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Einrichtung zur Veränderung der Druckbreite bei- Walzendruckmaschinen
Die bekannten Einrichtungen zum Drucken von Stoffen und anderen Waren haben den
Nachteil, daß bei dem Drucken von Waren verminderter Breite viel Farbe auf die Mitläufer
gedruckt wird, welche dann wieder ausgewaschen werden muß.
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Um diesem Übelstande abzuhelfen, hat man versucht, die Musterwalzen
seitlich abzudecken, zur Verhinderung des Farbauftrages.
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Solche Einrichtungen haben sich jedoch nicht bewährt, weil die Musterwalzen
und Rakeln an Stellen, wo dieselben trocken laufen, rauh werden und deshalb vor
dem Übergang zum Drucken von breiterer Ware geschliffen und poliert werden müssen.
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Nach vorliegender Erfindung werden zwei Druckunterlagen von derselben
Breite mit Hilfe besonderer Führungseinrichtungen während des Betriebes in Richtung
der Walzenachsen gegeneinander verschoben, so daß nur an den Stellen, wo die beiden
Druckunterlagen sich überdecken und in doppelter Stärke aufeinanderliegen, eine
Berührung mit den Musterwalzen stattfindet, während an den Seiten, wo die Druckunterlagen
nur in einfacher Stärke liegen, ein Zwischenraum zwischen den Druckunterlagen und
den Musterwalzen frei bleibt. Dadurch soll erreicht werden, daß nur Farben für die
Breiten der zu druckenden Waren aufgedruckt werden, während die Musterwalzen in
ihrer ganzen Breite in der Farbe laufen.
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Die Druckunterlagen bilden ein elastisches Mittel zwischen den Musterwalzen
und dem Gegendruckzylinder und werden von einem Mitläufer vor dem Durchdrucken der
Farben geschützt.
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Die Druckunterlagen bestehen aus zwei endlosen Drucktüchern aus Wolle,
Baumwolle oder Kautschuktuch.
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Die Änderung der Druckbreite kann auch mit einem einzigen Drucktuche
erzielt werden, wenn eine zweite Druckunterlage von derselben Breite auf dem Gegendruckzylinder
befestigt wird.
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Die Regelung der Druckbreiten wird dadurch ermöglicht, daß r. zwei
endlose Druckunterlagen (Drucktücher) mittels offener und geschlossener Führungen
seitlich gegeneinander verschoben werden, .
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a. nur eine endlose Druckunterlage gegenüber der auf dem Gegendruckzylinder
befestigten Druckunterlage seitlich verschoben wird, 3. der Gegendruckzylinder mit
der darauf
befestigten Druckunterlage mittels einer Vorrichtung
an den Lagern des Gegendruckzylinders gegenüber einer endlosen Druckunterlage, welche
mit einem Einführungsrahmen an einer bestimmten Stelle in die Druckmaschine eingeführt
wird, verschoben wird.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen
in 15 Abbildungen dargestellt.
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Es zeigen Abb. i eine schematisch dargestellte, mit dem Erfindungsgegenstand
ausgerüstete Achtfarbendruckmaschine, Abb. 2 und 3 die Art der Einstellung der Druckbreite
mittels zweier Druckunterlagen, Abb.4 eine Führungswalze der Einrichtung nach Abb.
i, Abb. 5 und 6 eine offene Führungsvorrichtung der Einrichtung nach Abb. i in,
Aufriß und Grundriß, ° Abb. 7 eine Ausführungsform eines Führungswalzenpaares, Abb.
8 und 9 eine Ausführungsform einer geschlossenen Führung in Aufriß und Schnitt,
Abb. io die schematische Anordnung einer mit einer zweiten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ausgestatteten Zweifarbendruckmaschine, Abb. ii verschiedene Druckunterlagenstel-Iunzen
für große und kleine Druckbreiten der Einrichtung nach Abb. io, Abb. 13 eine dritte
Ausführungsform der neuen Vorrichtung, Abb. i q. und 15 entsprechende Druckunterlagenstellungen
von größerer und geringerer Arbeitsbreite.
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In der in Abb. i schematisch dargestellten Achtfarbendrucknaschine
ist i der Gegendruckzylinder. 2 sind die Musterwalzen. Die Maschine ist mit zwei
Druckunterlagen 3 und 4 versehen. Das Drucktuch 3 besteht aus einem aus Wolle oder
gummiertem Stoff hergestellten endlosen Band; welches durch die Führungen 5 und
6 über die Spannrolle 7, die Führungswalzen 8 und 9 und die Leitrolle io in die
Maschine zurückgeführt wird.
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Das zweite aus Baumwolle oder Wolle hergestellte wasserdichte endlose
Drucktuch 4 läuft über die Führungen i i und r2, die Spannrolle 13; die Walzen 14,
15, 16 und übe,- die Führungswalzen 17, 18, um über die Leitrolle io nach dem Gegendruckzylinder
i zurückzukehren. Die mit Riemenscheiben versehene Walzen 14, 15, 16 sind zum Herausziehen
der Druckware i9 und des Mitläufers 2o aus der Druckmaschine bestimmt.
