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Haltevorrichtung für Streckrahmen an Lederstreckmaschinen Die zur
Herstellung von Sohlen und Riemen benutzten Häute oder Crowpons werden der Regel
nach in feuchtem Zustande gestreckt und unter Spannung getrocknet. Sie werden zu
diesem Zweck in-einen Streckrahmen eingespannt, der dann der Streckmaschine dargeboten
wird. Da das Einlegen der Haut und das Trocknen und Abnehmen erheblich längere Zeit
in Anspruch nimmt als das Spannen, benutzt man mit einer Streckmaschine zusammen
eine Mehrzahl von Rahmen. Damit diese leicht zur Streckmaschine herangebracht und
zum Trocknen wieder beiseitegeschoben werden können, pflegt man die Rahmen an einer
hochgelegenen Laufbahn aufzuhängen, an der sie von einer Katze gehalten werden.
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Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art ist die Laufbahn an einer
bestimmten Stelle unterbrochen, so daß an dieser Stelle der Streckrahmen samt der
Laufkatze von der Laufbahn frei ist und abgenommen werden kann.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nun die Anwendung einer solchen
Unterbrechung der Laufbahn dadurch vermieden, daß ein besonders eingerichtetes,
zum Aufnehmen und Halten des Streckrahmens dienendes Aufnahmegestell angewandt ist,
das den Streckrahmen gegenüber der Bahn zu heben und zu senken gestattet, derart,
daß der Streckrahmen an jeder beliebigen Stelle von der Laufbahn abgenommen werden
kann. Besondere Einrichtungen des Gestelles ermöglichen ferner eine leichte Handhabung.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i stellt im Aufriß das Haltegestell, einen von diesem in aufrechter,Stellunggehaltenen
Streckrahmen und die Laufkatze zur Beförderung des Rahmens auf der Laufbahn dar.
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Abb.2 ist eine Seitenansicht des Gestelles in gesenkter Stellung und
mit in waagerechte Lage gedrehtem Streckrahmen.
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Abb. 3 ist -eine Stirnansicht des Gestelles von rechts in Abb. 2 gesehen,
und Abb. q. ist eine Aufsicht auf die Abb. 2 und 3 gezeigten Teile.
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Das Gestell besteht aus zwei Ständern 30, die durch Querstangen 31
verbunden sind. Auf diesen Ständern sind zwei Hebel 32 und 33, die eine parallele
Bewegung ausführen, gelagert (Parallelogrammführung). Die oberen Hebel 32 sind auf
einer Welle 34 befestigt, die in den Ständern gelagert ist, und können durch eine
Stange 35 miteinander verbunden sein. Die unteren Hebel 33 können in ähnlicher
Weise angeordnet sein, sitzen jedoch vorzugsweise für einen besonderen, im nachfolgenden
beschriebenen Zweck frei auf Exzentern
36, die auf einer in den
Ständern drehbar gelagerten Welle 37 befestigt sind.. Die oberen und unteren
Hebel sind auf jel,den Seiten des Gestelles durch senkrechte Stützen 38 verbunden.
Diese tragen Böcke 39; an denen eine waagerechteStange4o befestigt ist. Gegengewichte
41, die an über den Drehpunkt verlängerten Armen 42 der Hebel 32 befestigt sind,
dienen dazu, den beweglichen Teil des Gestelles im wesentlichen auszubalancieren,
wenn der Streckrahmen aufgesetzt worden ist.
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Zum Gebrauch in Verbindung mit d em Gestell ist der Streckrahmen mit
Rädern, Rollen, Reifen oder anderen Vorrichtungen versehen, die ungefähr in der
Mitte auf den Hauptstangen oder anderen Teilen des Rahmens angeordnet sein können.
Z. B. können Spurräder43 (Abb.i und 2) an den [)-Träge rn3 des Rahmens angebracht
werden, wobei jedes Rad in dem Träger und einem @daran befestigten Winkel 44 gelagert
ist.
