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Verfahren zur Herstellung von Kisten aus Wellpappe u. dgl. unter Verwendung
von miteinander verspundeten Wandteilen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von kistenartigen Verpackungsbehältern aus Pappe, insbesondere Wellpappe
und ähnlichen billigen, leicht zu verarbeitenden Baustoffen als Ersatz für Holzbretter,
unter Verwendung von miteinander verspundeten Wandteilen. Die nach dem neuen Verfahren
hergestellten Kisten zeichnen sich bei verhältnismäßig großer Festigkeit durch geringes
Eigengewicht und sehr niedrige Herstellungskosten gegenüber den üblichen Holzkisten
aus. Weitere Vorzüge bestehen in der einfachen Herstellungsweise sowie darin, daß
die neuen Kisten in fast fertigern Zustande nach Art von Faltschachtelzuschnitten
flach aufeinanderg12-stapelt, also unter vorteilhaftester Raumausnutzung, versandt
werden können. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß für sämtliche Wandteile
aus drei Tagen bestehende Verbundtafeln als Baueletnente benutzt «-erden, bei denen
die Bildung von Nut und Feder durch gegenseitige Versetzung der einzelnen Lagen
erfolgt.
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In der Zeichnung ist das neue Verfahren, und zwar in Anwendung auf
die Verwendung von Wellpappe als Rohstoff. in einer beispielsweisen Ausführungsforen
veranschaulicht.
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Abb. i Gellt eine der als Bauelernente zur Verwendung kntmnenden Verbundtafeln
in Aufsicht, Abb. 2 im Querschnitt dar. Abh.3 zeigt zwei vorbereitete Verbundtafeln,
wie sie für die Herstellung der in Abb. .l schaubildlich in größerem 'Maßstabe gezeigten
fertigen Kiste 'Verwendung finden. Bei den in den Zeichnungen veranschaulichten
Ausführungsbeispielen geht man von gewöhnlicher #'t-ellpappe als Baustoff aus. Die
Wellpappe wird zunächst in Tafeln geschnitten, deren Abmessungen der leerzustellenden
Kiste entsprechen. Von diesen Tafeln werden immer drei, A, P, C, unter gegenseitiger
Versetzung in einer Diagonale (Abb. i) derart aufeinandergeklebt, daß die beiden
äußeren Tafeln .l und C sich decken, während die mittlere Tafel -h unter Bil lang
eint:: winkelförmig zusammenhängenden Randes 3°, j" zwischen den beiden äußeren
hervorragt. Auf diese Weise entsteht eine Verbundtafel, die auf zwei in einer Ecke
zusammenstoßenden Seiten zusammenhängende Nuten und auf den beiden anderen Seiten
eine durch den Rand 3°, 5° gebildete zusammenhängende Feder besitzt.
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Die so geschaffenen Verbundtafeln -werden dann in der in Abb. 3 veranschaulichten
Weise zugeschnitten und mit Knifflinien versehen. Die Knifflinien sind durch strichpunktierte
Linienzüge angedeutet. Die in Abb.3 dargestellten beiden Tafeln 1 und 11 sind völlig
gleichartig ausgebildet. Sie sind nur in der Weise gegeneinander verdreht, däß bei
der einen Tafelt die Feder 311 auf der einen bei der andern Tafeln 11 die
Feder 31'' auf' der
andern Seite zu liegen kommt. Zur leichteren
Feststellung dies Verbleibes der einzelnen Teile der zugeschnittenen Tafeln nach
ihrer Verbindung miteinander sowie in der fertiggestellten Kiste sind die zu den
äußeren Papptafeln A und C gehörigen Teile mit dem Vorzeichen a. bzw. c, die zu
der mittleren Tafel B
mit dem Vorzeichen b versehen. Ferner haben die Teile,
die zu der Verbundtafel II gehören, noch einen Vorzeichenstrich erhalten.
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Die in Abb. i im Rohzustande dargestellten Verbundtafeln werden in
der bei der Herstellung von Faltschachteln üblichen Weise zunächst durch zwei sich
rechtwinklig kreuzende Knifflinienpaare a, b und c, d in neun rechtwinklige
Felder i bis 9 unterteilt. Die in der Längsrichtung der Tafel zusammenhängenden
Felder 9, 2, 7 und 8, 3, 6 werden dann durch bis zu den Kniff linien d bzw. c reichende
Schnitte io getrennt. Ferner werden die in Abb. 3, I punktiert angedeuteten Eckstücke
e,f der Feder 3', 5° (Abb, i) entfernt. Es sei bemerkt, daß von der Anführung
.der Indizes der Bezugszeichen abgesehen wird, sofern es lediglich auf die Kennzeichnung
der Lage der betreffenden Teile, nicht aber auf ihre Zugehörigkeit zu den Einzeltafeln
A, B oder C ankommt.-Von zwei auf diese Weise vorbereiteten Verbundtafeln wird nunmehr
die eine um ihre Längsachse umgedreht, so daß sie die mit II (Abb. 3) angedeutete
Lage einnimmt, in der. die Feder der Längsseite 3b' auf der linken Seite zu liegen
kommt, statt auf der rechten, wie bei der Tafel I. Nunmehr wird die durch die Teile
7b, 5b, 6b der Tafel I gebildete Feder, nachdem sie vorher mit Klebstoff versehen
ist, in .die durch die Teile 8, .4, 9 der Tafel II gebildete Nut geschoben. Das
gleiche geschieht mit der Feder 6b', 5b', 7b' der Tafel II, die in die Nut zu liegen
kommt, die durch die Teile 9, 4, 8 der Tafel I gebildet wird. Auf diese Weise ergibt
sich ein ringförmig geschlossenes Gebilde, das durch Zusammenknicken in den Knifflinien
b und b' oder a und a.' flachgelegt werden und in diesem Zustande
ohne große Raumbeanspruchung aufeinandergestapelt und versandt werden kann. In diesem
Zustande kommt die halbfertige Kiste zweckmäßig von der Fabrik aus zum Versand.
