-
Verfahren zur maschinellen Herstellung von Betonkörpern
Bei der maschinellen
Herstellung von Betonkörpern, z. B. Mauersteinen oder Blocksteinen, werden bisher
zwei Verfahren verwendet: 1. Tn einer stationären Maschine wird Beton auf einer
Unterlage. z. B. Brettern, durch Stampfen oder Vi,ration zu Steinen verdichtet,
die mit ihrer Unterlage von der Fertigungsstelle abgetragen und mit dieser an einem
Stapelplatz zum Abbinden abgesetzt werden. Dabei können unter Zwischenschaltung
dieser Unterlagen mehrere Steine äbereinandergestapelt werden.
-
2. Die Steine werden in fahrbaren Formvorrichtilugeil unmittelbar
auf einem ebenen'Fußboden hergestellt und nach Entfernung der Vorrichtung an der
Herstellungsstelle zum Abbinden stehengelassen.
-
Bei beiden Verfahren l>esteht der Nachteil, daß fiir eine l)auerfertigung
solcher Steine erhebliche Flächen, sei es in Gestalt von Unterlagsbrettern, sei
es in Gestalt eines ebenen Betonfußbodens, erforderlich sind; denn die Steine müssen
zur Erreichung einer gewissen Transportfähigkeit mehrere Tage auf diesen Unterlagsflächen
ungestört belassen werden. Für diese Tage des vorläufigen Abbinders muß deshalb
eine sehr große Unterlagsflache zur Verfügung stehen, wenn eine Fertigung der Steine
im Dauerbetrieb durchgeführt werden soll. Diese Nachteile machen sich besonders
bei kalter Witterung bemerkbar, wo das Abbinden an und für sich länger dauert.
-
Bei dem erstgenannten Verfahren liegt zwar bereits eine Stapelung
vor, aber es müssen für das Weiterarbeiten im Dauerbetrieb die Unterlagsbretter
wiedergewonnen und deshalb die Stapel umgestapelt und dabei die Steine an einem
anderen Ort wieder aufeinandergesetzt werden.
-
Beim zweiten Verfahren ist eii>e'wesentlich größere Bodenfläche
erforderlich, und das Stapeln nach dem vorläufigen Abbinden erfordert größere Wege
und damit Arbeitszeit. Das Umstapeln beim ersten Verfahren und das Stapeln beim
zweiten Verfah-- ren erfordern allein ungefähr 400/0 der Arbeitszeit, die man für
die Herstellung des Steins einschließlich der IBetonb,ereitung benötigt.
-
Diese Nachteile werden durch das Verfahren nach der Erfindung beseitigt,
indem die Betonkörper ohne Zwischenschaltung einer trennenden Unterlage unmittelbar
nach, der Formgebung aufeinandergestapelt werden.
-
Das Verfahren nach der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
sowie schematisch veranschaulicht, und die Fig. I bis 3 stellen die Bewegungsvorgänge
bei einer Ausfiihrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dår.
-
In der Zeichnung bedeutet I einen oder mehrere in Reihe hintereinander
angeordnete, noch in der Form einer Formmaschine, z. B. eines iBodenfertigers, befindliche
Betonkörper, z. B. Hohlblocksteine.
-
2 ist eine Unterlage, z. B. Betonfußboden.
-
Erfindungsgemäß wird der Betonkörper I in Richtung des Pfeils A samt
seiner Form verschoben und in Stellung 10 ausgeschalt, wobei er gegebenenfalls eine
Kleinigkeit in Richtung des Pfeils B gesenkt werden kann und entweder unmittelbar
auf dem Betonfußboden oder auf einem Brett abgesetzt wird.
-
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß ein weiterer Betonkörper 3 hergestellt,
in Richtung des Pfeils C mit seiner Form gehoben und in derselben Richtung des Pfeils
D waagerecht bewegt werden kann.
-
Es hat sich nun die überraschende Tatsache gezeigt, daß dieser Stein
in der Stellung 3b ausgeschalt und auf den Betonkörper IO aufgesetzt werden kann,
ohne daß eine Beschädigung des Steins 10 oder des Steins 3b stattfindet. Gegebenenfalls
kann zur Ver hinderung des Haftens zwischen den Steinen etwas trockner Sand an der
Beriihrungsfiäche des Steins 10 aufgestreut werden.
-
Etwas Ähnliches geschieht mit einem weiteren Betonkörper 4, der in
Richtung der Pfeile C und D bis in die Stellung 4b bewegt und hier auf den Stein
3b aufgesetzt wird.
-
Selbstverständlich sind auch andere Wege der Durchführung der Erfindung
möglich. So kann der erste Betonkörper an der Stelle I hergestellt, der Bodenfertiger
zurückgefahren, und es können dann die Betonkörper 3 und 4 an der Stelle des Steins
I auf diesem gestapelt werden.
-
Es ist aber auch eine Vorrichtung möglich, die es erlaubt, unter
Verbleiben der Steinform über dem Stein I die anderen Steine 3 und 4 ,über dem ersten
Stein zu formen, jeweils zu entschalen und auf die unteren Steine aufzusetzen.
-
Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist gegenüber den eingangs
erwähnten Verfahren, daß eine wesentlich 'geringereÚnterlagsfläche, z. B. bei sechsfacher
Stapelung nur ein Sechstel der Fläche, benötigt wird. Die allgemeinen Anlagekosten
werden dadurch wesentlich verringert, weil bisher die Kosten für Bretter oder Herstellung
eines ebenen Betonfußbodens bis zu 500/0 der Gesamtanlagekosten für die Steinherstellung
betragen haben.
-
Die Arbeitszeit und der Lohn werden verringert, da das Zwischenstapeln
fortfällt. Die einzelnen Stapel können dicht aneinandergesetzt werden, da vorstehende
Bretter oder arbeitstechnisch notwendige Zwischenräume nicht erforderlich sind.
Bei kaltem Wetter entsteht in dem Raum durch die Abbindewärme der in Massen zusammengedrängten
dicht angeordneten ,Betonkörper eine Temperatursteigerung, welche die Abbindezeit
verkürzt.
-
Es ist nunmehr möglich, die einzelnen Stapel, so wie sie sind, bis
zur Erreichung der für den Versand vorgeschriebenen Druckfestigkeit auf ihrer Unterlage
zu belassen und von dort maschinell, z.B. durch Hubstapler oder Krane, zu verladen.
-
So ist es möglich, ohne Berührung eines solchen Betonkörpers mit der
Hand denselben herzustellen und zu verladen.
-
Bei einer besonderen Anwendungsform des Verfahrens geht die Formung
und Stapelung der Betonkörper in Härtekammern vor sich. Damit ist es möglich, eine
Tagesproduktion von Betonkörpern (Betonsteinen) schon am folgenden Tage zu versenden
und deshalb praktisch sofort nach Erhalt des Auftrags zu liefern.