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Einrichtung zum Vulkanisieren von Gummiwaren Das Vulkanisieren von
Gummiplatten und sonstigen Gummiwaren geschieht jetzt allgemein unter hydraulischen,
meist mehretagigen Pressen in intermittierender Weise.
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Das jedesmalige Einschieben der Gummiplatten usw. zwischen die geheizten
Vulkanisierplatten der Presse, die Aufrechterhaltung eines bestimmten Druckes über
die richtig bemessene Zeit und Herausnehmen der vulkanisierten Ware aus den einzelnen
mit geringem Abstand voneinander angeordneten Etagen der Presse nach Ablassen des
hydraulischen Druckes ist sehr zeitraubend und, weil vollständig von der Aufmerksamkeit
und Geschicklichkeit des Arbeiters abhängig, mit vielerlei Unvollkommenheiten verbunden.
Hierzu treten häufige Störungen durch Undichtheiten an den Pressen selbst, wie solche
mit hydraulischen Maschinen ja allgemein verbunden sind.
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Auch wenn man in bekannter Weise in Verbindung mit hydraulischen Pressen
Vulkanisierformen anwendet, welche in stetigem Arbeitsgang durch die Heizkammer
der Vulkanisiereinrichtung geführt werden, ist die Gesamtarbeitsweise doch nicht
stetig, da die Formen, bevor sie den Weg nach der Heizkammer antreten, wieder in
intermittierendem Verfahren mit Hilfe der hydraulischen Presse geschlossen und unter
Druck gesetzt werden müssen. Gemäß der Erfindung ist der Gebrauch hydraulischer
Maschinen vollständig vermieden und, im Gegensatz zu der bisherigen durch die Maschinen
bedingten intermittierenden Arbeit, stetiges, also wirtschaftlichstes Arbeiten während
des ganzen Vulkanisationsverfahrens ermöglicht.
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Dies wird grundsätzlich dadurch erreicht, daß der obere der beiden
durch ein Gelenk miteinander verbundenen Teile jeder Vulkanisierform durch Führungsschienen
derart geführt wird, daß jede Form vor Eintritt in die Heizkammer geschlossen und
nach dem Austritt aus der -Heizkammer wieder geöffnet wird.
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Hierbei ist zweckmäßig jede Form mit einer Verriegelungseinrichtung
versehen, die beim Kreislauf der Formen gegen Anschläge trifft, von denen der eine
die Schließung, der andere die öffnung der Verriegelung bewirkt. Die V erriegelungseinrichtung
besteht beispielsweise aus einem Drehriegelverschluß mit einem Schaltstern, der
bei schrittweiser Drehung in gleichem Sinne abwechselnd Schließung und C)ffnung
des Verschlusses bewirkt.
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Das Zusammenpressen der beiden Formplatten gegeneinander erfolgt ohne
größeren Widerstand, da der Gummi vor der Pressung durch die Wärme der unteren Platte
erweicht ist und auch die eingeschlossene Luft Gelegenheit
hatte,
zu entweichen, so daß völlig glatte, blasenfreie Gummiplatten erhalten werden.
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Nach beendigtem Kreislauf und damit nach beendigter Vulkanisierung
werden die oberen Platten der Vulkanisierformen sodann wiederum selbsttätig entriegelt
und vollständig geöffnet, so daß das völlig freiliegende Vulkanisiergut leicht entfernt
und alsbald das ständig im Kreislauf verbleibende Formplattenpaar von neuem beschickt
werden kann.
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Die Bedienung der Maschine beschränkt sich somit auf das Einlegen
der zu vulkanisierenden Stücke in die sich selbsttätig öffnenden und wieder schließenden
Vulkanisierformen und gegebenenfalls auf Nachhilfe bei der Entleerung der Formen.
Dabei schreitet die Vulkanisietung ohne jede Pause weiter.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vulkanisiereinrichtung
dargestellt. Abb. i ist eine Seitenansicht, Abb. a ist der in Abb. i rechts gezeichnete
Teil der Maschine in größerem Maßstab im Grundriß, Abb. 3 ist in demselben Maßstab
eine Ansicht der Maschine von der rechten Seite der Abb. i aus gesehen, Abb. q.
ist in demselben Maßstab der in Abb. z dargestellte Teil der Maschine in derselben
Seitenansicht, wie in Abb. i dargestellt.
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Um das irgendwie angetriebene Kettenrad a und die in Abb. i nur angedeutete
halbkreisförmige Bahn b läuft eine endlose Kette, welche die unteren Platten der
Vulkanisierformen c trägt. An diesen Platten sind die oberen Gegenplatten d angelenkt.
