DE2630198A1 - Durch direkte elektrische heizung nach dem widerstandsprinzip betriebene ofenanlage, insbesondere zur herstellung von siliciumcarbid - Google Patents
Durch direkte elektrische heizung nach dem widerstandsprinzip betriebene ofenanlage, insbesondere zur herstellung von siliciumcarbidInfo
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Description
Durch, direkte elektrische Heizung nach dem Widerstandsprinzip "betriebene Qfenanlage, insbesondere
zur Herstellung von Siliciumcarbid. (III)
Die Herstellung von technischem Siliciumcarbid erfolgt nach dem bereits ursprünglich iron Acheson ausgearbeiteten,
diskontinuierlichen Verfahren im elektrischen Widerstandsofen. In derartigen Widerstandsöfen, das sind
durch direkte elektrische Heizung nach dem Widerstandsprinzip betriebene Ofenanlagen, die ausschließlich für ;
reine Peststoffreaktionen Verwendung finden, erfolgt
die Stromzufuhr über Elektroden, durch einen Widerstandskern aus Kohlenstoff enthaltendem * Material, der waagrecht
in den Möller aus einer Mischung von körnigem Koks, Quarzsand und Zuschlägen eingelagert ist. Der elektrische Strom
bewirkt in der liegenden Materialsäule eine reine Widerstandsheizung, wobei die Stoffumsetzung in fester Phase
stattfindet, das heißt, bei der Gewinnung von SiC läuft im Temperaturbereich von etwa I7OO0 bis 2500°C eine Diffusionsreaktion
ab.
Widerstandsöfen von bekannter Bauart sind im· allgemeinen
rechteckig, oben offen und bis zu 20 m lang. Der Boden und die festen Stirnwände sind aus feuerfesten
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Steinen gemauert, während die Seitenwände abnehmbar sind. Die Stromzuführung erfolgt durch in die Stirnwände eingebaute
Elektroden (vgl. Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Band 3, 4. Auflage 1975, Seite 534 ff, Kapitel: Widerstandsöfen)
.
Nach einer neueren Ausführungsform derartiger Widerstandsöfen gemäß der DT-PS 2.364.107 können die Elektroden auch
als Bodenelektroden angeordnet sein, die mit dem Widerstandskern durch ein elektrisch leitfähiges Material verbunden
sind, wobei diese Verbindung nicht als Bestandteil des Widerstandskerns ausgebildet ist, und eine höhere elektrische Leitfähigkeit
als dieser aufweist. Die Stromzufuhr erfolgt hierbei durch Anschluß an unter Flur geführte Stromleitungen.
Der für die Reaktion notwendige Möller kann über den Bodenelektroden und dem Widerstandskern seinem natürlichen
Schüttkegel entsprechend geschüttet und die Anlage kann als Hügelofen ohne Wände, das heißt, ohne seitliche und stirnseitige
Eingrenzung durch Wandelemente betrieben werden. Die gesamte Ofenanlage kann jedoch auch in üblicher V/eise
mit Wänden umgeben werden, die den Möller aufnehmen, wobei jedoch sowohl für die seitliche Begrenzung als auch
für den stirnseitigen Abschluß einfache, transportable Wände verwendet werden können. Die offene Schüttung ist
allerdings in der Halle wegen des erhöhten Platzbedarfs nicht rentabel, sodaß derartige Öfen am besten als stationäre
Freilandanlagen betrieben werden. Als Bodenelektroden können mit Strom- und Kühlwasseranschlüssen ausgerüstete
Graphit- und/oder Kohleelektroden verwendet werden, die üblicherweise in Ofenanlagen mit sogenannter Stirnelektrodenanordnung
Verwendung finden. Ferner können hierfür
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auch mit Strom- und Kühlwasseranschlüssen ausgerüstete Stampfmassenelektroden
aus Koks und/oder Graphit, sowie Elektroden aus Metall verwendet werden, da durch den vergrößerten räumlichen
Abstand zwischen den Elektroden und der eigentlichen Heizzone die an den Elektroden auftretenden Temperaturen beträchtlich
niedriger sind als bei den bekannten Ofenanlagen mit stirnseitig eingebauten Elektroden.
Nach einer weiteren Ausführungsform gemäß der DT-PS 2.364.108
können derartige Anlagen ferner auch mit einer kombinierten Anordnung der Elektroden, beispielsweise mit einer stirnseitig
und einer als Bodenelektrode angeordneten Elektrode betrieben werden.
Bei allen Anlagen der bekannten Bauarten wird jedoch der in
den Möller eingelagerte Widerstandskern waagrecht in Längsrichtung, das heißt, in Form einer einzigen liegenden Materialsäule
zwischen den Elektroden angeordnet, wobei der Abstand der beiden Elektroden voneinander durch die vorgegebene
Länge des Widerstandskerns bestimmt wird. Die nach Abschluß der Erhitzungsphase gebildete SiC-Walze fällt dementsprechend
in Form eines langgestreckten Zylinders an.
Es sind zwar bereits einige Versuche bekannt geworden, die von der Anordnung des Widerstandskerns in Form einer einzigen
langgestreckten liegenden Materialsäule abweichen. So werden bexspxelswexse in der DT-PS 160.101 zwei parallel
nebeneinander liegende langgestreckte Leitungskerne zwischen zwei Stirnelektroden verwendet. Diese Anordnung dient
jedoch nicht zur Herstellung von Siliciumcarbid, sondern von sogenannten Siliciumoxicarbiden, die durch ein Unterangebot
an Kohlenstoff und bei einer für die Bildung von
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SiC nicht ausreichenden Temperatur gebildet werden.
Gemäß den US-PSS 941.399 und 1.044.295 wird die Anordnung des Widerstandskerns in Zick-Zack-Forni zwischen den Stirnelektroden
empfohlen, v/odurch Hitzeverluste durch Strahlung verringert werden sollen und gemäß der DT-PS 409.356 wird ein ringförmiger
Heizkern verwendet in Verbindung mit einer kugelähnlichen Gestalt des Ofenkörpers, wobei am Umfang der Kugel eingeführte
Elektroden vorgesehen sind. Das Endprodukt soll hierbei die Gestalt eines Kuchens von der Form eines flachen Sphäroides
annehmen. Keiner dieser Vorschläge hat indessen jemals technische Bedeutung erlangt.
Bei allen Ofenanlagen der bekannten Bauarten ist der Stromweg vom Transformator über die erste Elektrode durch den
Widerstandskern über die zweite Elektrode und von dieser durch eine sogenannte Sekundärleitung zurück zum Transformator
vorgegeben, wobei die Sekundärleitung möglichst nahe
im Ofenbereich verlegt werden muß, um einen günstigen Leistungsfaktor zu erzielen, der von der Größe der Fläche, die
von der Strombahn eingeschlossen wird, abhängig ist. Üblicherweise wird die Sekundärleitung unter dem Ofenboden, das
heißt, unter Flur verlegt, damit sie nicht durch mechanische Vorrichtungen bei der Beschickung und dem Abbau des Ofens
oder durch den korrosiven Angriff der heißen Eeaktionsgase und durch sogenannten "Bläser" während der Erhitzungsphase
beschädigt oder zerstört werden kann. Zum wirksamen Schutz gegen die hohen Temperaturen, die der Ofenboden während der
Erhitzungsphase erreichen kann, sind für die Sekundärleitung Jedoch aufwendige Kühlvorrichtungen notwendig, außerdem
ist die unter,Flur verlegte Leitung nur sehr schwer zugänglich,
wenn eine Störung im Ofenbetrieb dies erforderlich
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macht. Daruberhinaus ist bei einer thermischen Zerstörung des Kühlwassermantels während der Erhitzungsphase die Gefahr, gegeben,
daß das Kühlwasser in den Ofenbereich eindringt und dort explosiv verlaufende Reaktionen auslöst.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine durch direkte
elektrische Heizung nach dem Widerstandsprinzip betriebene Ofenanlage, insbesondere zur Herstellung von Siliciumcarbid
aus Siliciumdioxid und Kohlenstoff im absatzweisen Betrieb, wobei die Stromzufuhr mittels Elektroden durch einen
Widerstandskern aus Kohlenstoff enthaltendem Material erfolgt, der waagrecht in den Möller aus einer Mischung von körnigem
Koks, Quarzsand und Zuschlagen eingelagert ist, zur Verfügung zu stellen, die den Gebrauch einer Sekundärleitung unter dem
Ofenboden bzw. Anordnungen derselben seitlich oder oberhalb des Of ens'für die Rückführung des Stromes zum Transformator
überflüssig macht, ohne daß hierdurch der Leistungsfaktor erniedrigt wird und daruberhinaus beträchtliche Kosteneinsparungen
beim Bau der Ofenanlage.ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Elektroden nebeneinander angeordnet sind, wobei das Verhältnis von halber Länge des Widerstandskerns zum Elektrodenabstand
mindestens 0,8 beträgt.
