DE462542C - Verfahren zur Auswahl von ferromagnetischem Material fuer die bekannten Systeme zur Erhoehung der Selbstinduktion bei Leitungswegen, namentlich der Fernmeldetechnik - Google Patents
Verfahren zur Auswahl von ferromagnetischem Material fuer die bekannten Systeme zur Erhoehung der Selbstinduktion bei Leitungswegen, namentlich der FernmeldetechnikInfo
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- H01B11/02—Cables with twisted pairs or quads
- H01B11/12—Arrangements for exhibiting specific transmission characteristics
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Description
In der Starkstromtechnik ist man in der Lage, Proben von den in Frage kommenden
ferromagneti sehen Materialien auf ihre magnetischen Eigenschaften zu untersuchen.
Auf Grund der Kenntnis der Gesetze der magnetischen Eigenschaften können dann Maschinen, Apparate u. dgl. so berechnet und
konstruiert werden, daß sich gewünschte günstige Verhältnisse für gegebenes Material
ergeben, oder es können für gewünschte Konstruktionen die geeignetsten Materialien ausgewählt
werden. Ohne die Kenntnis der Gesetze und die Auswertung vergleichender
Messungen an Proben der verschiedenen Materialien wäre es erforderlich, die gewünschten
Maschinen, Apparate usw. in allen verschiedenen Abmessungen und aus allen verschiedenen
Materialien einzeln fertig auszuführen, um so nach dein Ausfall solcher Probeausführungen
erst über den Grad der Brauchbarkeit zu entscheiden.
Es zeigt sich nun, daß die von der Starkstromtechnik her bekannt gewordenen Materialuntersuchungsmethoden
und die bei diesen gefundenen Gesetzmäßigkeiten der ferromagnetischen
Eigenschaften für die Aufgaben der Schwachstromtechnik unbrauchbar sind. Es handelt sich beispielsweise um die Herstellung
von Ringspulen vorgeschriebener Induktivität mit geringen Eisenverlusten, die sich zudem möglichst wenig mit der Frequenz
und der Stromstärke in der Spule ändern sollen.
Es wird hierbei der Bereich der in Frage kommenden Frequenzen vorgeschrieben und
außerdem noch der Bereich der Stromstärken. Da es sich um magnetische Vorgänge handelt,
sind aber die Amperewindungen ausschlaggebend. Das gleiche Kernmaterial wird also
verschiedene Spuleneigenschaften für die gleiche Stromstärke liefern, je nach der Bemessung
der Spule nach Windungszahl und Eisenvolumen.
Beim Fehlen genauer Kenntnis der magnetischen Gesetze für schwächste Felder ist
man also in dem angeführten Beispiel gezwungen, serienweise Spulen mit verschiedenen
Abmessungen und Kernmaterialien herzustellen und die betriebsmäßigen Eigenschaften
fertiger Spulen miteinander zu vergleichen. Dieses Verfahren ist umständlich, sowohl
für die Entwicklung neuer Fabrikate als auch für die Überwachung der Herstellung
etwa bezüglich der Kontrolle für das angelieferte Kernmaterial.
Diese Nachteile werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung behoben. Nach dem
neuen Verfahren nimmt man von dem zu untersuchenden Material eine Probemenge und gibt ihr je nach dem beabsichtigten Ver-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Jordan in Berlin-Karlshorst.
wendungszweck und der Art des Probematerials beispielsweise die Form eines Ringes
oder wickelt es in Krarupform um ein Leiterstück und mißt dann, ohne an betriebsmäßige
Bedingungen oder an die Gestalt des Fertigfabrikates gebunden zu sein, auf Grund der
später noch zu entwickelnden und im Patentanspruch angegebenen Gleichung gewisse noch
zu erläuternde Materialkonstanten. Auf ίο Grund dieser Messungen ist man dann imstande,
die Eigenschaften beispielsweise jeder anderen Spule oder Krarupader o. dgl. mit demselben ferromagnetischen Material
sofort angeben zu können. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen darin, daß es nicht
mehr erforderlich ist, vorher Fertigfabrikate jeder jeweils gewünschten Art auszuführen
und an diesen Fertigfabrikaten Schaulinien durch die ganzen in Frage kommenden Meßbereiche
aufzunehmen, sondern daß zur vollständigen Kennzeichnung des Verhaltens der Materialien in dem ganzen Bereiche eine geringe
Anzahl von Messungen genügt, und daß für diese Messungen die Proben beliebig gewählt
werden können, so wie es der erstrebten und erreichbaren Meßgenauigkeit am zweckmäßigsten entspricht.
