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Vorrichtung zur Herstellung von Strängen darmloser Wiener Würste.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Strängen darmloser Wiener
Würste, in weicher aneinandergelenkte Formen mit neben- und hintereinanderliegenden
Formkammern benutzt werden. Solche Formen werden bereits zum Flachpressen fertiger-
Würste zwecks besonderer Formgebung oder zur Herstellung einzelner Fleischpasteten
oder Teig- und Fleischwaren benutzt.
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Gemäß der Erfindung sind drei aneinander angelenkte Formen vorgesehen,
was die Handhabung, das Öffnen und Zusammenklemmen der Formen und die Verdrängung
des Fleisches zwischen den einzelnen Würsten wesentlich erleichtert. Die in Längsrichtung
hintereinander- und senkrecht übereinanderliegenden Formkammern sind durch Öffnungen
ihrer Teil- bzw. Endwände untereinander und mit dem Horn einer Wurststopfvorrichtung
verbunden, welches verschiebbar auf dem Ende der geschlossenen Formen sitzt. Die
mittlere Form hat nahe ihrer Gelenkstelle und nahe den Enden der dort befindlichen
Kammern Vertiefungen an ihrer oberen und unteren Seite, und in die Verbindungskanäle
der Kammern ragen Zungen mit Schlitzen. Diese Vertiefungen dienen zur Aufnahme der
Knoten einer Schnur, die zur Verbindung zweier übereinanderliegender Reihen von
Würsten dient, und die geschlitzten Zungen dienen zum Halten und Führen der Schnur
in den verschiedenen Kammern. In die Verbindungskanäle laufen senkrechte Schlitze
ein, in welchen Messer verschiebbar sitzen. Diese Messer werden von Platten getragen,
die verschiebbar auf Muttern sitzen, welche auf Bolzen der Endformen aufgeschraubt
sind, so daß durch Drehung zweier Muttern das zwischen sämtlichen Würsten befindliche
Fleisch verdrängt wird, ohne daß die Schnüre dabei zerschnitten werden, da die Messer
mit entsprechenden Vertiefungen ausgestattet sind. Das Zusammenklemmen der Formen
geschieht in einfacher Weise durch Räder an den Seiten der mittleren Formen, die
mit inneren Hubnocken mit Stiften an den Seiten der oberen und unteren Formen zusammenwirken.
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In der Zeichnung ist: Abb. i ein senkrechter Mittelschnitt durch die
Vorrichtung nach der Linie 13-t3 der Abb. 2, Abb. 2 eine Draufsicht auf die in Abb.
i gezeigte Vorrichtung, Abb.3 ein senkrechter Querschnitt nach der Linie 15-15 der
Abb. i, Abb. .4 eine Endansicht der Abb. i von rechts gesehen, Abb. 5 eine Einzelheit
eines Teiles der Abb. i in -vergrößertem Maßstabe,
Abb. 6 eine vergrößerte
Einzelheit der :Mittel für die Befestigung des Endes eines sterilisierten Fadens
in Verbindung mit der Vorrichtung, Abb. 7 ist eine Teilansicht eines Befestigungsmittels
für die verschiedenen Teile der Vorrichtung, Abb.8 ein vergrößerter Schiritt einer
der in Abb. i veranschaulichten Abteilungswände nach der Linie 2o-:2o der Abb. i.
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Der Apparat besteht aus drei Gußstücken und besitzt zwei übereinander
angeordnete Hauptabteilungen. Die drei Gußstücke 55, 56, " sind durch Scharniere
58, 59 miteinander gelenkig verbunden, so daß der obere Teil 55 von dem Gußstück
56, welches sich mittels der Scharniere 58, 58 drehen läßt, abgeklappt werden kann.
Das Gußstück 57 ist von dem Teil 56 abklappbar und dreht sich um Scharniere
59, 59. Das Mittel 6o, um die Teile 55, 56, 57 zusammenzuhalten, besteht aus einem
drehbar von einem Bolzen 6a getragenen Rad 61. Die Innenfläche der Radfelge besitzt
zwei Anläufe 63 (Abb. 7). Die Teile 55 und 57 tragen feststehende Stifte 64, welche
mit den Anläufen 63, 63 in Klemmeingriff treten, sobald das Rad 61 entsprechend
gedreht wird; dadurch werden die Teile 55, 56 und 57 fest miteinander verbunden
und zusammengehalten. Zwecks Lösung der Teile 55, 56 und 57 ist es lediglich notwendig,
das Rad 61 nach links zu drehen, wie Abb. 7 veranschaulicht, so daß die Anläufe
von den Stiften 64 gelöst werden. Nachdem das Rad 61 genügend weit nach links gedreht
worden ist, befinden sich die Stifte 64, 64 gegenüber Schlitzen 65, und es können
dann die Teile 55, 56 und 57 ausgelöst werden, indem 55 und 57 um ihre Scharniere
58, 59 gedreht werden.
