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Schaltungsanordnung zum Übertragen von Fernsprech- und Signalströmen
mit Verstärkern für jede Verkehrsrichtung Die Erfindung betrifft Signalanlagen,
insbesondere Telephonanlagen, bei welchen ein oder mehrere Verstärker für die eine
Richtung und ein oder mehrere Verstärker für Signalgebung in entgegengesetzter Richtung
dienen.
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Schaltungen dieser Art beruhen häufig auf einem Gleichgewichtszustand
zwischen der eigentlichen Leitung und einer künstlichen Leitung, wobei- die Ströme
in der einen Richtung übersandt werden, ohne daß sie über den der anderen Richtung
dienenden Übertrager zur Sendestation zurückgeführt werden. Infolge von atmosphärischen
oder anderen Beeinflussungen ist es oft sehr schwierig oder sogar unmöglich, den
Gleichgewichtszustand aufrechtzuerhalten, und es ergeben sich infolgedessen Erscheinungen,
wie z. B. ein Nachsprechen, welches etwas hinter der eigentlichen Sprache nacheilt.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Verstärkerschaltung mit zur
Übertragung in beiden Sprechrichtungen vorgesehenen Verstärkern, die außer den an
den Gabelungsstellen befindlichen, das Nachsprechen der Sprechströme vermindernden
künstlichen Leitungsnachbildungen noch zusätzliche elektrornagnetische Schaltmittel
besitzt, die derart in die Übertragungsleitungen eingeschaltet sind, daß die jeweils
nicht sprechende Leitung durch Abschaltung gesperrt und außer Betrieb gesetzt wird,
so daß die infolge nicht genügender Abgleichung an der Ausgleichs-bzw. Erupfangsstelle
über diese Leitungen nach der Sendestelle zurückverlaufenden Störströme verhindert
werden, Echowirkungen hervorzubringen.
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Die -Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Abb. z zeigt eine Schaltung, bei welcher die Erfindung auf eine Zweidrahttelephonieitung
angewendet ist.
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Abb: 2 zeigt die Schaltung der in- Abb. z verwendeten Übertragerstation.
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Abb. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung auf eine Viertgdrahtleitung.
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Unter einer Zweidrahtleitung wird eine solche verstanden, bei welcher
die Sprachströme in beiden Richtungen für den größeren Teil der Leitung über dasselbe
Drahtpaar geführt werden. Mit Vierdrahtleitung ist eine solche bezeichnet, bei welcher
für den größeren Teil der Entfernung die Sprachströme in der einen Richtung über
ein anderes Drahthaar geführt werden als die Ströme der anderen Richtung.
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Betrachten wir Abb. r, so ist die Teilnehmerstation A über vier Zweiwegeübertragerstationen
mit der Teilnehmerstation B verbunden. Jede Übertragerstation enthält zwei
Verstärker
R, welche entgegengesetzten Richtungen dienen. Wie in Abb. 2 dargestellt ist, können
Vakuumröhren zur Verwendung gelangen. Die Ausgleichsübertrager H, welche die Verstärker
mit den dazwischenliegenden Leitungsabschnitten L verbinden, sind in Abb. z ebenfalls
im einzelnen dargestellt. In Verbindung mit jedem Transformator H steht eine künstliche
Leitung N, welche dazu dient, die Impedanz des Leitungsabschnittes L auszugleichen
und im wesentlichen zu verhindern, daß die in einer Richtung über den einen Übertrager
gehenden Signalströme über den anderen Übertrager derselben Station zurückfließen.
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In der Abb.2 ist eine Ausführungsform der Schaltung. des zweiten Verstärkerarntes
von Abb. i mehr im einzelnen dargestellt. Die Leitungen 3 und 4 des einen Leitungsabschnittes
L endigen in einer künstlichen Leitung 5, welche eine Impedanz aufweist, gleich
derjenigen des Leitungsabschnittes. Zwischen Alen Leitungsadern und der künstlichen
Leitung liegen vier gleiche Windungen 6, 7, 8 und 9 der Übertragerspule io. Zwischen
den Verbindungspunkten der Windungen 6 und 7 und dem Verbindungspunkt der Windungen
8 und 9 liegt eine Brücke mit den Widerständen ii und i2 und den Kapazitäten 13
und 1d.. Die Mittelpunkte der so gebildeten Kapazitätsbrücke und - Widerstandsbrücke
sind miteinander verbunden und liegen an der Kathode 15 der Röhre 16. Das Gitter
17 dieser Röhre ist über die Batterie 18 mit dem einen Ende der Brücke verbunden.
Die Anode i9 dieses Verstärkers ist mit Bezug auf Kathode 15 in üblicher Weise vermittels
der Batterie 2o' positiv gehalten. DerAno.denkreis des Übertragers 16 ist über die
Kondensatoren 2o mit der Primärwicklung 21 des Transformators 22 verbunden, dessen
sekundäre Windungen 23, 2q., 25 und 26 in Serie mit den Leitungsadern 27 und 28
eines anderen Leitungsabschnittes liegen, welcher in seiner künstlichen Leitung
29 endigt. Der Verstärker 16 ist so geschaltet, daß er nach den Leitungsadern 27
und 28 verstärkte Ströme überträgt, welche von derselben Form sind, wie die, die
über die Leitungsadern 3 und d. ankommen. In gleicher Weise überträgt der Verstärker
3o vermittels der Windungen 31 und 32 ,telephonische oder andere Ströme, welche
über die Adern 27 und 28 ankommen, nach den Leitungsadern 3 und q..