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Die Laufkatze kann aus einem Wagen 45 (Abb. i) mit Rädern 46 bestehen,
der auf einer durch einen Träger 47 gebildeten Bahn entlangläuft. Der Wagen ist
ferner mit einem schwenkbaren Haken 48 oder einer ähnlichen Vorrichtung zum Erfassen
des einen Kopfteiles 4d des Rahmens versehen: Zür diese:nf Zweck kann die Kopfplatte
(Abb.4) mit einem Loch 49 zur Aufnahme des Hakens ausgestattet sein. Mit dem Halten
48 ist ein Sicherheitssperrhaken oder eine ähnliche Vorrichtung verbunden, um eine
zufällige Loslösung des Rahmens während' der Beförderung zu verhindern. Zweckmäßig
besteht die Sicherheitsvorrichtung aus einem unter Federdruck stehenden, drehbar
gelagerten Sperrhaken 5o, der, wenn,der Rahmen in der Laufkatze hängt, über die
obere Kante der Platte 4a greift.
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Auf dem Laufträger 47 .ist an geeigneter Stelle in bezug auf das Gestell,
das den Rahmen für .das Strecken aufnehmen soll, ein Anschlag 5 i o. dgl. Vorrichtung
angebracht, gegen die das freie Ende des Sperrhakens 5o trifft, wenn die Laufkatze
mit dem Rahmen in die richtige Stellung über dem Gestell gelaugt ist. Durch dieses
Auftreffen wird der Sperrhaken 5o ausgelöst und das Abnehmen des Rahmens von dem
Haken 48 ermöglicht.
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Beim Gebrauch befindet sich das Gestell vor der nicht dargestellten
Streckmaschine, die hydraulisch oder in anderer Weise betrieben werden kann, und
für gewöhnlich nimmt der schwenkbare Teil des Gestelles die in Abb. i gezeigte obere
Stellung ein. Wenn :der an der Laufkatze hängende Rahmen in Stellung gebracht wird,
so laufen die Spurräder _ 43 auf die Stange 40 auf, die sich in der hierzu erforderlichen
Höhenlage befindet und das Gewicht des Rahmens aufnimmt. Um den Rahmen von dem Haken
abzunehmen, können Mittel vorgesehen werden, durch die der Rahmen nach seiner Loslösung
von dem .Haken noch etwas gekippt werden kann.
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Zu diesem Zwecke sind die Hebel 33 auf den Exzentern 36 gelagert,
und zwischen den senkrechten Stützen 38 ist eine waagerechte Stoßstange 52 befestigt,
gegen die das untere Ende des- Streckrahmens anliegt, wenn er die durch die vollen
Linien in Abb. i gezeichnete Lage- einnimmt. Durch Drehung der Exzenter wird die
wirksame Länge der Hebel 33 vergrößert, so .daß die Stoßstange 52 auf den Streckrahmen
wirkt und ihn um die Achse der Stange 4o dreht, wie durch die strichpunktierten
Linien angezeigt wird. Ein Handhebel. 53 ist auf der Exzenterwelle 37 angebracht,
um die Drehung der Exzenter in der Pfeilrichtung (Abb. i) zu bewirken. Dieser Handhebel
ist vorzugsweise ein Stoßhebel, der auf einem Ende der Exzenterwelle sitzt und einstellbar
mit dem anstoßenden Exzenter verbunden ist, um den Hebel in der vorteilhaftesten
Gebrauchsstellung zu befestigen. Zu diesem Zweck ist der Hebel 53 mit einem geschlitzten
Segment 54 versehen, durch das ein Befestigungsmittel 55, beispielsweise eine Schraube
oder' ein durch eine Klemmutter festgehaltener Bolzen, in den Exzenter faßt.
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Der Streckrahmen kann jetzt um die Stange 40 gedreht und zur selben
Zeit kann dzr bewegliche Teil des Gestelles herabgelassen werden, um den Rahmen
in die richtige Höhenlage zur Streckmaschine zu senken. Hierauf wird der Handhebel
in der entgegengesetzten Richtung zurückbewegt, so daß die Teile 38 die senkrechte
Stellung der Abb. 2 einnehmen. Die Bewegung des Handhebels 53 nach beiden Richtungen
kann durch ein Segment 56, das mit den Anschlägen 57 versehen und an dem angrenzenden
Ständer 3o angebracht ist, in Zusammenwirkung mit einem Ansatz 58 auf dem Exzenter
begrenzt werden.
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Die Bewegung des Streckrahmens und des beweglichen Gestenteiles kann
durch Hand b.-wirkt werden, und wenn der Rahmen sich in der waagerechten Lage befindet
(Abb. 2), so kann er mit der Streckmaschine entweder selbsttätig oder von Hand verbunden
werden. Der Rahmen wird an einer Längsverschiebung auf dem Gestell in der einen
Richtung durch Anliegen der Lager .44 gegen Anschläge 59 der an den Böcken 39 befestigten
Stange 6o und in der entgegengesetzten Richtung durch das Anliegen der Räder 43
gegen die Stange 40 verhindert.
