DE46950C - Mehrnadel-Stickmaschine mit selbst- j thätig geführtem Pantographen - Google Patents
Mehrnadel-Stickmaschine mit selbst- j thätig geführtem PantographenInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
- D05C9/00—Appliances for holding or feeding the base fabric in embroidering machines
- D05C9/02—Appliances for holding or feeding the base fabric in embroidering machines in machines with vertical needles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an Stickmaschinen, welche die Ingangsetzung
der verschiedenen Mechanismen nicht durch den Sticker, sondern durch selbstthätige
Vorrichtungen bezweckt. Dieselben sollen eine genaue Einstellung des Stickrahmens bewirken,
sowie die Bewegung der Patrone in ganz bestimmte Beziehungen zur Einstellung des Stickrahmens und zur Bewegung des Nadelwagens
bringen.
Die Erfindung ist in den Fig. 1 bis 9 der beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und es
zeigen Fig. 1 eine Ansicht des Mechanismus parallel zum Wagen, Fig. ia die Vorrichtung
zur Einleitung des Vorrückens der Patrone, Fig. 2 die Hinteransicht zu Fig. 1, Fig. 3
einen senkrechten Schnitt durch Fig. 1 nach x-x, Fig. 4 und 5 Einzelheiten der Fig. 1 (oben
und unten rechts), Fig. 6 den Grundrifs zu Fig. 5 (in y-y geschnitten), Fig. 7 Theile des
Bewegungsmechanismus der Patrone, Fig. 8 und 9 die Patronentrommel in Ansicht und die
Patrone im Grundrifs, Fig. 9 α den zur Verwendung kommenden Pantographen.
Die neuen Mechanismen sind mit Heilmann'schen
und anderen Maschinen leicht zu verbinden, weshalb die allgemeine Anordnung der Maschine nur angedeutet ist, wie z. B. in
Fig. ι, wo die eine Seite der Leitschiene mit i, einer der beiden Wagen mit 2, der den
Wagen vom Stickrahmen zurückziehende Riemen mit 3 und der zugehörige Führungsknaggen mit 4 bezeichnet ist, während 5 einen
Theil des Stickrahmengestelles bezeichnet.
Ungefähr den Stützen des Stickrahmens gegenüber ist in der Maschine ein Ständer 6
als Träger des Haupttheiles der neuen Mechanismen befestigt. Gegen den Stickrahmen hin
springt aus diesem Ständer ein waagrecht liegender Arm 7 vor, welcher durch zwei senkrechte
Arme kreuzförmig gestaltet ist. Dieser Arm dient zur Führung einer waagrechten und einer
senkrechten Gleitstange 8 bezw. 9, welche, mit Abstand von einander, in Lagern ι ο bezw. 11
an den Armen so viel Reibung haben (Fig. 1 und 3), dafs sie in jeder Stellung festgehalten
werden. Auf der waagrecht liegenden Gleitstange 8 sitzt der senkrechte Arm 12, zugekehrt
dem auf Gleitstange 9 entsprechend angebrachten waagrechten Arm 14, und beide
Querarme sind fast über die ganze Länge mit gleich langen mittleren Führungsschlitzen 13
bezw. 15 versehen, so dafs sich letztere für gewöhnlich in ihren Mitten unter rechtem
Winkel kreuzen. Zwischen beide Arme greift nun der in Fig. 9 α gezeichnete Pantograph mit
einem Ende 16 seines Triebarmes, und dies Ende wird durch einen beiderseitig vorspringenden
Führungsstift 17, welcher dem Fahrstifte des Pantographen entspricht, in den
Schlitzen 13 und 1 5 der verstellbaren Arme 12
und 14 geführt. Bewegt man also die Gleitstangen 8 und 9, so wird infolge dieser Bewegung
sich auch der Triebarm 16 und der Pantograph bewegen. Arm 16 bewegt sich
waagrecht oder senkrecht, je nachdem Gleitstange 8 oder 9 bewegt wird, und die Bewegung
des Armes wird eine diagonale, sobald beide Gleitstangen gleichzeitig verschoben werden.
