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Versenkbare Rücken- und Armleine für mitfahrersitze an Motorrädern.
Gegenstand der Erfindung ist eine versenkbare Rücken- und Armlehne, die bei sattelartigen
Mitfahrersitzen oder Soziussitzen von Motorrädern verwendet und die nachträglich
an solchen Sitzen angebracht werden können. Jedes Motorrad, das überhaupt mit einem
Mitfahrersitz ausgerüstet ist .oder ausgerüstet werden kann, kann mit dieser Rücken-
und Armlehne versehen werden.
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Bei den gebräuchlichen Mitfahrersitzen ohne Rückenlehne ist der Mitfahrer
der Gefahr ausgesetzt, bei dem oft ruckweisen Anfahren des Rades nach hinten abgeschäeudert
zu werden, da er keinerlei Halt besitzt. Der Mitfahrer mußte ebenso angestrengt
wie der Fahrer selbst aufpassen und alle seine Gedanken nur auf das Fahrzeug richten.
Bei der Benutzung des Gegenstandes der Erfindung soll nun dieser Übelstand beseitigt
werden, und der Mitfahrer soll bequem wie in einem Sessel sitzen, ohne seine Aufmerksamkeit
nur allein dem Fahrzeug widmen zu müssen. Die Rücken- und Armlehne gibt dem Körper
eine gute Stütze, und der Mitfahrer sitzt mehr in ruhender Haltung, so daß er weit
mehr als bisher zum eigentlichen Genusset der Fahrt kommt. Auch für den Fahrer ist
es von Vorteil, wenn der Mitfahrer keine Veranlassung mehr hat, beim Nehmen von
Kurven oder anderen Gelegenheiten sich an ihm festzuhalten oder anzuklammern, was
besonders bei Neulingen im Fahren sehr unbequem, hinderlich und unter Umständen
auch gefährlich ist. Da die nachstehend zu beschreibende Rücken- und Armlehne auch
erst nach dem Beginn des Fahrens oder nach dem Aufsitzen des Mitfahrers saufgerichtet
werden kann, hindert sie nicht den Mitfahrer am Aufspringen. Er braucht sie erst
nach dem Aufsitzen aufrichten und kann sich dann bequem hinsetzen und anlehnen.
Das Aufrichten der Rücken- und Armlehne ist vom Sitz aus leicht zu bewerkstelligen
und erfordert nur einige einfache Griffe und Bewegungen.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung in einer
Ausführungsform dargestellt, und zwar in Abb. i in seinem Gebrauchszustande. Abb.
2 zeigt ihn während des Aufrichtens bzw. Umlegens und Abb.3 in der eingeschobenen
Stellung. Die Abb. 4, 5 und 6 zeigen Einzelheiten der Konstruktion, die in größerem
Maßstabe dargestellt sind, uni die Deutlichkeit zu erhöhen. Die Konstruktionseinzelheiten
gelten als beispielsweise Ausführungen und können selbstverständlich in sich und
an sich geändert werden, wie es die Praxis erfordert, ohne den Erfindungsgegenstand
zu beeinträchtigen.
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Bemerkt wird noch, daß es sich, was aus der Zeichnung nicht hervorzugehen
braucht, um eine Lehnenanordnung handelt, die eine gerade oder mehr oder weniger
gekrümmte Rückenlehne mit anschließenden Armlehnen darstellt, wobei die entsprechenden
Zehnenteile mit beliebiger geeigneter Polsterung versehen sein können. Die Ausführung
dieser Teile ist natürlich nach Bedürfnis und Geschmack zu wählen und anzuordnen,
und ist diese ganze Zehnenanordnung daher auf der Zeichnung nur insoweit angedeutet,
wie es notwendig erschien.
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Der eigentliche Mitfahrersitz wird bekanntlich auf einer Art von Gerüst
oder Gestell angeordnet, das seinerseits am Rade geeignet befestigt ist. An diesem
kleinen Gestell ist nun in geeigneter Weise ein Rohrstück i angebracht, das zweckmäßig
an seinem hinteren Ende etwas aufgeweitet sein kann, um die Einführung eines entsprechend
schwächeren Rohres 2, das den Träger der Lehne bildet, leichter zu gestalten. An
dem Ende des Aufnahmerohres i befindet sich die Platte 3 mit den Seitenflanschen
3', die unterhalb eine winklige abstehende Platte 4 und oberhalb des des Rohres
i einen vorspringenden schmalen Arm 5 hat, der an seinem nach abwärts gerichteten
Ende zwei seitlich angeordnete Rollen 6 trägt. Diese Rollen 6 sind annähernd kegelförmig,
so daß sie an der Innenwandung des Rohres 2 gut anliegen. Der Arm 5 der Platte 3
ragt durch einen Längsschlitz 7 des Rohres 2 hindurch, so daß sich die von ihm getragenen
Rollen 6 im Innern des Rohres 2 befinden und das Rohr .2 festhalten, welches, einmal
angebracht, nicht aus dem Bereiche des Armes 5 zu entfernen ist. Der Schlitz 7 hat
nur die notwendige Länge, damit die erforderliche Bewegung des Rohres erfolgen kann.