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Durch besondere Mittel kann der Rahmen a:Lif dem Gestell und der schwingbare
Gestellteil gegen Bewegung während des Streckvorganges versperrt werden. Z. B. sind
Hakenhebel 61 an den Ständern 3o drehbar gelagert, um in die ü-Träger 3 des Rahmens
einzugreifen,
wobei die Hebel 61 gewöhnlich durch zwischen ihren
unteren Enden und den Ständern eingespannte Federn 62 in ihrer Sperrlage gehalten
werden. Wenn der Rahmen die waagerechte Stellung auf dem Gestell einnimmt, treffen
die U-Träger 3 auf die schrägen Enden der Sperrhaken 61 und drehen letztere gegen
den Druck der Federn 62 nach außen, his die unteren Flanschen der U-Träger unter
die Haken gelangt sind, worauf die Hebel in den Rahmen einschnappen und die Stellung
Abb. 3 einnehmen.
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Ähnlich ist ein Hakenhebel 63 auf einer in Lagern 65 drehbaren Welle
6:4 neben einem der unteren Hebel 33 vorgesehen, wobei dieser Hakenhebel durch eine
zwischen seinem äußeren Ende und dem anstoßenden Lager 65 eingespannte Feder 66
in seiner wirksamen Stellung gehalten wird. Wenn also der schwingbare Gestellteil
heruntergeht, so gibt der Hakenhebel 63 nach und greift dann über den Hebel 33,
vgl. Abb. a.
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Um die Sperrung vonRahmen und schwingbarem Gestellteil wieder zu lösen,
ist die Schwingwelle 64 mit einem Fußhebel 67 versehen und mit einem Arm 68 durch
einen Lenker 69 mit einem von zwei Hubsegmenten 7o verbunden, die an den entgegengesetzten
Enden einer in den Ständern 30 seh`vingbar gelagerten Querwelle 7 1 befestigt
sind, so daß sie auf die unteren Enden der Hebel 61 wirken können. Für gewöhnlich
werden Fußhebel 67 und Hubsegment 7o durch die Feder 66 in umwirksamer Stellung
gehalten. Nach dein Streckvorgang werden jedoch durch Niederdrücken des Fußhebels
die Hakenhebel 63 und 61 gleich zeitig so gedreht, daß sie .den Hebel 33 und den
Streckrahmen freigeben, welch letzterer dann auf der Stange d.o in die senkrechte
Lage gedreht, -durch das Schwinghebelsvstem angehoben, in die Laufkatze eingehängt
und hierauf durch letztere längs der Laufbahn .47 von der waagerechten Stange -to
abgefahren werden kann.
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Es ist klar, daß die Rahmen nacheinander zur Streckmaschine befördert
werden. Außer dem Gestell, .das hei der Streckmaschine benötigt wird, können ähnliche
Gestelle an anderen Stellen des Arbeitsganges benutzt werden, um die Rahmen von
der Laufbahn aufzunehmen und als Hilfstische zum Tragen der Rahmen zu dienen, während
die Häute in denselben angebracht werden.
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Es ergibt sich aus Vorstehendem, daß eines der Erfindungsmerkmale
in einem Gestell zum Aufnehmen, Bewegen und Halten der Streckrahmen besteht, wobei
das Gestell entweder in Verbindung mit einer Streckmaschine oder allein, beispielsweise
als Tisch, gebraucht werden kann. Durch den Gebrauch einer Anzahl solcher Gestelle
als Hebevorrichtungen und Arbeitstische an geeigneten Stellen längs der Laufbahn,
um die Rahmen von den" Lauf-],atzen abzunehmen und sie ineinewaagerechte Lage zu
bringen, so daß das gestreckte und getrocknete Leder abgenommen und ein neues Stück
Leder zum Zwecke des Streckens in den Rahmen eingebracht werden kann, wird der ganze
Arbeitsvorgang erleichtert, :da das Einbringen des Leders in die Rahmen viel mehr
Zeit beansprucht als der tatsächliche Streckvorgang in der 'Maschine. Wenn daher
eine Anzahl von Gestellen zum Gebrauch als Tische vorgesehen werden, so kann die
Leistung der Streckmaschine dementsprechend erhöht werden.