DE46549C - TW^>t:ig-ää>öferi - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
Landscapes
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- Organic Chemistry (AREA)
- Solid-Fuel Combustion (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
C. WESTPHAL in BERLIN. Wassergasofen.
Dieses neue Verfahren zur Erzeugung von Wassergas bezweckt gegenüber den schon bekannten Darstellungsweisen die Verwendung
nassen Brennmaterials (Torf, Braunkohle) sowohl als auch staubförmigen trockenen Brennstoffes,
wie er ohne vorherige Briquettirung selbst auf Treppenrosten bisher unverwerthbar
war, weil er vom Schornsteinzug unverbrannt fortgerissen wurde, während in dem weiter
unten beschriebenen Ofen der Dampf mit weit höherem als durch künstlichen Schornsteinzug
erzeugten Druck dieses staubförmige Material durchdringt, ohne es fortreifsen zu können.
Endlich bezweckt das Verfahren einen rationellen continuirlichen Betrieb.
Bei Ausübung des Verfahrens kommt der in beiliegender Zeichnung dargestellte Ofen zur Verwendung.
Dieser besteht aus einer oder mehreren Retorten r r . . ., welche oben durch das natürlich
feuchte bezw. angefeuchtete Brennmaterial und unten durch Eintauchen in Wasser geschlossen
sind, und aus einer Feuerungsanlage. Durch diese werden die Retorten r anfänglich
mittelst festen Brennmaterials und, sobald der Ofen hinreichend Wassergas liefert, mittelst
letzteren nach dem Princip des Gegenstromes von aufsen beheizt. Das zur Beheizung zu
verwendende Wassergas wird _ aus den Retorten r durch die Rohre g nach einem Gasometer
und von diesem durch das Rohr ρ in den Zug 3 geleitet. Die zur Verbrennung in
reducirender Flamme bei Anordnung von ausschliefslich eisernen Retorten nöthige Luftzufuhr
geschieht anfänglich durch ein Unterwindgebläse oder einen Schornsteinzug und später durch den
Druck des Wassergases, das sich die zu seiner Verbrennung nöthige Luft ansaugt. Die Luft
umspült vor Eintritt in den Verbrennungsraum bei 3 in den Zügen 1 und 2 die Retorten r.
Der Eintritt der Luft in den Verbrennungsraum geschieht anfänglich durch den Rost R und die
glühende Brennmaterialschicht und, nachdem der Verschlufs des Rostes mittelst Schieber
oder mit Sand und mittelst Verstreichens der Unterflucht mit Thon stattgefunden hat, durch
Seitenlöcher ο des Zuges 1. Die Luft wird hierbei durch den warmen, von oben herabsinkenden
Ascheninhalt vorgewärmt. Da die Anzahl der Züge unterhalb und oberhalb des Zuges 3 ganz nach Bedürfnifs vergröfsert werden
kann, und der Ofen mit einer verticalen Zwischenschicht von Asche oder einem anderen
schlechten Wärmeleiter hinlänglich dick ummauert ist, so wird die Wärme der Feuerung
in denkbar vollkommenster Weise ausgenutzt. In den Retorten, welche von den Zügen 3
und 4 umgeben sind, dient die Wärme zur Dissociation von Wasserdampf, in den Zügen
5, 6, 7, 8 und 9 zur Vorwärmung des feuchten Brennmaterials, welches zur Dissociation des
Wasserdampfes benutzt werden soll. Zu diesem Material verwendet man ein Gemenge von
staubförmiger Kohle mit Wasser, wie dasselbe entweder in der Natur in Form von Torf und
Braunkohle vorkommt, oder künstlich hergestellt wird, in einem Gewichtsverhältnifs von
ι Gewichtstheil reinen Kohlenstoffes (abzüglich Asche und in der Asche enthaltenen freien
Sauerstoffes) zu 3 Gewichtstheilen Wasser (abzüglich des dem Sauerstoff in der Kohle
entsprechenden Quantums), so dafs aus diesem Gemenge nur Wassergas und Asche entsteht,
und weder Kohle noch Wasserdampf übrig bleibt. Eine Berechnung ergiebt nämlich, dafs
zu ι kg chemisch reiner Kohle ca. 3 kg Wasser gehören, um die sämmtliche Kohle in Kohlen-
oxydgas zu verwandeln unter Freimachung des Wasserstoffes des Wassers. Bei diesem Verhä'llnifs
ist das Gemenge hinreichend nafs und die Adhäsion des Wassers an den gekörnten Kohlentheilchen, durch welche das Wasser im
Herabsinken zurückgehalten wird, hinlänglich grofs, um bei angemessener Höhe der Gemengeschicht
in der Retorte den Durchtritt der weiter unten gebildeten Dämpfe und Gase durch das
Gemenge nach oben hindurch zu verhindern, selbst wenn in den Retorten ein Dampf- bezw.
Gasdruck durch die Wärme entsteht, der einer Wassersäule von ioo mm und darüber entspricht.
