DE1596495B2 - Verfahren und vorrichtung zum biegen von glasscheiben - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum biegen von glasscheibenInfo
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- DE1596495B2 DE1596495B2 DE1966L0054517 DEL0054517A DE1596495B2 DE 1596495 B2 DE1596495 B2 DE 1596495B2 DE 1966L0054517 DE1966L0054517 DE 1966L0054517 DE L0054517 A DEL0054517 A DE L0054517A DE 1596495 B2 DE1596495 B2 DE 1596495B2
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B23/00—Re-forming shaped glass
- C03B23/02—Re-forming glass sheets
- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
- C03B23/03—Re-forming glass sheets by bending by press-bending between shaping moulds
- C03B23/0307—Press-bending involving applying local or additional heating, cooling or insulating means
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- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Biegen von Glasscheiben, bei dem die Glasscheiben bis auf den Erweichungspunkt des Glases in einer Aufheizkammer
erhitzt und zwischen einer Patrize und einer Matrize gepreßt werden, wobei durch ein durch die
Formbleche der Patrize geleitetes Gas ein Gaskissen zwischen der Glasscheibe und der Patrize erzeugt wird.
Ein derartiges Verfahren ist bereits bekannt (BE-PS 6 54 257). Hierbei geht es ausschließlich darum, ein
Gaskissen zwischen der formgebenden Fläche der Patrize und der auszuformenden Glasscheibe auszubilden,
wobei dieses Gas mit der üblichen Raumtemperatur gegen die Glasscheibe ausströmt Der erhebliche Temperaturunterschied
zwischen der bis auf den Erweichungspunkt erhitzten Glasscheibe und dem dieser gegenüber
"kalten Gasstrom verursacht einen Kälteschock auf der von diesem beaufschlagten Oberfläche
der Scheibe, was zur Bildung sogenannter Rampen oder Gefrierrisse Anlaß gibt
Die Bildung solcher Kältefalten ist auch bei einer weiteren bekannten Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben
(US-PS 23 95 727) nicht zu vermeiden, bei der die formgebenden Flächen sowohl der Matrize als auch
der Patrize aus porösem Material bestehen, durch welches unter Druck Stickstoff hindurchgepreßt wird, so
daß auch hier zwischen Glasoberfläche und formgebenden Flächen ein ein Anhaften des weichen Glases an
der Form verhinderndes Gaskissen vorliegt welches mit Raumtemperatur durch die porösen Formflächen
hindurchgedrückt wird.
Hiervon ausgehend, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Gaskissen zwischen der
Oberfläche der zu biegenden Glasscheibe und der Formfläche der Patrize derart zu verbessern, daß die
Entstehung sogenannter Rampen oder Gefrierrisse in der Glasoberfläche vermieden wird, also der bisher
beim Pressen auftretende Kälteschock entfällt
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß
das Gas, welches das Gaskissen zwischen Glasscheibe und Patrize erzeugt, in der Aufheizkammer vorerhitzt
wird.
Dieses vorerhitzte Gaskissen hält die formgebende Fläche der Patrize ständig auf einer Rampen bzw. Gefrierrisse
in der Glasoberfläche vermeidenden Temperatur, wobei es besonders vorteilhaft ist, daß die Erwärmung
des Gases innerhalb der Vorheizkammer der Glasscheiben erfolgt, also dort, wo ohnehin die für die
Temperaturerhöhung erforderliche Wärmemenge vorhanden ist
Hierfür ist es in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wesentlich, daß die Zuführung der kalten
Gase, wie Luft od. dgl., über eine Leitung erfolgt, die
innerhalb des die Glasscheiben vorerwärmenden Ofens sich in ein aus mehreren Leitungen bestehendes Rohrsystem
unterteilt, um nach Verlassen des Ofens zusammengefaßt durch eine flexible Leitung geführt zu werden,
die mit der beweglich an der Presse befestigten Patrize nachgiebig in Verbindung steht. Durch die Zuführung
von heißem Gas zu der Oberfläche der Patrize und die damit verbundene Vermeidung des Kälteschocks
läßt sich die Beschickungssequenz der Formmaschine erheblich erhöhen, woraus sich letztlich eine
Kostenminderung des Biegevorganges ableiten läßt
Die Erfindung soll nachfolgend an Hand der Zeichnung, die sich auf eine beispielsweise Ausführungsform
bezieht, näher beschrieben werden, es bedeutet:
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Biegevorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung,
F i g. 2 eine teilgebrochene Draufsicht auf die Vorrichtung nach F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in F i g. 2. Entsprechend der Darstellung von F i g. 1 und 2 besteht
die Biegevorrichtung aus einem kontinuierlich arbeitenden Förderer 10, der ebene Glasscheiben S horizontal
durch eine Aufheizkammer 11 hindurch in eine Biegevorrichtung 12 und von hier weiter in eine Abkühlvorrichtung
13 bewegt, wobei die drei Vorrichtungen entlang der Bewegungsbahn hintereinander angeordnet
sind.