Durch diesen, als Quotient aus halber Kernlänge und Elektrodenabstand
ermittelten Zahlenwert, wird die größtmögliche Entfernung der beiden Elektroden voneinander festgelegt und
die übliche Anordnung, beider sich der Kern in Längsrichtung zwischen den Elektroden erstreckt und der Elektrodenabstand somit
durch die Gesamtlänge des Kerns bestimmt wird (entsprechend einem Quotienten aus halber Kernlänge und Elektrodenabstand
von 0,5) ausgeschlossen.
Mir den als liegende Materialsäule waagrecht in den Möller eingelagerten Widerstandskern ergibt sich hieraus eine von
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der Längsrichtung abweichende Form, wobei sich die Ausbildung des Widerstandskerns in U-Form, deren Schenkel enden die Verbindung
zwischen den Elektroden herstellen, besonders bewährt hat. Der für die nebeneinander angeordneten Elektroden erforderliche
Mindestabstand ist von dem Innenabstand der Schenkel des U-förmigen Widerstandskerns abhängig. Dieser Innenabstand
muß hierbei mindestens so bemessen werden, daß eine Berührung und Verwachsung der gebildeten, gleichfalls in U-Form
anfallenden SiC-Walze an den Innenseiten ihrer Schenkel
mit Sicherheit ausgeschlossen ist um einen direkten Stromfluß durch die Berührungs- und Verwächsungsstelle zu vermeiden.' Aus
den für die gewünschte Größe der gebildeten SiC-Walze verantwortlichen
Parametern., das sind die eingefahrene Strommenge, sowie Gesamtlänge und Querschnitt des Widerstandskerns, kann der
im Einzelfall erforderliche Mindestabstand der Innenseiten; der Schenkel des TJ-förmigen Widerstandskerns jeweils empirisch ermittelt
werden.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung steht somit für den Stromweg im Ofenbereich ausschließlich der
Widerstandskern selbst zur Verfugung, wodurch die Anordnung einer Sekundärleitung im Ofenbereich und die damit verbundenen
Nachteile entfallen. Die U-förmige Ausbildung des Widerstandskerns hat darüberhinaus den Vorteil, daß hierdurch
die von der Strombahn eingeschlossene Fläche so klein wie möglich gehalten werden kann, was für einen günstigen Leistungsfaktor
von entscheidender Bedeutung ist. Außerdem kann die Länge der gesamten Ofenanlage, die für einen in
Längsrichtung angeordneten Widerstandskern gleicher Abmessungen erforderlich ist, auf etwa die Hälfte verkürzt
werden, sodaß Kosten beim Bau der Ofenanlage eingespart werden.
In der erfindungsgemäßen Ofenanlage können als nebenein-
■ (
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ander angeordnete Elektroden sowohl Stirnelektroden bekannter
Bauart, als auch Bodenelektroden gemäß der DT-PS 2.364.107
oder eine Kombination von Stirn- und Bodenelektroden gemäß der DT-PS 2.364·. 108 verwendet werden. Es ist vorteilhaft,
zwischen den beiden nebeneinander angeordneten Elektroden eine Isolierschicht anzubringen, um die Gefahr des direkten
Stromübergangs, insbesondere während der Anlaufphase in der mit der höchsten Spannung gearbeitet wird, auszuschalten.
Als Isolierschicht können beispielsweise eine Kiesaufschüttung oder Platten aus Asbest oder Holz Verwendung
finden.
Der U-förmige Widerstandskern wird in den für die Reaktion
notwendigen Höller eingelagert, so daß er an allen Seiten, das heißt auch an den Innenseiten der Schenkel von diesem
umgeben ist.
Die Ofenanlage kann in üblicher Weise mit Wänden umgeben sein, die den Möller aufnehmen oder als Hügelofen ohne Wände,
in dem der Möller seinem natürlichen Schüttkegel entsprechend geschüttet ist, das heißt, ohne seitliche und gegebenenfalls
ohne stirnseitige Eingrenzung durch Wandelemente ausgebildet sein.
