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Deckbelag für Spielplätze u. dgl., insbesondere für Tennisplätze Die
Erfindung betrifft einen Deckbelag für Spielplätze u. dgl., insbesondere für Tennisplätze.
Erfindungsgemäß besteht die Decke aus stark silikathaltigem körnigen Werkstoff von
geeigneter Korngröße, z. B. Flintstein, der durch Behandlung mit einer eine Chromverbindung
enthaltenden Flüssigkeit und nachheriges Brennen in an sich bekannter Weise grün
gefärbt ist. Diese Farbe hat den besonderen Vorzug gegenüber anderen Farben, daß
sie das Auge nicht ermüdet. Ein nach der Erfindung hergestellter Tennisplatz besitzt
außerdem die für das Tennisspiel gewünschte Elastizität, während andere nach bekannten
Methoden hergestellte Tennisplätze entweder zu hart sind oder ein auf sie aufgetragener
Farbanstrich. in kurzer Zeit unbrauchbar wird.
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Der grüne überzug wird auf dein körnigen Werkstoff zweckmäßig durch
Einbrennen filiert oder gebildet, und zwar unter Verwendung von Chromverbindungen,
die namentlich in Form einer Lösung oder einer Suspension angewendet werden und
beim Brennen den Hartkörpern eine grüne Farbe erteilen. Um dabei mit dem färbenden
Stoff sparsam umzugehen, werden als Werkstoffe zweckmäßig Stoffe gewählt, die nur
eine geringe Porosität oder Aufsaugefähigkeit besitzen, so namentlich natürliche
Silikate, wie zerkleinerter oder gemahlener Feuerstein, Quarz, Quarzit, Ganister,
Sandstein, Feldspat und ähnliche Silikatmineralien. oder aber auch künstliche Stoffe
von für den Zweck genügender Härte, wie gebrannter Ton und keramische Abfälle (Steingut,
Porzellan, Ziegel) aller Art und ohne Glasur, Schlacken usw., vornehmlich aber solche
Stoffe der angegebenen Art, die eine helle Farbe haben.
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Die zur Färbung dienenden Substanzen bestehen in erster Linie aus
löslichen Chromverbindungen, insbesondere Kalium- und Natr iumchromat oder Bichromat.
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Im Falle der Verwendung von Feuerstein wird dieses Mineral gegebenenfalls
nach vorangegangener Kalzinierung auf den gehörigen Feinheitsgrad, beispielsweise
auf eine zweckentsprechende Korngröße, zerkleinert und dann mit einer dem Zweck
entsprechenden Menge Chromsalz behandelt oder gemischt. Beispielsweise werden einer
Tonne zerkleinerten Feuersteins etwa 12,5 kg Bichromat, in Wasser gelöst, zugesetzt,
wobei auf etwa je 3 kg Bichromat q. kg Wasser verwendet werden können. Zweckmäßig
setzt man der Biochromatlösung ein Reduktionsmittel, wie Kohle, namentlich Holzkohle,
Schwefel o. dgl., zu. aber auch Bindemittel oder Verdickungsmittel können der Lösung
vorteilhaft zugesetzt werden, am besten ein solches, das zugleich reduzierende Eigenschaften
besitzt, wie z. B. Stärke, Gummi, Leim, Dextrin o. dgl.
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Das so zubereitete Material wird dann, gegebenenfalls nach vorausgegangener
Trocknung, in einem Ofen bei solcher Temperatur gebrannt, daß dabei die gewünschte
grüne Färbung erzeugt wird. Ist der Ofen schon
auf eine Temperatur
voii iooo° C oder darüber eingeheizt, so dauert der Brennvorgang nur einige Minuten
bis zu einer Stunde. je höher dabei die Temperatur ist oder je länger der Brennvorrang
fortgesetzt wird, uni so glänzender die Färbung.
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Nach dein Brennen kann man die abgekühlte blasse waschen, obzwar (lies
gewöhnlich nicht nötig sein wird. Ist die Masse etwas zusaininengesintert oder -gebacken,
so bedarf es gleichwohl keiner nochmaligen Zertrümmerung in einer Maschine, da das
nachfolgende Versacken und Verladen des Materials schon hinreicht, um zusammenbackende
Stücke wieder in die Kornform zuriickzubringen.
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Das fertige illaterial kann dann ohne Bindemittel für Pflasterzwecke
auf dem Boden aufgeschichtet und dann gerammt, gewalzt oder sonstwie niedergepreßt
«-erden. Benutzt man aber ein Bindemittel, so wird man je nach dem Zweck oder der
Bestimmung des Pflasters ein die Hartkörper fest einbettendes Bindemittel, das dem
Pflaster den Charakter eines Zement- oder Asphaltbodens verleiht, oder aber ein
Mittel wählen, das die Hartkörper nicht starr verbindet. sondern eine gewissermaßen
nachgiebige, einer festen Kiesschüttung vergleichbare Decke entstehen läßt. In jedem
Falle wird man aber darauf zu achten haben, daß das Bindemittel nicht Eigenschaften
besitzt, die die grüne Farbe der Hartkörper wesentlich beeinträchtigen.
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Als Bindemittel kommen harzige oder klebrige Stoffe, wie Gummi, fette
Öle, auch o.:ydierte, polymerisierte fette Öle, in Betracht, und zwar als Lösung
oder Emulsion, die auf die gerammte oder gewalzte Decke aufgebracht wird oder mit
der die Hartkörper in beliebiger andrer geeigneter Weise überzogen werden.
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Latex kann ebenfalls als Bindemittel benutzt werden, und bei der Verwendung
jener fetten Öle kann man auch ein Emulgiermittel bei der Bereitung der Emuslion
zusetzen. Wendet man als Bindemittel bituminöse Stoffe an, so bereitet man ebenfalls
zunächst daraus eine Emulsion mit Hilfe von Etnulgiermitteln, wie Eiweißstoffen
oder durch Zerlegung oder Hydrolyse von Eiweißstoffen erhaltenen Produkten.
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Bei der Herstellung von Lösungen geeigneter Bindemittel können sowohl
flüchtige organische Lösemittel als auch nicht flüchtige Lösemittel benutzt werden,
die trocknend, erhärtend oder klebend wirken. Fette Öle u. dgl. können aber auch,
falls sie hinreichend flüssig sind, ohne Benutzung eines Löse- oder Verdünnungsmittels
angewendet werden.
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Bei einer Ausführungsart der Erfindung wird das Bindemittel erst aufgebracht,
nachdem die Decke trocken oder feucht gerammt oder gewalzt ist, und zwar wird das
Bindemittel hier in Form einer Lösung oder Emulsion und gehörig verdünnt auf die
Decke gespritzt, gestäubt oder sonstwie darauf gleichmäßig ausgebreitet. Meistens
wird in den Fällen der Verwendung eines Bindemittels eine solche Menge Bindemittel
genügen, daß dadurch der Werkstoff im Zusammenhang gehalten wird, ohne aber die
Decke undurchlässig für Wasser zu machen. Beispielsweise kommen auf je eine Tonne
körnigen Werkstoffs 9o kg oxydiertes Leinöl oder auch Latex zur Anwendung. Das Leinöl
wird ohne Zusatz eines Löse- oder Verdünnungsmittels, das Latex in seiner handelsüblichen
Beschaffenheit angewendet.
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Der gefärbte Werkstoff ist vornehmlich als Bodenbelag für harte Tennisplätze
bestimmt, aber auch für mancherlei. andere Zwecke, beispielsweise für Gartenwege
verwendbar.