DE48145C - Verfahren zur Herstellung von Zucker in Blöcken von beliebiger Form auf trocknem Wege - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zucker in Blöcken von beliebiger Form auf trocknem Wege

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DE48145C
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Germany
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sugar
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mass
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DENDAT48145D
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English (en)
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A. von RITTER in Skrivan bei Neubydschov, Böhmen
Publication of DE48145C publication Critical patent/DE48145C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B50/00Sugar products, e.g. powdered, lump or liquid sugar; Working-up of sugar
    • C13B50/02Sugar products, e.g. powdered, lump or liquid sugar; Working-up of sugar formed by moulding sugar

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  • Confectionery (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nach den bisher bekannten und meist üblichen Verfahren wird Zucker in Form von Zuckerbroden, -Hüten, -Blöcken, -Platten, -Streifen u. dergl. aus einer heifsen breiigen Mischung von Zuckerkrystallen und Zuckerlösung (Füllmasse) dadurch hergestellt, dafs man die den Vacuumapparaten entnommene Füllmasse in Formen füllt und in denselben durch allmäliges Erkalten auskrystallisiren läfst. Bei diesem Procefs — dem Auskrystallisiren — wachsen zunächst die schon im Vacuumapparat gebildeten Zuckerkrystalle zu einem festen Gerippe zusammen und alsdann bilden sich in den Lücken dieses Gerippes aufserordentlich kleine Krystalle, welche das Gefüge vervollständigen , indem sie sich an die gröfseren Krystalle anschliefsen und dadurch dem Zuckerblock später die mit dem Ausdruck »gewachsener Zucker« bezeichnete bekannte Dichtigkeit geben. Durch eine weitere Behandlung der erkalteten Zuckerblöcke müssen die flüssigen Bestandtheile (Grünsyrup) aus den in dem nunmehr festgefügten zusammengewachsenen Zucker vorhandenen Kanälen entfernt werden. Diese Entfernung erfolgt entweder durch freiwilliges Ablaufen, Absaugen oder durch Abschleudern, wobei in jedem Falle das durch die Krystallisation gebildete Skelett in der Form verbleibt, die Flüssigkeit jedoch unter der Einwirkung des eigenen Gewichtes, des Luftdruckes oder der Centrifugalkraft durch die zwischen den Krystallen vorhandenen Kanäle abfliefst.
Da hierbei immer noch Bestandtheile der Flüssigkeit- an der Oberfläche der Krystalle haften bleiben, so ist behufs Herstellung von weifsem Zucker ein Abwaschen jener Flüssigkeitstheile durch concentrirte Zuckerlösungen oder dergleichen erforderlich, was bei dem langen Wege, den jene Wasch- oder Deckflüssigkeit durch den Zuckerblock hindurch zu nehmen hat, gewisse Schwierigkeiten bietet und auch vor allem nicht verhüten läfst, dafs an dem Austrittsende der Deckflüssigkeit sich etwa mitgerissene Metalltheilchen absetzen und hier die Kanäle verengen, wenn nicht ganz verstopfen, was zum Mindesten eine unerwünschte Verdichtung' des sonst porösen Zuckerblockes an dieser Stelle zur Folge hat.
Ein Verfahren zur Herstellung von weifsem Zucker in Form von Blöcken, bei welchem jenes Abwaschen des bereits zu einem Block fertig geformten Zuckers vermieden wird, würde daher von grofser Bedeutung sein, wenn solches Verfahren es ermöglichte, einen gleichmäfsig harten Block darzustellen.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, aus weifsen, bereits durch Decken mittelst Dampfes oder Zuckerlösung von den Verunreinigungen befreiten Zuckerkrystallen in Form eines mehr oder minder groben Pulvers derartige Zuckerblöcke herzustellen. In erster Linie hat man zu diesem Zweck feuchten, losen Zucker in Formen^ gebracht und nun durch mechanischen Druck eine Verkittung der an ihrer Oberfläche etwas gelösten Krystalle herbeizuführen gesucht. Es zeigte sich jedoch hierbei, dafs eine solche Verbindung der Krystalle eine ungleichförmige war, und zwar an den Druckstellen selbst eine sehr dichte, -im Innern der Masse dagegen eine erheblich weniger dichte, mochte der auf die Masse ausgeübte Druck auch noch so grofs gewählt werden. Dies
läfst sich auch leicht aus dem Umstand erklären, dafs die einzelnen Theilchen der Masse nicht im Stande sein können, den auf die Oberfläche der Masse ausgeübten mechanischen Druck im gleichen Mafse weiter zu übertragen. Man hat daher versucht, durch rüttelnde Bewegungen unter gleichzeitiger Anwendung von Druck oder auch ohne den letzteren ein besseres Ergebnifs zu erzielen, indessen genügt die auf solche Weise den einzelnen Bestandteilen der Masse ertheilte lebendige Kraft ebensowenig zur verlangten gleichförmigen und festeren Verkittung der Krystalle; denn die Zwischenräume zwischen den einzelnen Krystallen bleiben immer noch zu grofs, als dafs harte Zuckerblöcke von guter Beschaffenheit sich auf diese Weise erzeugen liefsen.
