DE474112C - Vorrichtung zum Abfuellen von Tabletten und aehnlichen Gegenstaenden - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Abfüllen von Tabletten und ähnlichen Gegenständen Gegenstand des Hauptpatentes ist eint Vorrichtung zum selbsttätigen Ordnen, '2ählen und Abfüllen von Tabletten oder sonstigen zylindrischen oder zylinderähnlichen Gegenständen mit planparallelen oder balligenStirnflächen, bei welcher die zu ordnenden bzw. abzufüllenden Gegenstände aus einem Vorratsbehälter auf ein ruckweise oder ununterbrochen bewegtes Förderband geschüttet werden, durch welches sie in eine Anzahl nebeneinanderliegender Führungskanäle reihenweise geschoben und gegen eine sich quer über sämtliche Führungen erstreckende Sperrschiene o. dgl. Ausrichtvorrichtung bewegt werden, worauf die durch eine in einem bestimmten Abstand hinter der Sperrschiene eingreifende Zählschiene abgezählten Gegenstände nach dem Abheben der Sperrschiene über die Mündung von Füllkanälen befördert werden. An den Füllkanälen sind Mittel vorgesehen, durch die die Tabletten um 9o° gekippt werden, so daß sie in senkrechter Lage in den Kanälen abwärts gleiten, bis sie auf einen Absperrschieber auftreffen, nach dessen Entfernen sie dann in eine Mulde fallen, aus der sie mittels eines Stößels herausgeschoben und in ein Gefäß eingeführt werden.
• Es hat sich nun bei Vorrichtungen dieser Art als nachteilig herausgestellt, daß die Tabletten nach dem Verlassen der im wesentlichen wagerechten Führungsbahnen frei in den Füllkanälen herabfallen, da sie hierbei stoßartig auf den Absperrschieber auftreffen und infolge des Stoßes noch eine kurze Zeit auf- und abspringen, ehe sie zur Ruhe kommen, wodurch insbesondere bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten Störungen in dem Arbeitsgange verursacht werden können. Abgesehen hiervon, können auch durch den Stoß leicht Beschädigungen der Tabletten hervorgerufen werden.
• Gemäß der Erfindung wird dieser übelstand dadurch beseitigt, daß an dem unteren Ende der Füllkanäle geeignete Bremsvorrichtungen angeordnet werden, durch die die herabfallenden Tabletten unter Vermeidung eines plötzlichen Stoßes allmählich aufgehalten werden. Erst nachdem die Tabletten hierbei völlig zur Ruhe gekommen sind, werden sie durch Auslösen der Bremsvorrichtung freigegeben und gelangen dann auf den Absperrschieber und nach dessen Entfernung in die darunter befindliche Mulde.
• Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung in einem Längsschnitt durch einen Füllkanal. In der Zeichnung ist b ein über eine Rolle f laufendes Förderband, durch welches die abzufüllenden Tabletten in der in dem Hauptpatent beschriebenen Weise in eine Anzahl nebeneinanderliegender Führungsbahnen d eingeordnet und in diesen vorbewegt werden, worauf die durch die Zählvorrichtung abgezählten Tabletten über die Mündung von senkrechten Füllkanälen q gelangen. Die Füllkanäle q sind den Führungsbahnen d gegenüber versetzt angeordnet, und es sind an ihren oberen Enden schwenkbare Stützschienen r angeordnet, die in der mit ausgezogenen Linien gezeichneten Lage den Eingang der Füllkanäle q versperren und die die an das Ende der Führungsbahnen beförderten Tabletten in wagerechter Lage halten. Durch Schwenken der Stützschienen r werden dann die sich auf die Kanten der Füllkanäle legenden Tabletten um 9o° gekippt und fallen in senkrechter Lage .in die Füllkanäle q hinein.
• An dem unteren Ende jedes Füllkanals q ist erfindungsgemäß eine Bremsvorrichtung angeordnet, die im wesentlichen aus einer um eine Achse s' schwenkbaren Platte s besteht, die mit einem Filzbelag oder einem sonstigen nachgiebigen Belag t versehen ist. Diese Platte s bildet die eine Seitenwandung des unteren Endes des Füllkanals q und ist zweckmäßig derart schräg angeordnet, daß die in den Kanal herabfallenden Tabletten durch das schrägliegende Filzpolster t, auf das sie unter spitzem Winkel treffen, allmählich gebremst und stoßfrei aufgehalten werden. Auf der Achse s" ist ein unter der Wirkung einer Feder zc stehender Hebel v befestigt, durch den die Platte s mit dem Filzpolster t gewöhnlich in der' Bremsstellung gehalten wird. An dem freien Ende des Hebels v greift ein in beliebiger Weise angetriebener Steuerhebel v' an, durch dessen Herabdrücken der Hebel v und die Plattes der Wirkung der Feder zc entgegen in die in strichpunktiertenLinien angedeutete Lage ausgelenkt werden. Hierdurch wird die zuvor durch das Filzpolster t gebremste und aufgehaltene Tablette x allmählich freigegeben und gelangt stoßfrei auf einen unter der unteren öffnung des Kanals h angeordneten Absperrschieber y. Sobald die Tablette x auf den Schieber y gelangt ist, wird dieser zurückgezogen, die Tablette fällt dann in eine Mulde z, aus welcher sie in bekannter Weise durch einen Stößel o. dgl. zusammen mit den durch die übrigen Füllkanäle zugeführten Tabletten herausgeschoben und in ein Verpackungsgefäß eingefüllt wird.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Abfüllen von Tabletten und ähnlichen Gegenständen nach Patent 471 222, gekennzeichnet durch die Anordnung von Bremsvorrichtungen an den unteren Enden der Füllkanäle, durch die die in den Kanälen herabfallenden Tabletten allmählich gebremst und stoßfrei aufgehalten werden.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkanäle an ihren unteren Enden an einer oder mehreren Seiten durch mit einem Filzbelag oder einem sonstigen nachgiebigen Belag versehene Platten begrenzt werden, auf deren Belag die in den Kanälen herabfallenden Tabletten derartig unter spitzem Winkel auftreffen, daß sie sich im Füllkanal festklemmen.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Bremsbelag tragenden Platten beweglich angeordnet und nach der Bremsung der Tabletten durch eine Steuervorrichtung ausgelenkt werden, so daß die Tabletten wieder frei werden. ¢. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Bremsbelag tragende Platte in der Bremsstellung zu der Längsrichtung der Füllkanäle geneigt angeordnet ist, so daß die Tabletten allmählich gebremst und durch Auslenkung der Platte allmählich wieder freigegeben werden.