Die Kette läuft mit Rollen e auf Führungen f.
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Die Platten d haben an ihrem dem Gelenk abgekehrten Ende ebenfalls
Laufrollen g, die jedoch nur zeitweise in Wirkung treten, nämlich wenn sie zwischen
ein Führungsschienenpaar h, i gelangen, das sich an dem in Abb. i rechts
gezeichneten Ende der Maschine, nahe der halbkreisförmigen Bahn b, befindet. Die
Führungsschienen h, i sind derart angeordnet und gestaltet, daß sie mit Hilfe
der zwischen sie eintretenden Rollen g der Reihe nach die Platten d der Plattenpaare
d, c von den Platten c abheben, d. h. aus der den Platten c parallelen Lage in eine
dazu etwa senkrechte Lage bringen, wie in Abb. i und q. oben dargestellt ist.
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In ihrem weiteren Verlauf gestatten die Führungsschienen lt,
i den Platten d, daß sie sich den Platten c wieder nähern, bis sie
wieder in parallele Lage gelangt sind.
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Auf denjenigen Teil der Bahn der Plattenpaare, wo die Platten d abgehoben
werden, werden die zuvor zwischen den Plattenpaaren befindlichen und nun vulkanisierten
Platten abgenommen und frische, noch zu vulkanisierende Gummiplatten eingelegt.
An den einander zugekehrten Flächen sind die Platten c und d gegebenenfalls mit
irgendeinem Muster versehen.
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Ist ein Plattenpaar beschickt und sodann wieder geschlossen, so gelangt
es in die mit Heizgasbrennern m ausgestattete Heizkammer k und durchwandert diese
Kammer zunächst in der einen Richtung, wobei die Platten d sich oben befinden, sodann
rückwärts in der anderen Richtung, wobei die Platten d unten liegen. Sowohl unter
dem hinlaufenden als auch unter dem rücklaufenden Trum der Kette sind Heizbrenner
angeordnet, so daß beim Hinlauf die Platten c, beim Rücklauf die Platten d aufgeheizt
werden.
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Damit nun während des Vulkanisierv organfies die Vulkanisierplatten
auf die zu vulkanisierende Ware dauernd mit einem gewissen Druck einwirken, und
damit sie sich auf dem unteren Teil der Kettenbahn nicht selbsttätig öffnen können,
ist für jedes Plattenpaar eine besondere Verriegelungseinrichtung vorgesehen. Diese
besteht - aus einem Drehriegel n, der am unteren Plattenträger auf einem senkrecht
zur Plattenebene angeordneten und mit Sternrad p ausgerüsteten Drehzapfen angeordnet
ist und beim Schließen des Plattenpaares in ein Langloch o eingreift, das sich in
einem Auge am äußeren Rand der Plattend befindet und bei Drehung des Sternradesp
über eine entsprechende Schulter, gegebenenfalls unter Anzug, greift, die Platte
d dann mit einer gewissen Pressung gegen die zu vulkanisierende und auf der Vulkanisierplatte
c liegende Gummiplatte drückend.
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Das Sternrad wixd jeweils nm 9o° gedreht und dadurch der Drehriegel
aus der Freigabestelle in die Verriegelungsstelfung und aus dieser wieder in die
Freigabestellung gedreht, wenn das Sternrad p gegen den in seiner Bahn liegenden
Anschlag q oder r tritt. Die Entriegelung durch den Anschlag r geschieht so rechtzeitig,
daß die Platte d von der Platte c schon abgehoben wird, wenn das Plattenpaar sich
nach dem Austritt aus der Heizkammer nach oben bewegt, damit genügend Zeit und Gelegenheit
zur Entfernung der vulkanisierten Platte vorhanden ist.
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Die Umlaufgeschwindigkeit der Maschine und damit die stets vollkommen
gleichmäßig gewährleistete Vulkanisierdauer ist durch den Antrieb der Maschine beliebig
einstellbar.
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Wenn auch am zweckmäßigsten zur Heizung der Vulkanisierplatten leicht
regulierbare Gasbrenner angewendet werden, so kann die Heizung jedoch auch auf beliebige
andere Weise bewirkt werden.
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Die Vulkanisierplatten können mit beliebigen
Gravierungen
oder auch mit Vertiefungen, z. B. zum Vulkanisieren von Hohlkörpern, versehen, auch
mit regulierbarem Abstand voneinander angeordnet werden.