DE479845C

DE479845C - Verfahren zur Herstellung von Cyaniden

Info

Publication number: DE479845C
Application number: DED49550D
Authority: DE
Original assignee: Dessauer Zucker Raffinerie G M
Current assignee: Dessauer Zucker Raffinerie G M
Priority date: 1926-01-05
Filing date: 1926-01-05
Publication date: 1929-07-24

Description

Verfahren zur Herstellung von Cyaniden Bekanntlich bildet sich bei Erhitzung von Formiaten auf höhere Temperaturen in der Hauptsache Oxalat; dieser Vorgang ist auch die Grundlage eines gebräuchlichen Verfahrens zur technischen Darstellung von Oxalaten. Ferner ist bekannt, daß sich unter anderen Umständen bei der Zersetzung der Formiate durch Erhitzen CO., H2, CO, H20, Forrnaldeli_vd. Methvlalkoliol und Furfurol bilden.
Nach der Erfindung werden nun iin Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren beim Erhitzen der Formiate Cyanide gebildet, wenn man während des Erhitzens Blausäure einwirken läßt. Wie sich gezeigt hat, geht die Bildung des Cyanides sehr schnell vor sich und die Cvanidausbeute ist dabei eine sehr hohe. Dabei kann die Blausäure mit inerten Gasen vermischt sein; auch kann man sie dadurch zur Einwirkung bringen, daß man sie, von einem festen Stoff absorbiert, in das Reaktionsgemisch einführt.
Die Herstellung von Cyaniden aus Alkalicarbonat mit gasförmiger Blausäure ist bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren entweicht die Kohlensäure aus den Alkalicarbociaten jedoch nur infolge der Gegenwirkung der stärkeren Blausäure, die aber nur bei hoher Temperatur stärker ist. In dem Falle rler Anmeldung handelt es sich dagegen um ein zersetzliches Salz, dessen Spaltprodukte schon bei verhältnismäßig niedriger Temperatur von selbst, also nicht erst infolge der Blausäure entweichen. Bei den Formiaten findet also kein Austreiben einer schwächeren Säure durch Blausäure statt, vielmehr fällt der gasförmigen Blausäure hier lediglich und unmittelbar die Cyanbildung zu, bei dem bekannten Verfahren dagegen die Zersetzung und dann erst die Cyanbildung. lach der Erfindung läßt man also die Blausäure auf labile Verbindungen, wie es die Formiate schon bei wenig erhöhter Temperatur sind, einwirken. Wie es zu den feststehenden Grundsätzen der Chemie gehört, daß der Verlauf chemischer Reaktionen in statu nascendi bedeutend begünstigt wird, so macht sich auch die vorteilhafte Wirkung des vorliegenden Verfahrens gegenüber dem bisher Bekannten dadurch erkennbar, daß die Reaktion bedeutend glatter vor sich geht, die Ausbeute eine wesentlich bessere ist und daß sich ein Cyanid von größerer Reinheit erzielen läßt. Ini Gegensatz hierzu ist die Cyanbildung schwieriger und die Ausbeute geringer, wenn man die Blausäure auch bei einer hohen Temperatur auf stabiles Alkalicarbonat nach dem bekannten Verfahren einwirken läßt. Ausführungsbeispiel Es werden in einem eisernen Gefäß 5 kg N atriumformiat über den Schmelzpunkt hinaus erhitzt und gasförmige Blausäure bzw. ein Blausäure enthaltendes Gasgemisch während des Erhitzens darübergeleitet. Es bildet sich dann in schneller Reaktion Natriumcyanid von hoher Reinheit.

Claims

PATENTANSPRÜCHE.' i. Verfahren zur Herstellung von Cyaniden, dadurch gekennzeichnet, daß man reine oder als Bestandteile von Gemischen oder chemischen Verbindungen vorhandene ameisensaure Salze über den Schmelzpunkt der betreffenden Formiate hinaus erhitzt und während des Erhitzens Blausäure darauf einwirken läßt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Blausäure mit inerten Gasen gemischt ist. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Blausäure, in einem festen Stoff absorbiert, eingeführt wird.