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Heizröhrenkessel mit in den Feuerraum der Feuerbuchse hineinragendem
Kesselteil Die Erfindung bezieht sich auf Heizröhrenkessel mit vorgeschaltetem Verbrennungsraum
und ist in .Aer Hauptsache gekennzeichnet durch einen formbeständigen; bolzen- und
ankerfreien, einen Verbrennungsraum umschließenden Abschluß des Heizröhrenkessels.
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Mit besonderem Vorteil findet die Erfindung bei Lokomotivkesseln Verwendung,
wobei unter den formbeständigen Abschluß des Langkessels eine Wasserröhrenfeuerkiste
von beliebigen und auch nachträglich veränderbaren Ausmaßen geschoben und durch
dehnungsfähige Rohre an den Langkessel anigeschlossen wird. Bei gleichzeitiger Außen-und
Innenfeuerung kommt auf diese Weise zwischen Rost und Verbrennungsraum eine wassergefüllte
Feuerbrücke zu liegen, so da.ß die unmittelbare Heizfläche bei verbesserter Verbrennung
vergrößert wird. Die . Anwendung der Erfindung bei Lokomotivkesseln mit Röhrenfeuerkiste
bietet gegenüber der bekannten Stephensonschen Bauart den Vorteil, daß kupferne
Konstruktionsteile in Fortfall kommen und daß bei günstigerem Wärmewirkungsgrad
und geringeren. Instandhaltungskosten -höhere Dampfdrucke anwendbar sind. , . -Der
Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in Anwendung auf einen Lokomotivkessel
beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt Abb. i den Längsschnitt eines Kessels nach
der Erfindung, Abb. a die Anordnung der Sammelkammern der Feuerbuchsrohre in schematischer
Darstellung, Abb.3 den Längsschnitt einer abgeänderten Bauart, Abb. 4 =und 5 Querschnitte
nach der Linie C-D bzw. A-B der Abb. 6.
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Der den Langkesselabschluß bildende Teil i besteht aus zwei ineinanderhegenden,
sich schneidenden Drehflächen i und z, von denen die äußere i sich an den letzten
Kessel,-schuß 3 anschließt und die innere 2 unter Bildung einer Verbrennungskammer
4 auf der Rohrwand 5 aufsitzt. Der Schnitt beider Flächen ist als gekümpelter düsenartiger
übergang 6 ausgeführt, welcher eine gute Vermischung und vollkommene Verbrennung
der Feuergase Bewirkt, die dann gleichmäßig verteilt nahezu auf gleichlangen Wegen
dien Rauchröhren 8 zuströmen.
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Die schräg nach hinten ansteigende Decke 9 der Verbrennungskammer
4 ist vorzugsweise ein wenig abgeflacht (Abb. 5) und durch eine tauf der Wasserseite
liegeadA,. durch die zusammengenieteten Blechkanten gebildete Rippe io verstärkt.
Eine weitere Verstärkung kann durch Einlage eines Versteifungsbleches i i, das nötigenfalls
bis zum äußeren Kessehnantel i reicht und hier verankert wird, erzielt werden. In
dem Versteifungsblech empfiehlt es sich, eine Ausisparung 1a zur-Verbindung der
beiderseitigen Wasserräume- vorzusehen.
Die Lage der Rohrwand 5
ist von der Bauart der Feuerkiste 7 vollkommen unabhängig und kann daher beliebig
im Rund. kessel 17. angeordnet sein. Zwecks unbehinderter Wasser- und Dampfströmung
und zur Ermöglichung eines Einstieges in den Langkessel ist die Rohrwand mit einer
Artzag Öffnungen 2o, z i versehen. Auf dem feuerberührten Umfang,des Langkessels
empfiehlt es sich, die Rohrwand 5 fliegend. anzuordnen (Abib'. 3) und mittels Zuganker
23 zu .befestigen.
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Da die Rohrwand 5 bei geöffneter Feuertüre 24 vor unmittelbarem Luftzutritt
geschützt ist und anderseits die Feuergase auf dem Weg zur Rohrwand erheblich ahgekühlt
werden, treten keine starken und plötzlichen Wärmegefälle an der Rohrwand auf, so
daß Undichtigkeiten weitgehend: vermieden werden und sogar die Möglichkeit besteht,
flußeiserne Rohrwände 5 zu verwenden und die Heizrohre 8 einzuschweißen, wodurch
gegebenenfalls eine besondere Verankerung der Rohrwand 5 überflüssig wird.
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Die äußere Drehfläche i des Kesselbodens kann halbkugelförmig (Abt.
i) oder kegelförmig ausgeführt werden (Abt. 3), und zwar in einer oberen feuerfreien,
mit einem Mantel versehenen Hälfte 25 und einer fl.ammehbiaspülten unteren-
Hälfte 26. Beide Hälften können entsprechend ihrer verschiedenen Bie, anspruchung
verschiedene Wandstärke haben. Zur Vermeidung einer Nietnaht- im Feuer empfiehlt
es sich, die untere Hälfte 26 bis zum Übergang 27 in den Langkessel
aus einem Stück anzufertigen.
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Die Erweiterung des Kessels am Feuerbuchsenende (Abt. 3) ermöglicht
die weitgehende Ausfüllung des Langkessels i9 mit Rauchröhren 8 und fördert - überdies
. den Wasserfluß vom Langkessel i9 an der Rohrwand 5 vorbei durch die Feuerbrücke
in den Stehkessel.
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Die Wasserröhrenfeuerkiste 7 ist unabhängig vom übrigen Kessel auf
einem Rahmen gelagert und besteht aus im wesentlichen senkrechten, geraden, überall
gleichweiten Siederöhren 3a, welche beiderseits in Sammelröhren 33 bis 36 münden,
von denen die oberen mit dem übrigen Kessel durch gekrümmte Rohre 37 in Verbindung
stehen, so daß schädliche Spannungen zwischen der Feuerkiste und dem Kesselkörper
nicht entstehen. Der Umlauf erfolgt vom Langkessel i9 in das sich dem Langkessel
anschmiegende Krebsrohr 33, von wo das Wasser durch die Rohre 3z in das Grundrohr
34 fließt und von da durch die Siederohre 32 in das Scheitelrohr 35 aufsteigt,
welches über Rohre 37 mit dem Kessel .n Verbindung steht und sich an denselben eng
ansclunlegt. Das Scheitelrohr 35 und das Grundrohr 34 werden zweckmäßig in ganz
gleicher Ausführung hergestellt (Abt. z) und können um i8o° gedreht jeweils vertauscht
verwendet werden.
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Die luft- und feuerdichte Anpassung der prismatischen Feuerkiste (Abt.
z) an das[ kugelige Langkesselende i ,geschieht durch entsprechende Verbreiterung
der Deckel 38.
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Bei dem Krebsrohr 33 sind die Siederohröffnungen stufenweise angeordnet
und die Deckel 38 seitlich angebracht. Naturgemäß kann auch das Krebsrohr
33 ähnlich wie das Scheitelrohr 35 und das Grundrohr 34 nicht halbkreisförmig, sondern
aus geraden Teilstücken. zusammengesetzt sein.
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Bei beliebiger Auswahl verschieden langer Sammelrohrstücke können
die Seiten der Feuerkiste breiter oder schmäler gemacht und auf diese Art auch die
Rostfläche entsprechend dem unterschiedlichen Brennstoffwert oder der geänderten
Kesselleistung auch nachträglich noch auf einfache Art vergrößert oder verkleinert
werden.
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Es ist hierzu nur erforderlich, das Krebsrohr 33 am Kesselbauch 2z
entlang verschiebbar anzuordnen und die Mündungen 49 der er indungsrohre 37 weiter
nach vorne zu verleger%-Neben den- =obenerwähnten- Vorteilen ergibt :der beschriebene
Kessel eine -billige und doch allen Anforderungen des Kesselbetriebies entsprechende--Bauart.'
Alle'-empfindlichen Stellen- des .Kessels -sind leicht- zugänglich] und können -dauernd.
beobachte werden,- Die selbst bei Wasserrohrfeuerkisten noch vielfach notwendigen
feuerfesten Ausmauerungen an- der 'Krebs- und Türwand sowie bei der Feuerbrücke
kommen zum Nützen der« Heizflache ganz in Fortfall. .
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Der vorbeschriebene Kessel ist ohne weiteres geeignet, gegen ausbaureife
Stehkessel von Lokomotiven oder sonstigen Kesselanlagen ausgewechselt zu werden.
Sie gestattet die Vereinheitlichung 'des Stehkesselbaus zu reihenweiser - Herstellung
und kann ohne weiteres für erhöhtem Betriebsdruck ausgeführt werden. -