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Fangdeckel für stehende Flüssigkeitsschleudern In neuerer Zeit «-erden
zum Feinklären von Lacken aller Art Schleudern verwandt. Der Lack wird vorzugsweise
unmittelbar nach dem Kochen, also in heißem Zustande, geschleudert und weist beim
Schleudern Temperaturen bis ,zu roo° und mehr auf. Diese Schleudern haben eine Trommel
von besonderer Bauart, die es ermöglicht, sÜmtliche Sinkstoffe -nd teilweise auch
die Schwebestoffe aus dem Lack herauszuholen, so daß die geschleuderte Flüssigkeit
vollständig klar ist, Bekanntlich sind die Lösungsmittel dieser lacke leicht siedende
Kohlenwasserstoffe, insi esondere Benzin u. dgl. Beim Abschleudern der geklärten
Flüssigkeit wird diese fein zerst:iubt, und demzufolge wird ein großer Teil (:-s
Lösungsmittels frei, welches in gasförmigem Zustande entweicht. Abgesehen von Feuersge'ahr
stellen diese Gase bzw. Dämpfe einen Verlust an Lösungsmitteln dar und beeinträchti,#en
die Viskosität der geklärten Flüssigkeit, m, Ich:- infolgedessen dickflüssiger wird.
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Der gleiche Übelstand tritt auch beim Schleudern von Zelluloselack
und Zelluloselösungen in kaltem Zustande auf. Die Lösungsmittel VON Nitrozellulose
entweichen beim Schleudern ebenfalls.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Fangdeckel soll das Entweichen
des Lösungsmittels sowohl hei Lack, welcher heiß geschleudert wird, als auch bei
Nitrozelluloselösungen, welche kalt geschleudert werden, verhüten, indem durch den
von der schnell umlaufenden Schleudertrommel erzeugten Unterdruck im Auffanggefäß
ein Teil der in Gas- bzw. Dampfform frei wer denden Lösungsmittel in diesem Zustand
de geklärten Flüssigkeit wieder z,.jgeführt wird während ein anderer Teil der frei
gewordenen Lösungsmittel sich niederschlägt und der geschleuderten Flüssigkeit in
flüssigem Zustande wieder zufließt, so daß irgendwelche Verluste an Lösungsmitteln
nicht entstehen können.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung veranschaulicht. A
ist der Znlaufbehälter, in welchem die zu schleudernde Flüssigkeit in bekannter
Weise auf gleichem Spiegel gehalten wird, B ist das Zulaüfrohr, durch welches die
Flüssigkeit in die Schleudertrommel fließt, und C:ist die Schleudertrommel. Bei
h sind die Austrittsöffnungen für die geklärte Flüssigkeit angeordnet, deren Fangraum
durch den Fangdeckel E und die mit dem Ablaufstutzen G versehene Fangschale F gebildet
wird. Für bei H überlaufende ungeklärte Flüssigkeit ist die Fangschale I mit dem
Ablaufstutzen Il vorgesehen. Beide Ablaufstutzen G und 1i sind in bekannter Weize
mit FlüsSigkeitsverschlüsserc versehen. Erfindungsgemäß ist nun oberhalb des Fangdeckels
F_ zwischen der Oberkante des Trommelhalses :und dem Abschlußdeckel ein mit einer
mittleren Öffnung versehener Einsatz M angeordnet, welcher mit seinem äußeren Umfang
an den Fangdeckel E angeschlossen ist und an der Anschlußstelle Durchbrechungen,
Löcher oder Schlitze T hat, die sich mit entsprechenden gleichen Öffnungen im Fangdeckel
decken. Durch den Fangdeckel E ;st die Fangschal F mit dem Ring N verbunden;
zusammen
mit dem Einsatz M bilden diese Te:le ein Ganzes. Der Abschlußdeckel0, welcher zur
Aufnahme von Kühlwasser hohl ausgebildet ist, trägt den Zulaufbehälter A und wird
in den Ring N eingesetzt.
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Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist nun folgende: Die durch
das Zulaufrohr B in die Schleudertrommel C fließende ungeklärte Flüssigkeit verläßt
die Trommel in geklärtem Zustande bei D. Die Flüssigkeit wird infolge der hohen
Umdrehungszahl der Schleudertrommel in der Pfeilrichtung L mit Wucht auf den Fangdeckel
E geschleudert. Beim Aufprallen wird die Flüssigkeit zerstäubt, und hierdurch wird
ein Teil des Lösungsmittels frei. Ein Entweichen des Lösungsmittels durch den Ablaufstutzen
G ist nicht möglich, weil der Ablaufstutzen G durch einen Flüssigkeitsverschluß
abgeschlossen ist.
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Durch die hohe Umdrehungszahl der Schleudertrommel und ferner auch
durch die mit hoher Geschwindigkeit aus der Schleudertrommel bei D abfließende Flüssigkeit
wird oberhalb des Trommeldeckels in den Hohlräumen P, Q und R ein Unterdruck erzeugt.
Da atmosphärische Außenluft durch die Ablaufstutzen G und K infolge der Flüssigkeitsverschlüsse
nicht eindringen kann, so werden die frei gewordenen Gase bzw. Dämpfe in den Pfeilrichtungen
U, U1 und U2 durch die Öffnungen T
und T1 am Umfange des Fangdeckels
E und des Einsatzes M angesaugt. Ein Teil dieser Gase bzw. Dämpfe wird an der äußeren
Fläche des gekühlten Deckels 0 niedergeschlagen, und sobald sich Tropfen gebildet
haben, fließen diese durch die Öffnungen T und TI- in der Pfeilrichtung S in die
Fangschale F und somit in die geklärte Flüssigkeit. Im Hohlraume R etwa nicht verdichtete
Gase bzw. Dämpfe strömen bei U2 in den inneren Teil des Raumes Q, von wo sie in
der Pfeilrichtung I9' in den Raum .P gesaugt werden, wo sie den FlüssigkeitsstromLerrelchen
und mit der Flüssigkeit wieder vermengt werden. Irgendwelche Gase oder Dämpfe können
in diesem Zustande den Fangdeckel nicht verlassen, sie werden vielmehr sofort nach
ihrem Freiwerden beim Abschleudern der geklärten Flüssigkeit von der Schleudertrommel
wieder angesaugt und größtenteils niedergeschlagen, um in flüssigem Zustande der
geklärten Flüssigkeit wieder zugeführt zu werden. Eine Veränderung der Viskosität
der geklärten Flüssigkeit durch Lösungsmittelverluste kann also nicht eintreten.