-
Formkasten für Steinpressen mit mehreren nebeneinanderliegenden Formräumen
zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Preßlinge Mehrteilige, die gleichzeitige
Herstellung mehrerer Preßlinge ermöglichende Formkästen sind bei Pressen, insbesondere
bei Ziegelpressen, bekannt. Diese Formkästen besitzen jedoch unveränderliche Formöffnungen,
so daß jede abweichende Größe der Preßlinge die Benutzung eines neuen, mit entsprechenden
Formöffnungen vers-hen°n Preßformkastens bedingt.
-
Bekannt sind ferner Pressen mit Preßformen, bei denen nach jeder Pressung
durch eine Verschiebung der keilförmigen Seitenwände senkrecht zur Preßrichtung
die Formöffnung erweitert und nach Entfernung des Preßlings aus der erweiterten
öffnung durch Zurückschieben der Seitenwände wieder auf die ursprüngliche Größe
verkleinert wird. Diese Preßformen mit verschiebbaren Seitenwandungen .eignen sich
jedoch nur zur Herstellung je eines Preßlings von bestimmter Größe.
-
Anderseits sind verstellbare Formrahmen bekannt, deren Formöffnungen
durch Änderung des Abstandes oder der Winkel der Seitenwände zwecks Herstellung
verschieden großer oder verschieden gestalteter Steine verändert werden können.
Diese bekannten Formrahmen sind jedoch ungeeignet zur Verwendung als Preßformen,
da die Verbindungen der Seitenwände der Beanspruchung durch den Preßdruck nicht
standhalten würden und außerdem keine Möglichkeit besteht, den Formrahmen zwischen
den Preßzplindern so zu befestigen, daß die bei den Preßvorgängen auf den Formrahmen
in der Preßrichtung wirkenden Kräfte auf die Formwände stützenden Teile übertragen
werden können.
-
Werden bei verstellbaren Formrahmen zur Herstellung von Platten mit
seitlichen Profilen entsprechend profilierte Seitenwände verwendet, so muß der Formrahmen
nach Fertigstellung der Platte zerlegt werden, um den Formling aus der Form zu lösen.
Die bekannten mehrteiligen Formrahmen mit profilierten Seitenwänden und einstellbaren
Stiniwänden sind daher ganz besonders ungeeignet zur Verwendung als Formkasten bei
Steinpressen, in denen z. B. die Preßmass° in der Formöffnung zwischen einem nach
unten wirkenden Oberstempel und einem nach oben wirkenden Unterstempel verdichtet
werden soll, und bei denen ferner der Unterstempel den fertigen Preßling nach oben
zu aus der Formöffnung ausstößt.
-
Die Erfindung betrifft einen besonders für solche Steinpressen geeigneten
mehrteiligen Formkasten, bei welchem die Größe bzw. die Gestalt der Formöffnungen
den jeweils gegebenen Abmessungen der Preßlinge entsprechend geändert werden kann,
welcher ferner den beim Verdichten der Pr°ßmasse
und beim Ausstoßen
der Preßlinge auftretenden Beanspruchungen in jeder Hinsicht gewachsen ist, und
bei welchem schließlich auch der Preßling unbehindert nach oben aus der Form ausgestoßen
werden kann.
-
Der mehrteilige Formkasten gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Formöffnungen einerseits von Querwänden, die in Einschubnuten von zwei Seitenwangen
verschiebbar eingesetzt sind, und anderseits von Paßstücken 'gebildet werden, welche
den gegenseitigen Abstand der Querwände festlegen und die Einschubnuten in den Seitenwangen
abdecken: Außer durch Verschiebung der Querwände bei gleichz°itiger Verwendung kürzerer
bzw. längerer Paßstücke können die- Abmessungen der Formöffnungen durch auswechselbare
Futterbleche und durch verstärkte und erweiterte Paßstücke auf das genaueste den
gegebenen Verhältnissen angepaßt werden.
-
Die Ausbildung des Formkastens gemäß der Erfindung gewährt ferner
die Möglichkeit, die- Seitenwangen als Kreissegm°nte auszubilden, die sich in dem
durch die eingeschobenen Querwände bestimmten Abstand zu einer kreisrunden Scheibe
ergänzen, welche in eine entsprechende Bohrung des Preßtisches eingesetzt wird.
