DE53690C - Steuerhahn für hydraulische Pressen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 58: Pressen.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche hydraulische Pressen,, bei welchen die Kraftflüssigkeit abwechselnd auf die eine und die andere Seite des Prefskolbens wirkt. Der Gegenstand der Erfindung ist ein Steuerhahn für die Kraftflüssigkeit, dessen Küken derart mit drei Wegen versehen ist, dafs dasselbe in seiner Mittelstellung Verbindung des über dem Kolben gelegenen Raumes mit dem unter dem Kolben befindlichen Raum herstellt, in der einen Endstellung den Zuflufs neuer Kraftflüssigkeit über dem Kolben und den Abflufs der verbrauchten, unter dem Kolben vorhandenen Flüssigkeit vermittelt, und in der anderen Endstellung umgekehrt der frischen Kraftflüssigkeit Eintritt unter den Kolben und der verbrauchten Flüssigkeit Austritt aus dem Raum über dem Kolben gewährt. In den beiden in der Mitte zwischen der Mittelstellung und' der einen sowie der anderen Endstellung gelegenen Stellungen sperrt das Küken alle Wege ab.

. Das Kennzeichnende und Neue bei diesem Hahn ist, dafs das Küken beim Uebergang aus der einen in die andere Endstellung Verbindung zwischen den beiden Enden des Prefscylinders herstellt und dadurch veranlafst, dafs ein Druckausgleich zwischen der über und der unter dem Kolben befindlichen Flüssigkeit stattfindet.

Auf diese Art wird ein Theil des Druckes der Kraftflüssigkeil, welche eben Arbeit verrichtet hat, dem unter bezw. über dem Kolben verbliebenen Theil der zuvor thätig gewesenen Flüssigkeit mitgetheilt und demzufolge dieser sonst verlorene Druck mit nutzbar gemacht, sowie ferner erreicht, dafs der Kolben in jeder beliebigen Lage festgestellt werden kann.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist dieser Hahn dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt und Fig. 3 eine Vorderansicht. Die übrigen Fig. 4, 5 und 6 veranschaulichen die Verbindung des Hahnes mit einem Prefscylinder.

Das volle oder hohle Küken a des Hahnes, Fig. ι und 2, ist senkrecht zu seiner Längsachse mit einer durchgehenden Bohrung a¹ und in seiner Aufsenfläche rechts und links von dieser Bohrung mit je einem Kanal a² bezw. a³ von passend halbrundem Querschnitt versehen. Das Hahngehäuse b hat ebenfalls senkrecht zu seiner Längsachse vier um 90⁰ zu einander versetzte durchbohrte Stützen b^l b"¹ b^% i>⁴, von denen £' mit dem Behälter für die Kraftflüssigkeit , b² mit dem einen Ende des Prefscylinders, b³. mit der Ausflufsleitung und Z>⁴ mit dem anderen Ende des Prefscylinders in Verbindung stehen. Die Länge der Kanäle α² und a^B des Kükens α ist so bemessen, dafs der Hahn bei den in Fig. 3 mit «Oben«, »Durchgang«, »Unten« bezeichneten Stellungen seines Schlüssels a⁴ und Kükens α bezw. die in Fig. 4, 5 und 6 gezeichneten Verbindungen herstellt, bei den in derselben Figur mit »Zu« bezeichneten Stellungen aber alle Verbindungen abschneidet. Fig. 2 zeigt den Hahn geschlossen, und zwar in der Stellung, welche das Küken a einnimmt, wenn der Schlüssel a⁴ auf das in Fig. 3 rechts gelegene Wort »Zu« eingestellt ist.

Hat die Kraftflüssigkeit den Prefskolben ρ aus der Stellung Fig. 4 in die Stellung Fig. 5 bewegt, so bringt man das Küken α zunächst

in die Mittelstellung Fig. 5, um Druckausgleich herbeizuführen, und dreht dasselbe sodann in die Stellung Fig. 6. Sobald der Prefskolben ρ gehoben ist, bringt man das Küken wieder in die Mittelstellung Fig. 5 und hernach wieder in die Anfangsstellung Fig. 4.

Das Hahnküken kann natürlich statt von Hand auch durch den Kolben bezw. dessen Stange selbstthätig umgestellt werden, und in beiden Fällen immer derart, dafs der Preiskolben den jeweilig gewünschten Hub ausführt.

Die Kraftflüssigkeit kann statt Wasser auch Gas, Dampf oder Luft sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Für Kolbenpressen, deren Kolben durch eine Kraftflüssigkeit abwechselnd in der einen und der anderen Richtung bewegt wird, ein Steuerhahn, dessen volles oder hohles Küken a mit drei Wegen a^l a² a³ und dessen Gehäuse b mit vier Oeffnungen b^l b² b³ b* — von denen b¹ mit der Kraftflüssigkeit, b² mit dem einen Ende des Prefscylinders, b³ mit der Ausflufsleitung und Z>⁴ mit dem anderen Ende des Prefscylinders in Verbindung steht — in der Weise versehen ist, dafs das Küken in seinen Endstellungen den Zuflufs neuer Kraftflüssigkeit in den Prefscylinder und gleichzeitig den Abflufs der verbrauchten Flüssigkeit aus dem Prefscylinder vermittelt, in seiner Mittelstellung behufs Erzielung von Druckausgleich bezw. Feststellung des Prefskolbens Verbindung zwischen den beiden Enden des Prefscylinders herstellt, und in den beiden zwischen der Mittelstellung und den Endstellungen gelegenen Stellungen alle Wege absperrt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.