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Selbsttätige Feuerlöscheinrichtung, bei der ein thermostatisch beeinflußtes
Hilfsventil betätigt wird Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Feuerlöschvorrichtung,
bei welcher ein in die Löschleitung eingebautes Absperrventil sowohl durch ein thermostatisch
beeinflußtes Hilfsventil als auch von Hand von einer beliebigen Stelle aus geöffnet
werden kann. Die thermostatische Auslösev orrichtung wirkt auf ein Hilfsventil,
durch dessen Offnung die auf der einen Seite des in die Löschwasserleitung eingebauten
Absperrventils befindliche Löschflüssigkeit zum Abfließen gebracht und dadurch eine
Druckänderung in der Kammer oberhalb des Absperrventils erreicht wird. Soll die
Löschvorrichtung dagegen- von Hand betätigt werden, so wird diese Druckänderung
in der Kammer oberhalb des Absperrventils durch Offnen oder Schließen eines an beliebiger
Stelle im Raum befindlichen Ventils vorgenommen, welches mit der Kammer durch eine
Handauslöseleitung in Verbindung steht. Die Auslösung erfolgt also in beiden Fällen
dadurch, daß dem in der Zuleitung befindlichen Wasser Gelegenheit gegeben wird,
das Absperrventil anzuheben und auf diese Weise zu den Löschbrausen zu gelangen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den zur selbsttätigen Betätigung der Löschvorrichtung
dienenden Thermostaten und die zur Berieselung der Feuerstelle dienende Brause in
Ansicht, Abb. z zeigt einen Längsschnitt durch die Löschvorrichtung, Abb. 3 das
Hilfsventil, ebenfalls im Längsschnitt, und Abb.4 stellt die Löschvorrichtung mit
mehreren von Hand betätigten Auslöseventilen in Ansicht dar.
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Mit der beim Ausbruch eines Feuers sich erwärmenden Raumluft erwärmt
sich auch die in dem isoliert aufgehängten dünnwandigen Hohlkörper WF (Abb. i) eingeschlossene
Luft (Gas). Der dadurch in demselben entstehende -C7berdruck wirkt durch die enge
Rohrleitung LL auf die Membran LM des Hilfsventils, das an dem an die Wasserleitung
WL angeschlossenen Löschventil (Abb. a) angebracht ist. Der Druck auf die
Membran LM wird auf den Membranteller MT
übertragen, welcher zugleich
mit dem Hilfsventil RV durch eine stellbare Feder SF in der Ruhestellung festgehalten
wird. Nimmt der Luftdruck über der Membran LM weiter zu, so überwindet er
schließlich den jeweils eingestellten Druck der Feder SF und öffnet das Ventil
RV.
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Bei der Abwärtsbewegung des Ventilkolbens RV (Abb. -, und 3)
wird das Glasrohr GR zerbrochen, welches bis dahin als Schutz des Ventils
RV gegen die vorzeitige Berührung mit Wasser diente, das von der Hauptwasserleitung
WL über die Düse DU,
die Leitung VZ und .den Kanal KN bis zur
Kammer VK steht. Erst nach dem Bruch
des Glasröhrchens wird dem
Wasser der Weg zur Kammer OK und weiter durch die an der Ventilspindel befindliche
Nut nach dem Entleerungsrohr EL freigegeben. Da infolge des größeren Querschnitts
der Abflußleitung EL gegenüber der Zuflußdüse DU der Abfluß hier größer
ist als der durch die Düse DU in der Kammer UK bemessene Zufluß, so
tritt eine Druckverminderung in der Kammer OK sowie in der mit ihr durch den Kanal
K17 verbundenen Kammer MK ein, welche bewirkt, daß das Membranventil MV durch den
in der unteren Kammer UK herrschenden Wasserleitungsdruck geöffnet wird. Das Wasser
kann nun aus der Leitung WL in die Ringkammer RK und von dort, durch die
Brausenleitung BL nach der Brause BR gelangen. Nachdem das Feuer nun durch
das der Brause entströmende Wasser gelöscht ist, kühlt sich die Raumluft wieder
ab, und der im Hohlkörper WF erzeugte Überdruck geht auf Normalspannung zurück.
Die Membran LM nimmt wieder ihre Ruhestellung ein, und zugleich wird das
Ventil RV durch die Feder SF geschlossen.