Die Glasscheiben werden bei ihrem Durchlauf durch die Aufheizkammer 11 auf den Förderrollen 18 liegend
etwa bis auf die Erweichungstemperatur erwärmt und nach Austritt aus der Heizvorrichtung von einem zweiten
Rollenförderer 20 aufgenommen und in die Biegevorrichtung 12 bewegt Nachdem die Scheiben 5 hier
durch die Aufwärtsbewegung der Matrize verformt worden sind, transportiert sie ein dritter Rollenförderer
22 durch die Abkühlvorrichtung 13, in der ihre Temperatur rasch gesenkt und dem Glas die gewünschte Vorspannung
und Härte erteilt wird.
Die Biegevorrichtung 21 besteht im wesentlichen aus einer Patrize 25 und der Matrize 26 mit den formgebenden
Flächen 27 und 28.
Das Heben und Senken der Matrize 26 für den Biegevorgang auf die Patrize 25 zu bzw. von ihr fort wird
mittels eines geeigneten Betätigungsmechanismus 35 ausgeführt
Während die Matrize 26 als sogenannte offene Ringform eine sich nur gegen die Randabschnitte der Scheiben
anlegende kleine formgebende Fläche 28 besitzt ist die Patrize 25 mit einer durchgehenden formgebenden
Fläche versehen, die sich gegen die gesamte Oberseite der Scheiben anlegt Dies bedeutet, daß der im
Sichtfeld der fertigen Glasscheibe liegende Oberflächenbereich durch die formgebende Fläche der Patrize
beim Biegevorgang berührt wird. Damit kann aber die erwärmte und im erweichten Zustand befindliche
Scheibe als Folge dieser Berührung leicht beschädigt
werden. Durch die Patrize wird der Glasoberfläche
Wärme mit hoher Geschwindigkeit entzogen, so daß sogenannte Rampen und Kühlrisse entstehen können.
Die mit welcher von der Patrize Wärme aufgenommen wird, ist von dem Temperaturunterschied zwisehen
der Form und der Glasscheibe abhängig. Diese Schaden treten auf, obwohl während des Biegevorganges
die erwärmten Scheiben mit der Patrize 25 im Vergleich zu der Dauer der Berührung mit der Matrize 26
für verhältnismäßig kurze Zeiträume in Berührung stehen.
Da die Berührung zwischen der Scheibe und der Patrize der Form intermittierend erfolgt, wird sich die
Patrize zwischen zwei Biegezyklen jeweils erneut abkühlen.
Um das Auftreten der genannten Fehler zu verhindem,
wird die Patrize der Biegeform auf eine geeignete höhere Temperatur aufgeheizt Dieses Aufheizen der
Patrize erfolgt in einfacher, jedoch wirksamer Weise, indem in der Patrize hinter der formgebenden Fläche
eine Luftkammer vorgesehen wird, in die erhitzte Gase eingebracht werden, die durch die formgebende Fläche
der Patrize hindurch ausgestoßen werden.
Gemäß der in F i g. 3 dargestellten Ausführungsform besteht die Patrize 25 hierfür aus einem schalenförmigen
Abschnitt 42. Die im wesentlichen konvexe formgebende Fläche 27 ist auf der Außenseite des schaltenförmigen
Abschnittes 42 befestigt.
"Apf das offene Ende des schalenförmigen Teiles 42
ist eine Platte 53 geschraubt, die den in der Patrize 25 vorhandenen Hohlraum verschließt und damit eine abgedichtete
Gas- bzw. Luftkammer 54 vorgibt. Die Luftkammer 54 ist mittels eines Rohrflansches oder
Schlauchnippels 56 an eine Heißgasquelle angeschlossen.
