DE473970C - Abfang- und Schraubvorrichtung fuer Bohrrohre und Bohrgestaenge - Google Patents

Description

• Abfang- und Schraubvorrichtung für Bohrrohre und Bohrgestänge Bei Tiefbohrungen wird immer noch zuviel schwere, gefährliche und teuere Handarbeit verrichtet, die durch Anwendung von Maschinenkraft und praktische Anordnung der verschiedenen Hilfsgeräte vermieden oder zumindest sehr erleichtert werden kann.
• Eine Vorrichtung, die obigen Anforderungen gerecht würde, müßte das Folgende zu erfüllen imstande sein: i. Aus- und Abschrauben des Gestänges vermittels Maschinenkraft, wobei ein sicheres Festhalten des Rohr- usw. Stückes gewährleistet sein muß.
• a. Ausgleich des Gestänge- bzw. Rohrstückes beim An- und Ausschrauben, um die Gewinde zu schonen.
• 3. Elastisches Abfangen des Gestänges, um Brüche zu vermeiden.
• 4.. Abfangen der Rohr- und Gestängestücke bzw. das Einleiten der Drehbewegung durch eine Hebelvorrichtung usw., die das unmittelbare Arbeiten am Bohrloch ausschließt.
• 5. Übergang der Arbeit zu jeder Zeit und ohne viele Umstände von Rohren auf Gestänge, also von großem auf kleinen. Durchmesser.
• 6. Beibehaltung der Vorrichtung über dem Bohrloch während des Bohrens.
• Im einzelnen hat man schon verschiedentlich obigen Anforderungen zu genügen versucht, So wird beim Rotary Bohrsystem das An- und Abschrauben von Gestänge und Rohren bereits maschinell bewirkt. Allerdings ist dabei ein Gewichtsausgleich des an- und abzuschraubenden Rohr- oder Gestängestückes noch nicht vorhanden, auch ist das Bedienungspersonal dabei dauernd gefährdet. Es gibt auch schon verschiedene Vorrichtungen, die das Abfangen von Rohren und Gestängen erleichtern; ein elastisches Abfangen des Gestänges ist aber bis heute noch nicht bekannt, trotzdem die Vorteile einer solchen Abfangsweise wegen der Schonung des Gestänges sehr bedeutend sind. Schließlich besteht bis jetzt noch keine Universalvorrichtung, die für alle Bohrsysteme und für sämtliche auszuführenden Arbeiten beim An- und Abschrauben des Gestänges bzw. der Rohre- verwendet werden könnte, also den Anforderungen von i bis 6 genügen würde.
• Mit der vorliegenden Neuerung wird das Geforderte erfüllt. Die Vorrichtung besteht aus einem teilbaren Hohlzylinder, der mit seitlichen Öffnungen versehen ist und alle zum Abfangen, Festhalten, An- und Abschrauben benötigten Organe besitzt, wobei die Kupplung der einzelnen Organe durch Hebelmechanismen erfolgt, während die Drehung der Rohr- oder Gestängestücke maschinell erfolgt.
• Die Vorrichtung wird über dem Bohrloch aufgestellt und behindert in keiner Weise die eigentliche Bohrarbeit. Sie läßt sich leicht teilweise oder ganz entfernen, damit sie bei Fang- oder Zementierungsarbeiten nicht hinderlich ist.
• Auf der beigefügten Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform schematisch dargestellt.
• Es zeigen: Abb. i die Gesamtansicht der Vorrichtung nach der Erfindung im Aufriß und zum Teil im Schnitt, Abb. 2 einen Schnitt nach Linie I-I der Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie II-II der Abb. i, Abb. q. eine Ansicht von oben nach Abb. i. Das Rahmengestell besteht aus dem unteren Teil i, auf dem der Oberteil ib durch Schrauben o. dgl. abnehmbar befestigt ist. In dem unteren Teile ist ein angegossener Keiltopf ja vorhanden, in den ein Haltering 3 mit Keilen 2 eingebaut ist. Der Ring 3 hängt an einem Hebel q., der mit Gewicht 5 ausgestattet ist. Dies ist die Rohrabfangvorrichtung, wie sie im Bohrbetrieb genügend bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Darüber ist die Abfangvorrichtung für Gestänge angebracht, die aus den Abfangklappen 7, 7a, Bolzen 8, 8a, Zahnsegmenten 9, 9a, Hebel io und Gewicht ii bestehen, die auf dem Abfangtisch 6 gelagert sind. Auch dieser Teil ist im Bohrbetrieb bereits bekannt und gehört ebenfalls nicht zur Erfindung. Dagegen ist die elastische Auflagerung der Abfangvorrichtung, z. B. durch einen Gummiring 12, neu.
