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Gaserzeugungsanlage, bei der der feinkörnige Brennstoff durch Rührwerke
über mehrere hintereinandergeschaltete Teller nach dem Vergasungsraum gefördert
wird Gaserzeugungsanlagen, bei denen der feinkörnige Brennstoff durch Rührwerke
über mehrere hintereinandergeschaltete Teller nach dem Vergasungsraume gefördert
wird, sind bekannt. Diese hintereinandergeschalteten Teller haben den Nachteil,
daß die Trennung der Gase in wertvolle Schwelgase und minderwertige Generatorgase
nur unvollkommen und schwierig durchführbar wird.
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Die Erfindung schafft eine Weiterausgestaltung, indem die Rührwerke
der nebeneinanderliegenden und durch Fördervorrichtungen miteinander verbundenen
Teller unabhängig voneinander angetrieben werden. Das bietet den Vorteil, daß der
Gutdurchlauf in den einzelnen Tellern verschieden schnell vorgenommen werden kann
und dadurch eine äußerst günstige Anpassung an die jeweils erwünschte Destillation
erreicht wird.
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Wichtig für die Erfindung ist weiter, daß der Generator die Gestalt
eines überdeckten Tellers mit einem Rührwerk besitzt, dessen hohle radiale Rührflügel
an der vorauslaufenden Seite unten Öffnungen für Dampf- und Luftzufuhr tragen. Hierdurch
ergibt sich ein äußerst günstiger Zusammenbau der Teller, dergestalt, daß der Gegenstromweg
des herabkommenden Gutes zu den aufsteigenden Heizgasen gegeben ist.
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Vorteilhaft für die Erfindung sind noch eine Reihe von weiteren Einzelheiten,
die später beschrieben sind. Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel, und zwar ist Abb. i Längsschnitt einer Einrichtung mit drei
hintereinandergeschalteten Entgasungsretorten und dahintergeschalteter Vergasungsretorte,
Abb.2 Oberansicht dazu, Abb. 3 abgewickelte Schnittdarstellung durch die Rührflügel
des Generators, Abb. q. Teilschnitt der Generatorwelle mit Dampf- und Luftzuleitungen
und Rührflügelanschluß.
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Die vorgeschaltete Entgasungsanlage für das fein zerkleinerte Gut,
das aus Ölschiefer, Kohle, Braunkohle, Torf oder vegetabilischen Abfällen bestehen
kann, setzt sich aus drei Retorten i, z, 3 zusammen, deren jede auf einer Welle
q. ein Rührflügelwerk 5 trägt, mittels dessen das über dem Retortenboden 6 liegende
Gut während der Entgasung in langsamer Bewegung erhalten wird. Unter der dritten
Retorte 3 ist eine vereinfacht angedeutete Gasfeuerung 7 vorhanden, und von dieser
geht .ein Feuerkanal 8 unter den beiden anderen Retorten 2, i im Gegenstrom zum
durchlaufenden Gut entlang und zum Rauchgasabzug g. Dadurch sind die Retorten, von
der ersten angefangen, zunehmend beheizt, und es ergibt sich eine fraktionierte
Destillation, deren Erzeugnisse durch Gasabzugsrohre i o abgeführt werden. Ein Aufgabetrichter
i i führt das Gut zur ersten Retorte
i. Dicht neben ihm ist im
Retortenboden 6 eine Ausfallöffnung, und unter dieser läuft eine Förderschnecke
i--, entlang, die sich bis in die nächste Retorte 2 hinein erstreckt, um dieser
das teilweise entgaste Gut zuzuführen. Ähnliche Förderschnecken sind auch unter
den anderen Retorten vorhanden, und die letzte von diesen mündet in einem Schacht
13, der in eine ähnlich wie die Entgasungsretorten gebaute Vergasungs- oder Generatorretorte
14 führt. Der Boden 15 dieser Retorte und gegebenenfalls die ganze Retorte ist aus
feuerfestem Baustoff, wie beispielsweise Schamotte, hergestellt. Im Schacht 13 sind
zwei Flügelwellen oder Kammerwalzen 16 von kreuzförmigem oder mehrstrahligem Querschnitt
eingebaut, um das zuzuführende Koksgut unter gutem Luftabschluß -und in gleichmäßiger
Mengenzumessung zum Generator zu führen.
