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Maschine zur Herstellung von Hufnägeln aus fortlaufendem Draht mit
zweimaliger Pressung und mit Anstauchung des Kopfes in gesonderter Stauchvorrichtung
Bei dem Kaltpreßverfahren zur Herstellung von Hufnägeln, wie es auf der sogenannten
Mustad-Maschine (Patent 23.-175, 274117, 280827, 301 496) ausgeführt wird,
findet eine zweimalige Pressung statt, d. h. die Preßgutstange wird zweimal in dieselbe
Vierbakkenpresse eingeführt und von den Bachen unter Bildung des Nagelschaftes und
Vorbildung des Kopfes gequetscht, worauf die Fertigstellung des Kopfes durch nachfolgende
Stauchung der Quetschpyramide bewirkt wird.
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Diese zweimalige Pressung ist selbstverständlich an sich unerwünscht,
weil sie die Leistungsfähigkeit der Maschine herabsetzt; auch wirkt dadurch die
Zuführungsvorrichtung weniger sicher beim schnellen Gang der Maschine. Mehr als
130 Nägel je Minute kann man daher kaum mit der Maschine erzielen.
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Es ist nun versucht worden, mittels einmaliger Pressung :eine hinreichend
kurze Quetschpyramide dadurch zu erhalten, daß man während des Pressens der Streckung
einen Widerstand entgegensetzt, damit die Qu,etschpyranude die gewünschte Länge
erhalte. Sowohl theoretische Erwägungen wie praktische-Versuche deuten dahin, daß
dieser Weg nicht zum erstrebten Ziele führen kann. Eine zweimalge Pressung erscheint
vielmehr nach wie -voar notwendig.
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Die Erfindung bezweckt nun, die aufgezeigten Mißstände dadurch zu
beseitigen, daß eine Maschine mit zwei Vierbackenpressen Anwendung findet, welche
gleichzeitig arbei,-ten, aber zwei verschiedene Werkstücke stufenweise bearbeiten.
Daß es hierdurch gelingt; das Ausbringen der Maschine tun ein beträchtliches zu
steigern (um 3o bis 500,10),
ergibt sich aus folgenden Erwägungen. .
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Wenn in der Mustad-Maschine die Vierbackenpresse die zweimalige Pressung
beendet hat und das zum. Stauchen fertige, abgeschnittene Nagelwerkstück von der
aus einem vierarmigen. Kreuz bestehenden Fördervorrichtung (Patent 301 496) erfaßt
worden ist, wird es zunächst um ein Viertel eines Kreises bewegt, in dieser Lage
gehalten, ohne; bearbeitet zu werden, und dann, nach Weitexbewegung um ein weiteres
Viertes, erst der Stauchung unterworfen. Diese Zeit, die also uriausgenutzt ist,
entspricht genau der Zeit, die das ganze zweimalige Preßverfahren (einschließlich
Abschneiden) in Anspruch nimmt. Untersucht man die zur Steuerung der Zuführungsvorriic]itung
benutzte Kurvenscheibe, so wird man finden, daß von deren Umkreis -ungefähr ein
Drittel für die zweite Pressung in Anspruch genommen wird. Fällt diese zweite Pressung
in der Hauptpresse weg, so kann man also der dadurch vereinfachten Kurvenscheibe
eine um 50 0;o höhere Umdrehungszahl geben, ohne daß dadurch die Biewegungsgeschwiudigkeit
der Viierbaickenpresse und der Zuführungsvorrichtung erhöht wird. Baut man nun eine
zweite Vierbackenpresse
an der Stellte ein, wo., wie erwähnt, das
Nagelwerkstück sich in der unausgenutzten Ruhelage befindet, so hat man zur Durchführung
der zweitem Pressung eine Zeitspanne zur Verfügung, die fast das Doppelte der Zeit
beträgt, die in den gegenwärtigen Masehin@en zur Ausführung der zweiten Pressung
genügen muß. Aus dieseir Überlegung ergibt sich die praktische Durchführbarkeit
der Erhöhung der Umdrehungszahl der Maschine um 5o % ahne weiteres, und da die zweite
Pressung einer mechanischen Arbeit ,entspricht, die nur wenige Prozent der Arbeit
b:ei der ersten Pressung beträgt, ist die konstruktive Durchbildung der .erfindungsgemäß
zu verwendenden Maschine eine einfache Sache.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung erforderlichen Einrichtung, und zwar nur die
erwähnte Fördervorrichtung und die angeschlossene zweite Vierbackenpresse, dargestellt;
es zeigen: Abb. i die Fördervorrichtung in Seitenansicht, wobei. unterhalb des nach
unten gerichteten Armes Teile der zweiten Vierbakkenpresse sichtbar sind, Abb. a
einen Querschnitt durch die Einrichtung und Abb.3 eine Ansicht der zweiten Vierbakkenpresse
vom oben.
