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Vorrichtung zum Auftragen von körnigem Gut Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Auftragen von körnigem festen Gut auf eine bewegliche Oberfläche,
derart, daß ein Belag von gleichförmiger Stärke erzielt wird, ohne daß es erforderlich
ist, den Belag, der auf diese bewegliche Fläche aufgetragen wird, glätten oder einebnen
zu müssen.
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Die Erfindung ist insbesondere verwendbar für das Auftragen von körnigem
Gut, das leicht Übelstände beim Auftragen hervorrufen kann, sowie in solchen Fällen,
in denen die zur Zeit gebräuchlichen* Auftragevorrichtungen sich verstopfen oder
verunreinigen oder aus dem Betriebe genommen werden müssen infolge der aus dem aufzutragenden
Gut sich ausscheidenden Stoffe.
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Die Erfindung ist beispielsweise in einer Ausführungsform auf der
Zeichnung dargestellt. Abb. x ist ein Schnitt nach Linie I-I in Abb. 3, Abb. 2 ist
der gleiche Schnitt, wobei aber einige Teile -eine andere Lage einnehmen als in
Abb. i, Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie 3-3 Abb. 2.
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In der Zeichnung ist 5 der untere Teil eines Behälters, zier das Gut
enthält, das auf die bewegliche Fläche eines Förderwerkes aufgetragen werden soll.
Der Behälter 5 ist an gegenüberliegenden Seiten mit Löchern oder weiten Schlitzen
6 und 7 versehen, durch welche flache glatte Schieber 8 und 9 von rechteckigem Querschnitt
laufen, die aufeinandergleiten können. Die Schieber 8 und 9 sind mit Gelenkstangen
oder Kolben io und ix verbunden, die in irgendeiner geeigneten Art hin und her bewegt
werden, so daß die Schieber die weiter unten beschriebene Bewegung erhalten. Ein
Teil 13 des Behälters 5 erstreckt sich unter die Schieber 8 und 9 und bildet einen
Hohlraum unter den Schiebern. Ein Rohr 14 mündet in diesen Hohlraum. Ein Förderwerk
15, auf welches das Gut aufgetragen werden soll, ist unter dem Behälter 5 angeordnet
und bewegt sich nach rechts. Dieses Förderwerk kann beispielsweise aus einer Reihe
von Platten 16 bestehen, die bei 17 aneinandergelenkt sind. Das Förderwerk kann
in bekannter Weise angetrieben werden.
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Das körnige Gut i8, welches auf das Förderwerk 15 aufgetragen werden
soll, ist in dem Behälter 5 untergebracht und ruht auf dem oberen Schieber 8, der
den Boden des Behälters bildet. Die Gelenkstangen oder Kolben io und ii werden durch
beliebige Mittel hin und her bewegt in der Weise, daß der Schieber 8 aus der in
Abb. i dargestellten Lage sich nach links und zurück in seine Anfangslage bewegt,
während der Schieber 9 nach rechts und zurück in seine Anfangslage geht, wobei die
Größe
des Hubes beider Schieber ungefähr die gleiche ist wie die Größe des Hubes des Förderwerkes
15. Wenn der Schieber 8 sich nach links bewegt, so gelangt das Gut 18 auf den Schieber
9 und wird nach rechts hin in einer Schicht aufgetragen, deren Stärke durch die
Entfernung zwischen der oberen Fläche des Schiebers 9 und der oberen Kante der Öffnung
7 bestimmt ist; diese Stärke ist gleich der Stärke des Schiebers B. Hat der Schieber
9 das Ende seines Hubes nach außen erreicht, so wechselt er seine Bewegungsrichtung,
während gleichzeitig der Schieber 8 in entgegengesetzter Richtung sich bewegt und
dabei die Schicht des Gutes vorwärts schiebt und sie über das Ende des Schiebers
8 auf das Förderwerk 15 über eine Entfernung fallen läßt, die doppelt so
groß ist wie der Hub des Schiebers g. Der Schieber 8 stößt gleichzeitig mehr Gut
vorwärts, so daß die Tiefe der Schicht auf dem Förderwerk 15 die gleiche sein wird
wie auf dem Schieber g. Während des nächsten Vorwärtshubes des Schiebers 9 wird
das Förderwerk 15 kein Gut empfangen, hingegen wird der Schieber 9 eine neue Ladung
aufnehmen, deren vordere Kante sich gleich erhält mit der hinteren Kante des schon
auf das Förderwerk aufgetragenen Gutes. Es wurde als zweckmäßig gefunden, den Hub
der Schieber 8 und 9 ein wenig größer zu bemessen als den Hub des Förderwerkes
15,
wenn das Gut von solcher Art ist, daß es leicht zusammenballt, bevor es
über das Ende des Schiebers 9 abgestoßen wird, so daß auf dem Förderwerk
15 keine Zwischenräume entstehen zwischen der hinteren Kante einer vorangehenden
Beschickung und der Vorderkante der darauffolgenden Beschickung.
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Die Erfindung ist besonders geeignet für die Destillation von Kohle,
wobei diese in einer dünnen Schicht auf ein Förderwerk ausgebreitet wird, das zwecks
Destillation der Kohle erhitzt wird. In einem solchen Verfahren ist es wünschenswert,
daß die Kohle auf das Förderwerk in einer dünnen Schicht ausgebreitet wird, um die
Destillation der Kohle zu erleichtern und zu verhindern, daß auf dem Förderwerk
unbedeckte Stellen verbleiben, durch welche die Wärme in das Gehäuse dringen und
im Destillat unerwünschte chemische Reaktionen verursachen kann. Bei der Destillation
von Kohle in einem solchen Verfahren ist der Apparat gewöhnlich in einem Gehäuse
eingeschlossen, in dem die Destillate gesammelt werden; weil .in diesem Gehäuse
gewöhnlich ein leichter Überdruck besteht, ist es ratsam, Dampf oder ein neutrales
Gas durch die Leitung i¢ in den Raum unter dem Schieber 9 einzuleiten, um zu verhindern,
daß das Destillat durch die Öffnungen 6 oder 7 in den Behälter 5 dringt. Die Seitenwände
des Behälters 5 bilden mit der oberen Fläche des Schiebers 8 Winkel, die größer
sind als go°, so daß, wenn eine Kohlenschicht durch die Platte 9 vorwärts bewegt
wird, die Kohle im Behälter 5 bestrebt ist, über - der Ecke der Öffnung 7 einen
Bogen zu bilden und so etwas zusammengedrückt zu werden, um gegen Gasverluste abzudichten,
insbesondere wenn die Kohle etwas zu fein zerkleinert worden ist.
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In einer Vorrichtung, wie sie soeben beschrieben worden ist. erhalten
sich die Schieber 8und 9 frei von Teer oder anhaftenden Bestandteilen infolge der
gleitenden Bewegung der Schieber aufeinander und durch die Öffnungen 6 und 7 ; gleichzeitig
wird mit dieser Einrichtung ein sicheres Auftragen des Gutes auf das Förderwerk
15 in einer gleichförmig starken Schicht erzielt.
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Die Summe der Stärken der Schieber 8 und 9 ist derart, daß die Öffnungen
6 und 7 vollständig ausgefüllt werden. Will man die Dicke der Schicht auf dem Förderwerk
15 verändern, so kann dies dadurch geschehen, daß man die Schieber durch solche
anderer Stärke auswechselt, wobei die Summe der beiden Stärken unverändert bleibt.
Die Stärke der Materialschicht wird durch die Stärke des oberen Schiebers 8 bestimmt.