Die vorzunehmenden Messungen gehen davon aus, daß bei Proben von ferromagnetischem
Material, wie es für die Schwachstromtechnik üblich ist, der Verlustwinkel ε eine
einfache Funktion der Wechselstromfrequenz und der Stromstärke ist. Es ist nämlich
— w j_
— ^w Γ
W0
ζ i0
worin ω und ω0 die Wechselstromfrequenzen,
ζί und ζ Z0 die Amperewindungszahlen für
ι cm Länge des Eisenweges und e„, eh und en
bestimmte Materialkonstanten sind.
Zur Bestimmung dieser Konstanten reichen drei Messungen des Verlustwinkels bei verschiedenen
Stromstärken und Frequenzen aus. Zur Beurteilung des Materials ist die Konstante
en im wesentlichen ausreichend. Am besten eignet sich für Apparate der Schwachstromtechnik
ein Material, bei welchem en möglichst klein wird.
Der Bereich der Feldstärke, in welchem die angegebene Formel gilt, ist für die verschiedenen
Materialien verschieden; man kann jedoch mit Sicherheit annehmen, daß die Formel
bei allen denjenigen Feldstärken, die bei den augenblicklich in Frage kommenden Aufgaben
der Schwachstromtechnik auftreten, vollkommen ausreichend ist.
Die Gültigkeit des neuen Verfahrens läßt sich auch theoretisch ableiten, und zwar auf
folgende Weise:
Ein Leitungsweg, etwa eine Pupinspule oder ein Krarupleiter, besitzt einen Schein-
widerstand, der sich aus zwei Bestandteilen zusammensetzt, einer Wirkkomponente und
einer Blindkomponente.
Bei einer Spule enthält die Wirkkomponente den Gleichstromwiderstand des Leiters,
der für das Folgende nicht von Bedeutung ist, und außerdem den Verlustwiderstand, der
von den Energieverlusten im ferromagnetischen Material herrührt. Diese Darstellung
sagt aus, daß sich für einen Strom / = I1 sin ω t die Spannung aus zwei entsprechenden
Komponenten zusammensetzt:
(1) Vx = r I1 sin ω t
Vy = ω LI1 cos ω t
Diese Darstellung geht also von einwelligem Strom aus und berücksichtigt bei der Spannung
nur die Grundwelle, wenn infolge der Einwirkung des Eisens die Spannungskurve verzerrt wird. Dies entspricht dem Meßverfahren,
durch das die Scheinwiderstände bestimmt werden.
Es handelt sich stets um Nullmethoden unter Anwendung von Anzeigevorrichtungen
(Vibrationsgalvanometer, Telephon), mit denen einwellige Ströme ausgesondert werden.
Der Spannungsabfall in dem Leiterwiderstand wird durch geeignete Messung abgetrennt,
und es wird daher mit r infolgedessen unmittelbar der Verlustwiderstand bezeichnet.
L ist die wirksame Induktivität.
Die unmittelbaren Meßergebnisse sind also zunächst der Verlustwiderstand r und die
wirksame Induktivität L. Beide Werte zeigen sich noch abhängig von der Frequenz
und der Stromstärke. Den Übergang zu den magnetischen Eigenschaften des Kerns der
Spule liefern die allgemein gültigen Beziehungen zwischen Strom und Spannung einerseits
und magnetischer Feldstärke H und Induktion B andererseits.
Es ist allgemein
Es ist allgemein
= OAm ξ Τ
also im besonderen
H = 0,4 π ζ I1 · sin ω t = H1 - sin ω t
und
H1 = o,4jtf I1
wo ζ die Windungszahl für 1 cm der Mittellinie
des Ringes bedeutet.
Für die Spannung gilt ferner allgemein
(3) F= I- q- ζ ~. 10-8VoIt
wo I die Länge der Mittellinie und q den
Querschnitt des Kerns bezeichnet.
Bezüglich des zeitlichen Verlaufs der In5-duktion
gilt wieder, was für die Spannung gesagt war; sie wird im ferromagnetischen Körper bei sinusförmigem Wechsel des Feldes
im allgemeinen Oberwellen aufweisen.
