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Verfahren zur Herstellung von Furnierkörpern. Den Gegenstand der Erfindung
bildet ein Verfahren zur Herstellung von Furnierkörpern.
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Zur Herstellung von Radkörpern, Radfelgen und anderen Radteilen sowie
auch anderen Artikeln, Konstruktionen und Vorrichtunger. ist es wünschenswert, ein
Material zu verwenden, welches einen gewissen Grad an Federung, Stärke und Nachgiebigkeit
besitzt -Lind bei welchem keine Verschlechterungen durch Witterungseinflüsse oder
Risse, durch Stöße o. dgl. eintreten; außerdem soll das Material wasserdicht sein,
und es muß sich leicht, wie Holz oder :Metall, bearbeiten lassen.
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Zur Herstellung eines solchen Baustoffes ist Holzfurnier vorgeschlagen
worden, und es sind die verschiedensten Furnnerprodukte hergestellt worden, welche
mit mehr oder weniger Erfolg Anwendung gefunden haben. In einigen Fällen wurden
zwecks Herstellung der Furnierkörper Furnierlagen durch ein Klebemittel vereinigt
und dann der Furnierkörper durch Bearbeitung in geeignete Form gebracht. In anderen
Fällen wurden die Furnierkörper aus Furnierlagen und Zwischenlagen aus Gummi, welche
durch Vulkanisieren verbunden wurden, hergestellt. Die so hergestellten Furnierkörper
weisen wesentliche Vorteile gegenüber den Furnierkörpern auf, bei welchen die Furnierlagen
durch ein Klebemittel miteinander verbunden werden; und es sind mit diesen Furnierkörpern
in der Herstellung -der verschiedensten Gegenstände sehr gute Erfolge erzielt worden,
so in der Herstellung von Fahrzeugrädern, Luftfahrzeugpropellern und einer Menge
anderer Gegenstände. Es ist indessen sehr wichtig, daß die Furnierlagen und Gummilagen
innig miteinander verbunden sind, damit sie die nötige Stärke besitzen und die Lagen
sich nicht lösen.
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Diesen Zweck zu erreichen, dient auch das vorliegende Verfahren zur
Herstellung von Furnierkörpern, da nach diesem Verfahren eine sehr innige Verbindung
zwischen den Furnierlagen und den Gummilagen erzielt wird.
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In der Zeichnung sind die verschiedenen Stufen des Verfahrens beispielsweise
dargestellt.
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Es zeigt Abb. i eine Holzfurnierlage vor der ersten Verfahrensstufe,
Abb.2 die Holzfurnierlage in einer der ersten Verfahrensstufen, Abb. 3 die Holzfurnierlage
in einer weiteren Verfahrensstufe, Abb. ¢ die Holzfurnierlage nach der Behandlung
gemäß Abb. 2 und 3, Abb.5 die Art und Weise, wie die Holzfurnierlagen und die Gummiverbindungslagen
vor der Vulkanisierungsstufe vereinigt werden und Abb. 6 einen Schnitt durch einen
Teil eines gemäß dem Verfahren hergestellten Furnierkörpers in größerem Maßstabe.
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Bei der Herstellung der Furnierkörper werden die Furnierplatten zunächst
in folgender Weise gewonnen bzw. behandelt. Klötze von frischem Holz werden in Behälter
gebracht und der erweichenden Einwirkung von Frischdampf eine solche Zeitlang ausgesetzt,
daß
der Frischdampf alle Teile der Klötze wirksam durchdringen kann.
.Die gedämpften-Klötze werden in noch feuchtem Zustande in Lagen zerschnitten, und
diese Lagen werden, wenn dies für zweckmäßig befunden wird, auf geeignete Form,
welche dem herzustellenden Gegenstand entspricht, zugeschnitten. Abb. i zeigt z.
B. eine durch Zerschneidung eines solchen Blockes hergestellte Holzfurnierlage.
In diesem Zustande sind ihre Peren z mit natürlicher Feuchtigkeit und mit dein Saft
des Holzes gefüllt, d. h. bei der Dämpfung der Blöcke sind keine der harzigen oder
Saftbestandteile des Holzes ausgetrieben worden, jedoch sind sie in größerem oder
geringerem Maße durch die Dämpfung flüssiger gemacht worden. Die Zellen und Poren
des Holzes sind also gefüllt, und das Holz besitzt in diesem Zustande alle seine
natürlichen Eigenschaften, nur daß es feucht ist infolge der voraufgegangenen Diämpfung.
