DE1111349B - Armlehnen mit am Gestell ein- und feststellbarer Stuetze fuer Stuehle, insbesondere Behandlungsstuehle - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

R10982X/34g

ANMELDETAG: 17. F E B RU AR 1953

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 20. JULI 1961

Die Erfindung bezieht sich auf Armlehnen mit am Gestell ein- und feststellbarer Stütze und darauf befestigter Armauflage für Stühle, insbesondere Behandlungsstühle.

Bei bekannten Armlehnen dieser Art liegen die Schwenkachsen der Amstützen horizontal und quer zur Armauflage. Damit läßt sich die Armauflage nur in senkrechter Ebene kippen, nicht dagegen seitlich verschwenken. Eine Anpassung an die jeweilige Körperbreite des Stuhlbenutzers durch seitliches Verschwenken der Armstützen ist dort unmöglich. Man kann zwar die Armauflage durch teleskopartiges Verschieben einer Hülse auf dem Drehzapfen in der Höhe verschieben und feststellen, nicht aber unter Beibehaltung der Parallellage zum Sitzenden verschwenken.

Bei anderen bekannten Armlehnen ist die Armauflage mit Hilfe eines Klemmbügels in der Höhe und auch horizontal verschiebbar sowie nachgiebig. Ein seitliches Verschwenken in eine Lage zur Anpassung an die Körperbreite des Sitzenden ist jedoch unmöglich.

Nach der Erfindung ist die Möglichkeit zum Anpassen der Armlehnen an die Körperbreite des Sitzenden dadurch erreicht, daß die quer zur Sitzrichtung bewegbare Stütze um eine schräg nach hinten und oben zur Armauflage verlaufende Achse verschwenkbar gelagert und mittels einer von Hand betätigten, auf ihr Schwenklager einwirkenden Sperrvorrichtung in beliebigen Schwenkstellungen verriegelbar ist.

Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die Armauflage gegen das hintere Ende des Stuhlsitzes hin schräg nach unten geneigt.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Stuhles, auf dem ein Paar Armstützen gemäß der Erfindung befestigt sind,

Fig. 2 eine Vorderansicht des Stuhles mit den Armstützen in verschieden eingestellten Lagen,

Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht der Armstütze,

Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht der Sperrvorrichtung der Armstütze in verriegelter Stellung und Fig. 5 in der entriegelten Stellung,

Fig. 6 einen Schnitt 6-6 der Fig. 4,

Fig. 7 schaubildlich die geschlitzte und genutete Feststellmutter,

Fig. 8 eine vergrößerte Schnittansicht des oberen Teils der Armstütze mit dem Auslösehebel in seiner zurückgezogenen Stellung,

Fig. 9 einen Schnitt 9-9 der Fig. 8.

Armlehnen mit am Gestell

ein- und feststellbarer Stütze für Stühle,

insbesondere Behandlungsstühle

Anmelder:

Ritter Company, Inc.,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing. H. Kosel, Patentanwalt,
Bad Gandersheim, Braunschweiger Str. 22

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 7. Mai 1952

Norman E. Lauterbach, Newark, N. Y. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden

An dem Sitzrahmen 31 des Behandlungsstuhles 23 ist ein Paar sich nach oben erstreckender Arme 37 angeordnet, an welchem ein Paar Armstützen 39 schwenkbar befestigt sind.

Jede Armstütze 39 besteht aus einem hohlen, vorzugsweise L-förmigen Teil oder Arm 53 (Fig. 3), der eine breite Armstützplatte 55 aus Kunstharz oder anderem geeigneten und bekannten Material aufweist, die am vorderen und hinteren Ende mittels der Schrauben 57 und 59 befestigt ist. Der untere Teil des Armes 53 ist mit einer nach innen zu sich verjüngenden Bohrung 61 versehen, die in eine Öffnung 63 im Inneren des Armes ausmündet, wie Fig. 4 zeigt. In dem Arm 37 ist ein konischer Kupplungsteil 65 eingeschraubt (Fig. 4 und 5). Der Kupplungsteil 65 paßt in die Bohrung 61. Wenn daher der Arm 37 die in Fig. 4 dargestellte Lage einnimmt, wird er in der jeweils eingestellten Lage durch Reibung festgehalten.

