DE477485C

DE477485C - Vorrichtung zum Beziehen der Absaetze von Schuhwerk

Info

Publication number: DE477485C
Application number: DET33963D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM TONNE
Current assignee: WILHELM TONNE
Priority date: 1927-09-14
Filing date: 1927-09-14
Publication date: 1929-06-07

Description

Vorrichtung zum Beziehen der Absätze von Schuhwerk Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beziehen von Holz- oder Lederabsätzen mit Stoff, Wachstuch, Leder oder sonstigem Material. Es sind derartige Vorrichtungen bereits bekannt. Während bei diesen jedoch der Absatz bewegt wird, wird bei der hier beschriebenen Vorrichtung der Absatz unbeweglich eingeklemmt, und der Stoff wird mittels bewegbarer Polster über den Absatz herübergezogen. Dadurch ist die Arbeitsweise der bisher üblichen Handarbeit nachgebildet, und es wird erreicht, daß das Beziehen mit der neuen Vorrichtung faltenfrei geschieht.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, doch sind andere Ausführungsformen möglich, ohne aus dem Bereich der Erfindung zu treten.
Abb. x ist eine Seitenansicht der Vorrichtung. Abb. 2 ist eineyDraufsicht, an der einzelne Teile fortgelassen sind.
Abb. 3 ist die schematische Darstellung des Arbeitsganges.
Auf der Grundplatte i sind die Lagerböcke 2, 3, 4 derart angeordnet, daß Lagerbock 2 mit der Grundplatte i fest verschraubt ist, während die Lagerböcke 3 und 4 verschiebbar angebracht sind. Zwischen ,den Lagerböcken 2 und 3 wird der zu beziehende Absatz eingespannt. Der Lagerbock 3 trägt zu diesem Zwecke am oberen Ende eine Schraube 5, welche mit vorstehenden Spitzen 6 ausgerüstet ist. Im Lagerbock 2 sind gleiche Spitzen 61 mittels einer Schraube 7 an einem Bolzen 8 festgeschraubt. Der Bolzen 8 wird durch eine Feder 9 gegen einen Exzenter io gedrückt. Der Exzenter io ist mit dem Handgriff ii fest verbunden. Durch Bewegung des Handgriffes ii und durch die Feder 9 wird der Bolzen 8 vor- oder rückwärts bewegt und hierdurch der zu beziehende Absatz fest- oder Iosgespannt. Um verschieden hohe Absätze einspannen zu können, ist der Lagerbock 3 durch die Spindel 12 mit dem Lagerbock 2 verbunden. Durch Drehung des Handrades 13 kann der Lagerbock 3 dem Lagerbock 2 genähert oder von ihm entfernt werden. Damit die Absätze gleichmäßig hoch eingespannt werden, ist am Lagerbock 3 eine Stellschraube 14 angebracht. Im Lagerbock 4 sind die beiden Hebel 15, welche die Handgriffe 20 mit den Polstern 16 tragen, auf einer Achse 17 schwenkbar angeordnet. Diese beiden Hebel 15 sind außerdem noch um die Zapfen 18 seitlich schwenkbar und werden durch eine Zugfeder ig gegeneinandergezogen. Die Polster 16 liegen in den Handgriffen 2o und können aus Gummi, Kork, mit Luft oder Wasser gefüllten Kissen oder aus anderen elastischen Stoffen bestehen. Die Handgriffe 2o können durch die Keile 21 auf den Hebeln 15 an jeder gewünschten Stelle festgehalten werden. Von, den Hebeln 15 gehen Zugorgane 22 zu einem Fußtritt.
Die Arbeitsweise ist folgende: Der Absatz 23 wird mittels des Handgriffes ii durch die Spitzen 6 und .61 zwischen den Lagerböcken 2 und 3 festgeklemmt. Danach wird der mit Klebstoff bestrichene Bezug 24 auf den Absatz 23 aufgelegt und nur oben angedrückt, lediglich um ihm einen ersten Halt zu geben. Die Polster 16 werden nunmehr mittels der Hebel i5 durch Hand-, Fuß- oder Kraftbetrieb bis an die angedrückte Stelle gebracht und weiter längs der Absatzfläche abwärts bewegt. Dadurch wird der Bezug 24 stramm über den Absatz 23 gezogen und festgeklebt, und der Arbeitsgang ist beendet.
Da die Schweifungen der Absätze verschieden sind, müssen die Polster 16 auch entsprechend bewegt werden können, weil gerade hierdurch das einwandfreie Beziehen der Absätze bedingt wird, wie ja auch der Handarbeiter je nach der Form der Absätze den Bezug in entsprechender Richtung zieht. Dies wird durch Verschiebung des Lagerbockes q. auf der Grundplatte i und Verschiebung der Handgriffe 2o auf den Hebeln 15 erreicht.
Mit Hilfe der in der Technik allgemein gebräuchlichen Vorrichtungen läßt sich diese Vorrichtung auch als Maschine ausbilden.
Es ist begreiflich, daß das Beziehen der Absätze mit Hilfe von Polstern, welche sich der jeweiligen Schweifung des Absatzes in Form und Bewegung anpassen, wesentlich schneller und genauer bewerkstelligt werden kann als von Hand. Gleichzeitig tritt durch diese Arbeitsweise eine erhebliche Schonung der Arbeiter ein, weil beim Beziehen von Hand die Handballen äußerst angestrengt werden. Ebenso ist es ein wesentlicher Vorteil, daß der Arbeiter den Apparat mechanisch oder mit dem Fuße bedienen kann und infolgedessen keine erhebliche Kraftanwendung der Arme nötig ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Beziehen der Absätze von Schuhwerk mit Stoff, Wachstuch, Leder oder sonstigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß der Absatz (23) in wagerechter Lage zwischen zwei Böcken (2, 3) festgeklemmt wird und zwei Hebel (15), an welchen zwei Polster (16) verstellbar angeordnet sind, an einem Bock (q.) schwenkbar angebracht sind, derart, daß durch Abwärtsbewegung der Hebel (15) der auf den Absatz gelegte Stoff durch die Polster (16) glatt über den Absatz gezogen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht schwenkbar angeordneten Hebel (15) auch in seitlicher Richtung schwenkbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Hebel (15) tragende Bock (q.) in der Grundplatte (i) wagerecht verschiebbar ist. .