Diesen Uebelständen abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, nach welcher es gelungen ist, auf trockenem Wege, d. h. ohne nochmalige Auflösung und Eindampfung des Zuckers im Vacuum, aus weifsem, losem und feuchtem Zucker vollkommen feste Zuckerblöcke (Raffinade) zu formen, welche nach dem Trocknen so hart werden und eine so gleichförmig dichte Structur besitzen, dafs sie den aus Füllmasse oder einem heifsen Gemisch von Zuckerkrystallen und. Zuckerlösung durch Erstarrenlassen, Ablaufenlassen, Absaugen oder Abschleudern der flüssigen Bestandteile, Decken und Trocknen gewonnenen Blöcke (dem sogenannten gewachsenen Raffinadezucker) an Güte und Verkäuflichkeit nicht nachstehen. Dieses ist nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, dafs man behufs Ausfüllung der Zwischenräume zwischen den einzelnen Zuckerkrystallen zunächst mittelst einer geeigneten Mischvorrichtung ein vollständig gleichförmiges Gemisch von losem, feuchtem weifsen Zucker mit einer geringen Menge weifsen Zuckermehles oder doch sehr feinkörnigen losen weifsen Zuckers herstellt, dann diese so hergestellte, gleichförmig feuchte, lose Zuckermasse in beliebigen, aber vollkommen geschlossenen, also ein Herausschleudern der Feuchtigkeit verhindernden Formen der Einwirkung der Centrifugalkraft aussetzt und dann nach der Centrifugirung die hierdurch centrifugal verdichteten Zuckerkörper trocknet, damit infolge der Verdunstung der durch die geschlossenen Formen in dem Zucker zurückgehaltenen Feuchtigkeit ein Zusammenwachsen der Zuckerkrystalle durch den aus dieser verdunstenden Flüssigkeit auskrystallisirenden Zucker und somit ein Erhärten des Zuckerkörpers eintritt. Auf diese Weise wird in der Centrifuge jedem einzelnen Krystall ein Druck in gleichem Sinne ertheilt, dem zu folgen ihm so lange gestattet ist, bis die Aneinanderlagerung der einzelnen Zuckerkörner oder Krystalle einen grofsen Dichtigkeitsgrad erlangt hat, da durch die Anwendung von dichten, undurchlässigen Formen die Zuckermassen ihren ursprünglichen Feuchtigkeitsgrad behalten und ein Zusammenkitten oder -Wachsen durch Krystallausscheidung aus der Anfeuchtungsfiüssigkeit somit verhindert ist.
Da aus diesem Grunde die Zuckerkörner oder -Krystalle während der Centrifugirung eine gewisse Bewegungsfähigkeit behalten, so wird einmal die Centrifugalkraft im Stande sein, ein dichtes Aneinanderlagern der Zuckerkrystalle und dann auch eine Einlagerung der kleineren Zuckerpartikel in die zwischen den Krystallen nothwendig belassenen Zwischenräume zu bewirken. Durch das Centrifügiren des feuchten, losen, aus Zuckerkörnern oder Krystallen verschiedener Gröfse bestehenden Zuckers in Formen, welche ein Herausschleudern von Feuchtigkeit verhindern, wird also eine Verdichtung der Zuckermasse, dagegen kein Verwachsen und keine Reinigung derselben und durch die darauf folgende Trocknung erst ein ■ Verwachsen und Festwerden der Zuckerkörper (also weder vor noch während des Centrifugirens, wie bei den bisherigen Verfahren) bewirkt, während es bisher nothwendig war, dafs für die Centrifugirung die Zuckermasse schon ein durch Krystallisation in der Ruhe oder durch Druck fertig gebildetes starres Zuckerskelett darstellte, damit ein Heraus- und Hindurchschleudern von Syrup, Wasser, Dampf, Reinigungsflüssigkeit möglich, dahingegen ein Verschieben der Zuckerkörner unter einander unmöglich war. Nach dem Centrifügiren und vor der Trocknung stellen die nach vorliegender Erfindung erzeugten Zuckerkörper eine leicht zerdrückbare, wenn auch dichte, körnige Masse dar, welche erst durch die Trocknung zu einer festen, harten Masse zusammenwächst. Nach den bisherigen Centrifugirungsverfahren behielten die zu centrifugirenden Zuckermassen ihre vor der Centrifugirung innegehabte Gestalt und Gröfse bei, nach dem vorliegenden dagegen erhalten die Zuckermassen erst während und infolge der Centrifugirung ihre Gestalt und Gröfse.