Gemäß dem Meßverfahren wird nur die Grundwelle berücksichtigt und im folgenden
dann kurz als Induktion bezeichnet.
(4) B = B1- sin (cot —ε)
5
5
wobei also die Glieder höherer Frequenz unberücksichtigt bleiben.
Durch Einsetzen von 4 in 3 u - q · I = ν
F= ν'ζ-B1- w · [cos «.· t · cos s
+ sin w t · sin«;] · 10 - s
und im besonderen
(5) Vx = ν - ζ · B1 · ω · sin ε · sin ω t · 10—s
Vy = ν · ζ - B1 - ω - cos ε · cos ω t · io~8
Durch Gleichsetzen mit 1 erhält man daraus
;· · J1 == ν · ζ · B1 · ω · sin ε · io~s
L-Z1=Wf-S1-COSe-Io-8
L-Z1=Wf-S1-COSe-Io-8
und mit Berücksichtigung von 2
(6) r = 4 π ζ- · ν · ω · μχ · sin ε · ίο—η Ohm
L = 4 π ζ - · ν - μχ · cos ε · ίο—9 Henry.
Als magnetische Größen treten auf:
1. Das Verhältnis der x\mplituden der Induktion
(B1) und der Feldstärke (H1), die
Amplitudenpermeabilitäten μχ = jj-
2. Der Verlustwinkel ε, um den die Induktion
hinter der Feldstärke zurückbleibt.
Der \rerlust\vinkel bestimmt sich aus
(7)
tgs =
und ist also für ein gegebenes Kernmaterial, für jede Spule wie auch jedes Eisenvolumen
ν = q-l und jede Windungszahl ζ pro Zentimeter
bei gleicher Feldstärke (vgl. 2) und gleicher Frequenz gleich. Dasselbe gilt auch
für das Verhältnis 0 =
L'
das als Verlust-
maß bezeichnet werden soll.
Es ergibt sich ferner
Es ergibt sich ferner
(8)
und
oder
(10) ρ
4. ^JiL- _|_
7 —■ ϊω — Pw H- ph + Pn
—- W
w Γ . , '·» ι,ί . 'J-'
— + Α— -p-:r- + η —
U)0J
W0 (^ I)0
W0
Hier bedeutet / die Effektivstromstärke, ω0
und (ζ ϊ)0 sind zweckmäßig zu wählende Ausgangswerte,
etwa Cu0 = 5000 und (fi)0
= ι AW/cm oder = 1 Milliamperewindung/cm
(= 10-3 AW/cm).
Da die praktisch in Betracht kommenden Verlustwinkel klein sind, ist ε an Stelle von
tg ε gesetzt. Die Erfahrungsgesetze sind in 8, 9 und 10 dahin zusammengefaßt, daß die
wirksame Permeabilität μν ausgehend von der
Anfangspermeabilitätμ0, proportional der Amperewindungszahl
wächst, und daß der Verlustwinkel sich aus drei Bestandteilen zusammensetzt, von denen der erste proportional
der Frequenz, der zweite proportional der Amperewindungszahl anwächst und der dritte
einen konstanten Wert hat. Das Verlustmaß ο verhält sich dann wie 10 angibt.
Zur vollständigen Kennzeichnung eines gegebenen Materials dienen also die Konstanten
ew, eh, en bzw. w, h, η und μ0 und v; diese
Unbekannten ergeben sich aus 8 und 9 bzw. 10 durch drei voneinander unabhängige Gleichungen
mit verschiedenen Koeffizienten — ■>
vn
JlL
, also durch mindestens drei mit verschiedenen Frequenzen und Stromstärken
auszuführende Messungen.
Eine rechnerisch besonders einfache Auswertung erhält man, wenn die drei Messungen
mit folgenden Frequenzen und Stromstärken ausgeführt werden:
ι. ω = O0, ζϊ—(ζΐ)ο
2. ω = 2 CO0, ζί—(ζϊ)0
3· co = ω0, ζί= (2ζί)0
Bezeichnet man die drei Meßergebnisse mit i'i) ε2, ε3 bzw. μν μ2 (==p^), μ3, so wird
ew
en = 3 «1 — «2 —
ν = μΆ—μ1
2 μχ —μΆ
2 μχ —μΆ
Die Auswertung der Meßergebnisse gemäß der Gleichung
kann auch graphisch geschehen. Mißt man z. B. ε bei konstanter Frequenz CO1 in Abhängigkeit
von der Stromstärke, so kann man linear auf O extrapolieren und erhält
en> — + e.n. Als Steigungsmaß der Geraden
wird eh abgelesen (Abb. ι der Zeichnung).
