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Einrichtung zum aufschließenden Schleifen oder >Kahlen von Torf oder
Moor Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum aufschließenden Schleifen oder
Mahlen von Torf oder Möor und besteht darin, daß das Gut auf die Stirnseite einer
umlaufenden Schleifscheibe aufgegeben wird, deren Reibfläche durch dünnwandige,
gegen die Schleifebene bzw. -fläehe aufgerichtete Werkzeuge gebildet ist- Solche
dünnwandigen Werkzeuge können beispielsweise in Lamellen oder Bürsten bestehen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, das Schleifen oder Mahlen von
Torf oder Moor= durch Einrichtungen zu bewirken, bei denen eine umlaufende Schleifscheibe
gegenüber einer feststehenden Gegenscheibe angeordnet ist und das Gut dem Mittelteil
der umlaufenden Scheibe zugedrückt wird, worauf es radial nach außen zwischen der
umlaufenden und feststehenden Scheibe gedrückt und geschleudert wird, wobei der
Torf zermahlen bzw. zerschliffen werden soll.
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Hierbei wird aber die ganze Schleiffläche beider Scheiben abgenutzt,
und es müssen alsbald, soll die Vorrichtung weiterbenutzt werden können, völlig
neue Schleifscheiben eingesetzt werden. Der Betrieb ist also mit Rücksicht auf die
Kosten solcher auszuwechselnden Scheiben unwirtschaftlich.
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Bildet man aber eine der Schleifflächen derart aus, daß nicht die
Fläche der Scheibe selbst schleifend oder mahlend wirkt, sondern an dieser dünnwandige
Werkzeuge angeordnet sind, welche gegen die Schleifebene bzw. -fläche aufgerichtet
sind, so werden nur diese Werkzeuge abgenutzt und können leicht ersetzt werden.
Sie behalten ferner bei fortschreitender Abnutzung gleiche Schärfe, eben wegen ihrer
Dünnwandigkeit, und der Mahl- und Schleifvorgang wird unabhängig von der fortschreitenden
Abnutzung gleichmäßig durchgeführt.
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Es ist nun an sich bekannt, zum Reinigen und Schälen von Getreide
und anderem körnigen Gut Schleifvorrichtungen zu verwenden, bei denen eine Schleiffläche
durch Bürsten gebildet ist und das Gut zwischen diesen und einer Gegenscheibe durch
Zentrifugalkraft herausgeschleudert wird, wobei ein Abschleifen der harten Haut
und von Verunreinigungen stattfindet.
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In all diesen Fällen handelt es sich aber um eine völlig andere Aufgabe
als bei der Erfindung.
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Das körnige Gut soll nämlich nicht auf diese Weise vollständig zerrieben
und aufgeschlossen, sondern. viehmehr nur von seiner harten Haut oder Verunreinigungen
befreit werden.
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Bei Torf hingegen handelt es sich überhaupt nicht um körniges Gut,
sondern uni eine breiige Masse, und es sollen die festen Bestandteile dieser Masse
vollständig aufgeschlossen werden.
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Die Erfindung sei an Hand der Ausführungsbeispiele der Zeichnung näher
erläutert.
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Abb. i ist ein Querschnitt durch eine Maschine.
Abb.2
ist eine Rückansicht der Maschine. Abb. 3, ¢ zeigt .eine Ausbildung der Schleifscheiben
gemäß der Erfindung in Vorderansicht bzw. Schnitt.
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Abb.5 zeigt eine andere AusführLmgsforrn der Schleifscheiben im Schnitt.
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Abb. 6, 7 zeigt eine dritte Ausführungsform der Schleifscheiben in
teilweiser Ansicht bzw. im Schnitt.
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Bei der Maschine gemäß Abb. i und 2 ist i ein Zuführungstrichter,
z eine Art Kurbelwelle, die den Torf oder das Moor aus dem Trichter i ?der Schnecke
3 zuführt, welche das Gut zu der muldenartigen Höhlung 4 zwischen den Steinfräsern
5, 6 fördert bzw. preßt. Der ein Fräser 6 ist als umlaufende Scheibe ausgebildet
und fördert das in der Mulde 4 eingeführte Gut durch Fliehkraft nach außen; hierbei
wird das Gut fein zerkleinert.
