DE457614C

DE457614C - Einrichtung zur Ermoeglichung des unmittelbaren Anschlusses von Rundfunk- Empfangsapparaten an ein Wechselstromnetz

Info

Publication number: DE457614C
Application number: DEB117913D
Authority: DE
Original assignee: BOTOPHON RADIO GmbH
Current assignee: BOTOPHON RADIO GmbH
Priority date: 1925-02-01
Filing date: 1925-02-01
Publication date: 1928-03-20

Description

Bei Rundfunk-Empfangsapparaten mit Verstärkerröhren für Lautsprecherbetrieb sind Einrichtungen wünschenswert, welche den unmittelbaren Anschluß derartiger Apparate an ein vorhandenes Stromnetz ermöglichen und dadurch den lästigen Gebrauch von Heizakkumulatoren und Anodenbatterien entbehrlich machen.

Die Aufgabe, ein störungsfrei arbeitendes Netzanschlußgerät zu schaffen, wird besonders dadurch sehr erschwert, daß größtenteils nur Wechselstrom zur Verfügung steht, dessen niedrige Wechselzahl einer ausreichenden Nivellierung des gleichgerichteten Wechselstromes hindernd im Wege steht.

Diese Schwierigkeit wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß der Wechselstrom, bevor er gleichgerichtet wird, eine Vervielfachung der Frequenz durch magnetische Frequenzwandler ("Transformatoren mit hoher Eisensättigung) erfährt, bei denen mit Hilfe von Resonanzkreisen höhere Harmonische der Grundfrequenz herausgesiebt werden. Es wird also ein ähnliches Verfahren angewendet, wie es bei Hochfrequenzmaschinen für Sendezwecke zur Erzeugung ungedämpfter elektrischer Schwingungen von hoher Frequenz verwendet wird.

Die neue Einrichtung bietet bei Empfangsapparaten die Möglichkeit, nicht nur jeden Störton aus dem Anodenstrom der Verstärkerröhren fernzuhalten, sondern auch eine Belastung des Gleichrichters sowie des Niveilierungskondensators mit dem verhältnismäßig starken Heizstrom der Röhren zu vermeiden.

Gemäß der Erfindung wird zwischen Netz-I anschluß und Röhrenverstärker ein mehr- ; stufiger Frequenztransformator geschaltet. j Der Heizstrom für die Röhren wird auf einer

tieferen Vervielfachungsstufe abgezweigt, deren j Frequenz so hoch Hegt, daß infolge der j Wärmeträgheit der Glühfaden eine Beein- ; flussung des Emissionsstromes der Röhren j durch den Wechselstrom nicht mehr statt-I findet. Für den Anodenstrom der Röhren ί wird der Wechselstrom auf einer höheren Vervielfachungsstufe von so hoher Frequenz ver-• wendet, daß er — gleichgerichtet und mit- ^! tels Ausgleichkondensators nivelliert — wie ein konstanter Gleichstrom wirkt. Man kann den Ausgleichkondensator allenfalls entbehren, wenn man die Frequenz des gleichgerich-■ teten Wechselstromes — unter gleichzeitiger Ausnutzung der Frequenzverdoppelung durch . den Gleichrichter — so hoch steigert, daß sie oberhalb der Hörgrenze liegt. Da in An-

. betracht der zum Betriebe des Röhrenverstärj kers erforderlichen geringen elektrischen j Energie der wirtschaftliche Nutzeffekt keine ι Rolle spielt, so kann von der Anwendung der j zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades erforderlichen komplizierten Mittel Abstand genommen werden, was eine entsprechende Vereinfachung der Einrichtung zur Folge hat.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung schematisch dargestellt.

T ist ein "bei Af¹ und N² an ein Wechselstromnetz anzuschließender Frequenztransformator mit geschlossenem Eisenkern, der so bemessen ist, daß eine hohe magnetische Sättigung erreicht wird. Es wird hierdurch, wie bekannt, ein stark verzerrter Wechselstrom erzeugt, aus dem durch Resonanzkreise Oberschwingungen von der gewünschten Frequenz herausgesiebt werden. Die besondere, ίο dem vorliegenden Anwendungszweck entsprechende Einrichtung dieses Frequenzwandlers ist folgende: An der zugleich Primär- und Sekundärspule des Transformators T bildenden Wicklung S liegen zwei durch die Kondensatoren C¹ und C² auf verschieden hohe Vielfache der Grundfrequenz abgestimmte Resonanzkreise I und II. Der Schwingungskreis I, der eine Frequenz von etwa 500 bis 1000 hat, liefert mittels des Transformators T¹ so den Heizstrom für die Verstärker- und Gleichrichterröhren. Zu diesem Zwecke besteht die Sekundärwicklung des Transformators T¹ aus zwei oder mehreren Spulen, von denen die Spule ι zur Heizung der Gleichrichterröhren V¹ und V² und die Spule 2 zur Heizung der (nicht dargestellten) Verstärkerröhren dienen. Der auf eine höhere Harmonische als der Schwingungskreis I abgestimmte Schwingungskreis II, der eine Frequenz von etwa 5000 bis 10 000 hat, liefert den Strom für die Anodenkreise der Verstärkeranordnung. Da dieser ein konstanter Gleichstrom sein muß, so wird der auf eine hohe Frequenz transformierte Wechselstrom zunächst gleichgerichtet. Dies geschieht mit Hilfe der beiden Ventil- (Gleichrichter-) RöhrenV¹ und V², welche so an die in der Mitte unterteilte Sekundärspule 3 des Transformators T² angeschlossen sind, daß- die Mitte der Spule 3 über einen als Spannungsteiler dienenden Widerstand W hinweg mit den Glühkafhoden 4 und 5 der Ventilröhren V¹ und V² verbunden ist, während die Enden der Spule 3 mit den Anoden 6 und 7 der Ventilröhren· V¹ und V² in Verbindung stehen. Da an den Enden der Spule 3 in jedem Augenblick eine um i8o° in der Phase verschobene Spannung herrscht, findet seitens der Gleichrichter-(Ventil-j Röhren eine doppelphasige Gleichrichtung statt. Die Nivellierung des auf diese Weise gleichgerichteten Wechselstromes wird durch einen parallel zu dem Widerstand W geschalteten Ausgleichkondensator C³ bewirkt.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Ermöglichung des unmittelbaren Anschlusses von Rundfunk-Empfangsapparaten u.dgl. an ein Wechselstromnetz, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Stromnetz und dem Röhren- · verstärker ein Frequenzvervielfachungstransformator (7") geschaltet ist, der die Spannung für den Heiz- und Anodenkreis des Verstärkers liefert.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Frequenztransformator mit zwei oder mehreren Vervielfachungsstufen eingebaut ist, von welchen eine niedrigere Stufe zur Heizung der Glühkathoden und eine höhere Stufe für den Anodenstrom der Röhren verwendet sind.

3. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für den Ano denstrom verwendete ho chstufigeWechselstrom in an sich "bekannter Weise durch Spannungsteilerschaltung mit Hilfe von Ventilröhren (V¹, V²) gleichgerichtet und gegebenenfalls durch einen Ausgleichkondensator .(C³) nivelliert ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.