-
Nähmaschine zur Herstellung einer flachen, dehnbaren Zusammennäh-
und Überdecknaht in einem Arbeitsgang Die Bauart der Nähmaschine, die durch die
deutsche Patentschrift 381 32o bekannt wurde, ist, wie nachfolgend beschrieben,
wesentlich verbessert.
-
Bei der bekannten Ausführung der 'Maschine wurden, um eine elastische
Zusammennähnaht zu erhalten, die annähernd dieselbe Dehnbarkeit wie die Überdecknaht
hatte, zum Zusammennähen zwei eng nebeneinanderstehende und versetzt angeordnete
Nähnadeln, die mit einem gemeinsamen Greifer arbeiteten, verwendet.
-
Um aber die Bedienung der Maschine einfacher zu gestalten, einen Nadelfaden
weniger zu brauchen und die Dehnbarkeit der Zusammennähnaht noch mehr zu erhöhen,
sind bei der neuen Maschine jetzt zwei getrennt hintereinander geführte Nadelstangen
mit j e einer Nadel angebracht, von denen die eine zum Zusammennähen und die andere
zum Überdecken dient, und von denen jede von einer besonderen Antriebswelle in bekannter
Weise bewegt wird.
-
Die beiden Antriebswellen stehen im Zahnradübersetzungsverhältnis
2 : i : es macht somit die Nadel für das Zusammennähen zwei Stiche, während die
Nadel für das Überdecken einen Stich macht.
-
Von der Antriebswelle für die Nadel zum Zusammennähen werden alle
weiteren Teile für diesen Zweck bewegt.
-
Von der Antriebswelle für die Nadel zum Überdecken werden alle weiteren
Teile für das Überdecken bewegt. Der Greiferantrieb für die Zusammennähnaht geschieht
durch einen Zapfen an der geschlossenen Stirnseite des Vorschubanhebeexzenters und
erhält seine Voreilung bzw. Verzögerung durch ein Mitnebmerstück und entsprechend
höher gelegten Drehpunkt.
-
Unmittelbar hinter der Zusammennähnahtvorschubv orrichtung bewegen
sich der Untergreifer und der Obergreifer für die Überdecknaht von einer Kurbel
aus angetrieben mit ihren verschiedenen Voreilungs- und Verzögerungsbewegungen.
-
Die enge räumliche Begrenzung an dieser Einrichtung, die durch das
Vorhandensein der beiden Nadeln gegeben ist, ist notwendig, damit man kurze Bogen
nähen kann, denn wenn die Nadelabstände größer gehalten würden, wäre dies nicht
möglich.
-
Die beiliegenden Zeichnungen erläutern den Erfindungsgegenstand.
-
Abb. I zeigt eine Vorderansicht mit den beiden 2 : i übersetzten Hauptwellen
mit N adelstangenantrieb. Die Antriebswelle für die Nadel zum Zusammennähen zeigt
den Antrieb des Zusammennähnahtgreifers. Die Antriebswelle für die Nadel zum Überdecken
zeigt den Antrieb des Überdecknahtuntergreifers und Überdeckobergreifers sowie die
Exzenter für den Antrieb des Überdecksto-ffschiebers.
-
Abb. 2 zeigt eine Draufsicht von 2#bh. i. Abb. 3 zeigt den Antrieb
mit Mitnehmer und Lagerung des Zusammennähnahtgreifers. ,
Abb. 4
zeigt eine Seitenansicht von Abb. 3. Abb. 5 zeigt den Antrieb des Ober- und Untergreifers.
-
Abb. 6 ist eine Draufsicht von Abb. 5. Abb.7 ist eine Vorderansicht
der beiden Überdeckstoffdrücker mit ihrer Abhebevorrichtung.
-
Abb.8 ist eine Draufsicht von Abb. 7. Abb. 9 ist eine Draufsicht der
Überdeckvorschubeinrichtung.
-
Abb. io ist eine teilweise Seitenansicht im Hinterarm.
-
Abb. i i ist eine Seitenansicht der Vorderarmvorschubeinrichtung.
Abb. 12 zeigt schaubildlich die im Vorderarm lose gelagerte Armspitze so-,vie den
beweglichen Ausbreiter und vom Arm abgehobene Überdeckzunge.
-
Abb. 12a zeigt den Über deckstofschieber sowie den Ausbreiter im Schnitt.