Ein Ende dieser Gleitstangen ist auf eine Länge entsprechend der gröfsten Stickrahmenstellung
beiderseitig so gezahnt (18 und 19),
dafs die Zähne in ihrer Richtung auf beiden Seiten gerade gegen einander versetzt sind. In
beide Zahnreihen fassen Schaltklinken, welche für die waagrechte Gleitstange 8 an den senkrechten Armen von Winkelhebeln 20 über und
unter der Gleitstange sitzen. Die drehbaren Sperrklinken 21 und 23 für Stange 8 wirken
einander entgegengesetzt und werden durch Federn 22 zum Eingriff mit der Verzahnung 18
bis 19 der Stange 8 gedrängt, während die Federn 24 bestrebt sind, die Winkelhebel 20
durch Angriff an deren waagrechten Arm zurückzuziehen. In der mittleren Höhe der
Verzahnung von Gleitstange 9 (in deren Mittelstellung) springt am Ständer 6 ein Tragarm 25
vor, bestimmt zur Aufnahme der Sperrklinke für die senkrechte Gleitstange. Am Träger 25
sitzen die Hebel 26 und 28, welch letzterer aus zwei von einander lösbaren, für sich drehbaren
Theilen 27a und 27 b besteht. Die Drehhebel
26 bezw. 27a tragen vorn die gleichfalls drehbaren Sperrklinken 29 und 30, welche
wiederum durch Federn 31 in die Verzahnung 18, 19 der Gleitstange 9 gedrückt werden,
während andererseits auch wieder auf die Drehhebel Federn 32 wirken. Die rechten Enden
der Hebel 26 und 27b reichen bis über Ständer
6 hinaus und sind von einander abgebogen (Fig. 2, links), so dafs sie in verschiedenen
senkrechten Ebenen liegen, was auch bei den waagrechten Armen der Winkelhebel 20
der Fall ist. Auf der Hinterseite des Ständers 6 sitzen unten und oben Führungsösen 33 und 35,
welche zur Aufnahme von vier glatten Stäben a1
bis α4 bestimmt sind, die oben entsprechend
frei unter· die waagrechten Arme der beiden Hebel 20 bezw. 26 und 27b stofsen und bei
jeder Bewegung also eine entsprechende Bewegung der zugehörigen Gleitstange bezw. des
Pantographen verursachen. Aufser besagten vier Stäben sitzt in den unteren Oesen 33 noch
eine kurze Stofsstange 34, und alle fünf Stangen tragen am Unterende Knaggen 36, mit denen
sie auf der untersten Führung ruhen (Fig. 2). Auf diesen Tragknaggen liegt eine Stange 37,
welche von dem an 6 drehbar befestigten Arm 38 getragen wird, wobei Arm 38 an einer
Verbindungsstange 39 noch die ebenfalls an 6 drehbar sitzende Klinke 40 trägt.
