DE483759C - Verfahren zur Entschwefelung von Naphthalin - Google Patents

Verfahren zur Entschwefelung von Naphthalin

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DE483759C
DE483759C DEG70069D DEG0070069D DE483759C DE 483759 C DE483759 C DE 483759C DE G70069 D DEG70069 D DE G70069D DE G0070069 D DEG0070069 D DE G0070069D DE 483759 C DE483759 C DE 483759C
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DE
Germany
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naphthalene
sulfur
alkali
crude naphthalene
compounds
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Expired
Application number
DEG70069D
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English (en)
Inventor
Dr Otto Kruber
Dr Wilhelm Thies
Dr Rudolf Weissgerberu
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/148Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
    • C07C7/14833Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with metals or their inorganic compounds
    • C07C7/1485Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with metals or their inorganic compounds oxides; hydroxides; salts

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Description

  • Verfahren zur Entschwefelung von Naphthalin Es ist bekannt, daß die in Gegenwart metallischer Katalysatoren durchzuführende Hydrierung von Naphthalin nur dann ohne Schwierigkeiten und mit technisch befriedigenden Ausbeuten verläuft,. wenn das angewandte Naphthalin vor der Hydrierung von seinen als Katalysatorgiften wirkenden Schwefelverbindungen befreit worden ist. Es ist ferner bekannt (Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft 53, 1553 [=92o]), daß im Fall des Naphthalins dieser schwefelhaltige Begleitkörper anscheinend ausschließlich aus einer das Naphthalin begleitenden Verbindung, dem Thionaphthen, besteht. Letzteres, den Schwefel in aromatischer, ringförmiger Bindung enthaltend, gehört zu den beständigsten aller schwefelhaltigen Verbindungen. Es bleibt auch bei eingehender Behandlungjmit den in anderen Fällen entschwefelnd wirkenden Mitteln, wie z. B. den Oxyden der Schwermetalle, unverändert und ist durch schmelzendes Alkali selbst bei seinem Kochpunkt nicht angreifbar.
  • Es wurde nun gefunden, daß es dennoch gewisse Temperaturbereiche gibt, innerhalb welcher das Thionaphthen von den Ätzalkalien, insbesondere Kalihydrat, unter Aufspaltung und Überführung in alkalilösliche Verbindungen angegriffen wird, und daß sich infolgedessen unter Einhaltung dieser Temperaturen eine Entschwefelung des Rohnaphthalins in überraschend einfacher und glatter Weise durch Behandlung mit Alkalihydroxyd durchführen läßt. Es wurde festgestellt, daß beim Erhitzen von Rohnaphthalin mit Ätzalkalien auf Temperaturen über 28o' unter Druck eine völlige Entschwefelung des Naphthalins erzielt wird, und daß das so gereinigte Naphthalin in der gleichen Weise wie das nach den üblichen Reinigungsverfahren mit Natrium erhaltene Erzeugnis der Hydrierung unterworfen werden kann. Die Anwesenheit der im Rohnaphthalin stets vorhandenen kleinen Mengen Phenole und anderer Verunreinigungen vom Charakter des Cumarons und Indens stört die Entschwefelung mittels Alkalis nicht, trotzdem auch diese Körper von den Alkalien angegriffen und in leicht abscheidbare Alkaliverbindungen übergeführt werden.
  • In der Patentschrift 290 563 wurde bereits vorgeschlagen, Kohlenwasserstoffe, und zwar Erdöl und diesem ähnliche Gemische, unter dem Druck eines Gases in Gegenwart von Metalloxyden oder Hydroxyden bei höherer Temperatur zu entschwefeln, doch handelt es sich hierbei um ein gegenüber dem Rohnaphthalin chemisch völlig anders geartetes Ausgangsmaterial, dessen schwefelhaltige Verunreinigungen, soweit sie überhaupt bekannt sind, hauptsächlich aus Mercaptanen und verhältnismäßig leicht aufspaltbaren Sulfiden aliphatischen Charakters bestehen (vgl. Engler-Höfer »Das Erdöl« 1913, I, S. 473, 475, 477)- Soweit diese nicht bereits als solche mit Metalloxyden reagieren (Frasch-Verfahren), darf nach der Beschreibung der erwähnten Patentschrift angenommen werden, daß sie bei höhererTemperatiir, und zwar unter dem Einfluß hohen Gasdruckes, insbesondere wenn dieser als Wasserstoffdruck zur Anwendung gelangt, eine Aufspaltung in dem Sinne erfahren, daß der Schwefel dieser Körper in Form von Schwefelwasserstoff oder dessen organischen Abkömmlingen (Mercaptanen) sich mit dem Metalloxyd verbindet. Demgegenüber enthält das Rohnaphthalin praktisch nur eine einzige, einheitliche, organische Schwefelverbindung, nämlich das Thionaphthen, welches infolge seiner den Charakter aromatischer Kohlenwasserstoffe tragenden Struktur zu den beständigsten aller organischen Schwefelverbindungen gehört und von welchem daher auf Grund des Verhaltens der Erdöle sich keineswegs voraussehen ließ, daß es sich mit Ätzalkalien bei hoher Temperatur und ohne Anwendung eines komprimierten Gases aufspalten lassen würde.
