DE473853C

DE473853C - Verfahren zur Herstellung von Falt- und Wellrohrbogen aus glattem Rohr

Info

Publication number: DE473853C
Application number: DEB128112D
Authority: DE
Original assignee: Borsig GmbH
Current assignee: Borsig GmbH
Priority date: 1926-11-02
Filing date: 1926-11-02
Publication date: 1929-03-22

Description

Verfahren zur Herstellung von Falt- und Wellrohrbogen aus glattem Rohr Es sind Verfahren zur Herstellung von Falt-oder Wellrohrbogen bekannt, nach denen gerade Wellrohre oder gerade glatte Rohre mit Sand gefüllt und im Biegefeuer gebogen werden. Diese Verfahren haben. den Nachteil, daß eine Füllung des Rohrs mit Sand und überdies eine vollständige Erwärmung des Rohrstücks nötig ist.
Bei der Herstellung der Rohrbogen nach dem vorliegenden Verfahren wird dieser Nachteil beseitigt, und zwar dadurch, daß die Falten oder Wellen an einem glatten Rohr .ohne vorherige Füllung mit Sand und unter Anwärmung nur der zu faltenden Stelle durch umformende Werkzeuge eingearbeitet werden. Derart hergestellte Rohrbogen sind sehr elastisch und besitzen eine große Festigkeit, da die Falten oder Wellen ,sehr tief hergestellt werden können und :die äußere Rohrbogenwand nicht gedehnt, d. h. geschwächt wird.
Die Abb. i zeigt das Werkzeug zur Hervorwölbung der Falten in Arbeitsstellung im Schnitt, die Abb. weine Seitenansicht des Werkzeugs, während die Abb. 3 ein Werkzeug zum Eindrücken von Falten nach innen- in der Ansicht darstellt. Das Herstellungsverfahren ist in Abb..l erläutert worden.
In diesen Abbildungen bezeichnet 5 einen konischen Dorn, 6 profilierte Faltenwalzen, 7 glatte, schwach gewölbte Führungswalzen, 8 das Walzengehäuse, 9 einen Bügel, io Führungswalzen,- -i i eine einstellbare Profilwalze zum Eindrücken der Falten, i z tiervorgewölbte Falten an der Innenseite des Rohrbo5ens, 13 die glatte Außenseite des Rohrbogens, i q. Haltedorne auf der Biegeplatte, 15 eine am Rohr schellenartig befestigte Stützvorrichtung, 16 einen, Seilzug, 17 Drehzapfen. der Walze.
Die in Abb. i und z dargestellte Walzvorrichtung dient zum Herausdrücken der Falten; sie besteht aus einem Gehäuse 8, in welchem auswechselbare, profilierte Walzen 6 und ihnen gegenüber eine schwach gewölbte oder schwach profilierte Walze 7 sowie ein konischer Dorn 5 angeordnet ist. Der Dorn 5 drückt die Walzen 6 und 7 beim Vorschieben nach außen und teilt ihnen beim Drehen seine Drebbewegung mit. Das Vorschieben des Dorns 5 geschieht durch eine hier nicht gezeichnete Gewindebuchse, das Drehen durch einen Schlüssel oder eine Kurbel. Beim Vorschieben und gleichzeitigen Drehen des Dorns 5 stützen sich die schwach gewölbten Walzen 7 an der inneren Rohrwand ab und drücken über den Dorn 5 auf die profilierten Walzen, die den Werkstoff nach außen drükken. Hierbei wird eine Verschiebung der Mitte der Walzvorrichtung zur Rohrmitte herbeigeführt. Da sich die Walzen 6 und 7 infolge der Drehung des Dorns- 5 auf dem inneren Rohrumfang abwälzen und hierbei auch das Gehäuse 8 mitnehmen, wird die Falte, welche an der Stelle der größten Exzentrizität der Aufwalzvorrichtung zur Rohrmitte am tiefsten ist, in den glatten Rohrumfang an den Stellen auslaufen, an welchen sich der innere Rohrkreis mit dem exzentrisch verlagerten Walzenaußenkreis schneidet. Ist diese Stelle beim Walzen erreicht, so muß der Dorn unter ständigem Vorschieben in der anderen Drehrichtung angetrieben werden, bis die gegenüberliegende Auslaufstelle erreicht ist. Dieser Vorgang muß so oft wiederholt werden, bis die Falte in ider gewünschten Tiefe ausgewalzt ist. Es wird nun die nächste Falte eingewalzt und in dieser Weise schrittweise weiterverfahren, bis der Rohrbogen fertiggestellt ist. Sollen zwischen zwei Außenfalten noch Falten nach innen gedrückt werden, so wird die in Abb.3 dargestellte Vorrichtung benutzt. An einem Bügel 9 sind drei Walzen i o und i i angeordnet, von denen die unverstellbaren Walzen i o zweckmäßig keine scharfe Profilform erhalten, da sie vornehmlich zur Führung dienen sollen und die profilierte Walze i i einstellbar ist. Durch Nachspannen der Walze i i und gleichzeitiger Drehung der Vorrichtung um die Rohrmitte wird allmählich die Innenfalte in das Rohr hineingedrückt.