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Die Teile 55, 56 und 57, wie in Abb. i, 7 und 4 gezeigt, besitzen
an ihren rechten Enden Schlitze 66 für die Aufnahme der vorspringenden Kanten 67
des Hornes 68 einer Wurststopfmaschine (nicht gezeigt). Das Horn 68 gleitet in die
Schlitze 66 von dem Punkte 69 aus nach dem Punkte 70 zu. Dieses Horn 68 ist
bei 7 1 an der den Teilen 55, 56 und 57 zugekehrten Seite offen, wie aus
Abb. i ersichtlich, während es bei 72, 73 geschlossen ist. Die Teile 55, 56 und
57 haben innere Abteilwände 74, 75, 76, von denen jede Wand jedoch reit einer Öffnung
77 bzw. 78, 79 versehen ist. Abb. 8 zeigt diese Öffnungen in vergrößertem Maßstäbe,
woraus ersichtlich ist, daß diese Öffnungen exzentrisch in bezug auf die Teillinie
8o liegen. Abb. 5 zeigt, daß die Öffnung 79 mit einer hervorstehenden Zunge 8i ausgerüstet
ist, die einen kleinen Schlitz 82 an ihrem Ende hat, um einen sterilisierten Faden
in richtiger Stellung zu halten. Bei 84, 85 sind kleine Taschen gebildet (Abb.6),
von denen jede einen Einlaßschlitz 86 für den Faden 83 besitzt, wie in Abb. i und
in vergrößertem Maßstäbe in Abb. 6 gezeigt ist. Die Taschen 84, 85 befinden sich
vorzugsweise im Mittelteil 56 der Vorrichtung, so daß das Ende des Fadens 83 mit
einem Knoten versehen und leicht in die Taschen eingeführt werden kann, wenn die
Teile 55, 56 und 57 sich in offener Stellung befinden. Der Faden :wird in der Tasche
84 befestigt und wird dann durch die Öffnungen 77, 78 des oberen Teiles 55, dann
durch die Schlitze 82 der Zungen 81, welche sich in den Öffnungen 79 der oberen
und unteren Teile 55 und 51_ befinden, dann durch die untere Reihe von Öffnungen
78, 77 geführt und schließlich mit dem anderen Ende in der Tasche 85 befestigt.
Wenn der Faden straff gezogen wird, wird sich derselbe im wesentlichen in der Mitte
der Kammern 87 bis 9a befinden, und infolgedessen kann ein fortlaufendes Band von
Wiener Würsten hergestellt werden. -Die Kammern sind vorzugsweise an ihren Enden
abgerundet.
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Die im vorstehenden beschriebene Vorrichtung kann entweder für sich
gebraucht werden oder auch in Verbindung mit dem nachfelgend beschriebenen zusätzlichen
Apparat.
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Falls gewünscht wird, ein besonders gut aussehendes Produkt zu liefern
und die einzelnen Wiener Würste voneinander zu trennen,-mit Ausnahme der durch den
Faden geschaffenen Verbindung, kann der vorstehend beschriebene Apparat mit folgender
Zusatzvorrichtung ausgerüstet werden: Auf einer flachen wagerechten Platte 93 wird
eine Schraubenmutter 95 in einem @gefls.nschten becherförmigen Halter 94 getragen,
wobei sie sich in Eingriff mit dem Gewinde eines Bolzens 96 befindet, der fest an
dem Teile 55 angebracht ist. Die Mutter 95 besitzt einen Flansch 97, welcher mit
dem Flansch 98 des Halters 94 verbunden ist. Es ist ersichtlich, daß die Platte
93 sich durch Drehung der Mutter 95 heben oder senken läßt. Eine Anzahl von Messern
99 sind unterhalb der Platte g3 angebracht, von welchen jedes in Schlitze ioo zwischen
den Wurstkammern und in den Teilwänden 74, 75 eindringt und in denselben hin und
her bewegt werden kann, wenn die Mutter 95 gedreht wird. Die Form der Messer ist
aus Abb: 8 ersichtlich. Beim Arbeiten der Messer wird der Faden 83 von einem Schlitz
ioi aufgenommen und infolgedessen nicht mit zerschnitten. Es ist jetzt ersichtlich,
warum die Öffnungen 77, 78 usw. exzentrisch sind, nämlich, um die Messer so kurz
wie möglich zu gestalten (Abb. 8).
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Die gleiche eben geschilderte Schneidvörrichtung befindet sich an
der unteren Seite der Abteilung 5@ und - besitzt denselben
Zweck,
nämlich die Wiener Würste voneinander zu trennen.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Eine nicht gezeigte
Stopfvorrichtung dient zur Füllung des Hornes 68 mit zerkleinertem Fleisch, welches
dann in die Kamriiern der Vorrichtung durch die Öffnungen 79, 78, 77 eintritt
und diese vollkommen anfiillt. Darauf wird das Horn von der Vorrichtung weggeschoben,
und die letztere wird in kochendes Wasser gebracht, um das Fleisch zu kochen. Hierauf
wird die Mutter 95 gedreht, und die Messer 9g trennen die einzelnen Wiener
Würste voneinander. Nachdem dies geschehen ist, werden die Befestigungsräder 6i
derart gedreht, daß die Teile 55, 56 und 57 voneinander abgeklapptwerden können,
worauf die Würste. von denen je sechs durch den sterilisierten Faden miteinander
verbunden sind. herausgenommen werden können.