-
Verfahren zur Herstellung von selbstbrennenden Kohlenelektroden Die
bisher gebräuchliche Herstellungsart der sogenannten selbstbrennenden Kohlenelektronen
besteht darin, daß Kohlenstampfmasse in einen Blechzylinder über dem Elektroofen
eingestampft und teils durch die Stromwärme, teils durch die Abhitze des Elektroofens
gesintert wird. Das geringe Leitvermögen solcher Elektroden in ihrem oberen, noch
ungaren Teile macht die Anwendung zahlreicher Blecheinlagen erforderlich, die mit
dem äußeren Blechmantel durch Schweißung verbunden werden. Diese fortgesetzten Schweißarbeiten
über dem Elektroofen, die Stampfarbeit selbst, -die sehr sorgfältig ausgeführt werden
muß, Bereitung und Zufuhr der- Stampfmasse usw., machen die Fferstel--lung der selbstbrennenden
Elektrode in größeren Ofenanlagen mit vielen Elektroöfen zu einer umfangreichen,
selbständigen Sonderfabrikation, die große Sorgfalt und strenge Überwachung erfordert,
da ihre Störungen und Schwierigkeiten sich unmittelbar auf den Ofenbetrieb übertragen.
-
Bei den meist kippbar angeordneten Elektrostahlöfen hat sich die Herstellung
der Elektroden über dem Ofen bisher kaum eingeführt, weil dies eine für den Hüttenbetrieb
zu umständliche Beigabe und Erschwernis darstellt. Werden dagegen diese Elektroden
nicht kontinuierlich über dem Elektroofen, sondern an anderer Stelle und in beschränkten
Längen, wie sie die jeweilige Bauhöhe der Anlage zuläßt, hergestellt, so fällt der
wesentlichste Vorteil derselben, der wechsellose Betrieb, fort.
-
Ein weiterer Übelstand solcher Elektroden in bisheriger Herstellung
liegt in ihrer großen Länge, die bedingt ist durch den geringen Stampfdruck, der
angewendet wird und der zum Teil durch die Höhe der aufruhenden Materialsäule ersetzt
werden muß.
-
Diese, der bisherigen Herstellungsweise selbstbrennender Elektroden
anhaftender Nachteile werden durch das vorliegende Verfahren beseitigt, welches
darin besteht, daß nicht die lose Stampfmasse in den als Mantel dienenden Blechzylinder
eingeführt wird, sondern besonders gestaltete Formkörper aus Kohlenmasse, die einen
lückenlosen Aufbau der Elektrode und dabei eine solche Struktur derselben .ermöglichen,
daß an keinier Stelle eme gefährliche Schwächung dies Gesamtquerschnittes eintreten
kann.
-
Es ist wohl bereits vorgeschlagen worden.. selbstbrennende Elektroden
aus vorgeformten Paßstücken herzustellen, doch handelt es sich hierbei um eine Art
Ausmauerung mit Formsteinen von verhältnismäßig geringen Abmessungen, wobei die
sich notwendig ergebende große Fugenzahl die Struktur ungünstig beeinflußt, was
nach dem gegenwärtigen Verfahren vermieden, vielmehr sogar gegenüber der früheren
Arbeitsweise wesentlich gebessteirt wird.
Abb. z stellt ein Ausführungsbeispiel
im Längsschnitt, Abb. z in einem Querschnitt dar.
-
Zur Durchführung .des Verfahrens wird die Elektrodensäule
a aus Segmenten b zusammengesetzt, die aus vorgeformter Kohlenmasse
bestehen und deren Längsabmessung die Querabmessung erheblich übersteigt, wobei
die wagerechten Fugen c treppenartig gegeneinander versetzt angeordnet werden. Die
Segmente können bis zur Mitte der Elektrode reichen oder, wie in Abb. a dargestellt,
einen zylindrischen oder beliebig geformten Kernd umschließen, der gleichfalls aus
Schüssen besteht.
-
Der Aufbau .der Elektrode aus solchen Formstücken erfolgt rasch, mit
großer Genauigkeit und gewährleistet hohes Leitvermögen und Festigkeit in der Längsrichtung,
worauf es hauptsächlich ankommt. Da die Segmente von der Elektrodenfabrik fertig
bezogen werden können, sind dieselben mit der hohen Dichte erhältlich, die nur bei
fabrikatorischer Herstellung zu erzielen ist. Dadurch kann die Baulänge der Elektrode
wesentlich verringert werden, da der statische Druck der Säule hier nicht erforderlich
ist, um den bei der Herstellung mangelnden Preßdruck zu ersetzen. Die wesentlich
kürzieme Baulänge und leichtere Montage bei Verlängerung der Elektrode aber ermöglichen
deren Verwendung :auch in älteren Anlagen mit beschränkter Bauhöhe, wie insbesondere
bei den kippbaren Öfen des Elektrostahlbetriebes. Die Anordnung durchgehender Längsfugen
erleichtert den Austritt der Teerdämpfe wesentlich, wodurch ,andere Einrichtungen,
wie wagerechte Abzugkanäle, die ' den. Querschnitt schwächen und die Eisenmengen
in der Elektrode vermehren, überflüssig werden. Die gute Leitfähigkeit solcher Elektroden
gestattet eine wesentliche Verminderung der inneren Blecheinlagen, wodurch an Material
und. Arbeit gespart wird.
-
Es ist an sich schon bekannt, Elektroden aus einzelnen Segmenten am
Ofen nach Bedarf kontinuierlich aufzubauen. Bei diesen bekannten Anordnungen handelt
es sich aber um Segmente aus ,gebrannter Kohlenmasse, bei denen die im vorstehenden
beschriebenen Wirkungen überhaupt nicht in Betracht kommen.