  • In der Patentschrift 13o 679 ist ferner vorgeschlagen worden, sauerstoff- und schwefelhaltige Begleitkörper hochsiedender Teerkohlenwasserstoffe, und zwar solche, die der Diarylenoxyd-und der Diarylensulfidreihe angehören, dadurch zur Abscheidung zu bringen, daß man sie durch Behandlung der sie enthaltenden Kohlenwasserstoffgemische mit Ätzkali in alkalilösliche Verbindungen überführt und letztere durch weitere Behandluhg verarbeitet. Dieses Verfahren bezieht sich indessen, wie aus der Beschreibung der erwähnten Patentschrift hervorgeht, nur auf Fraktionen des Steinkohlenteers, welche durch ihren Siedepunkt und ihre Zusammensetzung sich ganz wesentlich von dem Rohnaphthalin unterscheiden und daher in ihrem chemischen Verhalten keinen Vergleich mit letzterem zulassen.
  • Das erste Glied der in dem Verfahren der Patentschrift i3o 679 als Ausgangsmaterial auftretenden Alphylenoxydgruppe ist das bei 287' siedende Diphenylenoxyd. Das erste Glied der entsprechenden schwefelhaltigen Verbindung ist das bei 332' übergehende Diphenylensulfid. Beide Verbindungen können ebensowenig hinsichtlich ihres Verhaltens gegen Alkali mit dem im Rohnaphthalin auftretenden Thionaphthen verglichen werden wie die hochsiedenden Fraktionen, in denen die erstgenannten Verbindungen sich finden, mit dem bei 218' siedenden Rohnaphthalin selbst. Auch chemisch besteht prinzipiell ein Unterschied zwischen beiden Reaktionen. Bei dem Aufspalten der Arylenoxyde handelt es sich um eine reine Hydrolyse, die mit Wasserabspaltung verbunden ist. Bei der Überführung des Thionaphthens durch Alkali in lösliche Verbindungen nach dem vorliegenden Verfahren dagegen handelt es sich um eine Reaktion, die sich keineswegs als reine Hydrolyse formulieren läßt, sondern von einerOxydationswirkung des Alkalis notwendigerweise begleitet sein muß.
  • Auch das in der Patentschrift 327 05o beschriebene Verfahren, bei welchem schwefelhaltige Schieferöle dadurch von dunkeln und übelriechenden Begleitern befreit werden, daß man sie mit Alkalihydroxyden, insbesondere Natronkalk, behandelt, weist nur äußerlich eine Ähnlichkeit mit dem vorliegenden Verfahren zur Entschwefelung von Rohnaphthalin auf. Es unterscheidet sich von letzterem prinzipiell dadurch, daß es einen Weg zeigt, schwefelhaltige Öle zu reinigen, also die schwefelhaltigen Körper in den Ausgangsstoffen zu erhalten, ja, anzureichern, während die Behandlung des Rohnaphthalins mit Alkali bei hoher Temperatur gerade die Entfernung der schwefelhaltigen Begleiter durch Überführung der letzteren in lösliche Produkte bezweckt. Aus dem Verfahren der letzterwähnten Patentschrift hätte man den Schluß ziehen müssen, daß das Erhitzen schwefelhaltiger Kohlenwasserstoffgemische mit Alkali in letzteren die Schwefelverbindungen nicht angreift, sondern anreichert, so daß die in der vorliegenden Erfindung beschriebene Wirkung des Alkalis auf schwefelhaltiges Rohnaphthalin unerwartet und überraschend erscheint. Beispiel iooo kg gepreßtes Rohnaphthalin werden in einem mit Rührwerk versehenen Autoklaven mit 5o kg Ätzkali unter Rühren 5 ,Stunden auf 300' erhitzt, wobei der Druck' nicht über io Atm. steigt. Nach dieser Zeit wird das urangegriffen gebliebene Naphthalin von den Kaliverbindungen, welche sich leicht und glatt zu Boden setzen, abdestilliert oder abgegossen und kann unmittelbar zur Hydrierung nach bekannten Verfahren Verwendung finden. Aus den alkalischen Rückständen, welche die Phenole des Rohnaphthalins sowie die Aufspaltungsprodukte des Thionaphthens enthalten, läßt sich das Kali nach bekannten Verfahren wiedergewinnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entschwefelung von Rohnaphthalin, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohnaphthalin mit Ätzalkalien unter Druck auf Temperaturen über 28o' erhitzt.
DEG70069D 1927-04-21 1927-04-21 Verfahren zur Entschwefelung von Naphthalin Expired DE483759C (de)

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