• Über der Gestängeabfangvorrichtung ist eine Gestängefesthaltevorrichtung angeordnet, die beim An- und Abschrauben des Gestänges benutzt wird. Dieselbe besteht aus den Zangenschenkeln 13, 13a (vgl. Abb.3), die um einen im Rahmengestell befestigten Bolzen 14 drehbar verlagert sind. Die Enden dieser Schenkel sind mit Muttam gekuppielt, durch welche eine mit Links- und Rechtsgewinde versehene Spindel 16 geht. Letztere wird durch ein Handrad 1 s gedreht, wodurch die Zangen geschlossen oder geöffnet werden. Im obersten Ende des abnehmbaren Oberteiles ist die Einrichtung zum maschinellen Drehen bzw. An- und Abschrauben von Rohr- und Gestängeteilen angebracht. Ein Zahnrad i8 ist auf einem auf der Außenseite mit Rillen versehenen Hohlzylinder i9 gelagert. Durch in diese Rillen greifende Zahnsegmente 2o, 2oa, welche durch einen Hebel 2i bewegt werden, wird dieser Zylinder gehoben und gesenkt und durch das verschiebbare Gewicht 31 in seiner Stellung festgehalten. Auf diesem Zahnrad 18 sind auswechselbare, gezahnfie Pratzen 22, -- 2a, zwischen LeMten geführt, angebracht, die je mit einer Traverse 23, 23a verbunden sind. Diese Traversen gleiten auf Bolzen 24, 24.a und werden durch Federn 25, 2,511 auseinandergehalten. Durch die . Keilansätze eines zweiten in dem ersten Zylinder i9 verschiebbaren Hohlzylinders 26, welcher auf einem Schleifring 27 gelagert ist und durch einen Hebel 28 mit verschiebbarem Gewicht 32 auf- und abwärts bewegt wird, können die Pratzen nach innen gedrückt werden, so daß das zwischen den letzteren befindliche Rohr öder Gestänge festgeklemmt und beim Drehen des Zahnrades 18 mitgenommen wird. Durch Verschiebung des Gewichtes 31 auf dem Hebelei ist man nach Einschaltung der Pratzen durch den Hebel 28 in der Lage, das Gewicht des zu drehenden Rohr- oder Gestängestückes genau auszugleichen, um einer schädlichen Reibung in den Gewinden bzw. deren Abnutzung vorzubeugen. Das Drehen des Zahnrades 18 erfolgt durch Ritzel 29, Welle 3o und ein nichtgezeichnetes Wendegetriebe von irgendeiner Kraftquelle aus.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Festhalten, Ein-und Ausschrauben von Bohrgestänge und Bohrröhren von verschieden großem Durchmesser sowie zum elastischen Abfangen des Bohrgestänges, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Teile eines mit seitlichen Öffnungen versehenen zweiteiligen Hohlzylinders in bekannter Weise eine Rohrabfangvorrichtung, eine elastische Auflagerung für bekannte Gestängeabfangvorrichtungen, eine Vorrichtung zum Festhalten des Gestänges beim An- und Abschrauben und eine kombinierte, mit der Gewindesteigung des Rohr- bzw. Gestängeteiles selbsttätig auf-oder niedergehende Anpreß- und Drehvorrichtung übereinander angeordnet sind, wobei sämtliche Teile der Vorrichtung durch Hebelmechanismen mit dem Gestänge bzw. Rohrteil gekuppelt werden, während die Drehung, also das An- oder Abschrauben, maschinell erfolgt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfangvorrichtung des Gestänges auf einer elastisch gelagerten Unterlage ruht.
3. 3. Vorrichtung zum Festhalten des Gestänges beten An- oder Abschrauben desselben nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem in dem Rahmengestell vorgesehenen Bolzen (1q.) Zangenschenkel (13, 13a) in wagerechter Ebene drehbar angeordnet sind, welche durch Drehen einer mit Links- und Rechtsgewinde versehenen, die Zangenschenkel führenden Spindel (16) geschlossen oder geöffnet werden können. .1 .. Vorrichtung zum Drehen bzw. Auf-und Abschrauben von Rohren und Bohrgestänge nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zahnrad (18), das durch ein Ritzel (29), eine Welle (30) und ein - Wendegetriebe von irgendeiner = Kraftquelle aus angetrieben wird, auf einem außen mit Rillen versehenen, im oberen Teile des Rahmens angeordneten Hohlzylinder (i9), welcher durch von einem mit Gleitgewicht (31) versehenen Hebel (21) betätigte Zahnsegmente (20, 2oa) auf- und abwärts bewegt werden kann, gelagert ist und oben auswechselbare, zwangläufig zwischen vier Leisten geführte, gezahnte Pratzen (22, 22a) trägt, welche mit Traversen (23, 23a), die auf Bolzen (2d., 24.a) gleiten und durch Federn (25, 25a) auseinandergedrückt werden, verbunden sind, wobei in dem Hohlzylinder (ig) ein zweiter auf einem durch einen mit Gleitgewicht (32) versehenen Hebel (28) auf- und abwärts bewegbaren Schleifring (2j) ruhender Hohlzylinder (26) vorgesehen ist, dessen innere Keilflächen bei seiner Bewegung die Pratzen nach innen auf das zu klemmende Rohr oder Gestänge drücken und umgekehrt. 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich des an- und abschraubenden Rohr- oder Gestängestückes ein Hebel (2-i) mit verschiebbarem Gewicht (31) angeordnet ist. 6. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Festhalten der Klemmvorrichtung beim An- und Abschrauben des Rohr- oder Gestängestückes ein Hebel (28) mit verschiebbarem Gewicht (32) angeordnet ist.