Ein Tragarm 41 des Ständers 6 (unten links,
Fig. 1) dient zur Aufnahme des bei 45 drehbar an 41 befestigten Querstückes 42, welches
mit seinem anderen Ende auf einer Excenterscheibe 44 frei aufliegt. Dieselbe sitzt auf
einer Welle 43, mit letzterer sich umdrehend. Auf dem Querstück 42 sitzen drehbar genau
unter den vorerwähnten fünf Stofsstangen Hebel 46, welche durch Federn 47 wieder
nach rechts gedrückt werden, wenn sie durch äufsere Kräfte nach links zurückgedrückt
worden sind. Diese Hebel stofsen unter die Stangen a1 bis α4 bezw. 34 und heben dieselben,
verursachen also die Pantographenbewegung, sobald 42 durch Scheibe 44 angehoben wird. In der untersten Führungsöse hängt
zwischen Stangen 48 eine waagrechte Stofsplatte, über welche die Hebel 46 mit den
Nasen 49 greifen. Jedesmal, wenn nun 42 sich senkt, stofsen diese Nasen auf die Stofsplatte,
und ihre Hebel werden deshalb nach links zurückgedreht, können also auch erst
wieder beim Hochgehen der Schiene 42 nach rechts herumschlagen. Am hinteren Ende derselben
sind zwei aufrecht stehende Arme 50 befestigt, zwischen welche eine zweitheilige
Trommel 51 (Fig. 8) eingehängt wird. Die beiden losen Trommeltheile sind durch eine
Scheibe 52 getrennt, die auf ihrem Umfang mit vorspringenden Zähnen 53 besetzt ist, und
das Ganze wird durch die in den Augen der Arme 50 drehbare Welle 54 getragen, auf
welch letzterer seitwärts auch noch ein Sperrrad 55 aufgekeilt ist (Fig. 2 und 6). Ein seitwärts
dieses Sperrrades liegender Arm 56 trägt eine Sperrklinke 57, die vermittelst Feder 58
mit dem Rad 55 (Fig. 5) in Eingriff gehalten wird, und aufserdem sitzt auf dem Arm eine
Warze, auf welche eine T-Muffe 59 drehbar befestigt ist, so dafs eine durch die Muffe 59
geführte Stange 60 rechtwinklig zur Trommelachse schwingen kann, wenn die durch einen
Kurbelzapfen an Scheibe 61 befestigte Stange bei der Drehung der auf die Excenterwelle 43
gekeilten Kurbelscheibe 61 in Schwingungen versetzt wird. Auf der Stange 60 sitzt ein
verstellbarer Anschlag 62, der bei den regelmä'fsigen Ausschlägen der schwingenden Stange
bei jedem Vorgang derselben entsprechend seiner Stellung früher oder später unter die
Muffe 59 stöfst und infolge dessen den Arm 56 anhebt, mithin auch das Sperrrad 55 dem eingestellten
Hub der Stange entsprechend dreht. Wird der Anschlag 62 danach eingestellt, so bewegt sich Stange 60 frei im Muff. 59, ohne
Einwirkung auf das Sperrrad. Der Arm 56 trägt an seinem oberen (vorderen) Ende (Fig. 1)
einen Stift 63, welcher auf der Klinke 40 aufliegt. Wird nun beim Hochgehen einer der
Stofsstangen Arm 38 und damit Klinke 40 angehoben, so wird, wie aus Fig. 5 ersichtlich,
hierdurch Arm 56 zurückgedreht und die Sperrklinke zurückgezogen, so dafs beim nächsten
Vorstofs der Stange 60 gegen Arm 56 das Sperrrad sicher weiter gedreht wird und mithin auch Welle 54 sich entsprechend dreht.
Die Trommel 51 dient zur Aufnahme der Patrone 64, durch welche die Bewegung des
Pantographen eingeleitet und geregelt werden soll. Diese Patrone besteht zweckmäfsig aus
einem dünnen, schmalen Messingblech, welches in bekannter Weise durchlocht wird. Inmitten
der Patrone liegen die Durchlochungen 65, in
welche die Zähne 53 der festen Scheibe 52 greifen, welche die Führung der Patrone bewerkstelligen.
Rechts und links davon liegen vier Reihen Schlitze b1 bis έ4, deren Lage
genau der Stellung der unter die Stofsstangen αl
bis α4 tretenden Hebel 46 entspricht. An
jedem dieser Hebel sitzt nun drehbar ein Finger 66 (Fig. 1 und 5), der, gegen Herabfallen
durch Stütze 67 geschützt, bis gerade vor die Patrone reicht, wenn die Hebel in der
Tief lage nach links zurückgedrückt sind, aber an die Patrone herantritt, sobald der Hebel
durch seine Feder nach vorn geprefst werden kann.