Zum Festhalten des Armes 53 in seiner eingestellten Lage auf dem Teil 65 dient ein Sperrbolzen 67 (Fig. 4 und 5), der nahe seinem linken Ende mit einem Rundkopf 69 versehen ist. Dieser Rundkopf sitzt beweglich in einem ähnlich gerundeten Sitz 71 des Kupplungsteils 65 (Fig. 5). Der Bolzen 67 erstreckt sich durch die Öffnung 63 auf der rechten Seite des Armes 53 nach außen und ist mit einer Anschlag- oder Spaltmutter 73 versehen (Fig. 4 und 5). Die Mutter 73 hat Innengewinde und ist mittels einer

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Klemmschraube 75 zusammenziehbar, um die Mutter in der gewünschten Stellung auf dem Bolzen 67 sicher zu verklemmen. Die Mutter 73 ist an ihrer Innenfläche 79 mit der Hohlnut 77 versehen, die sich zu einem später beschriebenen Zweck quer zum Spalt 81 erstreckt (Fig. 7).

Ein verlängerter U-förmiger Hebel 83 ist am unteren Ende des Armes 53 mittels eines Paars Zylinderkopfschrauben 85 schwenkbar befestigt, deren innere Enden Lagerzapfen 87 aufweisen, die in ein Paar auf den entgegengesetzten Seiten des Hebels 83 vorgesehene Öffnungen 89 eingreifen (Fig. 6). Der Hebel 83 erstreckt sich nach oben bis zu einem Punkt unmittelbar unter der oberen Kante des Armes 53. Am Hebel 83 ist dort ein Handgriff 91 mittels Niete 93 befestigt (Fig. 8). Durch eine unter der Armstützplatte 55 in der rechten, vorderen Seite des Armes 53 befindliche Öffnung 95 erstreckt sich der Handgriff 91 nach rechts außen und ist an seinem freien Ende mit einer Grifföffnung 97 versehen. Das linke Ende weist einen Einschnitt 99 auf, in den eine Feder 101 lösbar eingreift, die andererseits auf dem Arm 53 mittels Schrauben 103 befestigt ist. Wenn die Feder 101 mit dem Einschnitt 99 im Eingriff steht, hält sie den Hebel 83 in seiner linken Stellung fest, in der er, wie nachstehend beschrieben wird, die Armstütze relativ zum Arm 37 in verriegelter Stellung hält.

Der Hebel 83 weist an seinem anderen Ende einen Nocken oder eine Führungsfläche 105 (Fig. 5) auf, die in die Nut 77 der Mutter 73 eingreift, wie die Fig. 4 und 5 zeigen. Wenn sich der Hebel 83 in seiner linken oder zurückgezogenen Lage gemäß Fig. 4 befindet, ist der Mittelpunkt des Nockens 105 im wesentlichen mit der Achse des Bolzens 67 ausgerichtet. Wenn der Hebel 83 in dem Arm 53 geschwenkt wird, wird der Kupplungsteil 65 dicht gegen die Wand der Bohrung 61 gepreßt. Die Armstütze 53 ist damit verriegelt.

Zwecks Freigabe der Armstütze 53 für eine Schwenkbewegung in die gewünschte Lage wird der Hebel 83 aus der Stellung gemäß Fig. 4 nach rechts in die Stellung gemäß Fig. 5 verschwenkt, wodurch bewirkt wird, daß sich der Nocken 105 in einer kreisförmigen Bahn im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse des Hebels 83, nämlich die Längsachse der Schrauben 85 bewegt. Da der Nocken 105 fest in die Nut 77 eingreift, werden auch die Mutter 73 und der Bolzen 67 in ähnlicher Weise in einer kreisförmigen Bahn im Uhrzeigersinn um den Mittelpunkt des im Kupplungsteil 65 ausgebildeten Kugelsitzes 71 be- so wegt. Diese Schwenkbewegung der Mutter 73 und des Bolzens 67 ist in Fig. 5 dargestellt, die den Bolzen 67 in der schließlich erreichten Endstellung zeigt. Da die Bewegung des Nockens 105 nur auf einem kleinen Halbmesser, nämlich die Entfernung seiner Spitze von der Längsachse der Schrauben 85, erfolgt, während die Mutter 73 auf einem viel längeren Halbmesser um den Mittelpunkt des Kugelsitzes 71 und des Kugelkopfes 69 des Bolzens 67 verschwenkt wird, wird durch die Bewegung des Hebels aus der Stellung gemäß Fig. 4 nach rechts in die Stellung gemäß Fig. 5 diesem Hebel 83 und dem Arm 53 ermöglicht, sich längs des Bolzens 67 nach rechts gegen die Mutter 73 und außer Eingriff mit dem Kupplungsteil 65 zu bewegen. Durch die Bewegung des Hebels 83 nach rechts in die Stellung gemäß Fig. 5 wird daher die Bohrung 61 außer Klemmeingriff mit dem Kupplungsteil 65 gebracht, so daß der Arm 53 um den Teil 65 in die gewünschte Lage verschwenkt werden kann, in der dann die Armstütze leicht verriegelbar ist, indem lediglich der Hebel 83 nach links in die Stellung gemäß Fig. 4 bewegt wird. Der am oberen Teil des Hebels 83 befestigte Handgriff 91 bildet ein bequemes Mittel, umf den Hebel aus der verriegelten in die Freigabestellung zu bewegen (Fig. 3). Der Hebel 83 ist am unteren Ende mit einer Nase 107 (Fig. 4 und 5) versehen, die an die Innenfläche 79 der Mutter 73 anschlägt und die Bewegung des Hebels 83 nach links begrenzt, wie Fig. 4 zeigt. Wie oben ausgeführt, hält die Feder 101 dann den Handgriff 91 und den Hebel 83 in der zurückgezogenen Stellung fest (Fig. 8).

