DE455887C

DE455887C - Verfahren und Walzmaschine zur Herstellung von Glastafeln

Info

Publication number: DE455887C
Application number: DER64558D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-06-11
Filing date: 1925-06-12
Publication date: 1928-02-11

Description

Verfahren und Walzmaschine zur Herstellung von Glastafeln. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Verbesserung der bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Spiegelglas- und ähnlichen Glastafeln durch Auswalzen der geschmolzenen Masse zwischen den Walzen wie Schleifen und Polieren der Oberfläche. Gemäß der Erfindung werden zur Erreichung einer guten Ebenheit und zur Vermeidung von Oberflächenfehlern zunächst Rohglastafeln mit kleinen Riffeln oder ähnlichen linienhaften Vorsprüngen zwischen Walzen hergestellt, und danach werden die Vorsprünge an den Rohtafeln durch Schleifen entfernt. Die gemäß der Erfindung durch Walzen erzeugten Riffeln o. dgl, haben eine Höhe von nur wenigen Zehntelmillimetern. Beim Auswalzen der Rohglastafeln zwischen entsprechend geriffelten Walzen bilden die in die Walzenriffeln eintretenden Glasteile, die sofort erstarren, eine Art Gerippe, das zur Versteifung der Glasoberfläche dient, diese vor späteren Formänderungen schützt und eine bessere Ebenheit der Tafel bewirkt. Dies kommt besonders für dünne, durch Schleifen und Polieren weiterzuverarbeitende Glastafeln in Betracht, die bekanntlich auf einer aus mindestens einem Formgebungswalzenpaar bestehenden Glaswalzmaschine in viel geringerer Stärke: hergestellt werden können als auf dem Gieß- und Walztisch.
Es sind bereits früher Glastafeln mit Riffeln oder anderen Unebenheiten von geringer Höhe ausgewalzt worden. Hier handelte es sich jedoch um Ornamentglas, z. B. um die Erzeugung von schimmernden Flächen oder von Flächen mit einer anderen Oberflächenwirkung, die dadurch entstand, daß die Glastafeln mit winzigen Riffeln ausgewalzt wurden, die nach dem Auswalzen infolge der den Tafeln noch innewohnenden hohen Wärme durch Aufschmelzen verschwanden, bevor eine weitgehendere Abkühlung der Tafeln eintrat. In jedem Fall handelte es sich aber bei den mit Vorsprüngen von geringer Höhe ausgewalzten Glastafeln um Ornamentglas, das nicht durch Schleifen und Polieren weiterverarbeitet wurde.
Weiter ist bei der Erzeugung von Rohglas, d. h. von Glastafeln, die durch Schleifen weiterverarbeitet werden. sollen, vorgeschlagen, den Gieß- oder Walztisch mit feinen Riffeln zu versehen. Die Vertiefungen des Tisches sollten dabei mit Graphit ausgefüllt werden, damit stets eine ganz glatte Unterfläche der Glastafel entsteht. Zwar wurde unter bestimmten Verhältnissen auch ein Fortfall der Graphitfüllung vorgesehen, doch sollte in diesem Falle die Riffelung des Walztisches so gering sein, daß die Unterfläche der Glasplatte völlig glatt bleibt. Ein Walztisch mit Riffelung, dessen Riffelung in die Oberfläche der auf ihm gewalzten Glastafel übergeht, würde auch dem Erfindungszweck nicht genügen, einmal weil auf einem Walztisch die zwischen Walzen erzielte »Planimetrie« der Glastafel nicht zu erreichen ist und ferner weil wegen der großen Reibungswiderstände ein Abschieben der auf ihm gewalzten, mit Riffeln versehenen Glastafel in den Kühlofen unmöglich ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, zur Vermeidung von Oberflät#henfehlern die Berührungsfläche zwischen einer zwischen Walzen mit Riffeln o. dgl. gewalzten Glastafel und der sie nach dem Walzen aufnehmenden Unterlage und damit den Übergang von Wärme von der Glastafel auf die Unterlage dadurch auf ein möglichst geringes Maß zu beschränken, daß die die Glastafelunterseite formende Walzenfläche des Walzwerkes und die Aufnahmefläche des Ablegetisches in verschiedenen Richtungen geriffelt werden, so daß nur an den Kreuzungspunkten der Riffeln eine punktweise Berührung zwischen der Glastafel und dem Ablegetisch besteht.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer neuen Vorrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens, und zwar zeigt Abb. i eine Vorderansicht der Walzmaschine mit zwei übereinanderliegenden geriffelten Walzen, Abb. 2 -einen Grundriß reit einer geriffelten Walze und einem ganz und einem teilweise geriffelten Tisch.
a. ist das Gestell einer Walzmaschine, b und b1 sind geriffelte Walzen, c und cl geriffelte Fördertische. d ist ein Kühlofen.
Beim Auswalzen der Glasmasse durch die Walzen b und b1 wird die entstehende Glasplatte zunächst auf den Tisch c oder cl aufgelegt, wobei die Tische vorwärts bewegt werden und vor den Kühlofen d gelangen. Aus den Abbildungen, besonders aus Abb. a, ist die Anordnung der Riffeln an den Walzen und Tischen ersichtlich.
Man kann gemäß dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung beide Walzen des Formgebungswalzenpaares mit Riffeln versehen, so daß beidseitig geriffelte Glastafeln erzeugt werden. In vielen Fällen genügt- es jedoch, nur eine, z. B. die untere Walze mit Riffeln zu versehen, so daß Glastafeln erzeugt werden, die nur einseitig geriffelt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Glastafeln durch Auswalzen der Glasmasse in einem Wälzwerk, Schleifen und Polieren, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Walzen entsprechender Oberflächengestalt zunächst Rohglastafeln mit Riffeln oder ähnlichen Vorsprüngen hergestellt und danach die Vorsprünge auf den Rohglastafeln durch Schleifen entfernt werden. z. Walzmaschine zur Herstellung von Rohglastafeln nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenflächen, mindestens die die Glastafelunterseite formende Walzenfläche, und die Aufnahmefläche des Ablegetisches in verschiedenen Richtungen geriffelt sind.