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Die Fertigstellung erfolgt dann, wie in Abb. 4 veranschaulicht, in
der Weise, daß man nach dem Entfalten des flach zusammengelegten, ringförmig geschlossenen
Gebildes zunächst die miteinander verklebten Teile 7a, 7b und 8e' sowie die auf
der anderen Seite ebenfalls miteinander verklebten Teile 6e', 6b' und 911, die die
Einschlagklappen des Bodens der Kiste bilden, um einen rechten Winkel nach innen
umschlägt und dann die Teile 211 und 3e,' umlegt und dabei die Feder 3b' in die
durch die Teile 2 gebildete Nut schiebt, nachdem die Feder vorher mit Klebstoff
bestrichen war. Auf diese Weise wird der Boden der Kiste gebildet. Diese hat nunmehr
das in Abb. q. dargestellte Aussehen, nachdem auch die von den Teilen 60 und 9c'
bzw. 8a und 7c' gebildeten Einschlagklappen umgelegt sind. Um die Kiste oben zu
verschließen, genügt es, die Feder 3b der einen Deckelhälfte 3c in die durch die
Randteile der Abschnitte 2a' und 2c' gebildete Nut einzufügen, nachdem sie gegebenenfalls
vorher mit Klebstoff versehen war. Die Kiste ist dann vollständig geschlossen. Legt
man Wert darauf, die Fugen, in denen die einzelnen Teile durch Nut und Feder zusammenstoßen,
unsichtbar zu machen, so kann man sie mit Papierstreifen verkleben. Dadurch wird
die Kiste, abgesehen von den beiden oberen und unteren Endkanten, außen vollständig
glatt, da die die Außenlage bildenden Pappteile in den genannten Fugen stumpf zusammenstoßen.
Legt man auf einen vollkommen staubdichten Abschluß Wert so kann man die Fugen an
den Endseiten der Kiste ebenfalls noch mit Papierstreifen verkleben.
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-Gemäß Abb.2 ist angenommen, daß die Wellen der drei die Verbundtafeln
bildenden Pappstücke in - einer Richtung verlaufen. Man kann aber natürlich die
Stücke auch so anordnen, daß die Wellen sich kreuzen, um eine erhöhte Festigkeit
in allen Richtungen nach Art der Herstellung von Sperrholz zu erzielen. Statt Wellpappe
könnte natürlich auch gewöhnliche Pappe Anwendung finden; die Verwendung von Wellpappe
ist aber wegen ihrer größeren Leichtigkeit vorzuziehen. Statt die Pappe in drei
Lagen aufeinanderzukleben, könnte man die Verbundtafeln auch aus zwei oder mehr
Lagen zusammensetzen. Im ersteren Falle müßte man allerdings auf die besonders vorteilhafte
Verbindung durch Nut und Feder verzichten und sich mit bloßer Überblattung begnügen.
Vorzuziehen ist auf alle Fälle die Verwendung von aus drei Lagen bestehenden Verbundstücken.
Die Kiste läßt sich dadurch, daß man die später nach außen zu liegen kommende Papier-
oder Pappschicht der Verbundtafeln aus wasserdichtem Material herstellt, leicht
wetterfest machen. Staubdicht ist sie auch bei Verzicht auf die obenerwähnten Verklebungen
ohnehin in hohem Maße. Jedenfalls zeichnet sie sich in dieser Beziehung erheblich
vor den üblichen Holzkisten aus. Handelt es sich um die Herstellung größerer Kisten,
so werden sie zweckmäßig aus mehr als zwei Tafeln hergestellt, indem man z. B. von
vornherein mehrere der in Abb. i dargestellten Verbundtafeln durch Ineinanderschieben
von
Nut und Feder miteinander verbindet und aus der so entstandenen größeren Tafel die
Zuschnitte nach Art der Abb. 3 anfertigt. Die Ausführung der Zuschnitte, insbesondere
die Anordnung der Kniff- und Schnittlinien, kann natürlich auch eine andere sein,
als in Abb. 3 dargestellt.