Wird dieselbe Messung für eine zweite Frequenz ausgeführt, so erhält man nach Extra-
_ polation den Wert ew — + en (Abb. 2).
Jetzt werden die extrapolierten Werte in Abhängigkeit von ω aufgetragen, und es wird
wieder linear auf 0 extrapoliert. Der dort abgelesene Wert ist = en; ew wird durch
xo das Steigungsmaß der Geraden angegeben (Abb. 3).
Auf diese Weise erhält man eine denkbar einfachste Bestimmung von Materialkonstanten,
die dann in Aufstellungen zu Vergleichungen verschiedener Materialien dienen können.
Mit den einmal festgestellten Materialkonstanten kann dann nach 8 und 9 das Verhalten
von Spulen, Krarupleitungen u. dgl.
bei verschiedenen Betriebsbedingungen berechnet werden, und zur Feststellung günstigster
Abmessungen sind keine weiteren Ausführungen von Modellen erforderlich. Die erhaltenen Bedingungen 8 bis 10 lassen
sich folgendermaßen deuten:
In der Starkstromtechnik unterscheidet man nur zwei Arten von Energieverlusten von
Eisen, nämlich Wirbelstrom- und Hystereseverluste. Man gibt die Verluste gewöhnlich
in Watt an, und zwar in Abhängigkeit von der Amplitude der Induktion. Man schreibt
(11) W11, = C1 · to2 · S1 2
(12) Wh = C2- ω · B1"
35
Für die Zwecke des hier behandelten Verfahrens ist vorgezogen, die effektiven Amperewindungen
durch B = 0,4 π Y 2 (ζ i) · μ1
einzuführen. Der Verlustwiderstand wird eingeführt durch
(13) W = r-i2
so daß
(14)
— Ji1 ω2
geschrieben werden kann.
Der Ausdruck 11 für die Wirbelstromverluste
gilt, wie bekannt ist, streng bei genügend weitgehender Unterteilung des Eisens,
eine Voraussetzung, die für die betrachteten Aufgaben stets erfüllt ist. In dem Ausdruck
12 für die Hystereseverluste wird der Faktor ω in der Starkstromtechnik begründet
durch die Erfahrung, daß die Gestalt der Hystereseschleife annähernd unabhängig ist
von der Umlaufgeschwindigkeit. Die Abhängigkeit von der Induktionsamplitude läßt sich
im Bereich starker Felder durch η = i,6 annähernd
darstellen.
Beim Übergang zur Darstellung zunächst durch Verlustwiderstände nach 14 und 15,
dann nach Verlustmassen und Verlustwinkeln nach 9 und 10 fällt die Amplitudenabhängigkeit
für die Wirbelstromverluste heraus, soweit man die Permeabilität μ und damit die
Induktivität L noch als konstant ansehen kann. In der gemäß den Erfahrungen bei
schwachen Feldern aufgestellten Beziehungen 9 und 10 rührt das erste Glied also entsprechend
11 und 13 von Wirbelströmen her, kenntlich an der quadratischen Abhängigkeit
des Verlustmaßes von der Frequenz.
Das zweite Glied erhält allein die Abhängigkeit von der Amperewindungszahl und ist
demgemäß als Hystereseglied zu bezeichnen. Der Anstieg ist mit der A.W.-Zahl auf Grund
der Erfahrung proportional mit ζ i gesetzt, es ist also in 15 η — 2 = ι, also in 12 w = 3
zu setzen.
Zur Übereinstimmung mit der Erfahrung gelangt man aber nur, wenn noch das dritte
Glied hinzugefügt wird, das im Winkelmaß weder von der Frequenz noch von der A.W.-Zahl
abhängt. Geht man nach dem bisher gebräuchlichen Verfahren zur Trennung der Verluste vor, so trennt man zunächst die
Wirbelstromverluste durch Messung bei zwei Frequenzen. Dies entspricht dem bisher gebräuchlichen
Verfahren.