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Auf dem Wege durch die Düse DU und die Verbindungsleitung VL
stellt sich in der Kammer MK nun wieder der gleiche Druck wie in der Wasserleitung
WL ein. Dieser Druck lastet in der Kammer MK aber unvermindert auf der ganzen
oberen Membranfläche, während auf der untereren Fläche infolge starken Abströmens
des Wassers von der Kammer UK nach der Ringkammer RK ein geringerer Druck
wirkt; infolgedessen wird das Membranventil MV mit Überdruck auf seinen Sitz gedrückt
und damit der Wasserzufluß nach der Löschleitung BL abgeschlossen. Um diesen
Vorgang, bei dem der Eigenwiderstand bzw. die Trägheit der Membran MV überwunden
werden muß, einzuleiten, ist auf der Membran ein Gewicht GW angeordnet, welches
zugleich als Hubbegrenzung für den Ausschlag der Membran dient, um ein schädliches
Durchbiegen derselben nach oben zu verhindern. Das Membranventil MV steht im Ruhezustand
der Anlage unter dauerndem Wasserdruck, mit Ausnahme der ringförmigen Zone in der
Kammer RK. Um auch hier ein schädliches Durchdrücken zu verhüten, wird dieser Teil
noch besonders durch den eingesetzten Ring SR abgestützt.
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Der geschilderte Vorgang des Öffnens und Schließens des Membranventils
MV wiederholt sich nun, sobald und so oft die Luft des zu schützenden Raumes erwärmt
oder abgekühlt wird. Die Löschanlage wirkt also auch nach dem Zerbrechen des lediglich
dem Schutz des Hilfsventils dienenden Glasröhrchens GR als selbsttätige Feuerlöschanlage.
Es kommt vor, daß die Entstehung eines Feuers aus nächster Nähe beobachtet wird.
Um in diesem Falle ein sofortiges Eingreifen zu ermöglichen, ist die Anlage mit
Handauslösern HA (Abb. 4) versehen, welche durch ihr Offnen ein sofortiges
Inbetriebsetzen der Löschvorrichtung veranlassen. Dieses wird ebenfalls bewirkt
durch Druckentlastung der Kammer MK, an welche eine Handauslöseleitung
HL angeschlossen ist. Diese Leitung HL kann nach den geeignet erscheinenden,
gefahrlosen Stellen geführt werden und dort, z. B. neben den Ausgangstüren, in den
Treppenhäusern mit Handauslösern HA versehen sein.
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Die Handauslöser sind so gebaut, daß schädigende Oxydationswirkungen
durch Fernhalten des Wassers von den empfindlichen Ventilflächen vermieden sind.
Zu diesem Zweck ist vor dem Ventilsitz des Stempels ST (Abb. a) eine wasserbeständige
Platte SP angebracht, welche als Trennwand zwischen Wasser und Ventilsitz dient.
Bei Betätigung eines Handauslösers stanzt nun das als Lochstempel ausgebildete Ventil
ST ein Loch in diese Schutzplatte SP, wodurch die eingangs beschriebene Druckentlastung
in der Kammer MK herbeigeführt wird. Nach dem Schließen des Handauslösers tritt
der Stempel als Ventil in Tätigkeit und verhindert weiteres Abströmen des Wassers
aus der Kammer MK. Der Löschautomat stellt sich dann in bekannter Weise auf Ruhestellung
ein.
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Um die Betriebssicherheit der Löschanlage auch bei Beschädigung der
Luftauslöseleitung LL oder der damit in Verbindung stehenden Teile der Thermostaten
WF in der Membran LM nicht zu gefährden, ist die Handauslöseleitung an den erforderlichen
Stellen mit Schmelzsicherungen SS (Abb.4) versehen, welche sich in bekannter Wiese
bei einer bestimmten Übertemperatur öffnen und ebenfalls durch Druckentlastung der
Kammer MK die Brausen in Tätigkeit setzen.
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Durch das Spannen oder Entspannen der Feder SF (Abb. a) wird eine
Erhöhung oder Verringerung des Gegendruckes auf die Membran LM erreicht.
Hierdurch wird die Auslösung des Automaten bei höherer oder niedrigerer Temperatur
eingestellt. An der am Gehäuse FG angebrachten Skala SK wird die jeweilige Federspannung
durch den Zeiger Z angegeben. Die Einstellung der Feder SF erfolgt durch Drehen
des Membrantellers MT
nach dem Lösen der Schraube VS.