Die gebildeten Wassergase müssen also durch das Rohr g, ihre Wärme im Gegenstrom
an das herabsinkende Gemenge von Kohle und Wasser abgebend, entweichen, und zwar entweder
erst durch eine Vorlage bekannter Construction oder direct in den Gasometer, von
wo sie unmittelbar zu einem kleinen Theil wieder in den Verbrennungszug 3 durch Rohr ρ
ausströmen können, während der Ueberrest beliebig verwendet werden kann.
Um bei der Verarbeitung feinkörnigen Brennstoffes zu verhindern, dafs der oben in die
Retorte eingeführte Wasserdampf die glühende Brennstoffschicht unterhalb seiner Bildungszone
nicht gleichmäfsig durchdringt, sind in den Retorten um die Gasabführrohre g ein oder
mehrere unten offene Rohre / angeordnet, deren Wandungen fein gelocht sind mit Ausnahme
der obersten. Der Dampf bildet sich über der glühenden Brennstoffschicht, tritt in
die Löcher der um die Rohre g angeordneten Rohre I ein und wird darin so weit
hinabgeführt, bis er, aus den tiefer gelegenen Löchern der Rohre wieder austretend, die
Durchgangshindernisse durch die glühende Brennstoffschicht geringer findet als den Druck
des oberen Wasserverschlusses. Die oberen Enden dieser durchlöcherten Rohre können noch
durch Gummischläuche q mit einem Wasserbassin durch Rohr m verbunden sein, dessen
Wasser die Feuchtigkeit des Brennstoffes, wenn dieselbe zur Vergasung unzureichend ist, vermehren
kann. Der Zuflufs des Wassers kann durch Quetschhähne regulirt werden.
Um die Lage des Dampfzutrittes zu der glühenden Brennstoffschicht zu reguliren bezw.
den Durchgangsweg des Dampfes durch die letztere zu vergröfsern oder zu verkleinern,
sind die Dampfzuleitungsrohre / auf- und niederschiebbar angeordnet. Um ein Verstopfen der
Löcher dieser Rohre/ durch mitgerissene Kohlentheilchen zu verhindern, sind an den letzteren
Rippen oder Schutzdächer η angebracht.
Die in den Retorten zurückbleibenden Aschentheile werden durch die die Retorten unten
schliefsenden Schnecken s, welche sich durch das Gewicht der darauf lastenden Kohlen- und
Wassersäule drehen, in ein mit Wasser gefülltes Bassin t abgeführt. An Stelle der
Schneckenentleerung kann auch Freifall der Asche, regulirt durch ein auf- und abzubewegendes
Konusventil, treten, welch' letzteres die untere Retorte mehr oder weniger schliefst.
In das Wasserbassin t tauchen die Retorten r, sich dadurch gegen Gasentweichung unten abschliefsend,
so tief ein, als dem erforderlichen Gasometerdruck entspricht. Die Drehbewegung der Schnecken s kann durch ein mit Gewichten
regulirbares Bremswerk regulirt werden. Durch die so bestimmte Drehbewegung kann mittelst
Vorgelege (nicht gezeichnet) ein Schwungkugelregulator bewegt und mittelst des letzteren die
auszuprobirende Zufuhr des Wassergases zum Zug 3 regulirt werden.
Die Retorten werden am zweckmäfsigsten aus einem Gemisch von Thon und Graphit hergestellt.
Um dieselben gasdicht zu machen, sind sie innen mit einer hochfeuerbeständigen Glasur zu glasiren.
Als Retortenmaterial eignet sich aber auch ein Gemenge von Schmiedeeisen, Gufseisen,
Gufsstahl oder reines Schmiedeeisen.
Voraussetzung ist aber hierbei eine reducirende Flamme, weil nur in einer solchen die eisernen
Retorten vor Oxydation geschützt werden können. ' '
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Die Darstellung von Wassergas in continuirlichem Betriebe, indem man feuchtes Brennmaterial (nasse Braunkohle oder Torf) oder trockenes, staubförmiges Brennmaterial, welches künstlich angefeuchtet wird, in senkrechten Retorten, welche unten durch Eintauchen in Wasser, wie im Patent No. 1070, und oben durch feuchtes Brennmaterial verschlossen sind, continuirlich herabfallen läfst, die Retorten nach dem Princip des Gegenstromes beheizt und das erzeugte Wasser- gas durch das bis zur Vergasungsstelle hinabragende Innenrohr g·, durch deren Erwärmung das Brennmaterial vorgewärmt wird, abzieht.
- 2. Zur Darstellung von Wassergas gemäfs Anspruch ι. die Anordnung von durchlochten Röhren / neben dem Gasabfuhrrohr g, welche oben mit Wasserverschlufs versehen sind, sowie zur Erleichterung und Regulirung des Dampfdurchganges durch die glühenden Brennstoffschichten auf- und abverschiebbar sind und ferner Ringrippen η über den Durchlochungen besitzen zur Abhaltung des festen Brennstoffes von den Löchern.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT46549D patent/DE46549C/de not_active Expired - Lifetime
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