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7, 8, 9 sind Tragböcke, io ist ein Stellbügel für die Welle i i, auf
der, die Schnecke 3 und der umlaufende Fräser 6 befestigt sind-, 12, 13 sind Zahn-
bzw. Kettenräder, welche den Antrieb der Kurbelwelle 2 von der Welle i i. ableiten,
14, 15 sind Riemenscheiben, über die der Antrieb der Welle i i erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird die Arbeitsfläche der umlaufenden Walze 6 beispielsweise
-in der' aus Abb. 1, 3, 4 ersichtlichen Weise durch dünnwandige Lamellen 16 gebildet,
die gegen die Schleifebene der feststehenden Gegenscheibe 5 aufgerichtet sind. Die
einzelnen Lamellen 16 sind unbeweglich (Abt. i) oder drehbar (Abb.3, 4) mit der
auf der Welle i i zu befestigenden Nabe verbunden, derart, daß sie beim Umlauf der
Welle durch Fliehkraft aufgerichtet werden und sich derart einstellen, daß sie an
der feststehenden Schleif- oder Fräserscheibe 5 ganz nahe vorbeilaufen und den Torf
somit zerreißen und zermalmen.
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Eine andere Ausbildung zeigt die Abb.5, bei der die feststehende Schleifscheibe
24 beibehalten ist, die umlaufende Walze jedoch radial angeordnete, gegen die Schleif-Räche
aufgerichtete Schleifwerkzeuge 18, i9 usw. trägt,- die durch Schrauben 2o, 21, 22,
23 geeignet eingestellt werden können. Diese Werkzeuge bestehen beispielsweise aus
Stahlblech oder anderem dünnen Stoff.
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Diesen beiden Ausführungsformen ist es gemein, daß bei fortschreitender
Abnutzung eine selbsttätige Nachstellung stattfindet, indem sich .die Lamellen 16
immer steiler aufrichten (Abb.3, 4) oder aber eine Nachstellung während des Betriebes
(Abt. 3) durch die Schrauben 2o usw. leicht erfolgen kann, ohne daß man die ganze
Scheibe auf der Welle verschieben muß, wie dies bei einer bekannten Ausführung ähnlich
der Abb. i nötig ist und durch eine dauernd wirksame Feder erfolgt.
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Bei der Ausführungsform der Abb.6, 7 wird der Torf o. dgl. nicht konzentrisch
mit der Antriebswelle, sondern exzentrisch durch die Öffnung 31 der feststehenden
Schleifscheibe 32 aufgeliefert. Die umlaufende Scheibe besteht aus Lamellen 34,
35, 36, 37
usw., die gelenkig oder fest mit einer Nabe auf der umlaufenden
Welle 33 verbunden sind. Der Torf wird durch eine Strangpresse in das Mundstück
31 eingeführt und sodann zwischen den umlaufenden Segmenten 34 usw. und der feststehenden,
aus grobem Schmirgel oder Metall bestehenden Scheibe 32 zerschnitten und mitgenommen,
hierbei durch Fliehkraft zwischen der Schmirgel- und Lamellenscheibe nach außen
bewegt, hierbei zermahlen und schließlich in Richtung der Pfeile 39 herausgeschleudert.
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lm übrigen -ist es nicht notwendig, daß eine feststehende Gegenscheibe
5, 24, 32 angeordnet wird; vielmehr kann diese Gegenscheibe auch umlaufen,
und zwar im gleichen oder entgegengesetzten Sinn wie die Gegenscheibe 16, 18, 34
ff. Die Umlaufgeschwindigkeiten können hierbei gleich oder verschieden sein.
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Eine Einrichtung gemäß der Erfindung weist den Vorteil auf, daß der
Torf oder das Moor, das auch nach Durchgang durch Zerreißwölfe und Strangpressen
grobfasrig und sehr lange wasserhaltig ist, weiterhin so stark zerkleinert wird,
daß das bekannte Ziel der Zerstörung der Kolloide in hohem Maße erreicht und das
Endmaterial sehr homogen, fest .und steinartig wird.
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Man kann vor oder nach der Zerkleinerung des Torfes durch die erfindungsgemäße
Einrichtung Chemikalien beimengen, die in an sich bekannter Weise die Aufschließung
der Kolloide beschleunigen sollen.
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Ein weiterer Vorteil der Ausbildung der Schleifvorrichtungen gemäß
der Erfindung besteht darin, daß der Torf oder das Moor zwar wie bei anderen bekannten
Einrichtungen durch sehr kleine Spalten hindurchgedrückt wird, die Maschine aber
trotzdem nicht verstopfen kann, da der Torf oder das Moor ebenso wie bei den. bekannten
vollwandigen Schleifwalzen auch bei den erfindungsgemäß ausgebildeten Fräsern oder
Schleifern durch Fliehkraftherausgeschleudert wird.