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Der Schacht 13 mündet mit Abdeckflanschen 17 über einem Rührwerk,
das an einer Rührwelle 18 hängt und aus -Flügeln i9 besteht.
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Die Rührflügel i9 des Generators haben die in Abb.3 wiedergegebene
Gestalt hohler Arme mit rückwärts gerichteten Flanschen 2o, die in Verbindung mit
den Flanschen 17 des Zuführungsschachtes 13 für Begrenzung der Auffüllung
mit zufallendem Gut sorgen, so daß zwischen den Rührflügeln sich immer nur kleinere,
bestimmte Gutmengen befinden. Längs der unteren Ränder der Rührflügel ig sind in
deren nach vorn gerichteten Wandungen schräg abwärts verlaufende Bohrungen 21 vorhanden,
durch die Luft und Dampf in die vor diesen öffnungen entstehenden Gutanhäufungen
zu deren. Überführung in Gas eingeblasen werden können.
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An der Rührwelle 18 sind die Rührflügel 19 mittels einer Nabe 22 befestigt,
in deren H,ohlraunz sie offen münden. Zur Verteilung der Luft- und Dampfzuführung
ist in dieser Nabe ein nur roh abdichtender Schieber 23 eingesetzt, der mittels
einer durch die Welle 18 längs hindurchlaufenden und eben am Austritt festgehaltenen
Stange 24 gegen Drehung festgehalten ist. Dieser Schieber 23 besitzt eine obere
Kante 25, die gemäß einem Umlauf einer Schraubenlinie so abgeschnitten ist, daß
die Mündungen der Rührflügel i 9 an der Nabe 22 durch ihn in verschiedenen Größen
abgedeckt sind, und zwar ist seine Lage so gewählt, daß jeweils der Rührflügel,
der gerade unter dem Zulaufsehacht 13 liegt, voll geöffnet ist, während die öffnung
der übrigen Rührflügel im Drehsinne der Welle immer kleiner wird, bis sie dicht
neben dem Zulaufschacht 13, wo eine nicht dargestellte Aschenabfuhrschleuse liegt,
gänzlich abgedeckt sind. Hierdurch ist .erreicht, daß am Zufuhrschacht 13 die größten
Luft-und Dampfmengen eingeblasen werden, -und dann entsprechend der Verminderung
des zu behandelnden Gutes auch die Luft- und Dampfmengen immer mehr abnehmen.
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Zur Zufuhr der Luft- und Dampfmengen enthält die Welle 18 eine Bohrung
26, und sie trägt außerhalb der Retorte eine Hohlnabe 27, die an die Bohrung mittels
Querbohrung 28 angeschlossen ist und eine oder mehrere Zutrittsdurchbrechungen 29
aufweist. Diese Nabe 27 ist von einem Zuleitungskasten 3o umgeben, der an sie dichtend
anschließt und durch eine Querwand 31 im Luft- und Dampfraum unterteilt ist. An
der einen Seite des Zuleitungskastens 3o mündet eine Luftzuleitung 32 und an der
anderen Seite eine Dampfzuleitung 33, und Durchbrechungen 34, 35 sind so gegenüber
der Nabe 27 vorgesehen, daß ,abwechselnd Luft- und Dampfstöße zum Inneren der Welle
und somit zu den Rührflügeln Zutritt fxn*n.
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Die Anlage ergibt zunächst in dem Entgasungsteile i bis 3 die Wirkung
der üblichen Anlagen für fraktionierte Destillation, bei der Leichtöle, Schweröle
und Urteer gewonnen werden. Von der letzten Entgasungsretorte 3 kommt das glühende
Gut in den Vergasungsgenerato.r 1q., wo es sich durch die Luftzufuhr entzündet und
zu Kohlenoxydgas verbrenat; genaue Luftmengenregelung ist durch Regelung des Luftdruckes
möglich, und die im gleichen Sinne regelbare Dampfzufuhr ermöglicht eine derartige
Abstimmung der Vergasung, daß im Generator die zu richtiger Kohlenoxyd- und Mischgasbildung
erforderlichen Verhältnisse .geschaffen werden.