-
Wie aus Abb. i ersichtlich, besitzt die neue Bauart gemäß der vorliegenden
Erfindung zwei gesondert gelagerte Hauptantriebswellen, die durch Zahnräder im Verhältnis
2 : i miteinander in Verbindung gebracht sind, so daß die hintere Welle i, welche
die Cberdecknähwerkzeuge treibt, nur halb soviel Umdrehungen bekommt als die vordere
Welle 2, welche die Arbeit für das Zusammennähen und Abscheren besorgt.
-
Durch das Übersetzungsverhältnis der beiden Wellen i und 2 erreicht
man bei Wellet und den mit ihr v erbundenenNähwerkzeugen für Zusammennähen und Abscheren
eine doppelte Anzahl Stiche, Vorschiebe- und Scherbewegungen gegenüber der nur halb
soviel Umdrehungen machenden Welle i mit ihren Überdecknähwerkzeugen. Die Wellen
i und 2 sind so zueinander eingestellt, daß mit jedem zweiten Vorschub der Zusammennähvorrichtung
der seitliche Vorschub im überdeckarm für die Überdecknaht in Tätigkeit tritt.
-
Diese in den Abb. i und 2 erläuterte Einrichtung ermöglicht in einfachster
Weise, die geringere Dehnbarkeit des gewöhnlichen Kettenstiches der größeren Dehnbarkeit
des Überdecküberwendlichstiches anzupassen.
-
Der Zusammennähnahtgreifer 3 in Abb. 3 und 4 wird durch den Zapfen
4., der in dem Exzenter 5 für Hoch- und Tiefbewegung des Zusammennäbnahtvorschubes
an der Stirnfläche eingesetzt ist, durch Lenker 6 und Zapfen 7 in der Vorschubrichtung
hin und her bewegt. Die Voreilung und Verzögerung des Greifers 3, die durch die
gedrängten Raumverhältnisse bedingt wurden, erhält Teil 3 durch seine entsprechend
höhere Lagerung 8 zur Welle 2.
-
Die Anordnung der Überdeckgreifer mit ihren Antrieben zeigt Abb, 5
in Vorder- und Abb.6 in Draufsicht. Mittels der Kurbel 9 und des Lenkers ioa auf
dem linken Ende der Welle i werden beide Überdecknahtgreifer in Bewegung gesetzt.
-
Das Hebelstück io hat an seinem linken Schenkel zwei Anlenkungspunkte;
der obere Punkt i i gibt durch das Zwischengelenk 12 seine Bewegung an den Greiferträger
13 weiter, der am anderen Schenkel den Überdecknahtuntergreifer 14 trägt. Dieser
geht so nahe an der hinteren Wand des Stichplattenträgers 15 bzw. 15- für das Zusammennähen
vorbei, daß nur noch die Überdecknadel dazwischen Raum hat, sich auf und ab zu 'bewegen.
-
Der zu erreichende Zweck ist, die Überdecknadel nahe an die Zusammennähnadel
zu bringen, um möglichst kurze Bogen nähen zu können und die Länge, innerhalb der
die beiden Nähvorgänge erzielt werden, so kurz wie möglich zu halten, was sehr wichtig
beim 4rmeleinnähen in Kleidungsstücke ist. Der untere Anlenkungspunkt 16 von Hebel
io gibt seine Bewegung durch Lenker 17 an den GreiferheJbe118 weiter, der den Überdeckobergreifer
i9 trägt. Hierdurch wird eine möglichst gedrängte Anordnung der beiden hintereinanderwirkenden
Nähvorrichtungen für die Zusammennäh- und überdecknaht erreicht.
-
Abb. 7 und 8 zeigen 'die überdeckstaffdrückereinrichtung in einer
Vorderansicht und Draufsicht. Die beiden wagerecht liegenden, in ihrer Gelenkverbindung
2o gekreuzten Schenkel 21 werden beim Vorschub zum Abheben vom Nähstück gebracht,
indem der Bolzen 22 sich in die an beiden rechten Schenkelenden gebildeten schrägen
Flächen 23 schiebt und somit den gekreuzten Schenkeln einen den schrägen Flächen
entsprechende gegenseitige kurze Bewegung oder Abhebung verleiht, währendderen der
Vorschulbi vor sich geht. Das Zurückgehen in ihre Grundlage bewirkt ein Federzug
24.