Demgemäfs wird das. den Gegenstand vor-· liegender Erfindung bildende Verfahren folgendermafsen ausgeführt.
Loser, feuchter, weifser Zucker von dem Reinheitsgrad, welcher für die herzustellenden Zuckerkörper, -Blöcke, -Hüte, -Platten u. dergl. gewünscht ist (denn eine Reinigung findet bei diesem Verfahren nicht statt), wird mit Zuckermehl oder feinkörnigem Zucker innig gemengt, dann in Formen gefüllt (hierbei' ist ein Pressen oder Stanzen unnöthig, selbst schädlich), deren Gestalt dem zu erzeugenden Zuckerkörper entspricht. Die Wandungen dieser Formen dürfen keine Abtropföffnungen oder sonstige Perforationen haben, sondern müssen derart geschlossen bezw. so dicht sein, dafs Feuchtigkeit
aus der Zuckermasse infolge der Centrifugirung nicht herausgeschleudert werden kann, vielmehr die Feuchtigkeit in der Zuckermasse auch während der Centrifugirung verbleibt. Nun wird so lange centrifugirt, bis der Zucker ein so dichtes und festes Gefüge erhalten hat, dafs er seine Gestalt behält, wenn man ihn aus der Form herausnimmt. Darauf trocknet man die erhaltenen Zuckerkörner in warmer Luft, wodurch die Feuchtigkeit verdunstet, der in derselben gelöste Zucker sich ausscheidet, dadurch ein Zusammenwachsen der Zuckerkörner oder Krystalle bewirkt und so vollkommen harte und dichte Zuckerkörper entstehen, welche sich in ihrem Ansehen durchaus nicht von dem bisher bekannten Zucker in Blockform, dem sogenannten gewachsenen Zucker (Raffinade) unterscheiden.
Da ein Reinigen der Zuckermasse nicht stattfindet, so wählt man den in Blockform zu bringenden Zucker von dem gewünschten Reinheitsgrad aus, Enthält der zu verarbeitende lose Zucker schon eine hinreichende Menge Zuckermehl oder feinkörnigen Zucker, so ist ein Zumischen von gemahlenem oder feinkörnigem Zucker nicht mehr nothwendig. Ein nicht zu unterschätzender Vortheil dieses Verfahrens besteht darin, dafs pulverförmiger oder loser Zucker, welcher sich bekanntlich wesentlich leichter und daher auch billiger von den Unreinigkeiten befreien läfst als eine compacte erstarrte Zuckermasse, dann auch sonst als minderwerthig angesehener bezw. weniger gut verkäuflicher Zucker in einfacher Weise zu Blockzucker umformen und also in ein leicht transportables, gut verkäufliches Fabrikat umwandeln läfst.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Zucker in Blöcken von beliebiger Form, darin bestehend, dafs man losen, feuchten Zucker von gewünschtem Reinheitsgrad, welcher pulverförmigen oder feinkörnigen Zucker enthält oder mit solchem innig gemischt ist bezw. wird, in geschlossene, d. h. bei der Centrifugirung Feuchtigkeit nicht durchlassende Formen füllt, centrifugirt, bis die Masse die gewünschte Dichtigkeit und den nöthigen Zusammenhalt gewonnen hat und dann behufs Zusammenwachsens der Zuckerkörner und behufs Hartwerdens der Zuckerblöcke trocknet, zu dem Zwecke, um eine der gewachsenen Raffinade gleichende Waare zu erhalten.
DENDAT48145D Verfahren zur Herstellung von Zucker in Blöcken von beliebiger Form auf trocknem Wege Expired - Lifetime DE48145C (de)

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DE (1) DE48145C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2544743A1 (fr) * 1983-04-21 1984-10-26 Vauciennes Ste Sucriere Agrico Procede et dispositif de fabrication de sucres agglomeres

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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