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Filmumrollvorrichtung Die üblichen Umrollvorrichtungen für Filmspulen
haben den Nachteil, daß sie einerseits für Wanderzwecke infolge großer Raumbeanspruchung
und wegen ihres nicht geringen Gewichtes ungeeignet sind, andererseits verteuert
das Zahnradgetriebe und seine Kapselung die Apparatur derart, daß der handelsübliche
Preis in keinem Verhältnis zu der eigentlichen Leistung einer solchen :Maschine
steht.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung vermeidet diese Übelstände in einfacher
Art. Dabei liegt folgender Gedanke zugrunde Die Spule und der Film stellen eine
so große Masse dar, daß sie, einmal in Bewegung versetzt (beispielsweise durch einen
Kettenzug), längere Zeit in Bewegung bleibt, während welcher mittels- einer geeigneten
(an sich bekannten) Vorrichtung die Kette wieder zurückgeholt wird, wonach der Vorgang
wiederholt werden kann.
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Kettenzüge solcher Art, wie sie zu verschiedensten Zwecken benutzt
werden und rein schematisch in Abb. r dargestellt sind, eignen sich jedoch nicht
für eine Filmumspulvorrichtung, da sie nur in einem Drehsinne der angetriebenen
Masse Freilauf gewähren, d. h. in vorliegendem Falle, die Filmspule könnte nur im
Sinne des ausgezogenen Pfeils aufgerollt werden. Ein Zurückrollen im Sinne des punktierten
Pfeiles wäre nicht möglich, weil dadurch die Sperrvorrichtung in umgekehrtem Sinne
arbeiten und die Kette in das System hineinziehen würde oder die Feder, die die
Kette jeweils zurückzieht, abbrechen müßte. Die Aufgabe, einer Filmspule im beiderseitigen
Drehsinne Freilauf zu gewähren und trotzdem beim Kettenzug eine starre Kuppelung
zwischen Filmspule und Kettenzug herbeizuführen, erreicht man erfindungsgemäß, wie
Abb. 2 schematisch darstellt, auf folgende Weise Die Trommel x, um welche die Kette
2 (Drahtseil, Schnur, Riemen o. dgl.) geschlungen ist, wird von der Feder 3, die
im Innern der Trommel entsprechend angeordnet ist, jeweils nach Abzug der 'Kette
in ihre ursprüngliche Lage zurückgezogen. Oberhalb dieser Trommel, sie konzentrisch
umfassend, ist eine zweite Trommel 6 angeordnet, die in bekannter Weise auf ihrer
Oberseite durch einen Stift 7 eine Auflage-und Haltefläche für die Filmspule bietet.
Die freilaufende Trommel 6 und die angetriebene Trommel z haben keine gemeinsamen
Berührungspunkte,- so daß die Trommel 6 mit der Filmspule beliebig links oder rechts
gedreht werden kann.
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Um nun die Kraft der angetriebenen Trommel z während des Kettenzuges
auf die Trommel 6 zu übertragen, ist die Trommel z mit einer Vorrichtung versehen,
die durch die Wirkung der Zentrifugalkraft in Wirksamkeit tritt, wie aus Abb. 3
hervorgeht, die einen Teilschnitt nach Abb. 2 darstellt. Es handelt sich hierbei
um ein- Plättchen 5, das leicht beweglich am Rande der Trommel r aufgehängt ist.
Wird diese Trommel z in Drehung versetzt, so hebt sich dieses Plättchen, so daß
es schließlich den Innenrand der Trommel 6 berührt. Dieser
Innenrand
ist mit einigen Nocken 8 versehen, die nach einer Richtung sanft ansteigen, nach
der anderen steil abfallen.
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Abb. q. zeigt, wie das durch die Zentrifugalkraft nach außen getriebene
Plättchen in eine solche Kerbe der äußeren Trommel eingreift und diese zum Mitrotieren
zwingt. Wird nun nach Ablauf des Kettenzuges die Trommel z in Stillstand oder in
Rücklauf versetzt, so fällt das Plättchen 5 durch sein Eigengewicht nach unten oder
es wird durch die sanft ansteigenden Flanken im Innenrand der Trommel 6 zurückgedrückt,
so daß es nicht in Wirkung treten kann. Soll bei Stillstand des Kettenzuges nun
beispielsweise die Filmspule zurückgedreht werden, so kann dies ohne weiteres geschehen,
da der Zwischenraum zwischen dem senkrecht nach unten hängenden Plättchen und der
mit -der Filmspule bewegten Trommel 6 so groß ist, daß eine Berührung der beiden
nicht erfolgen kann.
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Da die konzentrisch gelagerten Trommeln einschließlich der notwendigen
Kette und Feder einen außerordentlich geringen Platz beanspruchen, ist es sehr leicht
möglich, sie für Wanderzwecke konstruktiv in geringsten Ausmaßen zu halten. Dies
ist beispielsweise dadurch möglich, daß der gesamte Mechanismus auf einer Tischklammer
oder einer kleinen Schraubenzwinge aufmontiert ist, so daß ein solcher Umroller
bequem in der Tasche transportiert werden kann. Eine komplette Apparatur benötigte
dann noch eine zweite Klammer zum Auflegen der abzurollenden Spule, die analog konstruiert
ist.