Wie sich aus den Fig. 1 und 3 ergibt, ist die Längsachse des Kupplungsteils 65 und damit auch die Schwenkachse des Armes 53 in Richtung zur Vorderseite des Stuhles nach unten geneigt. Die Armstützplatte 55 ist in entgegengesetzter Richtung, nämlich in Richtung zur Rückenlehne des Stuhles, nach unten geneigt. Die Armstützplatte 55, der Arm 53 und dessen Schwenkachse schließen daher, entsprechend verlängert gedacht, ein Dreieck ein. Werden beide Armstützen des Stuhles aus ihrer senkrechten Stellung nach dem Stuhlinnern hin um die Längsachse des Kupplungsteils 65 verschwenkt, so werden die zur Vorderseite des Stuhles gerichteten Enden der Armstützplatten näher zur Sitzfläche und außerdem näher zueinander geführt als die zur Rückenlehne gerichteten Enden der Armstützplatten. Infolgedessen ergibt sich zwischen den Armstützen ein sich zur Vorderseite des Stuhles verengender Abstand bzw. kleinere Öffnung. Außerdem wird auf Grund der beschriebenen räumlichen Beziehung der Teile zueinander eine geringe Bewegung in Richtung zur Rückenlehne des Stuhles erzielt. Durch diese von den Armstützen ausgeführten Bewegungen ist daher eine bessere Anpassung des Stuhles an einen darin sitzenden kleinen Patienten möglich.

Eine noch weitergehende Anpassung des Stuhles an einen kleinen Patienten, insbesondere an ein kleines Kind, kann erzielt werden, wenn die zur Vorderseite des Stuhles gerichteten Enden der Armstützen gegeneinander gebogen ausgeführt sind.

Die Erfindung ergibt eine vorteilhafte Armstützen-Konstruktion, durch die die Armstützen leicht aus einer im wesentlichen senkrechten Gebrauchsstellung in eine untere Nichtgebrauchsstellung sowie zur Abstützung eines in dem Stuhl befindlichen kleinen Patienten sogar nach innen verschwenkt werden können.

Claims (6)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Armlehnen mit am Gestell ein- und feststellbarer Stütze und darauf befestigter Armauflage für Stühle, insbesondere Behandlungsstühle, dadurch gekennzeichnet, daß die quer zur Sitzrichtung bewegbare Stütze (53) um eine schräg nach hinten und oben zur Armauflage (55) verlaufende Achse verschwenkbar gelagert und mittels einer von Hand betätigten, auf ihr Schwenklager einwirkenden Sperrvorrichtung (61, 65) in beliebigen Schwenkstellungen verriegelbar ist.

2. Armlehne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflage (55) gegen das hintere Ende des Stuhlsitzes (31) hin schräg nach unten geneigt angeordnet ist.

3. Armlehne nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Sperrglied

(65) an einem am Sitzrahmen (31) festen Arm (37) befestigt und das andere Sperrglied (61) an der schwenkbaren Armstütze (53) angeordnet ist.

4. Armlehne nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einrücken der Sperrvorrichtung (61, 65) ein am Sperrglied (65) kippbar gelagerter Steuerkopf (73) dient, der mittels eines in der hohlen Armstütze (53J gelenkig gelagerten Bedienungshebels (83) betätigbar angeordnet ist.

5. Armlehne nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungsverbindung zwischen dem Steuerkopf (73) und dem Bedienungshebel (83) mittels Nocken (105, 107) hergestellt und der Steuerkopf (73) mit einer Zugstange (67) verbunden ist, deren freies Ende in ein kugelig ausgebildetes Lager (71) des Sperrgliedes (65) eingreift.

6. Armlehne nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bedienungshebel (83) mit einem Handgriff (91) versehen ist und durch Festklemmfedern (101 und 57) in der ein- und ausgerückten Lage der Sperrvorrichtung (61, 65) gehalten wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 452585;
österreichische Patentschrift Nr. 153 781;
französische Patentschrift Nr. 347 460;
USA.-Patentschrift Nr. 2 592702.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen