DE467097C - Verfahren zum Herstellen flacher bildlicher Darstellungen nach einem Reliefmuster - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen flacher bildlicher Darstellungen nach einem Reliefmuster Es ist bekannt, bildliche Darstellungen, wie Tierköpfe, Blumen, Wappen u. dgl., auf den Schauplatten von Manschetten- und anderen Knöpfen, auf Dosendeckeln usw. durch Pressen oder Gravieren anzubringen. Das Pressen erfolgt mittels Stempel und Gesenk, das Gravieren entweder von Hand oder durch eine Maschine, deren mittels eines über eine Reliefmusterschablone gleitenden Tasters geführter Stichel mehr oder weniger große Vertiefungen aushebt.
• In allen diesen Fällen entstehen reliefartige, bildliche Darstellungen, die für den Fall ihrer Herstellung auf der Graviermaschine meist verkleinert, aber sonst getreu der Reliefschablone nachgebildet sind.
• Infolge der verhältnismäßig großen Tiefenunterschiede, die die mit der bildlichen Darstellung versehene Schauplatte aufweist, ist es nun nicht möglich, diese mit einer gleichmäßig dicken Schicht von durchsichtigem Schmuckemail zu überziehen, die den Naturglanz des Metalls erhöht und erhält, vielmehr läuft das aufgebrachte Email im Schmelzfluß von den erhabenen nach den vertieften Stellen ab und setzt sich in diesen fest.
• Dieser Nachteil wird durch das neue Vervielfältigungsverfahren behoben, dessen Zweck darin besteht, eine Reliefschablone so zu vervielfältigen, daß die nachgebildete Darstellung nicht reliefartig, sondern ähnlich einem Stich völlig flach ist. Die die flache Darstellung tragende Platte ist sodann ohne Schwierigkeiten mit einer gleichmäßig dicken Schicht von Schmuckemail zu bedecken oder wie eine gestochene Platte zum Übertragen der Darstellung durch Drucken verwendbar.
• Das vom Künstler in Reliefform erzeugte Bild kann also mittels der Platte, die mit der ins Flache übertragenen Nachbildung versehen ist, in Katalogen oder auf Aktien, Banknoten und ähnlichen Papieren abgedruckt werden.
• Für Schmuckzwecke kommen als Träger der flachen Fachbildung die verschiedensten Stoffe, wie Edel- und unedle Metalle, Perlmutter, Glas, Elfenbein, Kunsthorn, Kunstharz u. dgl. mehr, in Frage.
• Das neue Verfahren besteht darin, daß der Taster, der unter Federdruck senkrecht gegen die Reliefmusterplatte verschiebbar gelagert ist, mit der mit der Nachbildung zu versehenden, senkrecht zur Reliefmusterplatte aufgestellten Werkplatte fest verbunden wird und während des Arbeitsganges über die Musterplatte gleitet, so daß das Werkstück sowohl die Aufundabbewegung als auch die Axialbewegungen des Tasters entsprechend der von diesem bestrichenen Profiloberfläche mitmacht.
• Bei der Ausführung des Verfahrens gräbt der Stichel auf der Werkplatte eine Linie neben die andere entsprechend der Querschaltung der Musterplatte, und es hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß die aus den Unebenheiten der Reliefmusterplatte sich ergebenden Wellenlinien auf dem Arbeitsstück Schattierungen hervorrufen, die das Nachbild einer Reliefdarstellung täuschend ähnlich erscheinen lassen, obwohl es völlig in einer Fläche liegt.
• In der Zeichnung ist die Ausführung des Verfahrens an einer Langzugguill,ochiermaschine erläutert, und zwar zeigt: Abb. i die Ansicht des Werkstück- und die Seitenansicht des Reliefmusterträgers, Abb. 2 den Grundriß zu Abb. i unter Hinzufügung des Stichelträgers.
• Auf dem Maschinentisch a stehen zwei Wangen b, auf denen der Schlitten c in Richtung des Doppelpfeiles A auf und ab bewegt wird, ferner ein Bock d, der die Gleitbahn e für den die Reliefmusterplatte tragenden Schablonenschlitten f bildet, und schließlich das Unterteil g für den werkzeugträger h, auf dem das den Stichelhalter i tragende Drehteil k ruht.
• Die Reliefmusterplatte 1 ist auf der im Schablonenschlitten f eingespannten Platte m aufgekittet und kann durch Drehen der Spindel it in der Richtung des Pfeiles B oder entgegengesetzt dazu verschoben' werden.
• Das Werkstück o, beispielsweise eine rechteckige Platte, ist auf der Grundplatte p und diese auf dem Schieber q befestigt, der unter der Wirkung der Blattfeder r stets in der Richtung des Pfeiles D an die Reliefmusterplatte 1 gedrückt wird, auf der er unter Vermittlung des Tasters s anliegt.
• Die Schaltung des Stichels t in der Richtung des Pfeiles E oder entgegengesetzt dazu erfolgt durch Drehen der Spindel u. Um den Stichel t zwecks Bearbeitung einer gewölbten Werkplatte stets rechtwinklig dazu einstellen zu können, sitzt der unter Federwirkung in der Richtung des Pfeiles-P gegen das Arbeitsstück o gedrückte Stichelhalter i in einem in Kreisbogenführungen v des Supports h schwenkbar gelagerten Drehteil k.
• Zwecks Übertragung des in Reliefform dargestellten Bildes auf eine ebene oder gewölbte Fläche der Werkplatte o führt diese Bewegungen vor dem Stichel t in der Richtung des Doppelpfeiles A aus. Dabei hebt der Stichel t feine Späne ab, und der Taster s gleitet über die Schablone 1. Auf jeden Arbeitshub folgt eine geringe Seitwärtsschaltung sowohl der Reliefmusterplatte l wie des Stichelst, beispielsweise in der Richtung der Pfeile B und E. Die Winkelgröße der hierzu erforderlichen Drehung der Spindeln n und zi wird mittels Teilscheiben oder Teilköpfe so. eingestellt, daß das flache Nachbild des ganzen Reliefbildes gerade auf die dafür bestimmte Fläche paßt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen flacher bildlicher Darstellungen nach einem Reliefmuster, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der flachen Nachbildung zu versehende Werkplatte (o) senkrecht zur Reliefmusterplatte (1) aufgestellt und mit dem senkrecht gegen diese unter Federdruck verschiebbaren Taster (s) in starre Verbindung gebracht wird, so daß beim Aufundniederbewegen des- Tasters über das Reliefmuster die Werkplatte (o) gleichzeitig auf und nieder bewegt wird und mit dem- Taster (s) entsprechend . dem bestrichenen Reliefquerschnitt Ouerbewegungen ausführt, während der der Werkplatte senkrecht federnd anliegende Stichel und die Reliefmusterplatte nach jedem Tastenhub um einen bestimmten Betrag seitlich verschoben werden.