-
Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes an einem Preßtisch
für eine Presse mit Preßdruck von oben und unten ist beispielsweise in den Abb.
r bis 5 dargestellt, und zwar in Abb. i in einem Querschnitt, Abb. z einem Längsschnitt,
Abb.3 einem Grundruß des Preßtisches; Abb. 4. stellt eine Querwand dar und Abb.5
einen Querschnitt des Preßtisches mit einer verkleinerten Formöffnung für einen
kürzeren Preßling.
-
Bei der in der Zeichnung dargestellten Presse mit zweiseitigem Preßdruck
befindet sich über und unter dem Preßtisch je ein in den Abb. i bis 5 nicht dargestellter
Preßzylinder mit gleicher Bohrung. Beim Pressen steht der Preßtisch fest gegenüber
den Preßzylindern und wird beispielsweise durch die vier Säulen c gegen die (nicht
gezeichneten) Preßzylinder verspannt. An den Plungern des oberen und unteren Preßzylinders
sind Preßstempel befestigt, welche mit möglichst geringem Spiel in die Formöffnungen
passen und zwischen denen die Preßmasse, in der Formöffnung verdichtet wird. Nach
vollendeter Pressung werden die oberen Stempel durch Rückzug des oberen Plungers
gehoben und darauf die Preßlinge in bekannter Weise durch die mit dem unteren Plunger
verbundenen Unterstempel aus der Forrrröffnung ausgestoßen. Sowohl beim Verdichten
der Preßmasse als auch beim Ausstoßen der fertigen Preßlinge treten an den Wänden
der Formöffnungen erhebliche Kräfte auf.
-
In den Abbildungen sind mit a1 und rc2 die beiden Seitenwangen des
geteilten Preßtisches bezeichnet, zwischen denen drei nebeneinanderliegende Formöffnungen
durch vier Querwände b gebildet werden.
-
Die Wangen a1 und ac2 sind an der Innenseite mit durchlaufenden Nuten
ell und d2 (Abb. i) versehen, in welche die beiderseits an den Querwänden b sitzenden
Vorsprüngec (Abb. q.) hineinpassen. je zwei Querwände b werden durch zwei Paßstücke
f, von denen je eins in jeder Wangennut dl und d' liegt, in dem der Formöffnung
entsprechenden Abstand gehalten, wobei die Paßstücke f in dem Beispiel gemäß Abb.
3 die Nuten der Seitenwangen zwischen den Querwänden gerade ausfüllen. Die Innenfläche
des Paßstückes f bildet so zusammen mit der über und unter der Nut liegenden Innenfläche
der Seitenwange die Schmalseite der Formöffnung.
-
Die Wängen a1 und a2 werden in geeigneter Weise starr miteinander
verbunden, beispielsweise durch Schrauben g gegen die Endstücke hl und h2 verspannt.
Gegen die beiden äußersten Querwände b drücken die in den Endstücken /il und h2
sitzenden Spannschrauben i, welche die Querwände b gegen die Paßstücke
f verspannen, die beim Pressen senkrecht zu den Querwänden auftretende Kräfte aufnehmen
und auf die Endstücke hl und 1t2 durch die Nasen k auf die Wangen a1 und a2 übertragen.
Die Übertragung der beim Pressen auftretenden Querkräfte auf die Wangen könnte auch
in beliebig anderer Weise :erfolgen, z. B. könnten die Schrauben g eingepaßt sein,
so daß die Nasen k fortfallen könnten. Auch könnten die )Vangen a1 und a2 mit den
Endstücken hl und ht2 aus einem Stück bestehen. In diesem Falle müßten als Auslauf
für die Bearbeitung der Nuten dl und d2 und zur Einführung der Querwände und der
Paßstücke f an der Innenseite der Seitenwangen vor den Endstück°n fil und 1t2 entsprechende
Aussparungen vorhanden sein.
-
Bei der in Abb. r bis 3 dargestellten Ausführungsform eines geteilten
Preßtisches werden die Formöffnungen durch die Querwände h, die Wangen
a. und die Paßstücke f
begrenzt. Um die Paßstücke f gegen Hinausfallen
zu sichern, werden die Nutendl und d= zweckmäßig schwalbenschwanzförmig ausgebildet
(Abb. i). Durch Einbau längerer oder kürzerer Paßstücke f kann die Breite der Formöffnung
beliebig verändert werden.