Man dividierte die bei verschiedenen Frequenzen gemessenen Verluste durch die Frequenz
ohne Bezugnahme auf die Deutung der so berechneten Werte als Winkelmaß und bestimmt damit im übrigen den Wirbelstromanteil.
Versucht man nun den Rest der Verluste nach Abzug der Wirbelstromverluste als Hystereseverluste zu deuten, so muß dieser
Anteil für S1 = O verschwinden. Bei
einer Messung mit konstanter Frequenz und verschiedenen A.W.-Zahlen wird man also annehmen,
daß auf jeden Fall für die A.W.Zahl O die Verluste durch OA = ew gegeben
sind. Man kann die Rechnung auch graphisch ausführen. Hierbei ergeben die Messungen
Punkte, die auf einer Geraden liegen. Man ist daher gezwungen, eine Kurve anzunehmen,
die von A ausgeht und dann in die Gerade übergeht. Dieser gekrümmte Teil müßte dann in den Bereich kleinster A.W.Zahlen
fallen, bei denen die Messung sich nicht mehr genau ausführen läßt, und sein Auftreten ist noch nicht nachgewiesen. Man
ist dann gezwungen, zur Darstellung dieser Kurve einen passenden Wert von η zu suchen,
der diese Kurve darstellt. Die sich hieraus ergebende unbefriedigende und nur für jeden
einzelnen Fall geltende Darstellung wird erfindungsgemäß ersetzt durch die Annahme des
geradlinigen Verlaufs bis zu kleinsten A.W.Zahlen und der Hinzufugung des dritten
Gliedes. Damit gelangt man nicht nur zu der beschriebenen einfachen Zusammenfassung
aller Versuchsergebnisse durch die einfachen Gleichungen, sondern man- kann diese
Darstellung auch theoretisch begründen und erhält aus dieser Begründung weitere Aufklärung
über die Vorgänge in ferromagnetischem Material.
Den dritten Beitrag zu den Verlusten
ίο liefern magnetische Nachwirkungsvorgänge,
ähnlich den dielektrischen Nachwirkungsvorgängen. Es ist bekannt, daß bei schwächsten
Feldern solche Vorgänge auftreten, und es fragt sich nur, wie es möglich ist, ihren Einfluß
von dem der Hysterese zu trennen. Aus der Theorie der dielektrischen Nachwirkungen
braucht nur übernommen zu werden, daß sich das Auftreten der Nachwirkung bei wechselnden
Feldern bemerkbar macht durch einen Verlustwinkel, der für schwache Felder unabhängig
von der Amplitude ist. Gewöhnlich ist er auch in weiten Bereichen der Frequenz von dieser unabhängig. Die Einführung eines
zusätzlichen Verlustwinkels, der von der Frequenz und der Amplitude unabhängig ist,
gibt eine befriedigende Darstellung der Verlustmengen, man wird diesen zusätzlichen
Winkel also einer Nachwirkung zuschreiben. Hiermit soll nicht gesagt sein, daß dieser
Winkel in allen Fällen, wo er nachweisbar ist, ausschließlich reinen magnetischen Nachwirkungen
zuzuschreiben ist. Es können sich auch aus dem Aufbau eines Spulenkerns Verhältnisse ergeben; bei denen die vom
Magnetismus herrührenden mechanischen Kräfte eine Bewegung der Teile des Kerns gegeneinander hervorrufen, die durch reibungsartige
Vorgänge gehemmt werden. Solche Reibungsvorgänge tragen den gleichen Charakter und werden also gleichfalls einen
Beitrag zum Verlustwinkel liefern. Für ein gegebenes Material wird es noch von dem
Aufbau des Kerns abhängen, wie weit solche Bewegungen, die sich natürlich jeder unmittelbaren
Beobachtung entziehen, noch auftreten können. Es wäre auch denkbar, daß das elektrische Feld etwa zwischen den Wicklungen
mechanisch wirkte und gleichfalls einen solchen Anteil aus mechanischen Energieverlusten
lieferte. Diese Verhältnisse lassen sich aus den Werten des dritten Anteils en des
Verlustwinkels beurteilen, wenn man Spulen verschiedener Bauart mit dem gleichen Kernmaterial
untersucht. Man wird durch Be-Stimmung von en in die Lage versetzt, solche
zusätzlichen Verluste zu erkennen und etwa durch geeignete Tränkverfahren zu beseitigen.