Besonders günstig bezüglich des Energieverbrauchs 35· ist es, die zum Aufheizen der Patrize 25 verwendeten
Gase an Stelle einer gesonderten Heizquelle der ohnehin zur Verfügung stehenden Wärme aus der Aufheizkammer
11 zu entnehmen, d.h. die Erwärmung der Gase erfolgt in der Aufheizkammer 11, bevor sie in die
Luftkammer 54 der Patrize 25 eingebracht werden. Zu diesem Zweck wird, wie in F i g. 2 gezeigt, ein Gas, und
zwar im vorliegenden Falle Luft, über eine in sich geschlossene Leitungsverzweigung 57 aus einer nicht dargestellten
Quelle auf einer Seite der Aufheizkammer 11 eingeführt und auf der anderen Seite über eine flexible
Leitung 58 abgeführt Die Leitungsverzweigung 57 kann aus einer beliebigen Anzahl von Einzelleitungen
bestehen, um die Luft ausreichend in der Aufheizkam-mer
11 während des Hindurchleitens zu erhitzen. Diese
Leitungen verlaufen in Querrichtungen durch die Heizvorrichtung oberhalb des Förderers 18 und sind mit
Hilfe eines oder mehrerer T-Stücke 59 an eine einzige Speiseleitung 60 angeschlossen, die mit einem Regelventil
61 und einem Druckmeßgerät 62 versehen und ihrerseits an eine Preßluftquelle angeschlossen ist Ferner
läßt sich die durch eine beliebige Einzelleitungen strömende Gas- bzw. Luftmenge durch zwischen dem
T-Stück 59 und den Leitungen angeordnete zusätzliche Ventile 63 steuern.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Aufheizkammer 11 sind die Einzelleitungen mit Hilfe eines Anschlußstückes
64 an die zu der Patrize der Form führende Leitung angeschlossen. Im dargestellten Beispiel
besteht die zu der Patrize 25 der Biegeform führende Leitung 58 aus einem biegsamen isolierten Schlauch
zwischen dem Anschlußstück 64 und dem Schlauchnippel 56 an der Patrize. Die flexible Leitung 58 beeinträchtigt
die Verbindung mit der nachgebend gelagerten Patrize in keiner Weise.
Dadurch, daß aus der Luftkammer der Patrize erhitzte Luft ausgestoßen werden kann, wird nicht nur ein
Luftkissen zwischen den Scheiben und der formgebenden Fläche der Patrize vorgegeben und damit die Berührungs-
bzw. Haftkraft zwischen der Oberfläche der Scheibe und der formgebenden Fläche der Patrize vermindert,
sondern gleichzeitig sichergestellt, daß die Scheibe während des Biegevorganges von der Patrize
keinen Kühlschock erhält
Die erhitzte Luft wird, um die Patrize 25 auf die erforderliche Temperatur zu bringen, durch die formgebende
Fläche 27 hindurch gegen die Oberseite der zu biegenden Scheibe gerichtet Hierfür sind im Boden des
schalenförmigen Teiles 42 zahlreiche öffnungen 65 vorgesehen. Die erhitzte Luft erfüllt also eine zweifache
Aufgabe. Sie heizt die Patrize 25 der Form auf, um Kühlrisse und Rampen in dem Glas infolge der raschen
Wärmeaufnahme durch die Patrize zu verhindern, und sie bildet ferner zwischen der Oberseite der Glasscheibe
und der formgebenden Fläche ein Luftkissen aus, welches in bekannter Weise Haftschäden vermeidet
Des weiteren ist die untere Fläche des schalenförmigen Abschnittes 42 der formgebenden Fläche 27 mit
einem verhältnismäßig weichen, wärmebeständigen Werkstoff 66, wie beispielsweise Asbest, Glaswolle
oder ähnlichem durchlässigen Material, verkleidet Diese Verkleidung erstreckt sich über die gesamte formgebende
Fläche und an den Außenflächen der Seitenwände 44 hinauf und ist mittels eines die Seitenwände umspannenden
Streifens 67 auf der Patrize 25 aufgespannt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Biegen von Glasscheiben, bei dem die Glasscheiben bis auf den Erweichungspunkt
des Glases in einer Aufheizkammer erhitzt und zwischen einer Patrize und einer Matrize gepreßt
werden, wobei durch ein durch die Formfläche der Patrize geleitetes Gas ein Gaskissen zwischen
der Glasscheibe und der Patrize erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas in
der Aufheizkammer vorerhitzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
durch die Formfläche (28) der Patrize (25) geleitete Gas innerhalb der Aufheizkammer (11) in einer Leitungsverzweigung
(57) auf mehrere Einzelleitungen aufgeteilt ist, in denen der Gasstrom mittels Ventilen
(63) gesondert steuerbar ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungsverzweigung (57) mit der
Gaskammer (54) der Patrize (25) über eine flexible Leitung (58) in Verbindung steht
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