DE458881C

DE458881C - Sicherung gegen Druckueberlastung an Exzenterpressen

Info

Publication number: DE458881C
Application number: DEK90536D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-08-10
Filing date: 1924-08-10
Publication date: 1928-04-21

Description

Sicherung gegen Drucküberlastung an Exzenterpressen. Es ist bei Pressen, insbesondere solchen leichter Bauart, wie z. B. Obstpressen, bekannt, in das Getriebe derselben Abscherstifte einzubauen. Durch solch ein Abscherglied wurde zwar ein Bruch von Einzelteilen, z. B. Zahnrädern oder sonstigen Maschinenelementen, verhindert, jedoch war es bisher nicht möglich, ein Festfahren eines Teils des Getriebes der Presse zu verhüten. Bei Pressen leichter Bauart fiel dieser Übelstand weniger ins Gewicht, da ein Wiederinbetriebsetzen derselben mit verhältnismäßig einfachen Werkzeugen und wenig Kraftaufwand durchgeführt werden konnte.
Anders dagegen liegen die Verhältnisse bei schweren Exzenterpressen. Bei ihnen kam es nicht selten vor, daß sie derart festgefahren wurden, daß Teile von ihr, wie z. B. die Pleuelstange, durchgeschnitten und durch neue ersetzt werden mußten, um sie wieder in Gang zu setzen.
Diesem Übelstand wird gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen, daß das Abscherglied nicht in das Getriebe der Presse, sondern zwischen Stempel und daran befestigter Matrize oder zwischen Pressentisch und Werkstückauflage eingeschaltet wird. Zweckmäßig besteht dieses Abscherglied aus einer zwischen einer Scherplatte und einer Scherscheibe angeordneten Eisenplatte. Bei Überlastung und Durchscheren dieser Eisenplatte kann es also nicht vorkommen, daß trotz des Durchscherens noch Teile der Presse -festsitzen können; es «-erden vielmehr sämtliche bewegten Teile der Presse, also außer dem Getriebe auch der Stempel freigegeben, so daß die Presse leer weiterlaufen kann. Ein besonderer Vorteil der Erfindung 'liegt noch darin, daß die Scherplatte an einer leicht zugänglichen Stelle der Presse angeordnet ist, so daß sie bequem und ohne besondere Hilfsmittel durch eine neue ersetzt werden kann.
Der Erfindungsgegenstand ist in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar Abb. i eine Ansicht des Oberteils einer Presse, welche mit dem Erfindungsgegenstand ausgerüstet ist, Abb. 2 die Abschereinrichtung in vergrößertem Maßstabe.
In einem Pressengestell i ist in bekannter Weise eine Welle 2 gelagert, auf welcher Exzenter 3 und 4. angeordnet sind. Pleuelstangen 5 und 6 übertragen die Exzenterbewegung auf einen Stempel7, welcher an den Seiten durch bekannte, an dem Pressengestell angeordnete Führungen 8, 9 geführt wird. An den Pleuelstangen ist ferner eine Stellvorrichtung i o, 11, 12 vorgesehen, mittels welcher die Länge der Pleuelstangen eingestellt werden kann. Unterhalb des Stempels 7 befindet sich die Matrize 13.
Gemäß der Erfindung ist nun zwischen Stempel und Matrize eine Sicherung eingebaut, die sich in sehr einfacher und deshalb vorteilhafter Weise wie folgt zusammensetzt. Unter dem Stempel ist eine Scherplatte 14 mit einem kreisförmigen Ausschnitt 15, z. B. mittels versenkter Schraubenbolzen 16, befestigt, während auf der Matrize 13 eine Scherscheibe 17 angeordnet ist. Zwischen Scherplatte 14 und Scherscheibe 17 befindet sich eine gewöhnliche Eisenplatte 18, deren Stärke so bemessen ist, daß sie bei tTberlastung der Presse durchgeschert wird. Die Scherplatte 14 sowie die Scherscheibe 17 sind zweckmäßigerweise an ihren Auflagern etwas eingezogen, d. h. der Durchmesser des Ausschnittes 15 der Platte 14 ist an der Berührungsstelle der Scherplatte 14 mit der Eisenplatte 18 kleiner als der an der Berührungsstelle mit dem Stempel 7; ebenso verjüngt sich der Durchmesser der Scherplatte 17 nach der Matrize 13 zu. Diese Ausgestaltung der Schermittel hat den großen Vorteil, daß die Sicherung bei Überlastung der Presse sicher wirkt, außerdem aber die Entfernung der abgescherten Teile leicht vorgenommen werden kann, da dieselben lose in dem Ausschnitt 15 und um die Scherscheibe 17 liegen.
Die Höhen der Scherplatte 14 und der Scherscheibe 17 sind der Hubhöhe der Presse angepaßt, so daß die Scherscheibe 17 nach Durchscheren der Eisenplatte in die Scherplatte 1¢ eintreten und die Presse frei weiterlaufen kann. Außerdem hat der Befestigungsbolzen 19 der Matrize in seiner Längsrichtung im Stempel genügend Spiel, um die Bewegung der Matrize mitmachen zu können. Ebenso ist ein im Bolzen I9 -angeordneter Schlitz 2o, der zur Aufnahme- eines Halte-Bolzens 21 dient, genügend lang ausgebildet, daß er sich auf dem Bolzen z 1 verschieben kann.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß sich die Sicherung zwischen Stempel und Matrize befindet, sie kann vielmehr auch zwischen Werkstückauflage und Pressentisch angeordnet sein, wodurch natürlich dieselbe Wirkung erreicht wird.
Die Sicherung hat den Vorteil, ,daß sie sich leicht in jede vorhandene Presse einbauen und, wenn erforderlich, erneuern läßt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Sicherung gegen Drucküberlastung an Exzenterpressen, bestehend aus einem in die Presse eingebauten Abscherglied, dadurch gekennzeichnet, daß letzteres zwischen Stempel und daran befestigter Matrize oder zwischen Pressentisch und Werkstückauflage eingeschaltet ist, so daß bei Überlastung der Presse durch Abscheren dieses Gliedes sämtliche bewegten Teile der Presse freigegeben werden. a. Sicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Stempel (7) eine Scherplatte (14) und an der Matrize (13) eine Scherscheibe (17) angeordnet ist, zwischen welchen eine Eisenplatte (18) liegt, die bei Überlastung der-Presse durchgeschert wird.