Der Vorgang der Herstellung eines gefalteten Rohrbogens ist folgender: Ein gerades Rohr wird auf einer Biegeplatte mit Haltedornen i q. abgestützt, und !es wird an .der Stelle, an welcher eine Falte gebildet werden soll, die Stützvorrichtung 15,- die aus zwei miteinander nicht verbundenen, jedoch eng beieinanderliegenden Hälften, deren jede dem Außenfaltenprofil ;entsprechen, ausgearbeitet ist, auf dem Rohr aufgeschraubt. Die -eine Hälfte der Haltevorrichtung, und zwar die dem abgestützten Rohrende am nächsten liegende, besitzt ein Auge, mit dessen Hilfe sie durch einen Haltedorn 14. an der Biege= platte festgehalten wird; sie unterstützt somit das Rohr an der Biegestelle. Es wird nun die in den Abb. i und z dargestellte Walzvorrichtung in das Rohr .eingesetzt und b,e= tätigt, wobei gleichzeitig am freien Rohrende durch ein Seil ein Zug ausgeübt werden. kann, um die Faltenbildung zu unterstützen. Sobald eine Falte hergestellt ist, wird die Stützvorrichtung und die Walzvorrichtung dort angesetzt, wo die nächste Falte gebildet werden soll. Nachdem das Rohr mit Außenfalten versehen worden ist, werden die Innenfalten mit der in Abb.3 dargestellten Vorrichtung gebildet. Diese Vorrichtung wird an den zwischen zwei Außenfalten stehengebliebetnen, Wandstellen angesetzt; durch Nachspannen und Hinund'herschwenken der Vorrichtung wird der Werkstoff nach dem Rohrinnern ge= drückt und hierbei .die Innenfalte gebildet, die sich an die Außenfalte unmittelbar anschließen. kann, so daß die Innenfalte mit der Außenfalte als .eine einzige Falte wahrnehmbar äst.
Die Faltenherstellung kann auch durch nacheinander erfolgende Anwendung von zwei verschieden profilierten Walzen ,i (:einem Vor-und einem Fertigprofil) bewerkstelligt werden; es ist hierbei nur nötig, entsprechende Walzen 6 in das Gehäuse 8 der Walzvorrichtung einzusetzen. Es ist auch leicht möglich, die Innen- und die Außenfalte im ihrer Tiefe verschieden zu machen und im Grenzfalle :die Innen-oder die Außenfalte gleich Null werden zu lassen; es werden idann Rohrkrümmer, die nur nach außen gewölbte Falten oder nur nach- innen gedrückte Falten aufweisen, erzeugt.
Nach -dem vorstehenden Verfahren können auch Wellrohrbogen hergestellt werden. Hierzu ist nur .erforderlich, die schwach gewölbten Gegendruckwalzen 7 durch Walzen mit einem schwachen Wellenprofil, z. B. etwa durch die Walzen mit einem Vorprofil im Gehäuse 8 der Walzvorrichtung, auszuwechseln. Wenn diese schwach profilierte Walze mit der Fertigpro- fiI= walze zusammenarbeitet, @entstdhen an der Außenseite des Rohrbogens flache und an der Innenseite tiefe Außenwellen; die Innenwellen werden finit der -in Abb. 3 dargestellten Vorrichtung in derselben Weise gebildet, wie dies bei .den @Faltrohrbogen geschehen ist. Es ist hierbei jedoch darauf zu achten, daß die Profilwalze bei der Herstellung der Welle an der Außenseite des Rohrbogens weniger gespannt wird als bei der Herstellung der Wellte an .der Innenseite.
Die Herstellung der Falt- oder Wellrohrbogen erfolgt gewöhnlich unter Anwäxmung derjenigen Rohrstelle, die gefaltet oder gewellt werden (soll. Es ist jedoch möglich, Falten und Wellen bei geeignetem Rohrwerkstoff auch firn kalten Zustande nach dem hier dargestellten Verfahren herzustellen und gegebenenfalls den, Rohrbogen nach. Fertigstellung auszuglühen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Falt-und Wellrohrbogen aus glattem Rohr, dadurch gekennzeichnet, daß profilierte Walzen und nahezu. zylindrische oder unprofilierte Gegendruckwalzen gemeinsam und von derselben Seite der Rohrwand her unter ständigem Nachspannen radial gegen die Rohrwand gedrückt werden, und zwar unter ständigem Hinundherlaufen der profilierten Walzen über den IZ'-reisbogen hin, auf dem die Falten gebildet werden Isollen. a. Verfahren zur Herstellung vom Falt-.oder Wellrohrbogen aus --glattem Rohr nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltenoder Wellen in zwei Arbeitsgängen gebildet -werden, wobei in einem Arbeitsgange .die Faltenoder Wellen nach außen und im zweiten Arbeitsgange nach innen, und zwar zwischen den Außenwellen oder Falten, gedrückt werden. 3. Verfahren zur Herstellung von 'Falt-oder Wellröhrbogen aus g'lattem Rohr nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltenoder Wellen mittels einer Walze mit ;einem Vorprofil zunächst abweichend von der endgültigen Form vorgewalzt und dann mit einer Walze mit Fertigprofil nachgewalzt werden. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierten (6) und die Gegendruckwalzen (7) durch einen konischen Dorn (5), der sowohl drehbar als auch in der Achsrichtung verschiebbar ist, radial gegen den inneren Rohrumfang gedrückt werden. 5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, :! und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die profiliierten (r 1) und Gegendruckwalzen (i o) zwecks Eindrückens der Falten von außen nach innern gegen :den äußeren Rohrumfang gedrückt und durch Verstellen einer der Walzen (i i) nachgespannt werden. -6. Vorrichtung zur Ausübung des Ver= fahrens nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierten Walzen (6) die Falte der Rohrwand in eine am inneren Umfang entsprechend profilierte und an der Faltstelle um das Rohr gelegte schellenartige Stützvorrichtung (15) hineindrücken. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die schellenartige Stützvorrichtung (15) senkrecht zur Rohrachse geteilt ist.