Die Furnierlage nach Abb. i besitzt Kreisform, und sie soll zur Herstellung eines
Radkörpers, welcher aus Lagen zusammengesetzt ist, dienen; die Lagen können natürlich
auch jede andere Form besitzen, welche sich nach der Art des herzustellenden Körpers
bzw. Gegenstandes richtet. Wenn in dieser Weise eine gewünschte Anzahl von Furnierlagen
hergestellt ist, so werden sie unter Zwischen-Tegung von Metallplatten übereinandergeschichtet:
Diese Metallplatten besitzen eine Durchlöcherung oder andere Mittel, welche eine
Zirkulation von Dampf oder anderem Fluidum gestatten. Es können .eine beliebige
Anzahl von Furnierlagen in einem Stapel untergebracht werden, und die Metallplatten
haben eine der endgültigen Form der Furnierplatten entsprechende Form. Ein. Radkörper
besitzt im allgemeinen eine mehr oder weniger gestürzte Form, und in denn gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die Platten 3 von konkaverkonvexer Form. Nachdem die Furnierlagen
und die Metallplatten in der angegebenen Weise übereinandergeschichtet sind, werden
sie in das Gehäuse einer hydraulischen Presse gebracht und einer sorgfältig berechneten
Pressung unterworfen. In das Pressengehäuse wird während der Pressung Frischdampf
unter Kesseldruck eingelassen. In dieser Verfahrensstufe wird die natürliche oder
künstlich in das Holz eingeführte Feuchtigkeit in Wasserdampf oder Danipf inngesetzt.
Die unter Druck befindlichen Holzfurnierlagen werden so lange der Einwirkung von
Frischdampf ausgesetzt, bis aller Gehalt an Feuchtigkeit verdampft ist.
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Wenn dieser Zustand des Holzes :erreicht ist, wird die Dampfzufuhr
zu dem Gehäuse der Presse abgeschnitten und der Dampf aus dem Gehäuse abgezogen;
weiter wird durch Absaugung ein teilweises Vakuum in dem Gehäuse dar Presse erzeugt,
wobei sich die Furnierlagen nach wie vor unter Druck befinden. Wenn das teilweise
Vakuum in dem Gehäuse der Presse geschaffen ist, so strömt der in Dampfform befindliche
Flüssigkeitsgehalt in der in Abb. 3 gezeigten Weiss aus den Furnierlagen. In dieser
Weise werden die Zellen und Poren der Furnierlagen entleert, da ihr ganzer Feuchtigkeitsgehalt
austritt. Die Furnierlagen werden so lange dem teilweisen Vakuum ausgesetzt, bis
sie knochentrocken sind, und in diesem Zustande sind ihre Poren und Zellen vollständig
entleert. Durch die Anordnung der Durchlöcherung in den Platten 3 oder durch Ausbildung
der Platten, derart, daß sie ein Entweichen des dampfförmigen Feuchtigkeitsgehaltes
der Furnierlagen gestatten, kann das Entleeren der Poren stattfinden, während de
Furnierplatten unter Dxztek gehalten werden. Dadurch wird ein Werfen der Furnierlagen
während dieser Stufe -des Verfahrens vermieden, und die Furnierlag.en besitzen nach
Beendigung dieser Verfahrensstufe ihre Ausgangsdimensionen. Wenn sie indessen einer
Pressung zwischen Platten von besonderer Form unterworfen werden, so erhalten sie
in dieser Verfahrensstufe eine der Form der Metallplatten entsprechende bleibende
Form.
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Nachdem die Furnierlagen in der vorbeschriebenen Weise vorbereitet
worden sind, wobei ihre Poren und Zellen erweitert und entleert worden sind, werden
die Furnierlagen abwechselnd mit Lagen aus Rohgummi oder einem geeigneten Gummigemisch,
wie in Abb.5 der Zeichnung gezeigt, übereinandergeschichtet, und das Ganze wird
in einer geeigneten Form gepreßt und, während es sich unter Pressung befindet, gleichzeitig
erhitzt. Während dieses Vulkanisierungsvorganges wird der weiche Rohgummi in die
Poren und Zellen der Furnierplatten hineingedrückt, wie in Abb. 6 in mehr oder weniger
diagrar"",atischer und übertriebener Weise dargestellt. Die Rohgummilagen sind in
der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 5 bezeichnet. Das fertige Produkt besteht demnach
aus Holzfiunierlagen und Verbindungslagen aus Gummi. Ein Teil des Materials der
Verbindungslagen ist in die Zellen und Poren ,der Furnierlagen eingedrungen, wodurch
eine sehr innige Verbindung zwischen den Furnierlagen und den Gummilagen erzielt
wird. Der fertige Furnierkörper besitzt Birnen gewünschten Grad von Federung; die
Verbindung zwischen Furnierlagen und Gummilagen ist eine so innige, daß eine Lösung
der Lagen ausgeschlossen ist; der Furnierkörper ist vollständig wasserdicht und
widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse; auch tritt bei ihm keine heformation
durch
Stöße oder Zug auf; endlich ist der Furnierkörper fest und äußerst dauerhaft, auch
kann er auf maschinellem Wege oder von Hand leicht bearbeitet werden, um ihn in
die geeignete Form zu bringen.