Für die erfindungsgemäße Ofenanlage hat sich die aus der Abbildung ersichtliche Anordnung unter Verwendung von jeweils
zwei Stirn- oder Bodenelektroden als besonders vorteilhaft erwiesen. Die Abbildung zeigt die Anlage im Grundriß
von oben gesehen, Hierin bedeuten 2 den U-förmig ausgebildeten Widerstandskern, dessen Schenkelenden die Verbindung
zu den nebeneinander angeordneten Elektroden 1 und 1' herstellen, die von einer Betoneinfassung 5» bzw. 51 umge-
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ben sind. Außerhalb des Ofenbereichs befindet sich der Transformator
3 mit den Stromanschlüssen 4-, bzw. 4' für die Elektroden
1 , bzw. 1'.
In den folgenden Beispielen wurden Ofenanlagen nach dem aus der Abbildung ersichtlichen Schema mit den angegebenen Abmessungen
für die Herstellung von Siliciumcarbid verwendet:
Abstand von zwei nebeneinander angeordneten Bodenelektroden (gemessen ab den inneren Außenkanten
der Kontaktflächen): 80 cm
Abstand der Schenkel des U-förmigen Widerstands-
kerns: 80 cm
Gesamtlänge des Widerstandskerns: 5 m
Quotient aus halber Kernlänge und Elektrodenabstand: 3,12
Querschnitt des Widerstandskerns:■ . 40 χ 12 cm GesamtStromaufnahme: 12.500 kWh
Die erhaltene SiC-Walze zeigte eine einwandfreie U-Form ohne
Verwachsungen an den Innenseiten ihrer Schenkel.
Abstand von zwei nebeneinander angeordneten Bodenelektroden (gemessen ab den inneren Außenkanten
der Kontaktflächen): 2,5i
Abstand der Schenkel des U-förmigen Widerstandskerns: .. 2,5i
Gesamtlänge des Widerstandskerns: 12,0 m
Quotient aus halber Kernlänge und Elektrodenabstand:' 2»4"
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Querschnitt des Widerstandskerns: 100 χ 20 cm
Gesamtstromaufnähme: 244.150 kWh
Die erhaltene SiC-Walze zeigte eine einwandfreie U-IPorm ohne
Verwachsungen an den Innenseiten ihrer Schenkel.
Es muß als überraschend bewertet v/erden, daß es mit Hilfe der
erfindungsgemäß nebeneinander angeordneten Elektroden in Verbindung
mit dem vorteilhaft in U-Form ausgebildeten Widerstandskern gelingt, die angestrebte Stromführung von der ersten
zur zweiten Elektrode ausschließlich über den Widerstandskern selbst zu erzwingen. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung wird nämlich nicht nur das bisher allgemein als notwendig erachtete Prinzip des vorgegebenen kürzesten Stromwegs
eindeutig aufgegeben, sondern es wäre darüberhinaus damit zu rechnen gewesen, daß auch unter Einhaltung der geforderten
Mindestabstände bei fortschreitender Erhitzungsphase der Strom einen abkürzenden Weg durch den bei den hohen Temperaturen
abnehmenden Widerstand des Möllers zwischen den Schenkeln des Widerstandskerns nehmen würde. Unerwarteterweise
sind jedoch die Querstromstreuungen durch den Möller zwischen den Schenkeln des U-förmigen Widerstandskerns außerordentlich
gering, sodaß auch bei einer relativ hohen Gesamtstromaufnahme keine Verluste des Leistungsfaktors der
Ofenanlage zu verzeichnen sind.
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Claims (2)
- Patentansprüche :Durch, direkte elektrische Heizung nach dem Widerstandsprinzip betriebene Ofenanlage, insbesondere zur Herstellung von Siliciumcarbid aus Siliciumdioxid und Kohlenstoff im absatzweisen Betrieb, wobei die Stromzufuhr mittels Elektroden durch einen Wxderstandskern aus Kohlenstoff enthaltendem Material erfolgt, der waagrecht in den Möller aus einer Mischung von körnigem Koks, Quarzsand und Zuschlagen eingelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden nebeneinander angeordnet sind, wobei das Verhältnis von halber Länge des Widerstandskerns zum Elektrodenabstand mindestens 0,8 beträgt.
- 2. Ofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennz eichnet, daß der Widerstandskern in U-Form ausgebildet ist, deren Schenkelenden die Verbindung zu den Elektroden herstellen.709883/0034INSPECTS
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