-
Der Antrieb des Bolzens 22 im Winkelhebel 25 geschieht durch den Hebel
26. Die Teile 25 und 26 sind durch die Zugstange 27 verbunden.
-
Die Draufsicht der neuen Überdeckvorschubvorrichtung im überdeckarm
wird durch Abb. 9 gezeigt. Das Exzenter 28 auf der Welle i im Wellenlager der Maschine
bewegt durch die Schubstangen 29 und 3o, den Hebel 31 und Stoffschieberträger 32
den Stoffschielber 33 in seiner Vorschubrichtung hin und her. Das Exzenter 34 neben
dem Exzenter 28 bewegt durch die Schubstangen 35 und 36, den Hebel 37 und die Zugstange
38 den Winkelhebel 39; dieser ist durch Lenker 4o beweglich mit dem Stoffschieberträger
32 verbunden, der zusammen mit dem Überdeckstoffschieber
von links
nach' rechts verlaufende Bewegungen erhält, damit er beim Zurückgehen sich vom Nahtstück
wegziehen kann.
-
Um die Vorschublänge zu regeln, ist, wie Abb. io zeigt, zwischen Schubstange
29 und 30 die Schwinge 4i eingebaut. Diese besitzt einen kreisbogenförmigen
Schlitz 43. Durch Veränderung des Drehpunktes 42 im Schlitz 43 kann die Hebel- bzw.
Vorschubbewegung geändert werden. Die Veränderung im Überdeckvorschub darf jedoch
nur in der Richtung des Vorschubs erfolgen, da der Stoffschieber vorn stets an sein
und derselben Stelle in Tätigkeit zu treten hat. Um dieses zu erreichen, ist der
Schlitz 43 zu dem Drehpunkt 44 in einem Neigungswinkel gestellt.
-
Dasselbe gilt für die Teile 45, 35 und 36, nur daß sich die Angriffsbewegung
des Stoffschiebers 33, immer von demselben Punkte links beginnend, nach rechts verändert,
oder bestimmter, ausgedrückt: der Überdeckstoffschieber darf durch Veränderung des
Drehpunktes 46, von demselben Punkte links beginnend, nur nach rechts mehr oder
weniger weit aus den Anstichleisten 5o und 51 des Überdeckarmes hervortreten.
-
Zwischen der lose gelagerten Armspitze 5o und - den Überdeckanstichleisten
51 und 52 liegt der bewegliche Ausbreiter 47 im Vorderarm, wie Abb. 12 zeigt; er
wird vorn vorderen Teil des Überdeckstoffschiebers 33 bei seinem Zurücktreten am
Ansatz 48 mit nach links geschoben. Die nun zwischen der Zunge ..19 und dem Ausbreiter
47 entstandene Öffnung ist notwendig, damit der Anfang jedes Werkstückes beim Verlassen
des Verbindungsnalrtvorschubes ungehindert zwischen den vorderen Teil des überdeckstoffschiebers
33, den beweglichen Ausbreiter 47 und die Überdeckzunge 4.9 treten kann, um sofort,
vom Stoffschieber 33 erfaßt, gegen Teil 49 gepreßt und durch darauffolgenden Vorschub
mitgenornrnen zu werden. Mit der Bewegung, die der Stoffschieber nach rechts gegen
den Stoff und den Teil 49 vor dein Vorschub macht, folgt ihm der unter leichtem
Federdruck stehende Ausbreiter 47 und legt sich mit seiner kielförmigen Stirnseite
leicht anschmiegend gegen die bereits zusammengenähten Stoffteile, um nun während
des Vorschubes als Ausbreiter und Ordner zum gleichmäßigen Anstich der Stoffteile
links und rechts der Zusammennähnaht zu wirken.
-
Die lose im vorderen Teil des Überdeckarmes gelagerte Armspitze 50
(Abb. 12) ist notwendig, damit besonders dünne Stoffe, die zum Zusammennähen bereits
unter dem Zusammennähnaht-Stoffdrücker liegend gepreßt sind, unmittelbar links vom
Zusammennähnahtvorschub getrennt werden. Es muß zu diesem Zwecke der Stoffdrücker
mit seiner linken Fußplattenseite noch über die lose gelagerte Armspitze gehen.
Da ja bekanntlich der Stoffschieber beim Vorschub mit seinen Zähnen über die Stichplatte
her--:uskommt und folglich auch das zu nähende Werkstück mit hochgeht, muß die Armspitze
5o mit nach oben folgen können. Ohne diese Armspitze 5o ist das Nähen besonders
bei diinnn Stoffen ohne ordnende Beihilfe der Maschinenbediemrng nicht möglich.