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In Abb. i sieht man das die Fördervorrichtung bildende Armkreuz i
in dem Augenblick, da .es irn Begriff ist, sich in Richtung des Pfeiles um 9o° weiterzudrehen.
a ist Bein soeben von der Nagelstange abgeschnittenes, einmal gepreßtes Nagelwerkstück.
b ist ein zum zweiten Mal gepreßtes Werkstück, und c ist der fertiggestauchte Nagel.,
der bei d aus der Maschine entfernt wird. Die zweite Vierbackenpresse a !kann irgendeine
bekannte Einrichtung haben; nur ist zu beachten, daß .die Konstruktion derart sein
muß, daß die Backen vor und nach dem Pressen paarweise auseinanderbewegbar sein
müssen, weil. das Werkstück von der Seite in die Preßstellung eingeführt wird (Abb.3).
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Aus Abb. a ist ersichtlich, wie die Presse eingerichtet werden. kann,
um in einfacher Weise diese größere Beweglichkeit zu erreichen.
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Die P.reßköpfe z, in denen je ein Paar Preßback en gelagert sind (in
der- Zeichnung Abb. 3 ist die Anordnung nach dem Patent 280 827
gezeigt),
sitzen auf Armem 3, die um einen gemeinsamen Zapfen q. schwingen und auch quer zur
Zapfenachse versichlebbar sind. Die Schwingbewegung wird beispielsweise durch Kurvenscheiben
5 bewirkt, die Verschiebung durch Vermittlung der mit den. Armen 3 je einen Kniehebiel
bildenden Gelenke 6 (unter Zurückführung durch Feidern). Brei dieser Ausführung
erfolgt eine Schwingbewegung der Preßbacken beim Pressen, was bei der zweiten Pressung
gewissie Vorteile haben kann. Will man Parallelbewegung .der Bakkein haben, so.
können die Kniehebiel durch Kurbelgetriebe oder Kurvenscheiben ersetzt werden. Selbstverständlich
läßt sich die Vorrichtung auch ausschließlich durch Kurbeln o. dgl. bedienen, wie
in Vierbackenpressen üblich.
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' Während des Pressens in der zweiten Vierbackenpres.se läßt man zweckmäßig
den Kopf des Nagels auf einer nachgiebigen Unterlage ruhen, z. B. auf einer Blattfeder
7, die beim Pressen: den Kopf nach unten ausweichen itäßt und nachher wieder anhebt,
so daß die Lage des Werkstückes nicht geändert wird-(wegen des nachfolgenden Stauchvorganges).
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Offensichtlich kann eine solche zusätzliche Vierbackenpresse auch
wie die Hauptpresse in senkrechter Lage angeordnet werden, wobei dann die Fördervorrichtung
eine wagerechte Umdrehung ausführt.
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Die einzige Einrichtung, die bei einer solchen Maschine schnelleren
Gang haben muß als bei der bisher üblichem Ausführung, ist die Fördervorrichtung.
Man kann sie aber statt mit vier mit acht Armen ausführen, so daß sie sich für jede
Umdrehung der Maschine nur um q.5° statt um 9o° dreht; Idas Vorrücken der Werkstücke
geschieht dann ganz ruhig.