn sich alle Teile, insbesondere
aber die Schubstange, in der richtigen Stellung befinden.
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Mit dieser den Gegenstand der Erfindung bildenden Vorrichtung wird
eine sichere Verriegeleng
sowie ein leichtes Laden bei einfacher
Bauart ermöglicht.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt:
Abb. i einen Grundriß, Abb. 2 eine Hinteransicht, Abb. 3 einen Schnitt nach der
Linie III-III in Abb. ,1, Abb. q. eine andere Seitenansicht des Zählers, Abb. 5
eine teilweise geschnittene Seitenansicht durch den Unterteil des. Zählers, Abb.
6 eine Unteransicht des Zählers, Abb. 7 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Abb.
q., Abb. 8 einen Schnitt ran der Handeinstellung der Verriegelung. Z;ählerverriegelung
Der Zähler besteht aus einem Grundgehäuse i mit dem Stempel 2, einen Transportrolle
3 und einer Zählwerkseinrichtung im Gehäuse g. Diese Mhlwerkseinrichtung besteht
zweckmäßig aus zwei Zählwerken, von denen das eine, T, jede Betätigung anzeigt,
während das andere Zählwerk B jede Stempelung mit dem jeweiligen Betrage von dem
vorausbezahlten und eingestellten Betrag abzieht und, wenn auf »O« angekommen, verriegelt
wird.
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Diese Zählwerke sind von an sich bekannter Bauart und bedürfen hier
keiner weiteren Erläuterung.
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Der Antrieb dieser Zählwerke ist nachstehend näher beschrieben: Die
Welle 52, auf welcher die Zählräder sitzen, trägt ein Schneckenrad 12, das mit einer
Scheibe i i auf einer senkrechten Welle i ib in Eingriff steht (Abt. q.). Ein Ritzel
i ia auf der Welle i lb wird über ein nicht dargestelltes Getriebe von der Stempelwelle
in Bewegung gesetzt. Die Übersetzung ist so gewählt, daß bei einer Umdrehung der
Stempelwelle das Einheitenrad des Zählwerkes B sowie des Zähl,'werkes T um ein Zehntel
einer Umdrehung weitergestellt wird.
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Wenn auf diese Weise sämtliche Zähler des Zählwerkes B auf »O« angekommen
sind, der vorausbezahlte Betrag also aufgebraucht ist, wird das Zählwerk verriegelt.
Dazu dient eine Platte 68 mit einer Reihe; von Stiften 68a, die für je ein Zählrad
bestimmt und ungleich lang sind, derart, daß die größte Länge für das Zählrad der
höchsten Stelle bestimmt ist, welches demgemäß, zuerst verriegelt wird. Die Zähne
68a der Platte 68 werden mit Hilfe der Feder 68, in die Kerben oder Nuten
der Zählräder gezogen.
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An der Platte 68 ist eine Platte 68b (Abt. 3) befestigt, welche an
einem Ende mit einem nach unten hakenförrnig gebogenen Lappen 68,' versehen ist,
der mit einem Lappen 6c des Verriegelungshebels 6 in Eingriff kommt, wenn !die Vorrichtung
geladen ist. Das andere Ende der Platte 68b trägt ebenfalls einen nach unten hakenfärmig
abgebogenen Lappen 68d, welcher, wie weiter unten erläutert, mit der Schubstange
76 in Eingriff kommen kann.
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Wenn also das Zählwerk B auf »O« angekommen ist, wird die Platte 68
und mit ihr die Platte 68b durch die Feder 68s nach oben zum Eingriff in alle Nuten
der Zählräder hineingezogen, der Hebel. 6 wird auf diese Weise frei und kann sich
in die in Abb. 3 punktiert @angegebene Stellung bewegen. Diese Bewegung des Heblels
6 bewirkt gemäß Abb. 6 ein Schwenken der Sperrklinke 102, welche in das Sperrad
ioi eingreift und damit eine Weiterdrehung des Antriebes verhindert. Gleichzeitig
wird durch die Drehung der Ike io2 der Hebel 103
derart bewegt, daß der Stift
Zoo vom Stempelwerk an einer Bewegung gehindert wird. Damit wird auch. dieses festgehalten
bzw. verriegelt.
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Der Hebel 6 ist nun noch mit einer Scheibe i o 5 verbunden, die mittels
eines in den Raum hinter der Tür io ragenden Ansatzes lo5d gedreht werden kann.
Bei dieser Drehung wirkt die Scheibe io5 mit einem Zapfen lo5a auf den Hebel 6 ein,
so daß dann, auch wenn der vorausbezahlte Betrag noch nicht aufgebraucht ist, jeweils
eine Verriegelung vorgenommen werden kann. Durch diese Scheibe 105 wird aber
der Hebel 6 nach der entgegengesetzten Richtung, als oben angegeben, bewegt, so
daß die IGinke io2 dann in die Sperrscheibe i ie eingreift, durch welche das Getriebe
ebenfalls stillgesetzt wird. Auch hierbei erfolgt :eine Verriegelung des Stempelwerks
mit Hilfe des Hebels. io3 und des Stiftes 200.
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Wenn sich die Verriegelungsteile in der gespannten Stellung befinden,
liegt der Lappen 68c einerseits an den Verriegelungs= hebel 6 bzw. dessen Arm 6c
an und stützt sich andererseits gegen die Schubstange 77, so daß hier ein guter
Widerhalt gegeben ist (Abt. 3).
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Wenn sich die Teile in der Verriegelungsetellung befinden, erfolgt
die Zurückführung zum Zwecke des Ladens wie folgt: Zwischen den beiden Schubstangen
76 und '77 (Abt. 7) und senkrecht zu ihnen ist verschiebbar eine Schubstange 75
angeordnet, welche an den Seiten mit Führungsflächen 75b und 75c versehen ist, an
denen die Schubstangen 76 und 77 mittels Rollen anliegen. Wird nun die Schubstange
75 herausgezogen, so wird zunächst durch die zuerst in Wirkung tretende Fläche 75b
die Schubstange
77 nach außen gedrückt. In der Verriegelungsstellung
liegt an dieser der Hebel 6 mit seinem Lappen 6(' an, so daß ;bei dieser Bewegung
der Verriegelungshebel 6 in die Entriegelungsstellung geführt wird. Darauf tritt
die Führungsfläche 75c in Wirksamkeit, so daß die Schubstange 76 auf den Lappen
68d der Platte 68b wirkt und diese mit der Verriegelungsplatte 68 in die Entriegelungsstellung
gemäß Abb. 4 führt. Der Lappen 68e faßt dann 'hinter den Lappen 6,' des Verriegelungshebels
6 und hält diesen fest.
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Die Zählwerke sind durch eine Tür io zugänglich. Das Einstellen der
Zählräder erfolgt durch Herausziehen des Knopfes 74 und Drehung in der Richtung
des in Abb. 2 angegebenen Pfeiles so weit, bis die dem Betrag entsprechende Zahl
in der Schauöffnung des Zählwerkes T erscheint. Nach Zurückschieben des Knopfes
74 kann dann auch die Tür io wieder geschlossen werden. Diese ist gegenüber der
Schubstange 75 und zweckmäßig auch gegenüber weiteren hervorragenden Teilen mit
Vorsprüngen ioa und lob versehen, so daß die Tür jeweils nur dann geschlossen werden
kann, wenn sich diese hervorragenden Teile in der richtigen Stellung befinden.
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Die Vorrichtung ist dann wieder gebrauchsfähig.