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Presse zum Entwässern oder Brikettieren. Gegenstand der Erfindung
ist eine Presse zum Entwässern oder Brikettieren von vegetabilischen und mineralischen
Stoffen, insbesondere Torf, Kohlenschlamm u. dgl.
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Man hat bisher zu dem gleichen Zweck Einrichtungen benutzt, die aus
zwei endlosen, in gleicher Richtung geführten und nach dem Auslauf zu keilförmig
zusammenlaufenden Preßplattenbändern bestehen, die wenn es sich um Entwässerung
handelt gelocht sind. Mit den Bändern zusammen wirken Kästen, die zur Aufnahme des
Preßgutes dienen, während in den Kästen Kolben zum Zusammenpressen des Kasteninhaltes
sich befinden.
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Anstatt zwei Preßplattenbänder, wie vorstehend gekennzeichnet, sich
in einer senkrechten Ebene bewegen zu lassen, hat man die Einrichtung auch so getroffen,
daß die Kasten zu einem Ring oder Kranz geordnet sind, wobei zwischen diesem Kastenkranz
und einer die Preßkolben steuernden schiefen Ebene eine Relativbewegung in dem Sinne
hergestellt ist, daß entweder der Kastenkranz oder die schiefe Ebene oder beide
karussellartig umlaufen.
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Diese letztere Anordnung hat man als Karussellpresse, die zuerst erwähnte
als Preßbandwalze bezeichnet.
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Nach der vorliegenden Erfindung sollen nun die Preßkasten und Preßkolben
sich in geradliniger Bahn bewegen und dabei auf einer bestimmten Wegstrecke einer
Druckwirkung unterworfen werden. Dabei wirken Druckroste und Druckwalzen in der
Weise zusammen, daß die auf Walzen geführten Preßkolben in die zwangläufig geführten
Preßkasten durch Auflaufen auf Kurvenbahnen des Druckrostes, -auf der Strecke wo
die Druckwalzen sich befinden, hineingepreßt werden.
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Dadurch findet auf dieser Strecke, welche man als Drucktunnel bezeichnen
kann, eine Pressung des in den Kasten befindlichen Gutes statt.
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Die Druckroste müssen mindestens teilweise versenkbar eingerichtet
sein, damit sie bei der Bewegung der Preßkasten in jeweils einer Richtung nicht
hindernd im Wege stehen; dabei kann das Heben und Senken der Roste selbsttätig erfolgen.
Die Einrichtung kann entweder so benutzt werden, daß die Pressung .des Gutes bei
einmaligem Durchgang durch den Drucktunnel vollendet wird oder aber auch so, daß
beim einmaligen Durchgang die Pressung nur zu einem Teile erfolgt, wobei, dann bei
einem nochmaligen Durchgang in umgekehrter Richtung die Pressung zu Ende geführt
wird. Letztere Anordnung bietet im besonderen auch den Vorteil, daß die Füllung
der Kasten dann nur an einer Stelle zu erfolgen hat.
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Als bekannt ist vorausgesetzt die geradlinige Bewegung des Preßgutes
bei Pressen, die zum Zusammendrücken von Baumwolle oder zum Auspressen von Früchten
zwecks Gewinnung von 01 oder Obstsäften dienen. Die Wirkungsweise dieser
Pressen beruht aber nicht auf dem Zusammenarbeiten von Preßkasten mit Preßstempeln.
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Ferner ist als bekannt vorausgesetzt die Steuerung von Preßelementen
bei Pressen mit umlaufender Bewegung durch Kurvenbahnen an und für sich.
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Demgegenüber sind bei der vorliegenden Presse die zur Steuerung der
Preßelomente dienenden Schubbahnen als Druckroste ausgebildet, wobei als wesentlich,
hervorzuheben ist, daß die Druckroste versenkbar angeordnet sind. Ohne diese Maßnahme
würde eine Zurückführung der Preßelemente in die Ausgangslage bei geradliniger Bewegung
überhaupt ausgeschlossen sein.
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Wie die Einrichtung im einzelnen beschaffen ist und wie sie zur Wirkung
gelangt, soll im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben werden.
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In der Zeichnung ist Abb. x ein Längsschnitt, Abb. 2 ein Grundriß
der Presse, während Abb. 3 einen Querschnitt durch den Drucktunnel in größerem Maßstabe
veranschaulicht.
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z sind die Preßkasten, 2 die Preßkolben, die auf Walzen 3 aufruhen,
die ihrerseits auf dem Hauptrost q. laufen. Die Preßkasten sind in den Führungsschienen
5 zwangläufig gefübrt, beispielsweise, wie aus Abb. 3 ersichtlich, mittels Rollen
6.
