DE47819C - Stichbildung bei Nähmaschinen für Leder und andere schwere Waaren - Google Patents

Stichbildung bei Nähmaschinen für Leder und andere schwere Waaren

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DE47819C
DE47819C DENDAT47819D DE47819DA DE47819C DE 47819 C DE47819 C DE 47819C DE NDAT47819 D DENDAT47819 D DE NDAT47819D DE 47819D A DE47819D A DE 47819DA DE 47819 C DE47819 C DE 47819C
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DENDAT47819D
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THE Wardwell Sewing machine Company in New-York
Publication of DE47819C publication Critical patent/DE47819C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B15/00Machines for sewing leather goods
    • D05B15/02Shoe sewing machines
    • D05B15/04Shoe sewing machines for lock-stitch work

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Diese Erfindung bezieht sich auf diejenige Klasse von Nähmaschinen, bei welchen ein Ober- und ein Unterfaden angewendet wird und bei denen der zu nähende Stoff gewöhnlich sehr stark, dicht und hart ist, so dafs eine Ahle zur Anwendung kommen mufs, um ein entweder ganz oder theilweise durchgehendes Loch in dem Stoff herzustellen und dadurch die Arbeit der Nadel zu unterstützen, die sich in diesem Falle einfach darauf beschränkt, den Faden durch das vorher hergestellte Loch zu ziehen, um die Stiche zu bilden.
Auf beiliegender Zeichnung sind:
Fig. ι bis 5 perspectivische diagrammatische Darstellungen der Näh- und Zuführungswerkzeuge, um die Arbeitsweise derselben zu zeigen.
Fig. 6, 7 und 8 sind Seitenansichten dieser Werkzeuge, aus denen besonders die Art der Stichbildung ersichtlich wird.
Fig. 9 und ι ο sind Schnittdarstellungen zweier Stofflagen mit einem theilweise gebildeten und einem fertigen Stich.
Zur genauen Erklärung der vorliegenden Erfindung, welche ein besonderes Nähverfahren und eine eigenartige Stichbildung behandelt, schien es ausreichend, nur so viel von der Maschine zu zeichnen und zu beschreiben, als erforderlich ist, die Arbeitsweise der in Frage kommenden Mechanismen zu verdeutlichen, während von den eigentlichen Vorrichtungen, die eine selbstthätige Bewegung der verschiedenen Theile der Maschine herbeiführen, als nicht zu dieser Erfindung gehörig abgesehen wurde.
Der Stoff χ ist in den Fig. 1 bis 5 und 9 und 10 im Schnitt dargestellt, um die Wirkungen der Ahle' und die Lagen der Fäden deutlicher zu zeigen; der Schnitt ist dabei in Richtung der Naht genommen und die Arbeitsplatte 2 wird nach der Darstellung von einem, hohlen Gehäuse A1 das die Form eines Hornes hat, getragen, in welchem ein hin- und hergehender Fadenführer 3 und ein schwingender Fadengreifer 4 vorgesehen sind, welcher letztere mit dem Führer drehbar verbunden ist, um dessen hin- und hergehende Bewegungen mitzumachen. Der Führer ist dabei mit einem Oehr 5 für den Durchgang des Fadensj*- versehen, der von unten durch geeignete Führungen von dem Wachsbehälter zugeführt wird. Die Arbeitsplatte hat in der Mitte ein Loch 6, und über derselben sind die Ahle B, die Nadel C, der Oberfadenführer D und der Schleifenhalter E, Fig. 6, 7 und 8, vorgesehen.
Die Ahle B wird von einer Stange 7 getragen, welche eine vertical auf- und abgehende Bewegung hat und die sich in Richtung des Doppelpfeiles 1 vor- und zurückbewegt (Fig. 1); das Gleiche thut die Nadelstange 8. Aufserdem erhalten sowohl Ahle wie Nadelstange auch eine hin- und hergehende Bewegung rechtwinklig gegen die durch den Pfeil 1 bezeichnete Bewegungsrichtung, also eine Richtung parallel zur Richtung der Naht.
Der Fadenführer D hält den Oberfaden y und hat zwei Oehre, durch welche dieser. Faden gezogen wird; er ist etwa nach einem Kreisbogen gekrümmt 'und wird von dem um die
Bogenmitte schwingenden Arm 9 getragen. Aufsen an dem Fadenführer, nahe der Spitze, ist eine Aussparung 10 angebracht, über deren Zweck weiter unten die Rede sein soll.
Der Schleifenhalter E, Fig. 6, 7 und 8, wird von einem Arm 11 getragen, welcher um eine verticale Achse schwingt und den Schleifenhalter in gekrümmter Bahn etwa rechtwinklig gegen die des Fadenführers D bewegt.
Nimmt man an, dafs die bezeichneten Vorrichtungen einen Theil der Naht hergestellt haben, dafs ferner gerade ein Stich vollendet ist und sich der untere Faden χ von dem Oehr 5 des Unterfadenführers 3 hinter dem Haken des Greifers 4, Fig. 1, nach oben zieht, und dafs auch der Oberfaden von dem Führer D nach dem Stoff läuft, so vollzieht sich die weitere Herstellung eines neuen Stiches in folgender Weise:
Die Ahle -B wird nach rechts an einen Punkt geführt, welcher von dem vorhergehenden Stich um die Länge des neuen Stiches entfernt ist, und geht dann nach unten, bis ihre Spitze in den Stoff ein wenig eindringt (Fig. 1). Darauf wird die Ahle in den Stoff getrieben, und zwar gehörig weit, um denselben durch Reibung an der Ahle festhaften zu lassen, worauf letztere ein wenig bei der nächsten Bewegung gehoben wird. Dies geschieht, um den Stoff etwas anzuheben, die Arbeitsplatte 2 von Druck zu entlasten und dadurch den Reibungswiderstand gegen das Zuführen des Stoffes zu vermindern, und wird durch die Bewegung der Ahle rechtwinklig gegen die durch den Pfeil 1 bezeichnete Richtung bewirkt, bis die Ahle senkrecht über der Oeffnung 6 in der Arbeitsplatte ist. Nun geht die Ahle vollständig durch den Stoff in die Oeffnung der Arbeitsplatte, und zwar weit genug, um das nöthige Loch für den Durchtritt der Nadel herzustellen, worauf die Ahle wieder hochgeht, bis ihre Spitze sich über dem Stoff befindet. Nun bewegen sich die Ahle und die Nadel in Richtung des Pfeiles 1 zurück, bis die Nadel direct über dem Ahlenloch liegt, worauf die Nadel herabgeht und durch den Stoff fährt. Vor dem Eintritt der Nadel in das Loch in dem Stoff wird der Greifer 4 nach links in Richtung des in Fig. 3 angegebenen Pfeiles geschwungen, was Veranlassung ist, dafs der Unterfaden χ vor dem unteren Fadenführer in die in Fig. 3 gezeigte Lage gebracht wird, und nachdem die Nadel ganz herabgegangen ist, werden die Fadenführer und Greifer zusammen in Richtung des Pfeiles, Fig. 4, vorgeführt, wobei der Quertheil des Fadens χ in den Ausschnitt der Nadel gebracht wird.
Sobald die Nadel hochgeht, zieht sie eine Schleife des Fadens χ durch das Loch des Stoffes nach oben, wie aus Fig. 5 ersichtlich, und. führt sie bis über den Stoff, wie in Fig. 6 angegeben, worauf die Bewegung der Nadel abgestellt wird und der Oberfadenführer D, welcher in Richtung des Pfeiles Fig. 6 schwingt, ■in die Schleife des Fadens χ tritt und den Oberfaden y mitnimmt; der Schleifenhalter E schwingt darauf nach rechts und tritt unter den OberfadenfUhrer D durch den Ausschnitt ι ο und zwischen den Fadenführer D und Faden-, um ihn zu halten, wobei der Ausschnitt 10 ermöglicht, dafs er über den Faden- tritt, ohne denselben zu fassen.
Der Oberfadenführer D schwingt nun nach rückwärts in Richtung des Pfeiles Fig. 7 durch die Schleife des Unterfadens χ und läfst, wie in derselben Figur dargestellt, eine Schleife des Oberfadens y auf dem Halter E\ hierauf geht die Nadel C sowohl nach unten wie nach vorn in die in Fig. 8 angegebene Lage und macht sich von der Schleife des Fadens χ frei, während der Schleifenhalter E den Faden y hält, bis die Spannvorrichtung gewöhnlicher Construction die Schleife des Fadens χ nach unten auf den Stoff festgezogen hat, worauf er sich zurückbewegt und die Schleife des Fadens y freigiebt. Auf diese Weise wird der Faden χ nach unten in den Stoff gezogen, wie in Fig. 9 angegeben, wobei die Schleife des Fadens y als Doppelschleife gehalten wird, und da sie weiter nach unten gezogen wird, gelangt sie in den Stoff; die beiden Schleifen werden schliefslich zwischen den Flächen des Stoffes verfestigt (Fig. 10) und bilden den dargestellten Stich.
Natürlich können zur Herbeiführung der vorbenannten Bewegung der Ahle, Nadel und des Fadenträgers verschiedene Mechanismen in Anwendung kommen, ebenso wie der Unterfaden durch andere als die beschriebenen. Mechanismen angezogen und gegriffen werden kann, um ihn in der Lage zu halten, dafs er in den Ausschnitt der Nadel gebracht werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das Verfahren, bei Nähmaschinen für Leder und andere schwere Waare, bei denen der die Sfoffverschiebung bewirkende Vorstecher (Ahle) und die Hakennadel eine auf- und ab-, sowie hin- und hergehende Bewegung in Richtung der Naht und senkrecht dagegen ausführen, die Stiche in der Weise zu bilden; dafs zuerst der Vorstecher (B) theilweise in den Stoff eindringt, sich dann mit demselben seitwärts über das Loch in der Stichplatte auf dem Horn verschiebt und den Stoff ganz durchbohrt, so dafs die Hakennadel nach dem Hochgehen der Ahle in das vorgestochene Loch treten, den zwischen dem im Horn auf- und abbeweglichen Unterfadenführer (3) und mit diesem drehbar verbundenen und nach der Seite schwingenden Greiferhaken (4) aüsge-
    spannten und vorgeführten Unterfaden aufnehmen und als Schleife durch den Stoff hoch-, ziehen kann, worauf der schwingende Oberfadenführer (D) den Oberfaden ebenfalls schleifenförmig durch die Schleife des Unterfadens führt und nach Erfassen der Oberfadenschleife durch den schwingenden, unter den Fadenführer (D) tretenden Schleifenhalter (E) wieder zurückgeht, während nach Freigabe des Unterfadens durch die Hakennadel und des Oberfadens durch den Schleifenhalter der fertige, aus zwei verschlungenen, im Stoff liegenden Schleifen gebildeten Stich durch Anziehen des Unterfadens gebildet wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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