Entsprechend der Lage der Durchlochungen bl bis b4 der Patrone hat die Trommel
Vertiefungen 68 aufzuweisen (Fig. 8), in welche die Finger 66 der Hebel hineingreifen können,
wenn sie durch die ihnen entsprechenden Löcher b fassen (Fig. 6). Dies wird geschehen,
sobald das Querstück 42 angehoben und die Hebel, der Federwirkung folgend, nach vorn
fallen, wobei die Finger 66 vorrückend in die Durchlochungen der Patrone eindringen, sobald
sie bei der Drehung der Trommel auf eine solche Oeffnung stofsen. Kann der Finger
in die Durchbrechung der Patrone eintreten, so wird der entsprechende Hebel 46 durch
seine Feder gerade so weit vorgelegt, dafs er unter seine Stofsstange fafst, dieselbe hochhebt
und den Pantographen mithin zum Spielen bringt.
In einem Theil der Trommel sitzt lose auf der Achse ein mit einem gebogenen Arm
70, 71 aus der für die Bewegung des Armes Spielraum gewährenden Mantelöffnung 73 der
Trommel herausgreifender Muff 69, auf den eine gegen Scheibe 52 sich stützende Feder
wirkt (Fig. 8 und 6). Die Oeffnung 73 liegt gewöhnlich dem Finger der kurzen Stofsstange
34 gegenüber, und in dieser Stellung bietet die Patrone den Fingern keine Oeffnung
dar. Um Zapfen 45 drehbar ist ein Hebel 74 am Ständer befestigt, welcher hinten mit einer
Nase unter Arm 71 greift und vorn in einem bis kurz vor die Leitschiene der Stickmaschine
reichenden Arm eine senkrechte Stange 75 führt (Fig. 1). Letztere trägt über der Führung
eine Stellmutter 76 und ist oben zu einem Kopf ausgearbeitet, an welchen seitlich
eine schiefe Ebene jj angesetzt ist (Fig. 1 a).
Diese Ebene liegt unter einem umlegbaren Stift 78, der an dem zum Nadelwagen gehörigen
Knaggen 4 sitzt. Die ganze Einrichtung dient besonders für die Einstellung des Stickrahmens.
Die kurze Stofsstange 34 bezweckt die Regelung der Stickrahmeneinstellung, sobald die
Nadeln beim Rückwärtsgang des Wagens vollständig aus dem Gewebe zurückgezogen sind.
Bei diesem Rückwärtsgang nämlich stöfst 78 auf die schiefe Ebene jj, und es drückt
Stange 75 durch die Stellmutter 76 das Vorderende des Hebels 74 herab, so dafs letzterer
hinten angehoben wird, wobei der aus der Patronentrommel hervorragende Arm 78 hochgedrückt wird, so dafs der zur Stange 34 gehörige
Hebel in die hierdurch frei werdende Oeffnung eintreten und nun auch unter seine
Stofsstange fassen kann. Wenn hierzu der Hebel 42 gehoben wird, so wird durch die
folgende Aufwärtsbewegung der Klinke 40, wie schon erwähnt, Hebel 56 gedreht, Sperrklinke 57
zurückgeholt und durch Stange 60 wieder vorgedrückt, was die entsprechende Umdrehung
. der Patronenscheibe 52 zur Folge hat. Hierbei schiebt sich auch die Patrone so weit vor,
dafs einer oder mehrere der Schlitze b über die Höhlungen 68 der Trommel 51 treten,
die zugehörigen Daumen können beim nächsten Hub von 42 vorfallen und auf ihre Stofsstangen
α einwirken, wodurch die Einstellung des Stickrahmens eingeleitet ist. Die kleine Vorwärtsbewegung
der Scheibe brachte auch den Arm 71 wieder in seine ursprüngliche Lage.
Die Weiterbewegung des Stickrahmens erfolgt durch Anheben der Triebstangen, je nachdem
die Oeffhungen der Patrone sich den Daumen gerade darbieten, und es ist die Verzahnung
an den Gleitstangen 8, 9 nun derart ausgearbeitet, dafs jeder Hub einer Triebstange
die Verschiebung des Stickrahmens um eine Stichweite zur Folge hat; die Länge eines
Schlitzes b bestimmt also, wie oft die betreifende
Triebstange zur Wirkung kommt und um wieviel Stiche dabei der Rahmen in bestimmter Richtung verstellt wird. Es regeln
die Schlitze bl der Patrone die Abwärts-, Schlitze i>2 die Aufwärts-, Schlitze ba und £4
die Rechts- und Linksbewegung des Pantographenarmes 16. Nach jedem Hub werden
durch den niedergehenden Hebel 42 die Daumen sämmtlich von der Patrone zurückgezogen,
so dafs dieselbe sich ungehindert weiter drehen kann.
Die Bewegung der Stofsstangen a1 bis α4
ist, wie leicht ersichtlich, keinen Störungen ausgesetzt. Damit die Wirkung der Sperrklinken
21, 23, 29, 31 auf die Zahnstangen auch sicher eintritt, ist die aus Fig. 4 ersichtliche
besondere Anordnung an dem die Sperrklinken tragenden Hebel vor beiden Gleitstangen
getroffen.
Hiernach gleiten die Sperrklinken auf festen Schleifplatten 79 während des Rückganges des
betreffenden Hebels. Bei der Vorwärtsbewegung gleitet der Sperrzahn von der Schleifplatte
herunter und greift in die Verzahnung ein. Um bei Störungen im Betrieb die gleichzeitige
Thätigkeit der beiden zusammenwirkenden Sperrklinken zu verhindern, was zu Beschädigungen
des Apparates führen würde, ist
noch eine Sicherheitsvorrichtung getroffen, die auch aus Fig. 4 ersichtlich ist. An einem der
die Sperrklinken tragenden Hebelarme ist ein bis in die Höhe der zweiten Sperrklinke reichender
Arm 80 befestigt, welcher in einen Zahn 81 ausläuft, und dieser liegt einem Stift 82 auf
dem zweiten Sperrzahn gegenüber. Arbeiten nun beide Sperrklinken gleichzeitig, so wird
die zweite mit besagtem Stift auf die Schräge des Zahnes 81 stofsen und von der Zahnstange
abgehoben werden, so lange, als die zweite Klinke arbeitet.
Der Arbeitsgang der so ausgerüsteten Maschine ist folgender:
Das Gewebe wird auf den Stickrahmen ausgespannt und dieser, wie bekannt, mit dem
Pantographen verbunden. Die Patrone wird so auf die Trommel gespannt, dafs die Führungsöffhungen
auf die Zähne der Scheibe 52 fassen. Die Nadeln, in den Backen des einen Wagens sitzend, sind mit Fäden versehen und
fertig zum Sticken.
Durch den Umlauf der Welle 43 wird der Hebel 42 gleichmäfsig auf- und niederbewegt
und mit ihr die Hebel 46 u. s. w.
Die Nadelwagen werden gleichzeitig ein- und ausgefahren. Der eine Wagen erfafst die Nadeln,
zieht sie durch das Gewebe und beginnt nun, von dem Stickrahmen abzurücken. Der Stift 78 drückt die Stange 75 nieder, Hebel 74
schlägt aus, hebt Arm 71 empor, und der zu 34 gehörige Daumen 66 kann in die freie Oeffnung
73 vorfallen, so dafs beim nächsten Hub von 42 Stofsstange 34 angehoben wird. Durch
die hiermit auch gehobene Klinke 40 wird Hebel 56 zurückgedreht, die Sperrklinke 57
tritt in Thätigkeit und die Patrone wird bei der Drehung der Scheibe 52 mit herumgenommen.
Hierbei kommen nun Schlitze b vor die entsprechenden Daumen zu liegen, diese
dringen beim nächsten Hub von 42 in die Patrone ein, legen sich in Vertiefungen 68,
die Stofsstangen α kommen einzeln oder zu zweien abwechselnd in Wirksamkeit. Beim
Niedergang des Hebels 42 werden die Daumen, wie beschrieben, zurückgezogen, Stange 60
rückt die Patrone um einen Stich vorwärts, und es kommen, entsprechend der Schlitzlänge,
nochmals dieselben oder andere Triebstangen zur Thätigkeit, wie bei dem vorangegangenen
Hub. Dies Spiel wiederholt sich, bis eine volle Fläche der Patrone sich allen vier Fingern
darbietet, die Daumen können nicht mehr vorschnellen, die Stofsstangen bleiben ruhig
hängen, die Sperrklinke kann folglich nicht weiter drücken, die Patrone kommt zum Stillstand.
Da unmittelbar, nachdem Stange 34 durch Anhub der Klinke 40 die Bewegung der Patrone
einleitete, der zurückgeschobene Arm 71 beim Vorgang der Patrone wieder vor den fünften
Daumen zu liegen kam und dessen weiteren Antheil an der Bewegung überhaupt hinderte,
so hat nunmehr die Bewegung der einzelnen Theile ganz aufgehört, und erst wenn durch
den Nadelwagen der Hebel 74 wieder in Thätigkeit gesetzt wird, beginnt mit der Weiterbewegung
der Patrone das ganze Spiel von neuem, wobei selbstverständlich eben die weiter gedrehte Patrone einem oder mehreren Daumen
wieder Durchlafsöffhungen darbieten mufs.
Eine Folge der eben beschriebenen Wirkungsweise dieser Einrichtung ist die Herstellung
von Stichen verschiedener Längen auf dem Stickrahmen und die Stillsetzung der Patrone
nach gewissem Mafs ihrer Umdrehung. Eine solche Anordnung eignet sich für die Schweizer
Stickmaschinen. Es giebt aber auch Maschinen, welche nur Stiche gleichförmiger Länge ausführen,
deren Patronen also nur Schlitz öffnungen gleicher Länge besitzen, und bei diesen
ist dann ununterbrochene Bewegung der Patrone vorhanden; die Einstellung des Rahmens
mufs dann also von der Schablone zwischen den auf einander folgenden Stichen bewirkt
werden. Es ist ersichtlich, dafs wenige das Wesen vorliegender Erfindung nicht berührende
Aenderungen genügen, um die neue Einrichtung auch für solche Maschinen geeignet zu
machen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Mehrnadel - Stickmaschine mit Wagen oder Hebelbetrieb, bei welcher die Pantographenspitze in dem Kreuzungspunkt zweier Schlitzschienen (8, 9) geführt wird, von denen eine jede mit zwei Zahnstangen (18, 19) ausgestattet ist, in welche Schaltklinken (21, 23, 29, 30) eingreifen, welche unter Einwirkung geeigneter Bewegungsmechanismen (66, 46, al bis <z4) von der über eine Trommel (73) laufenden Patrone aus in Thätigkeit gesetzt werden, wobei diese Trommel bei jeder Wagenausfahrt in intermittirende Drehung versetzt und Stich um Stich so lange bewegt wird, bis die Patrone den oben erwähnten, auch den Umtrieb der Trommel beeinflussenden Bewegungsmechanismus durch Darbietung ungemusterter Flächen aufser Thätigkeit setzt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE46950C true DE46950C (de) |
Family
ID=322023
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT46950D Expired - Lifetime DE46950C (de) | Mehrnadel-Stickmaschine mit selbst- j thätig geführtem Pantographen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE46950C (de) |
-
0
- DE DENDAT46950D patent/DE46950C/de not_active Expired - Lifetime
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