<Desc/Clms Page number 1>
Elektrischer Strahlungsofen.
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Strablungsöfen mit mehreren vertikalen oder nahezu vertikalen Deckenelektroden und einer als Hilfselektrode dienenden leitenden Erhöhung im Ofenboden.
Solche Öfen dienen zum Schmelzen und Erhitzen von nichtleitenden Materialien und für Materialien, welche mit den Elektroden nicht in direkte Berührung treten sollen, wie z. B. Legierungen. Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Elektroden hintereinander in einer geraden oder gekrümmten bzw. runden Linie angeordnet sind und der Chargenraum als mit der Längsachse parallel zu der Lichtbogenlinie verlaufende Rinne ausgebildet ist.
Diese Ausbildung des Ofens ermöglicht die Anordnung einer beliebigen Zahl von Elektroden und dadurch langgestreckte und runde Chargenräume beliebiger Länge. Die Zahl der Elektroden ist lediglich bestimmt durch die Stromart und Gestalt des Ofens. Bei Dreiphasenstrom werden gewöhnlich nur drei Elektroden verwendet ; bei langgestrecktem oder rundem Ofemaum beträgt die Zahl der Elektroden ein Vielfaches davon. Für Zweiphasenstrom ist die Zahl der Elektroden zwei oder ein Vielfaches von zwei, bei Einphasen-oder Gleichstrom können zwei oder mehrere Elektroden angewendet werden.
Die Hintereinanderanordnung der Elektroden gemäss der Erfindung und die Bindung der Lichtbögen an eine leitende Herdsohle ermöglichen eine solche Ausbildung des Ofens, dass die den Chargenraum bildende Rinne einer wirksamen Beheizung durch direkte Strahlung ausgesetzt ist, wobei dadurch. dass auf die leitende Herdsohle ein Widerstandsmaterial, z. B. aus Kohle, Graphit od. dgl., aufgebracht werden kann, auch ein ruhiges Brennen sämtlicher Lichtbögen erzielt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel eines Ofens gemäss der Erfindung ist in der Zeichnung in Fig. 1 im Querschnitt und in Fig. 2 im Längsschnitt veranschaulicht. Der Ofen ist mit drei Elektroden 1 versehen, welche durch die Ofendecke 2 gegen einen Vorsprung 3 der Herdsohle 4 ragen. Der Vorsprung kann aus einer Schichte aus feuerfestem Material bestehen, auf welcher ein Kontaktmaterial 6, z. B. aus Kohle, Graphit od. dgl., in Pulverform zur Bildung der Lichtbögen 5 zwischen den Elektroden 1 und der Erhöhung der Herdsohle aufgebracht ist, wobei das Kontaktmaterial auch dazu dient, das feuerfeste Material 3 vor Überhitzung zu schützen.
Die Chargenräume 7 sind zu beiden Seiten der vorspringenden Herdsohle, in der Längsrichtung verlaufend, vorgesehen, wobei die beiden Rinnen gegebenenfalls an verschiedenen Stellen miteinander verbunden sein können. In den Mauern an den Enden der Chargenräume 7 sind Öffnungen 8 vorgesehen, welche insbesondere zum Beschicken dienen. Zweckmässig sind auch in den Längswänden des Ofens Öffnungen 9 vorgesehen, welche am besten den Elektroden gegenüber angeordnet werden.
Die Ofendecke kann abnehmbar eingerichtet sein und gegebenenfalls durch Kühlmäntel, welche um die Elektroden gelegt sind, geschützt werden. Um die Rückstrahlung der Wärme zur Charge zu erleichtern, kann das Gewölbe bzw. die Decke des Ofens eine für Rückstrahlung geeignete Gestalt erhalten.
Ein Ofen dieser Art ist besonders geeignet zum Erhitzen von Rohren, Stangen u. dgl., wobei die zu erhitzenden Gegenstände durch in den Ofenmauern an den Enden der Rinnen vorgesehene Öffnungen in den Chargenraum eingebracht werden, z. B. Glasflaschen, um die Flaschenhälse zu erhitzen. Dadurch, dass die Elektroden mit der Charge nicht in direkte Berührung treten, kann auf die Charge keine nachteilige Wirkung ausgeübt werden. Wenn auch an den anderen Seiten des Ofenraumes Öffnungen vorgesehen werden, können an diesen Stellen auch kleine Gegenstände für verschiedene Zwecke erhitzt werden,