Dieser Schlitz geht nicht bis zum unteren Rande des Rohres hindurch. Das Rohr 2
paßt in eine entsprechende Öffnung .4' der winklig abstehenden Platte 4 und weist
ferner am unteren Rohrende zwei Einschnitte 8 auf. Dicht über der öffnung 4' der
Winkelplatte 4 ist ein Stift 9 vorgesehen,
der in den beiden Seitenflanschen
3', die die Platte 3 und die Winkelplatte 4 miteinander verhinden, befestigt ist.
Am Rohr i ist nun noch unten ein Federhaken io vorgesehen, der durch die Öffnung
i i' in das Innere des Rohres i hineingreift und dessen Sperrnase in eine weitere
entsprechend angeordnete Öffnung i i des Rohres :2 greifen kann, wenn dieses in
das Rohr i hineingeschoben ist. Durch diese Vorrichtung wird das eingeschobene Rohr
2 in dem Rohr i festgehalten, durch Ausheben des Federhakens io jedoch leicht -wieder
freigegeben. Man zieht hierbei den Federhaken nach unten und das Rohr :2 gleichzeitig
ein wenig heraus. Das Stützrohr 2 trägt die Rückenlehne 12, die aus mehreren Teilen
zusammengesetzt ist, derart, daß sich die, drei Teile zusammenklappen lassen, wie
aus Abb.3 ersichtlich ist. Die vorderen Armlehnenteile 13 sind mit Hilfe
von Scharnieren an dem Mittelteil 12 so angelenkt, daß sie sich in der Gebrauchsstellung
gegen den :Mittelteil stützen (s. Abb. i), während sie bei Nichtgebrauch an die
Schenkel des Mittelteiles anklappbar sind. Die Befestigung des Rohres i und der
Halteplatte 3 erfolgt mit Hilfe von Rohrschellen 14 und 15 oder auf anderer
zweckentsprechender Art.
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Die Handhabung der aufrichtbaren bzw. versenkbaren Rücken- und Armlehne
ist einfach, dabei hat die Lehne, einmal in ihre richtige Stellung gebracht, einen
durchaus sicheren Halt und kann die eingangs erwähnten Vorteile gewähren. Wenn der
Mitfahrer seinen Sitz eingenommen hat, einerlei ob das Motorrad sich bereits in
der Fahrt ,befindet oder nicht, greift er nach dem Federhaken io und zieht diesen
nach unten, wobei er gleichzeitig mit der anderen Hand, die hierbei an die Lehnenteiie
12, 13 anfaßt, das Stützrohr 2 aus dem Rohr i herauszuziehen beginnt. Ist
das Rchr 2 ganz herausgezogen, wird es nach oben geklappt, wobei der Arm 5 nebst
seinen Rollen 6 gewissermaßen ein verschiebbares Gelenk darstellt, weil er sich
in dem Schlitz 7 verschieben kann. Sobald nun das Stützrohr 2 eine senkrechte Stellung
angenommen hat, muß man es wieder etwas hinabdrücken, wobei sein Endteil in das
Loch q.' der Winkelplatte 4. eintritt, während sich die Schlitze 8, 8 am Rohrende
über den Stift g schieben. Wenn das Stützrohr 2 nun, soweit es geht, durch die Öffnung
.4' nach unten geschoben ist, steht es fest. .Zuletzt sind nur noch die Armlehnenteile
13 nach vorn zu klappen, worauf die Lehne vollkommen gebrauchsfertig ist. Der Abbau
der Rücken- und Armlehnenvorrichtung erfolgt natürlich auf dem umgekehrten Wege.
Man schiebt das Stützrohr 2 so weit in das Halterohr i hinein, bis der Federhaken
io in das Loch ii einschnappt und die Vorrichtung festhält. Man kann also, wenn
man will, auch ohne die Lehnenvorrichtung fahren.