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Taschenuhrgehäuse Im Uhrenhandel kommt es vor, daß Uhrmacher das Werk
einer Markenuhr aus dem Gehäuse herausnehmen und es durch ein Werk derselben Größe;
jedoch geringerer Qualität ersetzen, oder umgekehrt ein Qualitätsgehäuse durch ein
anderes geringerer Art austauschen. Durch ein derartiges Vorgehen wird das Vertrauen
des Käufers getäuscht, und es hat häufig den Zweck, dem guten Ruf einer Marke zu
schaden und auf den Preis derselben zu drücken.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Taschenuhrgehäuse, welches so gebaut
ist, daß soweit als möglich ein Austausch des Werke oder Gehäuses verhindert wird.
Die Erfindung verfolgt weiter den Zweck, ein empfindliches Uhrwerk gegen Eingriffe
o. dgl. des Trägers der Uhr zu schützen und das öffnen derselben dem Uhrmacher allein
zu ermöglichen.
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Um dies zu erreichen, ist das Gehäuse mit einer Einrichtung versehen,
die es ermöglicht, wenigstens einen der Gehäuseteile bei geschlossenem Gehäuse zu
verriegeln, wobei die Glieder dieser Einrichtung im Innern des Gehäuses verborgen
sind, solange als der oder die Teile des Gehäuses verriegelt sind, derart, daß das
eine der Verriegelungsglieder mittels eines Schlüssels zugänglich gemacht ist, damit
man die Verriegelungsglieder lösen kann, sobald die Aufziehwelle aus dem Gehäuse
herausgezogen worden ist. Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem nur der Glasreif verriegelt werden kann.
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Abb. i zeigt einen Teil des Gehäuses in einem Schnitt in der Achse
der Aufziehwelle. Abb. 2 ist ein Schnitt nach II-II der Abb. i. Abb. 3 zeigt den
zur Trennung der Verriegelungsglieder dienenden Schlüssel.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet i den Mittelteil
des Gehäuses, auf dem der Boden 2, der Staubdeckel 3 und der Glasreif 4 in üblicher
Weise festgelegt sind. An dem Mittelteil i ist der Bügelknopf 5 angelötet, der den
Bügelring 6 trägt, zwischen welchem die Aufziehkrone 7 liegt, die auf der Aufziehwel.le
8 aufgeschraubt ist.
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Das strichpunktiert angegebene Uhrwerk 9 ist wie üblich in dem Mittelteil
i angeordnet und festgelegt. Es kann nur von der Vorderseite des Gehäuses aus herausgenommen
werden, wenn man vorher den Glasreif .I öffnet, nachdem die Krone 7 und die Aufziehwelle
8 entfernt worden sind. Diese Maßnahme Gveist bei einer gewöhnlichen Uhr keinerlei
Schwierigkeit auf.
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Bei dem Gegenstande der Erfindung ist das Herausnehmen und Wiedereinsetzen
des Uhrwerkes dadurch umständlicher als gewöhnlich, weil das Gehäuse eine Einrichtung
zum Sperren oder Verriegeln des Glasreifes q. besitzt, wenn er geschlossen ist,
und die Vereinigung oder Trennung der Verriegelungsglieder
nur
durch eine in das Geheimnis der Konstruktion und Wirkungsweise der Verriegelungsvorrichtung
eingeweihte Person bewirkt werden kann.
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Die Einrichtung besteht einerseits aus einem Steg io, der mit dem
Glasreif q. aus einem Stück besteht und mit einem runden Loch i i versehen ist.
Wenn der Glasreif geschlossen ist, greift der Steg io in das Innere des -Mittelteiles
i des Gehäuses durch eine Öffnung 12 ein, die in dem Schlußrand des Mittelteiles
i vorgesehen ist. Andererseits weist die Einrichtung eine Röhre 13 auf, die
in den Bügelknopf 5 eingepaßt ist und deren oberes Ende einen Kopf 13' bildet, der
sich auf eine innere Schulter des Bügelknopfes 5 stützt. Die Röhre 13 greift in
das Innere des Mittelteiles i durch eine ihr entsprechende Bohrung ein und geht
durch das runde Loch i i des Steges io hindurch, derart, daß sie einen Verschluß
bildet, der das Öffnen des Glasreifes verhindert. Die Aufziehwelle 8 greift in die
Bohrung der Röhre 13 ein.
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Zwecks Öffnens des Glasreifes q. und Herausnehrnens des Werkes ist
es also nötig, die Aufziehwelle 8 zu entfernen, und zwar dadurch, daß man sie mittels
der Krone 7 vollständig aus dem Gehäuse herauszieht, worauf man auch die Röhre 13
aus dem Bügelknopf entfernt. Für diese letztere Maßnahme ist ein Schlüssel 15 mit
zwei biegsamen Hakenschenkeln vorgesehen (Abb. 3). Diesen Schlüssel führt man durch
die obere Öffnung der Röhre. 13 in den Kopf i3' ein, so daß seine Hakenteile hinter
einen Innenrand des Kopfes 13' greifen und so das Herausziehen der Röhre 13 mittels
des Schlüssels ermöglichen. Hierauf ist der Steg io freigegeben, und man kann den
Glasreif q. öffnen.
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Man könnte auch die dargestellte Bauart der Verriegelungsvorrichtung
noch umständlicher machen, um die größtmögliche Sicherheit zu erzielen, da sich
die Erfindung auf eine gewisse Anzahl von Ausführungsformen erstreckt. Z. B. könnte
die Röhre 13 in den Bügelring eingeschraubt werden. Jede Fabrik oder jeder Fabrikant
von Taschenuhren wird sich die ihm passende Konstruktion und den Schlüssel für die
Verriegelungsvorrichtung auswählen, die nur seinen Vertretern oder Vertrauensleuten
bekanntgegeben wird.
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Das Uhrgehäuse könnte mit einer Einrichtung versehen werden, die es
ermöglicht, den Boden anstatt den Glasreif des Gehäuses zu verriegeln oder aber
auch das eine und andere dieser Glieder. In diesem Falle würde die Einrichtung im
wesentlichen der dargestellten und beschriebenen entsprechen, wobei jedoch entsprechendeAbweichungen
in denKonstruktionseinzelheiten vorzunehmen wären.