-
Bei der in Abb. 5 dargestellten, abgeänderten Form der Paßstück e
f kann auch die
Länge der -Formöffnung der jeweils zu pressenden
Steingröße angepaßt werden. Hierzu ist das Paßstück f über die Nut in den Wangen
hinaus in die Formöffnung hinein verlängert durch Ausbildung von Lappen 1. Je dikker
hier das geformte Paßstück f also einschließlich der Lappen 1 gewählt wird, desto
geringer ist die Länge der Formöffnung bei unverändert bleibenden Querwänden.
-
Die in Abb.5 dargestellte Ausführungsform der Paßstücke f hat den
weiteren Vorteil, daß die Formöffnungen nur zwischen den Querwänden b und den Paßstücken
f mit Lappen 1 gebildet werden, und daß damit die Wangen a1 und a° durchweg der
Abnutzung durch die Reibung des Preßgutes entzogen sind.
-
Die Abnutzung durch den fortgesetzten Gebrauch führt im Laufe der
Zeit zu einer Vergrößerung der Formöffnungen, welche schließlich eine Erneuerung
der Querwände und der Paßstückeerforderlich macht. Um nun die Auswechslung auf möglichst
einfache Teile zu beschränken, ist es üblich, in die Formöffnungen Verschleißfutter
- einzusetzen, die aus besonders widerstandsfähigen Stahlblechen mit größter Genauigkeit,
z. B. geschliffen, hergestellt werden können. Derartige Verschleißfutter lassen
sich in einer besonderen. in den Abb. 6 bis i i dargestellten Ausführungsform mit
Vorteil auch bei dem geteilten Preßtisch oder Formkasten geinäß der Erfindung verwenden.
-
Abb. 6 ist ein Querschnitt, Abb.7 ein Grundriß, Abb.8 ein Längsschnitt
des Preßtisches; Abb.9 und io stellen die Verschleißfutter als Einzelheit dar, während
Abb. i i ein in der )Vangennut liegendes Futterstück zeigt.
-
eben den Querwänden b liegen an den den Formöffnungen zugekehrten
Seiten die Futterbleche- in, (Abb.9), welche ebenso wie die Querwände b mit beiderseitigen
Vorsprüngen versehen sind, die in die Nuten der Wangen a1 und a22 passen. Die Vorsprünge
der Futterbleche m sind jedoch um die Stärke der neben den Wangen liegenden Futterblechen
verlängert, so daß die mit entsprechenden Aussparungen versehenen Futterbleche zt
(Abb. i o) zwischen Wangen und Futterblechen nt, auf den Vorsprüngen der Futterble(-:iie
zzz sitzend, festgehalten werden.
-
Die Breite der Formöffnung ist hierbei durch die Breite der Futterbleche
zz zwischen deren Aussparungen gegeben. Die in den Wangennuten liegenden Paßstücke
f (Abb. i i ) sind daher für die Sicherung des Abstandes der Querwände b voneinander
nicht mehr unbedingt erforderlich, wohl aber zur Ausfüllung der Wangennuten hinter
den Futterblechen n. Da die Paßstücke f durch die Futterbleche zt in der Nut gehalten
werden, ist bei Formöffnungen mit Verschleißfutter die Ausbildung der Wangennuten
in Schw#albenschwanzform unnötig.
-
Bei der in den Abb. 6 bis i i dargestellten Ausführungsform liegen
die Futterblechen an den Wangen an. Hierbei wird für den gewählten Wangenabstand
die größte Länge der Formöffnung lerzielt. Sollen bei gleichbleibendem Wangenabstand
kürzere Formöffnungen eingerichtet werden, so verwendet .nan Paßstücke mit Lappen
nach Art der Paßstücke j in Abb. 5, wobei die Lappen der Paßstücke f zwischen Futterblech
zt und Wangen a liegen. Die Lappen der Paßstücke f
werden in diesem
Falle zweckmäßig mit seitlichen Aussparungen, ähnlich wie die Aussparungen der Futter
zt, versehen, durch welche die entsprechend verlängerten Vorsprünge der Futter m
hindurchgehen. Eine Veränderung der Breite der Formöffnungen ist durch Verwendung
von entsprechend schmaler bzw. breiter gehaltenen Futterblechen zt und Paßstücken
f ohne weiteres möglich.
-
Die Verwendung des get°ilten Preßtisches oder Formkastens ist nicht
beschränkt auf die Erzielung rechtwinkliger Formöffnungen zur Herstellung von Normalsteinen.
Durch Schrägstellen der Querwände b unter Verwendung von entsprechend seitlich abgeschrägten
Paßstücken f können vielmehr auch Formöffnungen für Keilsteine, Widerlager u. dgl.
eingerichtet werden, und zwar für Formöffnungen mit oder ohne Verschleißfutter.
-
Die bisher dargestellten Ausführungsbeispiele betreffen die Anwendung
der Erfindung an geteilten Preßtischen, bei denen die Seitenwangen gegen die Preßzylinder
fest durch die Säulen c verspannt sind. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein,
die Wangen nicht selbst mit den PreßzS-liiidern fest zu verbinden, sondern in einem
besonderen, gegen die Pr°ßzylind°r v-3rspannten Tischrahmen anzuordnen. In diesem
Falle wären die Wangen nicht Teile des eigentlichen Preßtisches, sondern Teile eines
in den Preßtisch eingelassenen Formkastens. Das Wesen der Erfindung wird hierdurch
nicht berührt. Da in diesem Falle der Tischrahmen die Aufnahme der beim Pressen
auftretenden Beanspruchungen übernimmt, können die früher beschriebenen Endstücke.
gegen die die Wangen verspannt werden, in Fortfall kommen. Die zur Aufnahme der
Querkräfte dienenden Spannschrauben i werden dann, statt in den Endstücken, in den
senkrecht zu den Wangen liegenden Tischseiten untergebracht.
-
Eine für den Preßbetrieb besonders vorteilhafte,
in
Bauart und Bearbeitung einfache Ausführungsform einer solchen Anordnung ist in den
Abb. 12 bis 14 dargestellt.
-
Abb. 12 ist ein Aufriß einer Presse mit zweiseitigem Preßdruck, quer
durch den Formkasten geschnitten; Abb. 13 ist ein Grundriß und Abb. i¢ ein Längsschnitt
von Formkasten mit Preßtisch. . Der Tischrahmen,o ist mit einer runden Öffnung versehen,
in die die segmentförmig gestalteten Seitenwangenal und a2 des geteilten Formkastens
von unten eingeschoben werden, bis die an den Wangen vorgesehenen Flanschen p am
Tischrahmen anliegen. In dieser Lage werden die Wangen durch beliebige Mittel, z.
B. durch Schrauben g, die auf den Flansch der Wange drücken, gehalten. Die Schrauben
q werden beim Pressen nicht besonders beansprucht, da beim eigentlichen Preßvorgang
die vom oberen und unteren Preßstempel ausgeübten Preßkräfte sich gegenseitig aufheben.
Die beim Ausstoßen der Formlinge durch die unteren Preßstempel auftretenden, nach
oben gerichteten Kräfte werden durch die Wangenflansche p auf den Tischrahmen übertragen,
der seinerseits durch die Säulenr mit den oben und unten angeordneten Preßzylindern
t fest verbunden ist.
-
Die segmentförmigen Wangen a1 und a2 sind an der Innenseite mit Nuten
versehen, in die die Querwände b und gegebenenfalls die neben diesen liegenden Futterbleche
m sowie die Paßstücke f eingeschoben werden. An den Wangen a1 und a2 liegen, wie
früher beschrieben, die auf den Vorsprüngen der Futterbleche m gehaltenen Futterblechen
an.
-
Die beim Pressen senkrecht zu den Wangen a1 und a2 auftretenden Kräfte
werden ohne weiteres von dem Tischrahmen o aufgenommen. Die gegen die senkrecht
zu den Querwänden auftretenden Querkräfte erforderliche Verspannung wird beispielsweise
durch je zwei an gegenüberliegenden Punkten im Tischrahmen angebrachten Druckschrauben!
bewirkt.
-
Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung läßt sich der Formkasten
durch. entsprechendes Schrägstellen der Querwände b ohne weiteres mit Formöffnungen
für Keilsteine (Abb, 15) oder für Widerlager (Abb. 16)
versehen.