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Verfahren zur Herstellung von Spritzgußformen aus Eisen über Teilmodellen
aus Metall, Gips o. dgl. Die Herstellung von Formen aus Eisen für Spritzgußzwecke
erfordert bisher, besonders bei feiner Oberflächengestaltung des zu spritzenden
oder zu pressenden Gegenstandes, eine schwierig auszuführende Bearbeitung der Spritzgußform,
z. B. einer solchen aus Eisen .öder Stahl durch Zisilieren und ähnliche schwierige
Nacharbeiten.
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Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung solcher
Spritzgußformen. aus -Eisen, das von dem bekannten. Verfahren der galvanischen Abbildung
sogenannter Modellplatten ausgeht, d. h. von auf plattenförmiger Unterlage angeordneten
Teilmodellen des Originals.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die nach Art von Modellplatten
auf Unterlagen: fest angeordneten Teilmodelle auf galvanischem Wege zunächst mit
einem sehr dünnen Kupferüberzug und hierauf gleichfalls auf galvanischem Wege mit
einem dünnen Aluminiumüberzug versehen werden, alsdann auf galvanischem Wege durch
einen -Eisenniederschlag verstärkt werden, worauf nach Abheben der Modellplatten
von dem galvanischen Formstück der Aluminiumüberzug entfernt wird. Auf diesem Wege
erhält man eine geteilte Spritzgußform aus Eisen. die eine genaue und getreue Wiedergabe
des Originalmodells bildet, ohne daß irgendwelche schwierige Nacharbeiten, z. B.
durch Zisilieren o. dgl., erforderlich sind. Um das Verfahren am einzelnen zu erläutern,
wird auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen.
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In diesen stellt Abb. r ein Originalmodell dar, Abb. :2 die Herstellung
einer geteilten Negativform von diesem, Abb.3 die Herstellung eines zweiten Positivs
von der Negativteilform, Abb. q. die Erzeugung eines Metallniederschlages auf dem
zweiten Teilpositiv, Abb.5 die Verstärkung des Metallni:ederschlages auf der Positivteilform
durch Metall. Gemäß Abb. r ist a das Originahnodell des abzuformenden Gegenstandes,
welches aus Ton, Wachs, Holz, Weichmetall o. dgl. mit größter Genauigkeit herstellbar
ist.
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Abb. z veranschaulicht die zweite Stufe des Verfahrens, bei welcher
dieses Ton- oder Wachsmodell in Gips abgeformt wird, jedoch so, daß zwei trennbare
Negativformteile b, c und gegebenenfalls noch ein oder mehrere Schiebern' je nach
der Formbeschaffenheit gebildet werden. Die einzelnen Negativformteile
b, c, d usf. werden nun zur Herstellung von Positivteihnodellen nach dem
Abgießverfahren in Gips .oder Leichtmetall benutzt. Abb. 3 veranschaulicht, wie
das Teilnegativ b zur Herstellung eines Positivs aus Gips oder Leichtmetall dient.
Das Teilpositive wird nun, nachdem zuvor seine Formfläche e' mit einer leitenden
Masse bestrichen ist, z. B.
Graphit, hn galvanischen: Bade mit seinem
dünnen Metallüberzuge, z. B. Kupferüberzuge, versehen, was in Abb.4 veranschaulicht
ist, in welcher dieser Überzug mit f bezeichnet ist. Dabei wird zweckmäßig das Teilpositiv
mit einem überragenden Blechmantel h umschlossen, der die nachherige Verstärkung
des dünnen Metallüberzuges auf galvanischem Wege durch Hintergießen erleichtert.
Dieser überzug wird zunächst neutralisiert, bzw. -er wird selbst mit einem dünnen
Aluminiumüberzug versehen, der ebenfalls auf galvanischem Wege erzeugt wird. Dieser
Aluminiumüberzug soll eine Isolierschicht zwischen dem Metall und der herzustellenden
Form schaffen, dermaßen, daß nach Abheben der abgeformten Metallplatte der Aluminiumüberzug
von den Formstücken entfernt wird. Die gleichmäßige Bildung der neutralisierten.
Aluminiumschicht zwischen Metallplatte und zu erzeugendem Formstück wird dabei durch
Kanäle e" (Abb. q.) der Metallplatte erleichtert, welche die Erzielung einer größeren
Stromdichte auf der mit Aluminiumüberzug zu- versehenden Fläche ermöglichen. Hierauf
erfolgt nun das Verstärken der Metallhaut f mit Metall auf galvanischem Wege und
gegebenenfalls nach genügender Stärke des galvanischen Niederschlages durch weiteres
Hintergießen mit Metall. Dieses Verstärken ist in Abb. 5 veranschaulicht, Zunächst
wird die Haut/ auf galvanischem Wege um etwa ro mm durch Metallniederschlag g verstärkt
und dieser dann unter Beibehaltung der Ummantelung des Teilpositivs e durch einen
geeigneten Mantel k aus Blech o. dgl. mit einer Metallschicht l hintergossen. Entfernt
man nun das Posi4ivteilmodell,e, so bleibt ein genaues Negativteilmodellentsprechend
dem Negativteihnodell b (Abb. z) "übrig, welches aus drei Metallschichten f, g unid
i .zusammengesetzt ist. In der gleichen Wese werden auch idie iübdgen; Tdlnmodelle
c, d ,der Dauerform aus dem Negativteilmodell nach Abb.2 :erzeugt. Jede Nacharbeit
cLer Metallnegative ist auf diese Weise überflüssig geworden.
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Es versteht sich von selbst, daß auch gleich ,die Löcher für das Zusammenzapfen
der Formteile bei: der Abformung des Originalmodells nach Abb.2 und bei der Herstellung
der Teilpositive nach Abb. 3 und Abb. 4 und dann bei der Abformung dieser Teilpositive
in Metall nach Abb. 5 vorgesehen werden.
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Der .große Vorteil des Verfahrens besteht ferner darin, daß, wenn
eine fertige, geteilte Modellform, die nach dem vorliegenden Verfahren erzeugt ist,
beschädigt sein sollte, nun nicht der ganze Vorgang wiederholt zu wer-,den braucht,
sondern das genaue Negativ, das nach Abb. 2 erzeugt ist, zur Wiedererzeugung .einer
Modellform nach dem beschriebenen Verfahren jederzeit benutzt werden kann.