DE459018C

DE459018C - Friseurstuhl mit Wendesitz und rueckstellbarer Lehne

Info

Publication number: DE459018C
Application number: DEH107937D
Authority: DE
Original assignee: HUGO HEGER
Current assignee: HUGO HEGER
Priority date: 1926-09-09
Filing date: 1926-09-09
Publication date: 1928-08-21

Description

Die Erfindung betrifft einen Friseurstuhl mit Wendesitz und rückstellbarer Lehne und besteht darin, daß der Sitz beim Zurückstellen der Lehne zwangläufig in eine nach hinten abfallende Schräglage mitverstellt wird. In aer Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen

Abb. ι einen Längsschnitt bei Höchststand der Lehne,

Abb. 2 einen Längsschnitt bei Tiefstand der Lehne,

Abb. 3 eine Draufsicht auf den Sitz, teilweise im Schnitt, und
Abb. 4 bis 7 Einzelheiten.

ι ist der Sitz, 2 das Gestell und 3 die Lehne, die in Zahnschienen 4 verstellbar ist. Zugehörige Sperrklinken sitzen an einer Welle 5 und werden durch deren mittels Griffhebeis 6 erfolgendes Drehen ausgelöst. 7 ist die Drehachse des Sitzes, auf deren Enden je ein Flansch 11 aufgeschraubt ist und die eine zwischen den Flanschen sitzende Hohlwelle 10 trägt. Durch den Gestellrahmen 2 hereintretende Mutterbolzen 8 sind in die Enden der Achse 7 eingeschraubt und stellen sie durch Anspannen der Flanschen 11 gegen den Gestellrahmen 2 fest. Der Sitz ι, der zwei Sprungfederpaare 12 und 12« nebst zwei Gurtböden 13 und 13« aufweist, dreht sich lose auf der Hohlwelle 10. Fest auf ihr sitzt ein Sperrad 14; zwei Sperrklinken 16 und i6^a dazu sitzen je· auf einem schwenkbaren Arm 15 bzw. 15«. Letztere sind je mittels eines Bügels an einer Platte 18 bzw. 18" aufgehängt, die am Gurtboden befestigt sind. In Schlitzen 17 der Arme lagert je ein Federbügel 19 bzw. 19«, auf deren Enden je ein Kurvenkopf 20 sitzt. Es sind vier Schnäpper vorhanden (Abb. 3 und 7), wozu je ein Gehäuse2i^tt und ein Bolzen 21 gehört, den eine Feder 21⁶ ständig herausdrückt. Der Bolzen ist je mit dem Kopf 20 durch Splinte gekuppelt. Im Gehäuseboden befindet sich eine Bucht 21 ^c, in welche der Kopf 20 hineinstellt.

Um die hintere Kante des Sitzrahmens herum sind zwei Flachbügel gelagert, die hochkant übereinanderstehen. Der längere und breitere, 22, welcher der äußere ist, ist starr mit der Hohlwelle 10 verschraubt, weist eine Gelenköse 22" und zwei Laschen 25 auf, in denen schwenkbar ein zweiter kleinerer und schmälerer Bügel 24 sitzt, der Gelenkösen 24« trägt. Der Bügel 22 hat je eine Falle 22* für die Schnäpperbolzen 21, und der Bügel 24 Sperrklauen 31. Die jeweils hinten befindlichen Schnäpper legen sich in die Falle 22* ein, und die Klauen 31 umgreifen sie; die jeweils vorderen Schnäpper haben Leerstellung.

An einer an der Unterzarge der Lehne angeschraubten Lasche 32 sitzt gelenkig ein Arm 23, dessen nach innen umbiegender Teil eine Gabel 33 bildet, die zwei Augen 34 aufweist. Auf der Gabel sitzen zwei Brücken 27, 6g in denen mit Bolzen 35 und, um die Brückenlänge verschiebbar, ein Doppelhebel 28 gelagert ist. Ein Bowdenzug 30, dessen Griff-

hebel 29 sich lose auf der Welle 5 dreht, schließt an den Doppelhebel 28 an. Der Bügel 24 ist an den anderen Hebelarm, angeschlossen mittels eines durch die ösen 24« und ein Hebelauge gesteckten Gelenkstiftes, und der Bügel 22 ist angeschlossen durch einen in dem Bügel 22« und die Augen 34 gesteckten Gelenkstift. Der Bügel 24 wird durch Federn 26 ständig an den oberen Bügel 22 herangezogen.

Die Wirkungsweise ist, zunächst von den Federn 12 ausgehend, die folgende: Wenn sich jemand in den Stuhl setzt, werden die Federn 12 zusammengedrückt, und der Gurtboden 13 wird gesenkt. Die Platte 18 drückt den Arm 15 nieder und dieser den Federbügel 19, dadurch werden die Kopfe 20 gedreht, die sich zufolge der Kurvenwirkung aus den Buchten 21⁶' herauszwängen und dabei die BoI-zen2i an- und aus den Falten 22* herausziehen. Das Federn der Bügelenden 19 läßt diese entsprechend nachgeben. Dadurch wird der Sitz vom Bügel 22 entkuppelt und für das spätere Wenden vorbereitet. Die Bolzen 21 bleiben noch von den Klauen 31 erfaßt. Die Klinke 16 läuft auf dem Sperrad 14 leer ab und sperrt wieder am Ende dieses Weges, womit der Wendewiderstand geschaffen ist. Wenn die Lehne 3 zurückgestellt wird, so geht der Arm 23 nieder und zieht den Bügel 22, ihn ausschwenkend, mit, der Bügel dreht die Hohlwelle ι ο um den gleichen Winkel, und der Sitz 1 verstellt sich in eine nach hinten abfallende Schrägebene. Der Bügel 24 geht mit dem Hebel 22 mit, wobei der Doppelhebel 28 mit seinem Bolzen 35 den Brückenweg 27 abläuft. Ist der Benutzer aufgestanden, so betätigt man mittels des Griffes 29 den Bowdenzug 30, und dieser schwenkt den Bügel 24 so aus, daß die Klauen 31 von den Schiiäpperbolzen 21 abgezogen werden. Nun können die Federn 12 sich entspannen und den Sitz durch Drehen auf der festgehaltenen Hohlwelle 10 mittels der Klinke 16 am Zahnrad,14 wenden, wonach alle Teile wieder in die Anfangsstellung gehen.

Claims

Patentansprüche:

1. Friseurstuhl mit Wendesitz und rückstellbarer Lehne, dadurch gekennzeichnet, daß die Lehne mit dem Sitz derart verbunden ist, daß beim Rückstellen der Lehne der Sitz zwangläufig in eine nach hinten abfallende Schräglage eingestellt wird.

2. Friseurs tuhl nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß um den hinteren Teil des Sitzrahmens ineinander zwei Flachbügel (22, 24) gelagert sind, von denen der äußere (22), durch das Zurückstellen der Stuhllehne mittelbar ausgeschwenkt, den Sitz in die Schräglage verstellt, und daß sich in ihm Schnäpperfallen (22*) für die Schnäpperbolzen (21) befinden, die bei Belastung des Polstersitzes mittels eines Bügels (19) und Kurvenköpfe (20) aus den Fallen (22*) "herausgezwängt werden und den Sitz von dem äußeren Bügel (22) entkuppeln, während am anderen, inneren Bügel (24) Greifklauen (31) sitzen, die die Schnäpperbolzen (21) und somit den Sitz auf seiner Drehachse (10) so lange gesperrt halten, bis durch Schwenkung des Bügels (24) die Auslösung der Schnäpperbolzen (21) erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen