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Brücke mit vergrößertem Abstand der Hauptträger Die Steigerung des
Verkehrs in den letzten Tahrzehnten bringt es mit sich, daß zahlreiche Brücken aller
Art den Verkehr nicht mehr fassen können und verbreitert werden, soweit sie nicht
gar durch eine gänzlich neue breitere Brücke ersetzt werden müssen. In fast allen
solchen Fällen verlangen die Verkehrsbehörden, daß der Verkehr während der Bauzeit
nicht unterbrochen werden darf, sei es mit Hilfe einer Notbrücke oder unter Aufrechterhaltung
des Verkehrs auf der Brücke selbst. Die Verbreiterung geschah bisher meist dadurch,
daß, abgesehen, von den Fällen geringfügiger Verbreiterungen, wo man mit dem Anbau
von neuen Kragträgern oder der Verlängerung vorhandener Kragträger auskam, entweder
unter Beibehaltung der alten Hauptträger gleichsam ein ganz neues Brückengebilde
an das vorhandene seitlich angeschlossen wurde, oder daß unter Verwerfung der alten
Hauptträger und Aufstellung neuer Hauptträger in größerem Abstande voneinander die
Querträger der =bisher zwischen den alten Hauptträgern gelegenen Fahrbahn entweder
gänzlich gegen neue ausgewechselt oder mindestens erheblich verstärkt wurden.
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Im ersteren Falle gelang es nur selten, den mittleren Fahrdamm zu
verbreitern, bestimmt jedoch nicht, wenn die Hauptträger über die Brückentafel emporragten.
Außerdem nimmt eine größere Anzahl von Hauptträgern in der Regel einen erheblichen
Teil der Gesamtbrückenbreite dem Verkehr fort. Im zweiten Falle ist es meist nicht
möglich, den Verkehr auf der alten mittleren Fahrbahn aufrechtzuerhalten, so daß
eine teure Notbrücke gebaut werden muß. Die Auswechslung und die Verstärkung der
Querträger und die sonstigen damit verbundenen Umbauten der Fahrbahntafel sind dabei
sehr kostspielig.
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Zweck der Erfindung ist es nun, diese Nachteile zu vermeiden und den
Umbau so auszuführen, daß einerseits eine Verstärkung der Querträger nicht erforderlich
wird, so daß die alte Fahrbahn im wesentlichen unangetastet bleibt und der Verkehr
während des Baues auf ihr .aufrechterhalten werden kann, sowie daß sich andererseits
infolge des Fortfalls der alten Hauptträger und des größeren Abstandes der neuen
Hauptträger voneinander eine größere nutzbare Breite der Brückentafel, insbesondere
des Fahrdammes für die Fuhrwerke, ergibt, so daß eine oder mehrere Fahrspuren für
den Verkehr gewonnen werden können.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß an den neuen Hauptträgern
als Kragträger ausgebildete Verlängerungsstücke der alten Querträger angebaut sind.
Man wird solche Kragarme wählen, daß ihr Gewicht und das der zugehörigen Fahrbahnteile
im mittleren alten Teil der Querträger ein so großes aufwärts gerichtetes Moment
erzeugt, daß die Querträger trotz ihrer vergrößerten Stützweite nicht oder nicht
wesentlich verstärkt zu werden brauchen.- Die Kragarme können entweder als unmittelbare
Verlängerungen
der Querträger ausgebildet sein oder auch mittelbar
derart mit diesen in Verbindung stehen, daß das aufwärts gerichtete Moment in den
Querträgern entsteht.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Die beim Umbau erhalten bleibenden Teile der alten Brücke sowie die
zwecks Verbreiterung eingefügten neuen Teile sind in der Zeichnung mitausgezogenenLinien
angegeben, und zwar sind die neuen Hauptträger mit h', der alte Querträger mit q
und seine Verlängerungen mit q' bezeichnet. Dadurch, daß die Aufhängepunkte des
Querträgers im Bereiche seiner neuen Verlängerungen liegen, ist es ohne Schwierigkeiten
möglich, diese dort so stark auszubilden, daß sie den auftretenden starken Stützenmomenten
gewachsen sind, sei es dadurch, daß man an dieser Stelle, wie in der Abbildung dargestellt,
die Trägerhöhe durch Herunterziehen des Untergurtes vergrößert, sei es, daß man
unter Beibehaltung der Trägerhöhe ihn durch Aufnieten von weiteren Gurtplatten stärker
macht, wenn der lichte Raum unter der Brücke sehr beschränkt sein sollte.
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In punktierten Linien sind die alten Hauptträger 7a dargestellt. Diese
kommen, wie bereits erwähnt, in Fortfall, so daß, wie ohne weiteres zu übersehen
ist, erheblich an nutzbarer Breite für den Fuhrwerksverkehr gewonnen wird.
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Daß der mittlere Teil des Querträgers durch die Belastung seiner langen
Kragarme stark entlastet wird, ist ohne weiteres klar.
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Die langen Kragarme q' bieten, wie ebenfalls in der Zeichnung erkennbar,
noch weiteren sehr erwünschten Raum für den Verkehr. Ein weiterer Vorteil der neuen
Bauart besteht darin, daß gegenüber der oben beschriebenen älteren Bauart, bei der
die alten Hauptträger beibehalten und neue hinzugefügt werden, die Zahl der Teile,
die dauernd der Unterhaltung und Ausbesserung bedürfen, fast auf die Hälfte beschränkt
ist, und daß sich daher die laufenden Unterhaltungskosten vermindern.