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Im Anodenkreis des Verstärkers 30 liegt ein Schalterpaar 33, welches
normalerweise geschlossen ist. Dieses Schalterpaar kann den Anker eines von der
Sprache zu steuernden Relais 34. darstellen oder kann mit diesem Anker in Verbindung
stehen. Das Relais 3-. ist induktiv mit dem Gitterkreis der Röhre 16 über einen
Transformator 35 verbunden. Wenn Sprachströme von der Leitung 3, 4. in den Verstärker
gelangen, so spricht Relais 34 an und der Anodenkreis des Verstärkers
30 wird geöffnet. Auf diese Weise wird verhindert, daß irgendein Teil der
Sprachströme nach Leitung 3, 4. zurückgelangt, .und zwar auch für den Fall, daß
das Gleichgewicht an einer folgenden Übertragerstation gestört. ist.
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Es sei bemerkt, daß die zurückkommenden Ströme, deren Übertragung
über die Relaiskontakte 33 hinaus zu verhindern ist, an diesen Kontakten später
ankommen als die aus der Leitung 3 und q. über Transformator 35 ankommenden, und
zwar um ein Zeitintervall, welches zweimal so groß ist wie die Zeit, welche für
die Weiterführung eines Stromes von der Verstärkerschaltung der Abb. 2 nach der
Verstärkerschaltung an einer nachfolgenden Verstärkerstation nötig ist, «#o die
Gleichgewichtsstörung derart ist, daß Ströme zurückkommen. Aus diesem Grunde ist
es möglich, mechanische Relais zu benutzen, bei welchen eine zeitliche Nacheilung
zwischen der elektrischen Erregung und der ausgeführten mechanischen Wirkung vorliegt.
Anstatt daß eine solche zeitliche @'trzögerung eine `Schwierigkeit mit sich bringt,
wie dies bei vielen Anwendungen von sprachbetätigten Relais der Fall ist, wird bei
vorliegender Erfindung ein solches Relais mit großem Vorteil Verwendung finden.
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Wenn man nämlich die Verzögerung, mit der das Relais arbeitet, gleich
der Verzögerung macht, mit welcher die zurückkommenden Ströme eintreffen, so verhindert
man, daß der Sprechende seine letzten Worte als Echo hört, wie es der Fall sein
würde, wenn die Wege, auf denen die Ströme zurückkommen, sofort beim Aufhören der
letzten Sprachlaute freigegeben würden.
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In Abb. i ist ein gleiches Relais 36 mit den Schaltern 37 an dem dritten
Verstärkeraint angeordnet. Dieses Relais spricht an auf Sprachströme, die von der
Teilnehmerstation B kommen und öffnet den Stromkreis des Übertragers, welcher normalerweise
Ströme in Richtung der Station B führt, und verhindert so, daß Ströme von Verstärkerstationen,
die links davon liegen, nach dem dritten Verstärkeramt und von hier nach Station
B zurückfließen, bzw. verhindert, daß von neuem Ströme nach Station A fließen, die
dort eine Echowirkung hervorrufen würden.
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In Abb. 3 ist die Telephonstation 40 über Leitungsabschnitt 41 und
den Ausgleichstransformator mit den Windungen 6, 7, 8,
9,
31 und 32 mit den Leitungsdrähten verbunden, welche lediglich in einer Richtung
von der Station 40 weg Ströme übertragen und mit einem gleichen Drahtpaar 4.3, welche
in Richtung auf Station q.0 Ströme führen. Die künstliche Leitung .44. dient dazu,
die Impedanz der Leitung 41 auszugleichen.
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In den Leitungsadern .J.2 liegt eine Serie von Einwegeverstärkern
R, R, Rz;. Es können dies Vakuumröhren sein. In Verbindung mit den Adern .43 befindet
sich eine gleiche Serie von ITbertragern R,;, R;, RS, welche in entgegengesetzter
Richtung arbeiten wie diejenigen der Leitung 42. ES sei bemerkt. daß Leitungsabschnitte
beträchtlicher Länge zwischen den verschiedenen Übertragern liegen.
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Die Station 4.3 ist mit den Leitungsadern 4.2 und 43 und der künstlichen
Leitung _16 über einen Ausgleichstransformator 22 verbunden, welcher gleich ist
dem in Abb. 2 dargestellten.
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An einem gewünschten Punkt in einer der Ixitungsadern .I2 liegt die
Primärspule des Transformators 47, in dessen sekundären Stromkreis das Relais 4.8
eingeschaltet ist. Dieses Relais entspricht den Relais 34 und 36, und wenn Sprachströme
von Starion 4.o auf der Leitung 42 kommen, so öffnet das Relais vermittels der Schalter
49 die LeitOr 4.3 und verhindert, daß Ruckströme nach der Ernpfangsstätion gelangen.
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Ein gleiches Relais 50 mit den Ruhekontakten 5i verhindert
solche Ströme, wenn flie Station .I5 sendet.
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Die Erfindung ist bei obigem Ausführungsbeispiel an zwei Arten von
Telephonanlagen gezeigt, kann jedoch auch in anderer Weise zur Verwendung kommen.