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7 ist der Rahmen des Drucktunnels, innerhalb welchem die Druckwalzen,
8 angeordnet sind; die Druckwalzen sind durch Gelenke x7
miteinander
verbunden und laufen über Sechskantwalzen 18, deren Achsen i9 in Lagern 2o gelagert
sind (Abb. 3) ; 13 sind Leitschienen für die Druckwalzen.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist angenommen,
daß die Pressung in zwei Stufen verläuft, so daß die Kasten und Stempel die Vorrichtung
zuerst in der einen und dann in der entgegengesetzten Richtung durchlaufen müssen.
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Es sind zu diesem Zweck außer dem Hauptrost zwei Druckroste vorgesehen.
Von diesen kann der eine (g) auch feststehend sein. Wie ersichtlich, steigt dieser
Rost in der Zeichnung von links nach rechts an, was bei der Bewegung der Preßkasten
in gleicher Richtung durch den Drucktunnel ? zur Folge hat, daß die Preßkolben 2
gegen die Druckwalze 8 bewegt werden und so das in dem Kasten befindliche Gut einem
Preßdruck unterwerfen.
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Die Bewegung der Preßkasten kann in beliebiger Weise erzielt werden,
beispielsweise mittels Seilzugs durch ein Spill. Nachdem die Kasten am rechten Ende
der Vorrichtung angelangt sind, werden sie in umgekehrter Richtung in Bewegung gesetzt.
' Bei der Rückbewegung erfolgt die Vollendung des Preßvorganges.
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Zu diesem Zweck ist ein zweiter Druckrost =o vorgesehen, der stärker
ansteigt wie der erste, und zwar von rechts nach links. Dieser Rost muß aber versenkbar
sein, damit er bei der Bewegung der Kasten von links nach rechts, d. h. beim ersten
Teile des Preßvorganges, nicht im Wege steht.
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Zu diesem Zweck ist der Rost =o auf einer Welle =i mit Nocken i2 gelagert,
die ihn in der jeweils erforderlichen Stellung zu halten haben. Die Verstellung
der Nockenwelle =i erfolgt durch das Gestänge 15, 16, das an Zapfen 14. der Welle
angreift.
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Die Umstellung der Nockenwelle durch das Gestänge kann selbsttätig
bewirkt werden, etwa durch Auslösung eines geeigneten Anschlages o. dgl. bei der
Erreichung der jeweiligen Endstellung der Preßkasten.
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Die Preßkasten i sind mit Deckeln 21(Abb. 3) versehen, die zum Abschließen
der Kasten innerhalb des Drucktunnels 7 dienen; das Schließen der Deckel kann von
Hand, unter Umständen aber auch selbsttätig durch Anschläge o. dgl. bewirkt werden;
sie sind in der Zeichnung mit Scharnieren 2z versehen..
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Die Benutzung der beschriebenen Einrichtung erfolgt in der Art, daß
die Kasten unter der Füllvorrichtung 23 mit Preßgut beschickt und dann in geeigneter
Weise dem Drucktunnel zugeführt werden. Dabei muß der Rost =o in der versenkten
Lage sich befinden, damit die Kasten und Stempel frei durchfahren können. Die Pressung
wird dadurch bewirkt, daß die Walzen 3 auf- den Druckrost g auflaufen, was einen
ansteigenden Druck zur Folge hat.
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`Fenn die Kasten das andere Ende der Presse erreicht haben, so wird
die Nockenwelle =i, zweckmäßig selbsttätig, umgestellt, so daß der Rost =o die aus
der Zeichnung ersichtliche obere Stellung einnimmt: Bei der rückläufigen Bewegung
der Kasten wird dann die Pressung vollendet; der Rost =o steigt wie ersichtlich
steiler an als der Rost g, der nur den ersten Teil der Pressung zu bewirken hat.
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Es ist zu bemerken, daß die Einrichtung auch so getroffen sein kann,
daß die Pressung schon auf dem Hinweg vollständig zu Ende geführt wird. In diesem
Falle muß natürlich der Druckrost g steiler ansteigen, so daß er zur vollständigen
Einführung der Preßkolben in die Kasten ausreicht. Es sind dann zwei gleiche versenkbare
Druckroste anzuordnen, weil ja in jeder Bewegungsrichtung eine vollständige Pressung
ausgeführt werden muß. Selbstverständlich müssen dann auch an beiden Seiten der
Pressen Füllvorrichtungen vorgesehen sein.
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In der Praxis wird man schon aus diesem Grunde der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform den Vorzug geben. .