Die Einführung des Nachwirkungsanteils
hat erst ermöglicht, für den Hystereseanteil den geradlinigen Anstieg der Verluste mit
der A.W.-Zahl als den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend hinzustellen. Damit wird
die Anwendung der von Rayleigh aufgestellten Theorie der Hysterese für schwächste Felder
möglich. Ihre Übertragung auf die hier erörterten Messungen, an deren Ausführung
zur Zeit der Aufstellung nicht gedacht werden konnte, führt zu einem weiteren neuen
Hilfsmittel zur Bestimmung der Energieverluste. Es läßt sich aus der Theorie ableiten,
daß die Änderung der wirksamen Permeabilität mit der A.W-Zahl nach Gl. 8 und damit
die Änderung der Induktivität mit den hier eingeführten Hystereseverlustmassen zusammenhängen
müssen. Sind Δ L, Δ μ, Δ (ζί)
einander entsprechende Änderungen, so läßt sich aus der Theorie die Beziehung ableiten:
Diese Beziehung bestätigt sich und kann erfindungsgemäß verwendet werden, um aus den
Induktionsänderungen der Hystereseverlustmasse, also etwa gemäß 16, eh zu bestimmen.
Dies kann meßtechnisch von erheblichem Vorteil sein.
Es kann die Änderung der Induktivität zur Berechnung der Hystereseverluste herangezogen
werden, wenn etwa die Genauigkeit der Verlustmessungen nicht mehr völlig ausreicht.
Es kann andererseits bei ausreichender Meßgenauigkeit die Fernabmessung für die Änderung an der Induktivität erspart
werden, da diese nach 16 berechenbar ist.
Die für die Durchführung der Erfindung notwendigen Messungen sind also kurz zusammengefaßt
folgende: Es wird nach einer der an sich bekannten Methoden, etwa einer Brückenmessung, der Verlustwinkel ε oder das
Verlustmaß ρ (Gl. ο. und 10) des Scheinwider-Standes
des Leitungsweges, dessen Feld im Ferromagnetikum verläuft, gemessen. Für Materialuntersuchungen eignen sich Ringproben
am besten; die Messungen können auch an Krarupadern oder ähnlichen Leitungswegen
ausgeführt werden. Die Messung beschränkt sich gemäß der Erfindung auf die
Ausführung von drei für die Bestimmung von drei Materialkonstanten erforderlichen
Messungen. Die gemäß der Erfindung zur Beurteilung von Materialien und der Fabrikation
aus diesen eingeführten Konstanten können beispielsweise erfindungsgemäß dazu dienen, den etwaigen Anteil mechanischer
Energieverluste abzusondern und daher durch geeignete Maßnahmen zu beseitigen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Auswahl von ferromagnetischem Material für die bekannten tao Systeme zur Erhöhung der Selbstinduktion bei Leitungswegen, namentlich derFernmeldetechnik, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaften dieses Materials aus wenigstens drei mit verschiedenen Frequenzen und Amperewindungen ausgeführten Messungen durch die von der Hysterese und der Nachwirkung herrührenden Anteile (eh und en) des Verlustwinkels nach der Gleichung— &w r <Όbestimmt werden.Γ "ηHierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA42667D DE462542C (de) | 1924-07-16 | 1924-07-16 | Verfahren zur Auswahl von ferromagnetischem Material fuer die bekannten Systeme zur Erhoehung der Selbstinduktion bei Leitungswegen, namentlich der Fernmeldetechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA42667D DE462542C (de) | 1924-07-16 | 1924-07-16 | Verfahren zur Auswahl von ferromagnetischem Material fuer die bekannten Systeme zur Erhoehung der Selbstinduktion bei Leitungswegen, namentlich der Fernmeldetechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE462542C true DE462542C (de) | 1928-07-17 |
Family
ID=6933222
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA42667D Expired DE462542C (de) | 1924-07-16 | 1924-07-16 | Verfahren zur Auswahl von ferromagnetischem Material fuer die bekannten Systeme zur Erhoehung der Selbstinduktion bei Leitungswegen, namentlich der Fernmeldetechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE462542C (de) |
-
1924
- 1924-07-16 DE DEA42667D patent/DE462542C/de not_active Expired
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