DE45472C - Nietmaschine mit eigenem Motor - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Nietmaschine mit eigenem Motor.

Bei hydraulischen Nietmaschinen, speciell solchen von transportabler Construction, welch letztere vielfach im Freien der Witterung ausgesetzt sind und häufig lange Wasserzuleitungeri haben, stellen sich grofse Mifsstände sowohl durch Einfrieren der Wasserleitung, als durch die erforderliche Längenveränderung derselben beim Fortrücken der Nietmaschine heraus. Diese Uebelstände haben um so schlimmere Wirkungen, da das Wasser unter sehr hohem Druck zugeführt wird und daher die Wandstärken der Leitungen verhältnifsmäfsig grofs sein müssen, wodurch die Leitung an Nachgiebigkeit und Biegsamkeit verliert; auch mufs für Ableitung des verbrauchten Druckwassers Sorge getragen werden, was häufig Schwierigkeiten macht.

Diesen sämmtlichen Uebelständen abzuhelfen, ist der Zweck der obigen Erfindung. An dem Bügel der Maschine, welcher in der Zeichnung U-förmig gehalten erscheint, ist an der unteren Seite ein Treibcylinder A mit Handschiebersteuerung α befestigt; derselbe hat einen Kolben mit dicker Kolbenstange B, welch letztere innerlich ausgebohrt ist und in welche beim Vorwärtsgang des Kolbens eine feste Plungerstange C (an dem Bügel mit dem hinteren Ende befestigt) hineindringt. Auch diese letztere ist wiederum durchbohrt und durch eine Leitung b mit dem hydraulischen Druckcylinder D verbunden.

Der Schieberkasten des Treibcylinders A ist nun mittelst eines biegsamen Gummi- oder dergleichen Schlauches mit einer Luftcompressionsmaschine oder einem Luftreservoir oder Accumulator, welche comprimirfe Luft an denselben abgeben, verbunden.

Die hohle Kolbenstange B, sowie der hohle Plungerkolben C und die Leitung nach dem Druckcylinder D sind mit Wasser oder einer nicht so leicht frierenden Flüssigkeit gefüllt. Tritt die comprimirte Luft nun hinter den Kolben B durch eine Bewegung des Handschiebers ein, so bewegt sie denselben vorwärts, wodurch die feste durchbohrte Plungerstange C in die hohle Kolbenstange B hineindringt und das darin enthaltene Wasser verdrängt und durch ihre eigene Bohrung und die Leitung in den Druckcylinder -D hineintritt (so die auf den Kolben wirkende Kraft im Verhältnifs der Querschnitte des hydraulischen Druckkolbens zur Plungerstänge multiplicirend), wodurch der Druck auf den Niet erfolgt und die Nietung hergestellt wird.

Wird die comprimirte Luft durch Verstellung des Handschiebers vor den Kolben B, d. h. gegen den Ringquerschnitt desselben geleitet, so bewegt sich derselbe zurück, und da die Plungerstänge in demselben mit Manschetten c sowohl zum Drücken, als zum Saugen versehen ist, so saugt sich durch die Leitung das ganze Wasser, welches aus dem hohlen Kolben beim Vorwärtsgang in den hydraulischen Druckcylinder hineingedrückt worden war, wieder in jenen zurück, ja selbst der hydraulische Druckkolben wird durch dieses Ansaugen gehoben und läfst den Nietkopf frei.

Um letzteres zu erleichtern, ist derselbe noch durch einen Hebel d mit Gegengewicht E abbalancirt.

Um ein exactes Functioniren des ganzen Apparates auf alle Fälle zu sichern, kann der vorerwähnte Gegengewichtshebel d mit dem Handhebel α der Steuerung des Luftcylinders A in geeigneter Weise durch eine Hebelcombination verbunden werden.

Zum Betriebe der Maschine kann auch statt der comprimirten Luft im Cylinder A Dampf oder Wasser von gleicher Pressung verwendet werden, welch letztere Druckerzeuger wohl mehr bei feststehenden oder in geschlossenem Raum verwendeten Nietmaschinen Anwendung finden können.

Claims (1)

1. Pa tent-Ansprüche:

   Eine Nietmaschine mit eigenem mit Handsteuerung α versehenen, durch comprimirte Luft, Dampf oder Wasser betriebenen Motor A B, welcher das Druckwasser durch den Kolben C nach dem hydraulischen Prefscylinder D schafft.

   An der unter i. gekennzeichneten Maschine die in der Zeichnung dargestellte Anordnung der Kolben B und C.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.