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In den Abb. 2 und 3 ist die Art . der Einstellung der Druckbreite
mittels der beiden Drucktücher 3 und 4 veranschaulicht. Bei vollständiger Überdeckung
derselben wird die größte Druckbreite erzielt; kleinere Druckbreiten dagegen werden
durch Verschieben der Drucktücher 3 und 4 in entgegengesetzter Richtung erzeugt
(Abb.3). Für den Fall, daß die Länge des Gegendruckzylinders nicht genügen sollte,
kann derselbe durch eine aus zwei Teilen bestehende Ersatzrolle 21 verlängert werden.
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Die seitliche Verschiebbarkeit der Drucktücher bedingt eine vollständig
neue Führungsvorrichtung. Die einzeln auf dem Spannungsregler 22 befindlichen Führungsteile
stehen zwangläufig durch Gallsche Ketten oder Zahnräder und andere übertragsmittel
miteinander in Verbindung.
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In der Abb. 4 ist eine einfache, gewöhnlich in Kugellagern sich bewegende
Führungswalze, die durch beiderends vorgesehene - Druckfedern 23 seitlich verschiebbar
ist, dargestellt.
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Abb. 5 und 6 zeigen eine offene Führungsvorrichtung (6 und 12 der
Abb. i) in Auf-und Grundriß. Das Drucktuch 4 läuft zwischen den beiden einstellbaren
Leisten 25 der seitlich durch das Zahnrad 24 verschiebbaren Platte 26.
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Abb.7 stellt eine Ausführungsform eines Führungswalzenpaares, z. B.
8 und 9 der Abb. i dar, dessen Einstellung vom Zahnrade 27 aus erfolgt. Das Zahnrad
27 hat Muttergewinde, so daß beim Drehen desselben die Walzen 8 und 9 gleichzeitig
verschoben werden.
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In Abb. 8 und 9 ist eine Ausführungsform einer geschlossenen Führung
(z. B. z i aus Abb. i) in Aufriß und Schnitt gemäß der Linie A-B dargestellt. Das
Drucktuch 34 läuft zwischen den einstellbaren Rollen 28. Die seitliche Verschiebung
des auf der Welle 30 'elastisch angeordneten Rollengestelles 29 wird von einem durch
Gallsche Ketten oder durch Schneckengetriebe angetriebenen Zahnrade 31 nach links
oder rechts bewirkt.
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Abb. io zeigt die schematische Anordnung einer Zweifarbendruckmaschine,
die mit einer zweiten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ausgestattet ist.
Der Gegendruckzylinder 32 ist mit einem Überzuge 33 (4bb. i i und 12) versehen.
Das endlose, undurchlässige, in den Führungen 35 und 36 geleitete Drucktuch 34 kehrt
über die Spannrolle 37 und die Leitwalzen 38, 39, 40, 41 und 42 zum Gegendruckzylinder
zurück. Die Verschiebung des Drucktuches 34 gegenüber dem Walzenüberzuge des Gegendruckzylinders
33 kann in bekannter Weise erfolgen. Das Ergebnis dieser Verschiebung ist in den
Abb. i i und 12 veranschaulicht, wovon Abb. i i eine größere und Abb. 12 eine um
zwei Drittel verminderte Arbeitsbreite darstellt.
In den Abb. 13,
14 und -r5 ist eine dritte Ausführungsform der zur Erzielung des neuen Verfahrens
dienenden Vorrichtung dargestellt. Abb. 13 gibt eine schematisch dargestellte Zweifarbendruckmaschine
mit Einführungsrahmen wieder. Wie in Abb. rz und 1.2 ist hier der Gegendruckzylinder
43 mit einem darauf befestigten Drucktuche 44 versehen; die Musterwalzen sind mit
46 bezeichnet. Das endlose Drucktuch 45 wird in diesem Falle durch einen Einführungsrahmen
von bekannter Einrichtung auf einer bestimmten Stelle in die Druckmaschine eingeführt.
Abb. 13 zeigt letztere Anordnung. Das Drucktuch 45 läuft über die Spannrolle 48
und wird durch die Vorrichtung 47 und die Walze 49 geleitet. Die Regelung der Arbeitsbreite
wird durch besondere Anordnung der Zapfenlager 5o der Achse des Gegendruckzylinders
43 bewirkt. Die Abb. 14 und 15 veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel dieser Anordnung.
Die Lagerschalen 51 der Lagerböcke 50 können in Achsrichtung des Gegendruckzylinders
mittels der Stellschraube 52 verschoben werden. Durch diese Längsverschiebung des
Gegendruckzylinders gegenüber dem Mitläufer, wird die Änderung der Arbeitsbreite
erzielt. In der Abb. 15 ist die dargestellte Arbeitsbreite geringer als diejenige
der Abb. i4.